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Update Allergologie - Immunologie: Was ist neu?

Update Allergologie

Der neueste Stand zu aktuellen Themen der Allergologie und klinischen Immunologie wurde den Teilnehmern der Düsseldorfer Allergie- und Immunologietage am 16. und 17. Februar 2024 präsentiert. Der Fokus der interdisziplinären Fachkonferenz lag auf praxisrelevanten Diagnostik- und Therapieempfehlungen und neuen Erkenntnissen aus der Forschung. MeinAllergiePortal war als Medienpartner vor Ort und berichtet über die neusten Erkenntnisse aus Allergologie und Immunologie.

Autor: Sabine Jossé M.A.

Referenten: PD Dr. med. Petra Zieglmayer, Dr. med. Lars Lange, Prof. Dr. med. Martin Wagenmann, Prof. Dr. med. Christian Taube, Prof. Dr. Matthias Schneider, Prof. Dr. med. Sonja Ständer, Prof. Dr. med. Natalija Novak, Prof. Dr. med. Bettina Wedi, Dr. med. Nina Dominas, Prof. Dr. med. Silke Hofmann

Bei Verdacht auf Milbenallergie auch an Vorratsmilben denken!

Milben sind in unserer Umgebung allgegenwärtig, es gibt unzählige Milbenarten, und die Allergie auf Milben ist hierzulande weit verbreitet. Allergologisch relevant sind die im Haus vorkommenden Hausstaubmilben Der p und Der f sowie einige Vorratsmilben- Arten. Alle Milben lieben es warm und feucht, aber während die Hausstaubmilben eher in städtischen Wohnungen zu finden sind, kommen Vorratsmilben eher auf dem Land bzw. in Lagerräumen von Lebensmitteln vor, wo die Luftfeuchtigkeit noch etwas höher ist. Zunehmend zeigt sich aber, dass Vorratsmilben durchaus auch in Wohnungen im städtischen Umfeld zu finden sind. Sie gelangen auf den unterschiedlichsten Wegen dorthin, zum Beispiel durch die Aufbewahrung von Tierfutter. Es kann deshalb auch bei Stadtbewohnern zu einer Vorratsmilbenallergie kommen. „Wichtig ist es, bei Verdacht auf eine Milbenallergie beim Arztbesuch auf mögliche Milbenquellen hinzuweisen. Dann wird beim Allergietest auch auf Vorratsmilbe getestet, die üblicherweise nicht im Basis- Testpanel enthalten ist“ betont PD Dr. med. Petra Zieglmayer, HNO-Ärztin in Wien und Dozentin an der Karl Landsteiner-Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems.

 

 

Tierhaarallergie: Hund und Katze müssen nicht mehr weg!

Das Allergen zu meiden, gilt als erste Maßnahme bei der Allergietherapie. Folglich lautete der ärztliche Rat an Hundebesitzer oder Katzenbesitzer mit einer Tierhaarallergie lange Zeit, das Tier abzuschaffen. Allerdings hat sich gezeigt, dass viele Tierhaarallergiker weder Hund noch Katze besitzen. Auch konnten Studien nachweisen, dass der Kontakt mit Tierallergenen im gesamten öffentlichen Raum stattfindet. Das Abschaffen von Hund oder Katze führt also nicht zwangsläufig zur Allergenkarenz. Hinzu kommt die interessante Erkenntnis, dass bei Katzenallergikern offensichtlich eine Art Hyposensibilisierung durch Kontakt mit der Katze möglich ist. Durch eine hohe Exposition mit Fel d 1, dem Majorallergen der Katze, kann es zu einer Toleranz, ähnlich wie bei einer Hyposensibilisierung, kommen. Wichtig scheint dabei eine kontinuierliche Exposition zu sein, damit die einmal erreicht Toleranz nicht wieder verloren geht. Allerdings gibt es auch negative Effekte, denn eine fortgesetzte Tierhaarexposition kann bei Tierhaarallergikern auch ein bestehendes Asthma verschlechtern oder den Medikamentenbedarf erhöhen. „Wenn Tierbesitzer eine Allergie gegen ihre Katze entwickeln, sollte man das Tier nicht gleich abschaffen, sondern zunächst einmal für eine gut eingestellte Therapie sorgen“, rät Dr. med. Lars Lange, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kinder-Pneumologe, Allergologe und Oberarzt der Fachabteilung für Kinder- und Jugendmedizin am St. Marien-Hospital in Bonn, „ergänzend dazu sollte man die Allergenmenge im eigenen Haushalt reduzieren, etwa durch Nassstaubsauger und Luftfilter.

 

Katzenallergie: Meidungsmaßnahmen, die nasale Symptome nach 8 Monaten signifikant verbesserten
- Wände und Böden abwaschen
- Teppiche und Polstermöbel aus dem Schlafzimmer entfernen
- Wöchentlich saugen inklusive Möbel!
- Tanninsäure alle 2 Wochen auf Teppiche und Polstermöbel geben
- Neues Bettzeug innnen und außen, Matrazen-Encasing
- Wöchentlich 60° waschen
- Katze alle 2 Wochen waschen
- Katze nicht im Schlafzimmer
- Schlafen bei offenem Fenster
Quelle: Björnsdottir Ann Allergy Asthma Immunol 2023, nach Dr. med. Lars Lange, Tierhaarallergie, DAIT 2024

  

 

Riechverlust durch Nasenpolypen: Damit abfinden muss man sich nicht!

Der Verlust des Riechvermögens ist bei der chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen eines der häufigsten Symptome. Auch ist die Riechstörung oft das Symptom, das die Lebensqualität der Betroffenen am meisten beeinträchtigt. Im Fokus der Behandlung von Nasenpolypen steht im ersten Schritt die Bekämpfung der Entzündung mit kortisonhaltigen Nasensprays, die jedoch nur einen geringen antientzündlichen Effekt haben. Der nächste Schritt wäre die orale Kortisongabe, was jedoch aufgrund der Nebenwirkungen nicht über einen längeren Zeitraum möglich ist. Eine operative Entfernung der Nasenpolypen war in der Vergangenheit der nächste Schritt, wenn die antientzündliche Therapie mit Kortison nicht anschlug. Allerdings konnte die OP das Wiederauftreten der Nasenpolypen in vielen Fällen nicht verhindern. Auch das Riechvermögen verbesserte sich durch den Eingriff nicht immer ausreichend. Deutlich bessere Erfahrungen hat man mit neuen Substanzen gemacht, die die Entzündungskaskade bei der chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen unterbrechen können. Dabei ist das Ausmaß des Riechverlusts ein Indikator für den Schweregrad der Typ-2-Entzündung, die ja der CRSwNP zugrunde liegt und gleichzeitig eine Art Biomarker für das Ansprechen auf eine antientzündliche Therapie mit den neuen Substanzen. Mit Dupilumab, Omalizumab und Mepolizumab stehen heutzutage drei Biologika zur Verfügung, die als Zusatztherapie zur Behandlung mit intranasalen Steroiden bei schweren unkontrollierten CRSwNP eingesetzt werden können. Diese Substanzen sind auch in der Lage, den Riechverlust zu behandeln. „Außerdem werden aktuell in klinischen Studien die Substanzen Benralizumab, Tezepelumab und Depemokimab zur Therapie von CRSwNP untersucht“ erläutert Prof. Dr. med. Martin Wagenmann, geschäftsführender Oberarzt, Leiter des Schwerpunkts Rhinologie, Allergologie und Endoskopische Schädelbasischirurgie, Leiter des Forschungslabors an der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Düsseldorf.

 

 

Neue Konzepte bei Asthma und COPD: Remission ist das Ziel!

Bei der Therapie des Asthma bronchiale beginnt man klassischerweise mit einer inhalativen Therapie, die die Entzündungsreaktion unterbinden soll. Hier ist in vielen Fällen eine bedarfsorientierte Therapie ausreichend, die nicht kontinuierlich angewendet werden muss. Für schweres und mittelschweres Asthma stehen mittlerweile Biologika zur Verfügung, die die Entzündungskaskade gezielt unterbrechen und eine Remission erreichen können. Remission bedeutet, dass die Patienten unter den neuen Therapien über lange Zeit kaum noch Beschwerden haben und oft auch die inhalative Therapie reduzieren können. Zudem kommt es unter Biologika in vielen Fällen auch nicht mehr zu akuten Verschlechterungen. „Eine bahnbrechende Neuerung ist, dass Biologika auch bei einer bestimmten Form von COPD und Lungenemphysem helfen können, nämlich dann, wenn diese mit einer Typ-2-Inflammation einhergeht“ berichtet Prof. Dr. med. Christian Taube, Direktor der Klinik für Pneumologie an der Universitätsmedizin Essen Ruhrlandklinik.

 

 

Systemischer Lupus erythematodes (SLE): Ist Remission möglich?

Der systemische Lupus erythematodes gehört zu den seltenen Erkrankungen, aber die Zahlen steigen. Beim Lupus kann es zu typischen Hautveränderungen kommen, aber auch die Gefäße und inneren Organe können betroffen sein. Ziel der modernen Therapie beim Lupus erythematosus ist die absolute Symptomkontrolle, das bedeutet, es sollte zu keinerlei klinischen Krankheitsaktivität bestehen. Dabei soll die Kortisondosierung bei höchstens 5 mg Prednisolon liegen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. „Stattdessen behandelt man mit Immunsuppressiva oder neuen Substanzen wie Belimumab, Anifrolumab, Rituximab, Obinutuzumab oder Voclosporin , die man frühzeitig einsetzen sollte, um eine dauerhafte Krankheitskontrolle zu erreichen“, erklärt Prof. Dr. Matthias Schneider, Hiller-Forschungszentrum für Rheumatologie, Universitätsklinik Düsseldorf. Ein gänzlich neuer Therapieansatz ist die sogenannte Anti-CD19 CAR T-Zell Therapie, die sich jedoch noch in der Erprobungsphase befindet.

 

 

Chronischer Pruritus: Was hilft bei unerträglichem Juckreiz?

Ein chronischer Juckreiz kann aus vielen Gründen auftreten, nicht nur durch Erkrankungen der Haut. Das in der Medizin sehr häufige Symptom führt oft auch zu Schlaflosigkeit und belastet das alltägliche Leben sehr stark. Durch exzessives Kratzen kann es bei einigen Patienten zu dem schweren klinischen Bild der Prurigo nodularis kommen. Viele Prurigo-Betroffene leiden dann auch unter Angst und Depressionen und einem fast undurchbrechbarem Juck-Kratz-Teufelskreis. „Nicht kratzen“ lautet oft die Empfehlung, aber das ist leichter gesagt als getan, denn mittlerweile weiß man, dass Kratzen regelrecht süchtig machen kann. Studien haben gezeigt: Kratzen aktiviert das Belohnungssystem, verstärkt die Entzündungsreaktion und kann sogar den Aufbau des Nervensystems verändern. „Mittlerweile gibt es eine Substanz, Dupilumab, die bei Prurigo nodularis zugelassen und wirksam ist“, so Prof. Dr. med. Sonja Ständer, Leiterin des Kompetenzzentrum Chronischer Pruritus (KCP) am Universitätsklinikum Münster, „nicht nur in Bezug auf den Juckreiz, sondern auch im Hinblick auf die Normalisierung der Nervenfaser-Anatomie der Haut“. Zudem laufen viele Studien zu neuen Substanzen, wie unter anderem Nemolizumab, Vixarelimab und Porvocitinib, so dass hoffentlich bald weitere Therapiemöglichkeiten für Patienten mit Prurigo nodularis zur Verfügung stehen.

Neurodermitis: Die richtige Therapie für die richtigen Patienten

Von Neurodermitis sind viele Kinder betroffen, aber auch bei Erwachsenen und selbst im hohen Lebensalter kann eine atopische Dermatitis erstmals auftreten. Die Therapie erfolgt nach einem Stufenschema und richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. Während für leichte Formen der Erkrankung eine topische Behandlung an der Haut oft ausreicht, behandelt man bei moderaten bis schweren Ekzemen systemisch. Neben Ciclosporin A, das lange Jahre als einzige Systemtherapie für Neurodermitis galt, stehen heute zur Behandlung der schweren atopischen Dermatitis mehrere Substanzen zu Verfügung. Dazu gehören Dupilumab, Baricitinib, Upadacitinib, Tralokinumab, Lebrikizumab und Abrocitinib. Zugelassen für die mittelschwere Neurodermitis sind Baricitinib, Dupilumab, Lebrikizumab, Upadacitinib, Tralokinumab und Abrocitinib. Bei der Auswahl der passenden Substanz ist neben dem Schweregrad der Erkrankung das Zulassungsalter relevant. Ein positiver Effekt ist, dass einige dieser Substanzen nicht nur zur Behandlung der Neurodermitis geeignet sind. Vielmehr sind sie auch bei anderen Erkrankungen wirksam, die häufig gemeinsam mit Neurodermitis auftreten. „So kann zum Beispiel Baricitinib auch bei der Alopecia areata eingesetzt werden und mit Dupilumab kann auch die Prurigo nodularis therapiert werden“, erklärt Prof. Dr. med. Natalija Novak, Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Universitätsklinikum Bonn, „das ist ein großer Vorteil bei Patienten mit mehreren Erkrankungen“.

Quaddeln auf der Haut: Was macht Urtikaria zu einer schwierigen Erkrankung?

Für Quaddeln auf der Haut gibt es viele Ursachen, und dementsprechend gibt es viele unterschiedliche Urtikaria-Formen. Man klassifiziert die Urtikaria zum einen nach der Dauer der Beschwerden als akut, wenn sie bis zu sechs Wochen anhält, oder als chronisch, wenn die Symptome länger als sechs Wochen bestehen. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal gilt, ob die Urtikaria spontan, ohne erkennbaren Grund, oder induzierbar, verursacht durch einen spezifischen Auslöser, auftritt.

 

Einteilung der häufigsten Urtikariaformen
Spontane Urtikaria   Chronisch induzierbare Urtikaria (CIndU)  
Subtyp Definition Subtyp Definition Subtyp Definition
Akute spontane Urtikaria Urticae spontan
<6 Wochen
Urticaria facticia Entsteht durch mechanische
Scherkräfte (Latenz 1 -10 Min)
Kontakturtikaria Entsteht durch Kontakt zu
urtikariogener Substanz
Chronische spontane Urtikaria Urticae spontan
>6 Wochen
Kälteurtikaria Entsteht durch Kontakt mit
Kälte (Luft/Wasser/Wind)
Cholinergische Urtikaria Entsteht durch erhöhte Körperkerntemperatur
    Wärmeurtikaria Entsteht durch Kontakt mit
lokaler Wärme
Anstrengungs-
induzierte Urtikaria
Entsteht durch körperliche Anstrengung
    Verzögerte Druckurtikaria Entsteht durch vertikalen
Druck (Latenz 3 - 8 h)
Aquagene Urtikaria Entsteht durch Wasserkontakt
(temperaturunabhängig)
    Solare Urtikaria Entsteht durch UV und/
oder sichtbares Licht
   
    Vibrationsurtikaria/-angioödem Entsteht durch Vibrationskräfte    
Quelle: Prof. Dr. med. Bettina Wedi, Urtikaria und Angioödem: Irrtümer und Fakten, DAIT 2024

 

Diese Vielfalt erschwert sowohl die Diagnose als auch die Behandlung, zumal eine Urtikaria auch mit Schwellungen, auch Angioödemen genannt, einhergehen kann. Hinzu kommt, dass sich auch andere Hauterkrankungen auf den ersten Blick ähnlich zeigen können. Aus diesen Gründen ist die Suche nach dem Auslöser einer chronischen spontanen bzw. induzierbaren Urtikaria, sowie deren Behandlung anspruchsvoll und sollte leitliniengerecht und gleichzeitig sehr individuell erfolgen, um effektiv zu sein. Behandelt wird die Urtikaria mit Antihistaminika der neueren Generation, auch in höherer Dosierung, der langfristige Einsatz systemischer Glukokortisteroide wird nicht empfohlen. „Hilft die Antihistaminika Therapie nicht, steht mit Omalizumab ein Biologikum zur Verfügung, dass den meisten Patienten dauerhaft helfen kann, die Symptome (Juckreiz und Quaddeln sowie Angioödeme) zu unterdrücken; solange, bis die chronische Urtikaria spontan wieder verschwindet“ erläutert Prof. Dr. med. Bettina Wedi, stellvertretende Klinikdirektorin der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Auch bei der Urtikaria wird an weiteren Therapiekonzepten geforscht. Untersucht werden für die chronische spontane Urtikaria die Biologika Remibrutinib und Dupilumab, sowie die drei Anti-Kit (SCFR) monoklonalen Antikörper Barzolvolimab, Briquilimab und SLRN-517. Weiter laufen Studien zu einem Small Molecule, dem MRGPRX2-Antagonist EP262.

Immer wieder Schwellungen: Kommt das von der Mastzelle oder vom Bradykinin?

Schwellungen, auch Angioödem oder Quincke-Ödem genannt, sind oft Mastzell-vermittelt, aber nicht immer. Es gibt auch Bradykinin-vermittelte Angioödeme, die unterschiedliche Ursachen haben können. In manchen Fällen ist die Erkrankung angeboren, man spricht dann von einem Hereditären Angioödem oder HAE, sie kann aber auch in Folge einer ganz anderen Grunderkrankung auftreten. Auch Medikamente, insbesondere ACE-Hemmer, können Bradykinin-vermittelte Angioödeme verursachen. Bradykinin-vermittelte Schwellungen können sich unter anderem an der Haut, im Magen-Darm-Bereich oder im Gesicht zeigen. Entwickeln sie sich im Mund-Rachenbereich kann das lebensbedrohlich sein. Umso wichtiger wäre es, dass die Erkrankung zeitnah erkannt und therapiert wird, was aber nicht immer der Fall ist. „Zur HAE-Therapie stehen Substanzen zur Akuttherapie (humane C1-Inhibitoren, rekombinante C1-Inhibitoren, Icatibant), zur Kurzzeitprophylaxe (humane C1-Inhibitoren) und zur Langzeitprophylaxe (Berotralstat, Lanadelumab, humane C1-Inhibitoren s.c.) zur Verfügung“ berichtet Dr. med. Nina Dominas, Oberärztin an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik im Helios Klinikum Krefeld, „den Betroffenen kann also durchaus geholfen werden.“

 

 

Systemische Mastozytose – immer noch zu spät erkannt!

Bei der systemischen Mastozytose können die Symptome an den unterschiedlichsten Organsystemen auftreten, wie Haut, Knochen, Gastrointestinaltrakt, Herz-Kreislauf-System und Zentralnervensystem. Das ist neben den oft unspezifischen Beschwerden mit ein Grund dafür, dass die Erkrankung oft spät erkannt wird. Das kann schwerwiegende Folgen haben, denn bei Mastozytose besteht ein erhöhtes Risiko für eine Anaphylaxie nach Insektenstichen oder bestimmten Medikamenten.

Mastozytose ist aber nicht gleich Mastozytose, man unterscheidet hier unterschiedliche Formen:

  • Indolente systemische Mastozytose (ISM), die häufigste Form
  • Knochenmarkmastozytose (KMM)
  • Smoldering systemische Mastozytose (SSM)
  • Fortgeschrittene systemische Mastozytose

Auch der Therapiebedarf unterscheidet sich, je nachdem um welche Mastozytoseform es sich handelt, und hier gibt es neue Entwicklungen. „Zusätzlich zur klassischen Mastozytose-Therapie mit Antihistaminika und Mastzellstabilisatoren steht für Betroffene mit hoher Symptomlast bei indolenter systemischer Mastozytose die neue Substanz Avapritinib zur Verfügung“ berichtet Prof. Dr. med. Silke Hofmann, Direktorin des Zentrums für Dermatologie, Allergologie und Dermatochirurgie am Helios Universitätsklinikum Wuppertal.

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

15. März 2024

Autor: S.Jossé, www.mein-allergie-portal.com

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