Immer wieder Asthmabeschwerden? So gelingt Asthma-Kontrolle!
Studien zeigen, dass fast 80 Prozent der Menschen mit Asthma ihre Asthma-Kontrolle überschätzen. Sie glauben ihre Krankheit besser im Griff zu haben, als dies tatsächlich der Fall ist. Viele von ihnen halten regelmäßige Asthma-Symptome wie Husten oder Atemnot für normal und meinen, das gehöre nun einmal zu ihrem Leben dazu. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Asthmabeschwerden müssen nicht Teil des Alltags sein.
Autor: Sanofi
Beschwerdefrei mit Asthma? Das geht!
Denn passende Therapien ermöglichen Menschen mit Asthma ein nahezu beschwerdefreies Leben, bestätigt auch Lungenfachärztin Prof. Dr. Stephanie Korn: „In den letzten Jahrzehnten hat sich im Bereich der Asthma-Therapie viel getan. Es gibt riesige Fortschritte – vor allem bei der Behandlung von Menschen, die schweres Asthma haben.“ Sie erklärt nachfolgend, was es mit der Asthma-Kontrolle auf sich hat, welche modernen Behandlungsmöglichkeiten es gibt und was Betroffene zusätzlich für ein aktives, selbstbestimmtes Leben mit Asthma tun können.
Asthma-Kontrolle – Was ist das überhaupt?
Die Asthma-Kontrolle gibt an, wie stark Betroffene durch ihre Beschwerden eingeschränkt sind. Laut der Nationalen VersorgungsLeitlinie lässt sich die Asthma-Kontrolle in drei Stufen unterteilen: kontrolliertes Asthma, teilweise kontrolliertes Asthma und unkontrolliertes Asthma. Das Ziel einer erfolgreichen Therapie ist es, dass das Asthma von Patientinnen und Patienten über einen möglichst langen Zeitraum unter Kontrolle ist.
Wann gilt Asthma als kontrolliert?
Ärztinnen und Ärzte sprechen von kontrolliertem Asthma, wenn…
- sich Symptome grundsätzlich nicht verschlimmern.
- tagsüber nicht mehr als zweimal in der Woche Beschwerden auftreten.
- nachts keine Symptome auftreten.
- es keine Einschränkung in (Alltags-)Aktivitäten gibt.
- Bedarfsmedikamente, zum Beispiel Asthma-Spray, nicht mehr als zweimal in der Woche angewendet werden müssen.
Nur wenn all diese Kriterien erfüllt sind, ist das Asthma gut kontrolliert.
Wie lässt sich die Asthma-Kontrolle überprüfen?
Es ist wichtig, den eigenen Asthma-Status zu kennen und regelmäßig zu checken. „Auch das Asthma kann sich verändern“, so Prof. Korn, „und zwar in beide Richtungen. Es kann sich also auch verschlechtern. Manchmal sprechen Patientinnen und Patienten, zum Beispiel aufgrund von äußeren Einflüssen, nicht mehr so gut auf die bestehende Therapie an.“ Um immer über den aktuellen Asthma-Kontroll-Status Bescheid zu wissen, können Online-Selbsttests, etwa auf Asthma-Aktivisten.de, eine erste Einschätzung geben. Gewissheit bringt aber nur eine Untersuchung in der Lungenfacharztpraxis.
3 Tipps für den Besuch in der Lungenfacharztpraxis
Prof. Dr. Stephanie Korn weiß, wie wertvoll eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und ein offener Austausch zwischen Arzt bzw. Ärztin und den Betroffenen sind. Damit dies gelingt, haben sich einige Tipps bewährt.
1. Den richtigen Arzt - die richtige Ärztin finden
Es führen viele Wege in die Lungenfacharztpraxis. Zum einen können Hausärztinnen und Hausärzte weiterhelfen und Empfehlungen aussprechen. Außerdem lohnt es sich, bei Patientenverbänden nachzufragen oder sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Auch das Internet kann helfen: Dort gibt es verschiedene Portale und Ärztefinder, die Lungenfacharztpraxen in der Nähe vorschlagen.
2. Die Termine vorausschauend planen
Menschen mit Asthma sollten etwa zweimal jährlich einen Kontrolltermin ausmachen. Da die Termine in den Lungenfacharztpraxen rar sind, lohnt es sich, diese frühzeitig zu vereinbaren. Auch bei akuten, anhaltenden oder starken Symptomen, die einen im Alltag stark beeinträchtigen, zum Beispiel Husten, Atemnot oder zäher Schleim, ist ein Besuch in der Praxis dringend angeraten.
3. Das Gespräch gut vorbereiten
Für eine langfristig erfolgreiche Asthmatherapie ist eine offene Kommunikation zwischen Ärztinnen und Ärzten und Patientinnen und Patienten enorm wichtig. Betroffene sollten beim Arztgespräch daher alles erzählen, was ihnen in Bezug auf die Erkrankung wichtig erscheint. Denn nur so können Ärztinnen und Ärzte sich ein möglichst genaues Bild vom Gesundheitszustand machen.
Hilfreich ist es auch, verschiedene Unterlagen mitzubringen wie Befunde vorheriger Untersuchungen oder eine aktuelle Medikamentenliste. Zudem nützt es, Fragen oder Sorgen zwischendurch aufzuschreiben und gesammelt zum Gespräch mitzubringen, damit nichts vergessen wird.
Weitere Tipps fürs Arztgespräch sowie eine praktische Checkliste finden sich hier.
Welche modernen Asthma-Therapien gibt es?
Viele Menschen denken bei Asthma sofort an die Anwendung von Sprays oder Kortison. Doch inzwischen gibt es weitaus mehr Therapieansätze, erklärt Prof. Korn: „Es gibt viele Therapiemöglichkeiten für Asthma, zum Beispiel entzündungshemmende Medikamente, oder Medikamente, welche die Bronchien erweitern. Und diese Therapien entwickeln sich ständig weiter. Bei der Behandlung von schwerem Asthma hat es beispielsweise enorme Fortschritte gegeben“.
Denn lange Zeit wurde schweres Asthma vor allem mit Kortisontabletten behandelt, die zahlreiche Nebenwirkungen wie erhöhte Blutzucker- und Cholesterinwerte oder Fett- und Wassereinlagerungen haben können. „Heutzutage gibt es individuelle Therapien mit Antikörpern. Diese werden von außen zugeführt und können gezielt gegen Asthma-Auslöser vorgehen. Dadurch kann das Asthma deutlich verbessert werden“, so Prof. Korn.
Asthma-Kontrolle: Was kann ich noch tun?
Die richtige Therapie sowie die regelmäßige ärztliche Überprüfung des Asthma-Kontroll-Status bilden die Grundlage für ein beschwerdefreies Leben mit Asthma. Doch auch darüber hinaus lässt sich die Erkrankung positiv beeinflussen, zum Beispiel durch:
• Asthma-Schulungen
• Gesunde Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln
• Rauchstopp
• Regelmäßige Peakflow-Messung
• Dokumentation von Beschwerden und Veränderungen in einem Asthma-Tagebuch
• Vermeidung von Stress bzw. Erlernen von Stressbewältigungsmaßnahmen
• Bewegung und Ausdauertraining
• Speziellen Lungensport
• Stärkung der mentalen Gesundheit, etwa durch Psychotherapie oder den Austausch mit anderen Betroffenen
Das Leben aktiv gestalten – auch mit Asthma
Die Initiative „Asthma Aktivisten“ hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen mit Asthma in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und sie zu ermutigen, aktiv gegen die Beschwerden sowie die Vorurteile, die mit Asthma häufig verbunden sind, vorzugehen.
Dazu werden gemeinsam mit anderen Betroffenen, Ärztinnen, Ärzten und weiteren Expertinnen und Experten regelmäßig wissenswerte Fakten, inspirierende Erfahrungsberichte und praktische Alltagshelfer wie zum Beispiel Checklisten oder Tipps fürs Arztgespräch, entwickelt. Diese Inhalte gibt es dann zum Lesen, Hören und Mitmachen auf der Website www.Asthma-Aktivisten.de und im dazugehörigen Podcast: Atmungsaktiv - hörbar auf den gängigen Streaming-Plattformen.
Jetzt reinhören: "Atmungsaktiv" – der Podcast für Menschen mit Asthma
Der Podcast bietet praktische Tipps für einen aktiven Umgang mit der Erkrankung und liefert wissenswerte Informationen rund um Asthma – speziell für Betroffene, Angehörige und Interessierte.
Jeden ersten Donnerstag im Monat wird eine neue Folge veröffentlicht, in der Moderatorin Katharina Linnepe mit ihren Gästen, darunter auch Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin, Ernährung und Sport, spricht. Alle Folgen sind kostenfrei auf den gängigen Streaming-Portalen verfügbar und können dort abonniert werden. Hier geht’s zum Podcast!
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Wichtiger Hinweis
Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.
Autor: Mit freundlicher Unterstützung von Sanofi, www.mein-allergie-portal.com
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