Soja-Allergie - Soja-Unverträglichkeit : Was essen?
Eine Soja-Allergie kann man aus unterschiedlichen Gründen entwickeln und auch die Symptome sind nicht immer gleich ausgeprägt. Hinzu kommt, dass nicht alle Menschen wissen, dass sie gegen Soja sensibilisiert sind. Wie sensibilisiert man sich gegen Soja? Welches sind die Risikofaktoren? Welche Produkte enthalten Soja? Was darf man nicht essen? MeinAllergiePortal sprach mit Prof. Dr. med. habil. Regina Treudler, Leitende Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Leipzig.
Autor: Sabine Jossé M.A.
Interviewpartner: Prof. Dr. med. habil. Regina Treudler
Was essen bei Soja-Allergie: Die wichtigsten Fakten!
▶Es gibt verschiedene Formen der Soja-Allergie
▶Dabei unterscheiden sich sowohl der Sensibilisierungsweg als auch die klinischen Symptome
▶Die Art und Schwere der allergischen Symptomatik richtet sich danach, um welche Form der Soja-Allergie es sich handelt
▶Soja-Diätpulver und Sojadrinks sind ein Risikofaktor für Soja-Allergiker
Frau Prof. Treudler, welche Formen der Soja-Allergie gibt es?
Eine Soja-Allergie kann als Nahrungsmittelallergie, als pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie oder als Inhalationsallergie auftreten.
Wie häufig sind die jeweiligen Formen der Soja-Allergie?
Die häufigste Form der Soja-Allergie ist die pollenassoziierte Soja-Allergie. Genaue Daten zur Häufigkeit haben wir nicht. Da in Deutschland aber mindestens 17 Prozent der Erwachsenen gegen Birkenpollen sensibilisiert sind und geschätzt ca. 30 bis 50 Prozent dieser Sensibilisierten auf eiweißreiche Sojaprodukte reagieren können, könnten mehrere Millionen Menschen in Deutschland betroffen sein. Nicht alle haben womöglich bereits eiweißreiche Sojaprodukte konsumiert. Da diese aber aktiv beworben werden, steigt der Anteil Betroffener.
Kennt man die Ursache der Soja-Allergie?
Wie bei allen allergischen Reaktionen muss eine gewisse, meistens genetisch bedingte Bereitschaft zur Entwicklung einer Sojaallergie bei den Betroffenen bestehen. Hinzu kommt der Zeitpunkt bzw. das Alter, die Häufigkeit und die Menge an Sojaprotein, die zugeführt wird. Ungünstige Begleitfaktoren wie Medikamenteneinnahme, Alkoholkonsum, körperliche Belastung, Infekte und anderes können die Ausprägung einer Sojaallergie beeinflussen.
Was ist der Unterschied zwischen den unterschiedlichen Formen der Soja-Allergie?
Der Unterschied liegt einerseits in der Art, wie der Körper erstmalig in Kontakt mit den allergieauslösenden Eiweißen kommt, man nennt das Sensibilisierungsweg. Andererseits unterscheiden sich auch die klinischen Symptome.
Welche Sensibilisierungswege kennt man bei der Soja-Allergie?
Angestellte in der Lebensmittelindustrie können zum Beispiel beim Verladen oder Verarbeiten von Sojabohnen Stäube einatmen. Andere Patienten kommen über die Atemwege mit Pollen frühblühender Bäume, wie Birke, Erle oder Hasel, in Kontakt und erwerben so eine Inhalationsallergie auf die jeweiligen Pollen. Dann kann es zu einer Kreuzallergie auf Soja kommen.
Wie entsteht aufgrund einer Pollenallergie auf Frühblüher eine Kreuzallergie auf Soja?
Bestimmte Polleneiweiße, insbesondere das Hauptbirkenpollenallergen Bet v 1, gleichen von der Struktur her einem wichtigen Soja-Allergen, nämlich dem Gly m 4. Allergieauslösende IgE-Antikörper, die eigentlich gegen das Birkenpollenallergen gerichtet sind, können so im Sinne einer Kreuzreaktion mit dem Sojaallergen reagieren und Beschwerden auslösen. Hier ist besonders dramatisch, dass viele Patienten mit Birkenpollenallergie bereits beim ersten Verzehr eiweißreicher Sojaprodukte, zum Beispiel Soja-Drinks, teils schwere allergische Symptome einer Nahrungsmittelallergie mit Kribbeln und Schwellen der Mundschleimhaut, Nesselfieber, Atemnot, Magen-Darm-Beschwerden und Kreislaufsymptomen bis hin zum allergischen Schock entwickeln können. Tritt so etwas auf, sprechen wir von einer sekundären, pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie. Die auslösenden Allergene, sogenannte Bet v 1 Homologe, können durch Verarbeitung wie Erhitzen der Sojaprodukte zerstört werden.
Wann kann man eine Nahrungsmittelallergie auf Soja entwickeln?
Seltener kommt es zu einer primären Nahrungsmittelallergie, bei der es durch den Verzehr von Sojaprodukten zu einer Sensibilisierung auf sogenannte Sojaspeicherproteine mit der Allergenbezeichnung Gly m 5 und Gly m 6 über den Darm kommt. Diese Form der Soja-Allergie wird häufiger bei Kindern als bei Erwachsenen beobachtet und kann ebenfalls mit schweren Symptomen beim Verzehr von Sojaprodukten einhergehen. Anders als das Gly m 4 bei der sekundären Nahrungsmittelallergie werden diese Sojaspeicherallergene durch Erhitzen nicht zerstört.
Kann man sich denn auch über die Haut auf Soja-Allergene sensibilisieren?
Das Problem einer möglichen Sensibilisierung gegen Sojalecithin über die Haut wird vor allem in Zusammenhang mit Erdnussöl-haltigen Produkten diskutiert, denn Erdnussöl wird in Kosmetikprodukten relativ häufig eingesetzt. Auch sojahaltige Kosmetikprodukte werden durchaus angeboten, deshalb ist eine Sensibilisierung auf Soja und die Entwicklung einer Nahrungsmittelallergie theoretisch denkbar.
Eine Sojalezithin Allergie kann also nicht auftreten?
Es ist fraglich, wie wahrscheinlich ein solcher Sensibilisierungsweg ist. In Kosmetikprodukten werden in der Regel die Ölfraktionen von Soja und Erdnuss, das heißt die Fette, eingesetzt, das gilt sowohl für Soja als auch für die Erdnuss. Die Fette bzw. Erdnusslecithine oder Sojalecithine sind jedoch eigentlich nicht allergen, denn Allergien werden durch die Proteine, die Eiweiße, ausgelöst. Es mag eine Rolle spielen, in welchem Maße der Aufreinigungsprozess im Rahmen der Fettgewinnung sämtliche Proteine aus den Ölen entfernt, aber eine wichtige Rolle spielt der Sensibilisierungsweg über die Haut sicher nicht.
Und wenn bereits eine Soja-Allergie besteht, kann es dann durch sojahaltige Kosmetikprodukte zu allergischen Reaktionen kommen?
Auch hier gilt wieder, es wäre denkbar, dass Beschwerden auftreten. Insofern sollte man tendenziell solche Produkte meiden. Wahrscheinlich würden sojahaltige Produkte von Sojaallergikern aber vertragen, weil sie ja im Wesentlichen Sojaöle enthalten und nicht Sojaeiweiße.
Sind dann auch Medikamente, die Sojalecithin enthalten, für Sojaallergiker verträglich?
Ja, das gilt auch für Medikamente, die Sojalecithin enthalten, vorausgesetzt der Aufreinigungszustand ist so, dass keine Sojaproteine im Öl enthalten sind. Man sollte mit einer gewissen Vorsicht vorgehen, aber es besteht keine Notwendigkeit auf ein Medikament, das man benötigt, zu verzichten, weil man Sojaallergiker ist und das Medikament Sojalezithin enthält.
Ist auch Propofol, das Sojalecithin enthält und bei einer Narkose zum Einsatz kommen kann für Soja-Allergiker verträglich?
In aller Regel werden Sojalecithin-haltige Medikamente wie das Propofol von Sojaallergikern gut vertragen.
Auch bei vielen Süßigkeiten wie Schokolade oder Keksen sieht man oft Sojalecithin auf der Zutatenliste…
Ja, auch Nahrungsmittel wie Margarine oder Schokolade enthalten häufig Sojalezithin. Sie werden mit höchster Wahrscheinlichkeit auch von Sojaallergikern gut vertragen, hier kann man die Betroffenen beruhigen.
Wie sehen die Symptome bei den verschieden Formen der Soja-Allergie aus?
Besteht eine Soja-Allergie durch das Einatmen von Sojastäuben kann es zu typischen Heuschnupfen-Symptomen an den Atemwegen kommen oder sogar zu Atemnot und Asthma. Das nennen wir Inhalationsallergie. Zeigt sich die Kreuzallergie auf Soja bei bestehender Allergie auf Frühblüher, kann es zu einem oralen Allergiesyndrom kommen. Dann kommt es wenige Minuten bis Stunden nach dem Verzehr zu Beschwerden, die an der Mundschleimhaut aufgrund des direkten Kontaktes mit Kribbeln und Schwellungen beginnen können. Bei einer echten Nahrungsmittelallergie auf Soja kann ein orales Allergiesyndrom aber auch ein Frühsymptom oder ein Teilsymptom einer Anaphylaxie sein. In der Folge können Durchfall, Bauchschmerzen und, bei Verteilung des Allergens im Körper, eine Nesselsuch bzw. Urtikaria, Schwellungen bzw. Angioödeme, Atemnot und Kreislaufbeschwerden auftreten.
Wie lange dauern die Symptome bei einer Soja-Allergie an?
Die Symptomatik einer Sofofttypreaktion klingt in der Regel nach wenigen Stunden ab, insbesondere dann, wenn eine effiziente Therapie erfolgt.
Welche Risikofaktoren gibt es bei der Soja-Allergie?
Als Risikofaktor muss hier wiederholt die Birkenpollenallergie hervorgehoben werden. Wir Allergologen würden uns wünschen, dass dieser Risikofaktor auf den jeweiligen Produkten, vor allem bei Soja-Diätpulver und Sojadrinks, speziell vermerkt wird. Die primäre Soja-Allergie wurde besonders bei Kindern mit Neurodermitis beobachtet, die wegen einer Kuhmilchallergie alternativ mit Soja-Drinks, sogenannter "Milch", ernährt wurden. Man ist daher wieder von dieser Ernährungsform abgekommen.
Gibt es auch nicht-allergisch bedingte Soja-Unverträglichkeiten, um Beispiel im Zusammenhang mit der Histaminintoleranz?
Nicht allergische Sojaunverträglichkeiten beobachten wir nur sehr selten. Es ist aber beschrieben, dass diese zum Beispiel bei Sojasaucen auftreten können. In Verbindung mit der Histaminunverträglichkeit, bei der es sich ja um ein sehr "diffuses" Krankheitsbild handelt, ist mir in der Praxis eine Unverträglichkeit von Soja noch nicht begegnet, aber in der Literatur wurde für den asiatischen Raum von Untersuchungen berichtet, nach denen Soja zu einer Freisetzung von Histamin führen kann. Eine große Relevanz hat dies jedoch nicht.
Wann besteht bei einer Soja-Allergie das Risiko einer Anaphylaxie?
Das Risiko einer Anaphylaxie besteht insbesondere dann, wenn größere Mengen eines eiweißreichen Sojaproduktes, etwa ein Becher eines Sojadrinks, schnell aufgenommen werden. Normalerweise verzehrt man ein Nahrungsmittel langsam und dann führen die beschrieben Symptome im Mund dazu, dass nicht weitergegessen wird. Einen Sojadrink trinkt man schnell aus, und wenn man dann die Symptome bemerkt, sind eventuell schon 50 bis 100 ml des Produktes im Körper.
Begleitende Faktoren wie Sport, Alkohol oder bestimmte Medikamente, vor allem Schmerzmittel, und auch ein aktiviertes Immunsystem während der Pollenflugsaison im Frühjahr begünstigen die Beschwerden. Wir sehen vielfach, dass die Reaktionen aufgrund einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie insbesondere in der Pollensaison sehr stark ausfallen, weil dann das Immunsystem durch die Pollen bereits stark aktiviert ist. Außerhalb der Pollensaison vertragen manche dieser Patienten das betreffende Nahrungsmittel durchaus besser.
In welchen Lebensmitteln kann Soja enthalten sein und welche Lebensmittel sollte man bei einer Soja-Allergie nicht essen?
Sojaprodukte können unterschiedlich verarbeitet werden. Der Allergengehalt ist je nach Verarbeitungsgrad und Eiweiß-(Allergen-)Gehalt sehr unterschiedlich. So werden eiweißarme oder –freie Sojaöl-Produkte, wie Sojalecithin in Margarine oder Schokolade sowie Sojasaucen, von Sojaallergikern in der Regel gut vertragen. Besonders gefährlich sind allerdings die eiweißreichen, gering prozessierten Sojaprodukte wie Soja-Pulver, Diätprodukte und Sojadrin ks.
Was macht Sojaprodukte wie Soja-Pulver, Diätprodukte und Sojadrinks für Sojaallergiker gefährlich?
Da das pollenassoziierte Sojaallergen Gly m 4 durch Hitze zerstört wird, werden gekochte bzw. gebratene Sojaprodukte von Sojaallergikern mit einer solchen Sensibilisierung womöglich vertragen. Man sollte aber vorsichtig sein, da das Allergen erst nach einer längeren Zeit zerstört wird. Zudem sind weitere Allergene, nämlich das Gly m 5 und Gly m 6, die bei einer primären Soja-Allergie eine Rolle spielen, durch Hitze nicht zu zerstören. Grundsätzlich gilt: Je mehr Allergen zugeführt wird, desto schlimmer kann die Reaktion ausfallen.
Wie lässt sich eine Soja-Allergie feststellen? Gibt es spezifische Bluttest für eine Soja-Allergie?
Zum Einsatz kommen können ein Hautpricktest und ein Bluttest. Hierbei werden spezifische Antikörper gegen Soja sowie gegen die Allergene Gly m 4, Gly m 5 und Gly m 6 untersucht.
Wie lange müsste man Soja kochen bzw. erhitzen, um die Allergenität des Allergens zu zerstören?
Dazu gibt es wenig Literatur, aber anders als etwa beim Apfel, erfolgt eine vollständige Zerstörung des Sojaallergens manchmal auch erst nach mehreren Stunden. Es hilft also nicht unbedingt, einen Sojadrink aufzukochen. Zwar wird Tofu, der aus Soja hergestellt wird, manchmal besser vertragen, aber ich würde Sojaallergikern auf jeden Fall raten, eiweißreiche Sojaprodukte zu meiden.
Gibt es andere Nahrungsmittel, auf die man bei Soja Allergie ebenfalls allergisch reagieren?
Die Sojabohne gehört zu den Leguminosen, den Hülsenfrüchten. So können bei einer primären Nahrungsmittelallergie Kreuzreaktionen auf andere Hülsenfrüchte wie Erdnüsse, Erbsen, Linsen etc. auftreten. Zudem leiden viele Menschen mit einer sekundären, birkenassoziierten Nahrungsmittelallergie an Beschwerden beim Verzehr von Kern- und Steinobst. Dazu gehören unter anderem Äpfel und Kirschen, aber auch Gemüse wie Karotten oder Sellerie, sowie Baumnüsse, etwa die Haselnuss. Sehr häufig reagieren Menschen, die beim Verzehren von Kern- und Steinobst allergische Reaktionen entwickeln, ebenfalls allergisch auf eiweißreiche Sojaprodukte. Allerdings wissen es manche nicht, denn nicht alle Menschen essen Sojaprodukte. Die Anzahl der Sojaprodukte, insbesondere im Diätdrink-Bereich, nimmt jedoch zu. Deshalb wünschen wir uns, wie schon erwähnt, für diese Produkte einen Warnhinweis für Birkenpollenallergiker. In der BASALIT-Studie, die wir gerade durchgeführt haben, zeigten zwei Drittel der Studienteilnehmer deutliche Beschwerden beim Verzehr von Soja. Insofern ist davon auszugehen, dass eine erhebliche Anzahl der Birkenpollenallergiker auch auf Soja allergisch ist. Im Hinblick auf den Trend, dass Soja insbesondere von vielen Frauen als gesundes Lebensmittel gesehen wird, das auch bei Wechseljahrbeschwerden positiv wirkt und angesichts der steigenden Adipositas-Zahlen, die die Entwicklung von Diätprodukten begünstigt, ist das durchaus problematisch.
Reagieren den Erdnussallergiker auch allergisch auf Soja?
Da kann man pauschal nicht sicher beantworten. Man kann aber sagen, dass bei Erdnussallergikern eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Kreuzreaktion auf Sojaprodukte besteht, aber auch auf andere Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Linsen. Ein Erdnussallergiker, der schwere anaphylaktische Reaktionen auf Erdnüsse zeigt, sollte sich von anderen Hülsenfrüchten sicherheitshalber fernhalten. Hier kann aber auch eine genaue Allergiediagnostik beim Allergologen hilfreich sein.
In der BASALIT-Studie untersuchen Sie ein neues Extrakt zur Durchführung einer Hyposensibilisierungsbehandlung auf Birkenpollenallergene ...
In der BASALIT Studie setzen wir das Hauptbirkenpollenallergen Bet v 1 in Form einer subkutanen Hyposensibilisierungstherapie ein. Wir haben dabei mehr als 130 Probanden mit einer pollenassoziierten Soja-Allergie zunächst einer Provokationstestung mit einer Sojamahlzeit unterzogen und dokumentiert, bei welcher Menge und mit welchen Symptomen reagiert wurde. Etwa zwei Drittel der so Untersuchten zeigten deutliche Beschwerden und Viele konnten in die einjährige, placebokontrollierte, doppeltverblindete Therapiestudie eingeschlossen werden. Das in der Studie verwendete Allergenextrakt ist sehr hoch dosiert, 80 µg anstatt, wie sonst üblich, 20 µg, das heißt die vierfache Dosis.
Wir haben die Probanden einer Kontrollprovokationstestung unterzogen und konnten einen Trend zum Rückgang der Beschwerden und/oder die Zunahme der Toleranz gegenüber einer größeren Menge Sojaeiweiß dokumentieren. Leider waren die Daten nicht so signifikant, dass hieraus der Schluss gezogen werden kann, diese Therapie routinemäßig einzusetzen. Weitere von uns gerade abgeschlossene Untersuchungen weisen darauf hin, dass bestimmte Sensibilisierungsmuster mit Reaktionen auf ausgewählte Oberflächenstrukturen (Epitope) mit einem günstigen Ausgang der Immuntherapie vergesellschaftet sind. Diese Untersuchungen können aber bisher nur experimentell durchgeführt werden und benötigen noch Bestätigung durch weitere größere Studiengruppen.
Was ist zu tun bei einer allergischen Reaktion auf Soja? Helfen Antihistaminika wie Cetirizin bei einer Soja-Allergie?
Die Behandlung hängt von der Schwere der Reaktion ab. Bei leichten Symptomen wie Missempfindungen im Mundbereich reicht das Einstellen der Sojazufuhr und gegebenfalls die Gabe von Antihistaminika (z.B. Cetirizin). Auch Kortisonpräparate können gegeben werden. Bei stärkeren Symptomen bzw. wenn bereits vorher einmal eine Anaphylaxie aufgetreten ist, wird sehr zeitnah der Einsatz von Adrenalin in den Muskel empfohlen. Hierfür erhalten Betroffene von uns ein Notfallset.
Ist eine Hyposensibilisierung bzw. Desensibilisierung bei einer Soja-Allergie möglich?
Nein, eine Hyposensibilisierung ist bei einer Soja-Allergie nicht möglich.
Ist eine vegane Ernährung mit Soja-Allergie möglich?
Diese Frage stellt sich aktuell immer häufiger. Meine Empfehlung ist hier unbedingt eine eingehende Beratung durch eine ernährungsmedizinische Fachkraft.
Frau Prof. Treudler, herzlichen Dank für dieses Gespräch!
Wichtiger Hinweis
Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.
Autor: Sabine Jossé, www.mein-allergie-portal.com
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