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Wie erkennt man eine allergische Reaktion?

Allergie allgemein
Es gibt viele Ursachen für eine allergische Reaktion! Wie erkennt man sie? Bildquelle: Canva doucefleur

Laufende Nase, geschwollene Augen, Hautausschlag, plötzliche Atemnot, Kreislaufkollaps – alle diese Symptome können vielfältige Ursachen haben. Eine dieser Ursachen ist möglicherweise eine allergische Reaktion. Sie kann leicht ausfallen, aber auch lebensbedrohlich werden. Was ist eine allergische Reaktion und wie entsteht sie? Woran kann man eine allergische Reaktion erkennen und was kann bzw. muss man im Notfall tun?

 

Autor: Dr. med. Anna Eger

Was ist eine allergische Reaktion?

Allergische Krankheiten zählen zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Eine allergische Reaktion ist eine übersteigerte Reaktion des Immunsystems auf fremde Antigene. Sie kann sich an zahlreichen Organsystemen manifestieren. Abhängig vom Typ der allergischen Reaktion kann sich die Symptomatik innerhalb von Sekunden bis zu Tagen nach Allergenkontakt entwickeln. Die schwerste Form der allergischen Sofortreaktion ist die Anaphylaxie.

Wie entstehen allergische Reaktionen?

Die allergische Reaktion wird in Gang gesetzt, wenn das Allergen in den Körper eindringt. Eine ganz zentrale Rolle spielt dabei das Gewebs-Hormon Histamin. Bei der klassischen IgE-vermittelten allergischen Reaktion werden durch das Allergen Mastzellen und sogenannte basophile Granulozyten aktiviert. Diese setzen schlagartig eine Vielzahl von Zytokinen frei.

Eines davon ist Histamin, andere sind Prostaglandine, Leukotriene und Tryptasen. Diese führen zu folgenden Veränderungen im Körper:

  • Gefäßerweiterung, das zeigt sich durch Rötung, Blutdruckabfall
  • Vermehrte Durchlässigkeit der kleinsten Blutgefäße für Flüssigkeit, deshalb Wasseransammlung im Gewebe, das zeigt sich durch Quaddeln
  • Stimulation sensorischer Nerven, das zeigt sich durch Juckreiz
  • Kontraktion, also Zusammenziehen, der glatten Muskulatur in den Atemwegen, das zeigt sich durch (Verengung der Bronchien mit Luftnot
  • Kontraktion der glatten Muskulatur im Magen-Darm-Trakt, das zeigt sich durch Bauchkrämpfe
  • Erhöhung der Sekretion von Nasen-, Speichel- und Bronchialdrüsen, das zeigt sich durch Schleimbildung

Welche allergischen Reaktionen gibt es?

Man unterscheidet bei den allergischen Reaktionen, nach der Art der Reaktion des Immunsystems, vier verschiedene Reaktionstypen:

  • Typ-I-Reaktionen, oder Soforttyp-Reaktionen
  • Typ-II-Reaktionen, oder zytotoxischer Typ
  • Typ-III-Reaktionen, oder Immunkomplextyp
  • Typ-IV-Reaktionen, oder Reaktionen vom verzögerten Typ

Zur IgE-vermittelten Typ-I-Reaktion zählen die folgenden Allergien:

Die Typ-II-Reaktion ist Nicht-IgE-Antikörperabhängig und führt zur Auflösung von Zellen.

Beispiele für diese Typ-II-Reaktionstypen sind:

  • Hyperakute Transplantat-Abstoßung
  • Coombs-positive hämolytische Anämie (Blutarmut durch Zerfall von roten Blutzellen)
  • Transfusionszwischenfälle

Die Typ-III-Reaktion wird durch Immunkomplexe vermittelt.

Neben Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises zählen die folgenden Krankheiten zu den Typ-III-Reaktionen:

  • Vogelzüchterlunge
  • Farmerlunge
  • Baumwollfieber

Die Typ-IV-Reaktion wird auch Allergie vom verzögerten Typ genannt und wird T-Zell-vermittelt. Sie ist die zweithäufigste Form der Allergie.

Zu den Typ-IV-Reaktionen gehören die:

Ursachen für allergische Reaktionen: Was kann eine allergische Reaktion auslösen?

Für die Entwicklung allergischer Reaktionen sind komplexe genetische, umwelt- und ortspezifische Faktoren einflussgebend. Die allergieauslösenden Proteine sind fast immer niedermolekulare Proteine. Viele von ihnen heften sich an Luftpartikel an und gelangen so in den menschlichen Körper. Sie können aber auch durch direkten Körperkontakt oder durch Einnahme über den Mund eine Reaktion des Immunsystems verursachen.

Die häufigsten Allergene, die akute oder verzögerte allergische Reaktionen auslösen können, sind:

Kann es schon beim Baby zu einer allergischen Reaktion kommen?

Auch Babys und Kleinkinder können allergisch reagieren. Besonders Nahrungsmittelallergien können sich in diesem Alter manifestieren, bilden sich aber häufig im Laufe der Lebensjahre zurück. Eiweiße aus Milch, Fisch, Ei, Erdnuss, Haselnuss oder Soja können typische Auslöser für allergische Reaktionen bei Babys sein. Häufig reagieren die Kleinen mit Hautsymptomen, aber auch Atemwegsbeschwerden oder Bauchschmerzen können auftreten. Allergische Reaktionen auf andere Allergene wie Pollen oder Tierhaare können ebenfalls auch schon im Babyalter auftreten. Das Risiko ist besonders hoch, wenn beide Elternteile schon an einer Allergie leiden.

Was sind die häufigsten Ursachen für allergische Reaktionen beim Baby und Kleinkind?

Neben genetischer Veranlagung spielen Umweltfaktoren und Lebensstil für die Entstehung von Allergien bei Babys und Kleinkindern eine Rolle. Das Rauchen von Familienmitgliedern, auch während der Schwangerschaft, wirkt sich auch auf das Risiko allergischer Reaktionen im Kleinkindalter aus.

Nach aktuellen Erkenntnissen muss bei der Überlegung, ein Haustier aufgrund von Familienzuwachs an- oder abzuschaffen, unterschieden werden, ob in der Familie bereits ein erhöhtes Allergierisikobesteht oder nicht. Wenn keine allergischen Reaktionen bei Familienmitgliedern bekannt sind, sollte die Haustierhaltung von Hund oder Katze nicht eingeschränkt werden. Im Gegensatz dazu sollten sich werdende Eltern zumindest keine neue Katze anschaffen, wenn es bereits Allergien in der Familie vorhanden sind oder das Risiko für allergische Reaktionen erhöht ist. Hundehaltung hingegen ist auch in diesem Fall nicht zwingend ausgeschlossen.

Wann kann es nach dem Essen zu einer allergischen Reaktion kommen?

IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien führen in der Regel ziemlich schnell nach dem Essen zur Ausprägung der allergischen Reaktion, häufig innerhalb weniger Minuten.

Gibt es Nahrungsmittel, die besonders oft zu allergischen Reaktionen führen?

Für Erwachsene sind folgende Nahrungsmittel besonders häufig für eine allergische Reaktion verantwortlich:

Aber auch andere Nahrungsmittel wie Fisch, Feige, Samen oder Fleisch können allergische Reaktionen hervorrufen.

Daneben gibt es auch allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel, die nicht auf eine „echte“ Allergie auf Nahrungsmittel zurückzuführen sind. Diese allergischen Symptome treten vorwiegend am Mund auf und man spricht dann von einem oralen Allergiesyndrom.

Orales Allergiesyndrom: Was ist das für eine allergische Reaktion?

Das orale Allergiesyndrom ist eine IgE-vermittelte allergische Reaktion auf Nahrungsmittel, die nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel meist im Mund-Rachen-Bereich auftritt. Genaugenommen handelt es sich um eine sekundäre Nahrungsmittelallergie im Rahmen einer Kreuzallergie mit Pollenallergenen wie Birke, Erle oder Hasel. Häufigste Auslöser für allergische Reaktionen im Sinne des oralen Allergiesyndroms sind Äpfel, Karotten, Sellerie, Mandeln, Nüsse, Hühnereiweiß und Zitrusfrüchte. Beim oralen Allergiesyndrom kann es zu Juckreiz und Schwellungen kommen, die man auch als Angioödem oder Quincke-Ödem bezeichnet.

Quincke Ödem – Angioödem – Schwellung als allergische Reaktion

Hinter einer akuten schmerzlosen Schwellung von Haut und Schleimhaut kann sich ein sogenanntes Quincke-Ödem verbergen. Man muss jedoch grundlegend zwischen einem angeborenen, dem hereditären Angioödem (HAE) und einem allergischen Quincke-Ödem unterscheiden. Eine allergische Reaktion kann zu einem Quincke-Ödem führen. Dieses ist dann durch Histamin vermittelt. Ein anderer Entstehungsmechanismus führt über Bradykinin zur Ausbildung eines Quincke-Ödems. Hierfür sind häufig bestimmte Medikamente verantwortlich. Oftmals kann man die Ursache eines Quincke-Ödems nicht herausfinden. Dann spricht man von einem idiopathischen Quincke-Ödem. Beim angeborenen Quincke-Ödem liegt eine Stoffwechselstörung in Bezug auf das Protein C1-Esterase-Inhibitor vor. Die Unterscheidung der Art des Quincke-Ödems, also ob es sich um ein allergisches oder ein angeborenes handelt, ist maßgeblich für die Therapieentscheidung, da herkömmliche antiallergische Medikamente im Fall des hereditären Quincke-Ödems nicht wirken.

Allergische Reaktionen auf Medikamente

Medikamente zählen unter den Allergenen mit einer Häufigkeit von etwa 5 Prozent ebenfalls zu den Auslösern allergischer Reaktionen. Arzneimittel-Reaktionen werden auch IgE-vermittelt.

Die häufigsten Auslöser allergischer Reaktionen auf Medikamente sind:

  • Antibiotika (sehr häufig Penicillin)
  • Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure
  • Lokale Betäubungsmittel
  • Narkosemittel
  • Medikamente gegen Krampfanfälle
  • Psychopharmaka

Neben Hauterscheinungen können Medikamente asthmaartige Beschwerden auslösen, aber auch unspezifische Reaktionen oder ein Quincke-Ödem. Die schwersten Formen der allergischen Reaktion auf Medikamente sind der allergische Schock und das Lyell-Syndrom.

Kann es durch eine Chemotherapie zu einer allergischen Reaktion kommen?

Medikamente zur Krebstherapie, die Chemotherapeutika, verursachen typischerweise toxische, also nicht allergische, dosisabhängige Nebenwirkungen an den verschiedenen Organsystemen. Es gibt aber auch seltene, echte allergische Reaktionen auf diese Zytostatika, sowohl vom Sofort-Typ, als auch vom verzögerten Typ.

Zu den Chemotherapeutika, bei denen allergische Reaktionen am häufigsten beobachtet wurden, gehören:

  • L-Asparaginase
  • Cisplatin
  • Carboplatin
  • Metothrexat
  • Procarbazin
  • Cyclophosphamid
  • Pentostatin
  • Cytarabin
  • Daunorubicin

Gibt es eine allergische Reaktion auf Kontrastmittel?

Röntgen-Kontrastmittel können sowohl allergische Reaktionen vom Sofort-Typ, als auch vom Spät-Typ auslösen. Die Zahl der Todesfälle aufgrund anaphylaktischer Reaktionen auf Röntgenkontrastmittel liegt bei etwa 1/ 100.000 Verabreichungen.

Kann man auf Pflaster allergisch reagieren?

Heftpflaster kann durch seine verschiedenen Bestandteile allergen wirken, indem es ein allergisches Kontaktekzem auslöst. Man kann auf das im Pflaster enthaltene Dammra-Harz, synthetischen Kautschuk, Buna, Terpentinöl oder Kolophonium allergisch reagieren.

Wie äußert sich eine allergische Reaktion bzw. wie sehen die Symptome bei einer allergischen Reaktion aus?

Allergische Reaktionen können sich auf vielfältige Art und Weise zeigen. Dabei kommt es zu sehr unterschiedlichen Symptomen an unterschiedlichen Körperstellen.

Allergische Reaktion an der Haut und Schleimhaut

Sehr häufig kann man die Zeichen einer allergischen Reaktion an der Haut entdecken:

  • Hautausschlag mit roten Flecken oder Punkten
  • Urtikaria/ Quaddeln
  • Quincke-Ödem/ Schwellung
  • Nässende Bläschen
  • Juckreiz
  • Tränende, juckende rote Augen

Allergische Reaktion an den Atemwegen

Wenn bei einer allergischen Reaktion die Atemwege betroffen sind, kann sich das äußern durch:

  • Niesen, Naselaufen
  • Atemnot, pfeifendes Atemgeräusch
  • Hustenreiz
  • Engegefühl im Hals

Allergische Reaktion am Magen-Darm-Trakt

Nicht nur bei Nahrungsmittelallergien kann sich eine allergische Reaktion auch am Magen-Darm-Trakt bemerkbar machen, sondern auch jegliche andere Allergie. Dabei können auftreten:

  • Krabbeln/ Prickeln im Mund
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Bauchschmerzen/ -krämpfe

Allergische Reaktion am Herz-Kreislauf-System

Bei einer schweren allergischen Reaktion kann auch das Herz-Kreislauf-System betroffen sein. In diesem Fall kann der Betroffene die folgenden Symptome verspüren:

  • Schwindel
  • Ohnmacht
  • Blutdruckabfall
  • Herzrasen
  • Blässe
  • Hitzegefühl/ -wallungen

Treten diese Symptome auf und/ oder verspürt der Betroffene einen metallischen Geschmack im Mund, starke Unruhe oder Juckreiz an Handflächen, Fußsohlen oder Genitalien, dann können das Anzeichen für einen drohenden anaphylaktischen Schock sein.

Gibt es ein Körperteil, das besonders oft von allergischen Reaktionen betroffen ist?

Abhängig vom Typ der allergischen Reaktion und teilweise auch von der Kontaktart und -stelle mit dem Allergen können sich die Hauterscheinungen der Allergie an fast allen Körperstellen zeigen. Also im Gesicht, an den Augen, dem Dekolleté, an Armen, Beinen, Bauch, Rücken etc.

Kontaktekzeme findet man besonders häufig an den Händen, aber auch an den Füßen durch direkten Kontakt mit dem Allergen.

Bei allergischen Arzneimittelexanthemen gibt es meist ein typisches Ausbreitungsmuster, dass sich vom Rumpf aus entlang der Extremitäten ausbreitet. Das Gesicht ist dabei selten betroffen.

Kann man bei einer allergische Reaktion Fieber haben?

Fieber gehört jedoch nicht zu den typischen Symptomen einer Allergie. Wenn zusätzlich zu einer allergischen Reaktion Fieber besteht, wird dies wahrscheinlich eine andere Ursache haben und sollte abgeklärt werden. Man muss wissen, dass einige Fiebererkrankungen mit Hautausschlägen einhergehen können, die aber keine Allergie als Ursache haben.

Handelt es sich bei juckender Kopfhaut nach dem Haare färben um eine allergische Reaktion?

In Haarfärbemitteln kommen zahlreiche Chemikalien vor, die potentiell allergische Reaktionen auslösen können. Am häufigsten kommt es durch Haarfärbemittel zu einem allergischen Kontaktekzem, also einer allergischen Reaktion vom verzögerten Typ. Die Kopfhaut wird rot und kann brennen und jucken. Die Reaktion kann sich auch auf das gesamte Gesicht, insbesondere die Augen und Augenlider ausweiten. Es ist in selteneren Fällen auch möglich, dass eine allergische Sofortreaktion auf Haarfärbemittel auftritt. Diese kann auch bedrohlich sein, wenn sich ein anaphylaktischer Schock entwickelt.

Wie schnell nach Allergenkontakt kommt es zu einer allergischen Reaktion?

Wie schnell es zu einer allergischen Reaktion kommen kann, nachdem ein Allergiker mit einem Allergen in Berührung gekommen ist, hängt vom Allergie-Typ ab.

Was ist der Unterschied zwischen den vier Reaktionstypen bei einer allergischen Reaktion?

Wie der Name schon sagt, setzen die Symptome bei der allergischen Reaktion vom Soforttyp unmittelbar nach Allergenkontakt ein, das heißt Sekunden bis Minuten. Die allergische Reaktion vom Soforttyp zeigt sich in einer Vielzahl von Symptomen, die innerhalb von Sekunden bis maximal wenige Stunden nach Kontakt mit dem Allergen auftreten. Haut, Schleimhaut, Magen-Darm-Trakt und Kreislauf können betroffen sein. Die schwerste Form der Soforttyp-Reaktion ist die Anaphylaxie.

Allergische Reaktionen vom zytotoxischen Typ beginnen meistens nach wenigen Stunden.

Eine allergische Reaktion vom Immunkomplextyp, also Typ III, tritt erst nach Stunden bis sogar Tagen auf.

Beim Spättyp entsteht die Reaktion ebenfalls erst nach mehreren Stunden bis Tagen, meist zwischen 24 und 72 Stunden. Diese Anaphylaxie gibt es deshalb bei der Spättypallergie definitionsgemäß nicht. Eine Spättypallergie äußert sich mit einer Verzögerung von mindestens 24 Stunden bis wenigen Tagen und betrifft meistens die Haut in Form einer allergischen Kontaktdermatitis, das heißt einer allergischen Reaktion mit entzündlicher Beteiligung. Auch andere Exanthemtypen können Ausdruck einer Spättypallergie sein.

Die Ursache für diese unterschiedlichen Reaktionszeiten liegt im unterschiedlichen Entstehungsmechanismus der beiden Allergie-Typen. Beim Sofort-Typ wird schlagartig Histamin im Körper freigesetzt, welches sofort seine Wirkungen entfaltet, während es beim Spättyp einige Zeit dauert, ehe allergenspezifische Immunzellen die Kaskade der allergischen Reaktion in Gang gesetzt haben.

Nahrungsmittelallergie, Aeroallergien, Insektenstichallergien, Medikamentenallergien: Was ist der Unterschied?

Sowohl Nahrungsmittel, als auch Pollen, Insektengifte oder Medikamente sind typischerweise Auslöser allergischer Reaktionen vom Sofort-Typ, bis hin zur anaphylaktischen Reaktion.

Bei dieser schwersten Form einer allergischen Reaktion, der Anaphylaxie, gibt es Unterschiede in der Häufigkeit der auslösenden Allergene, je nach Alter:

Bei Kindern sind Nahrungsmittel häufige Auslöser schwerer allergischer Reaktionen, davon bei Kindern unter 6 Jahren Hühner- und Milcheiweiß und bei Kindern über 6 Jahren Baum- und Erdnüsse. Unter den Medikamenten gehört die Gruppe der sogenannten Beta-Laktamantibiotika zu den häufigen Ursachen.

Für Erwachsene sind Insektengifte und Medikamente am häufigsten für schwere allergische Reaktionen verantwortlich, wobei es unter den Medikamenten vor allem die nicht-steroidalen Antirheumatika sind (also zum Beispiel Acetylsalicylsäure, Ibuprofen), die Anaphylaxien auslösen.

Aeroallergien werden durch sich in der Luft befindliche Pollen oder andere Partikel wie Hausstaubmilben, Tierepithelien, Schimmelpilzsporen etc. ausgelöst. Die allergische Reaktion äußert sich vordergründig auch durch Symptome an den Atemwegen, kann jedoch aber auch zu Symptomen an anderen Organsystemen wie Haut oder Magen-Darmtrakt führen.

Umgekehrt werden die Allergene bei Nahrungsmittelallergien zwar über den Mund in den Körper aufgenommen, können jedoch neben Allergie-Symptomen im Magen-Darm-Trakt auch schwere allgemeine allergische Reaktionen hervorrufen. Zudem ist eine Nahrungsmittelallergie häufig durch Kreuzallergien mit einer Inhalationsallergie vergesellschaftet.

Eine Medikamentenallergie kann im Gegensatz zu den anderen genannten Allergien auch mit mehreren Tagen Verzögerung auftreten. Hierfür gibt es jedoch neben der klassischen allergischen Reaktion noch weitere sehr vielfältige Erklärungsansätze.

Wann kommt es zu einer allergischen Reaktion nach Antibiotika?

Am häufigsten tritt eine allergische Reaktion auf Antibiotika relativ schnell nach dessen Einnahme auf. Diese Reaktion ist IgE-vermittelt und äußert sich häufig durch Urtikaria, Angioödem, Atemwegssymptomen oder sogar einer anaphylaktischen Reaktion. Es gibt jedoch auch Spätreaktionen auf ein Antibiotikum, welche T-Zell-vermittelt sind. Hier stehen die typischen Arzneimittelexantheme im Vordergrund, wobei es weitere, schwere Krankheitsbilder gibt wie die toxische epidermale Nekrolyse oder das Stevens-Johnson-Syndrom. Diese Reaktionsform tritt frühestens 24 Stunden nach der Gabe auf und kann auch nach 7 Tagen noch in Erscheinung treten.

Wie lange dauert es, bis eine allergische Reaktion wieder weg geht?

Die Dauer einer allergischen Reaktion ist sehr verschieden und sowohl von Patient zu Patient, als auch von Fall zu Fall unterschiedlich. Sie hängt von mehreren Faktoren ab und kann nicht vorhergesehen werden. Zwischen einigen Minuten bis hin zu wenigen Tagen können einige der allergischen Symptome anhalten. Ob und welche antiallergische Therapie eventuell zum Einsatz kommt, ist natürlich auch entscheidend für die Dauer der allergischen Reaktion.

Lässt sich eine allergische Reaktion in unterschiedliche Schweregrade einteilen?

Nicht eine allergische Reaktion, wohl aber eine anaphylaktische Reaktion, teilt man in 4 Schweregrade ein:

  • Stufe I – Hautrötung, Quaddeln, Juckreiz, Schwellungen, Husten, Herzrasen
  • Stufe II – Beklemmungsgefühl, Luftnot, Bauchkrämpfe, Blutdruckabfall
  • Stufe III – schwere Luftnot, Durchfall, Krampfanfälle, Bewusstseinstrübung, starker Blutdruckabfall
  • Stufe IV – blasse oder livide Haut, Bewusstlosigkeit, nicht tastbarer Puls, Herz-Kreislauf-Stillstand

Anaphylaxie: Die stärkste Form einer allergischen Reaktion

Die stärkste Form einer allergischen Reaktion nennt man Anaphylaxie. Eine anaphylaktische Reaktion wird definitionsgemäß durch IgE (Typ-I-Allergie) oder zirkulierende Immunkomplexe (Typ-III-Allergie) hervorgerufen. Sie ist potentiell lebensbedrohlich und erfordert eine schnellstmögliche notfallmedizinische Behandlung.

Allergische Reaktion vs. Anaphylaxie: Was ist der Unterschied

Die Anaphylaxie ist eine schockartige allergische Reaktion, die sich durch Beteiligung des Kreislaufsystems von der allergischen Reaktion abgrenzt. Die allergische Reaktion hat bei der Anaphylaxie den gesamten Organismus erfasst. Es gibt noch den Begriff der „anaphylaktoide Reaktion“. Bei ihr sehen die Symptome gleich aus, aber der Entstehungsmechanismus erfolgt nicht über IgE, sondern über andere Triggerfaktoren. Dieser Mechanismus ist nicht allergischer Art.

Kann man eine allergische Reaktion haben, obwohl man keine Allergie hat?

In der Regel ist eine typische allergische Reaktion Ausdruck einer tatsächlich vorliegenden Allergie. Möglicherweise ist diese bis zum Auftreten der ersten allergischen Reaktion noch nicht bekannt gewesen. Es gibt aber auch allergie-ähnliche Symptome, sogenannte „pseudoallergische“ Symptome, denen keine Allergie zugrunde liegt. Diese Reaktion imitiert eine allergische Reaktion, wobei der Entstehungsmechanismus ein ganz anderer ist als bei den allergischen Reaktionen. Zudem gibt es Erkenntnisse darüber, dass allergische Reaktionen auch ohne das Vorhandensein des Allergens auftreten können, basierend auf einem verhaltenspsychologischen Erklärungsmodell.

Wie wird nach einer allergischen Reaktion die Diagnose gestellt?

Wenn eine Person das erste Mal eine allergische Reaktion erlitten hat, sollte natürlich unbedingt das auslösende Allergen herausgefunden bzw. andere Erkrankungen ausgeschlossen werden.

Zur Diagnose nach einer allergischen Reaktion dienen:

  • Eine gründliche Anamnese, das heißt ein ausführliches Gespräch über das Geschehene und andere wichtige Informationen
  • Eine körperliche Untersuchung
  • Allgemeine Laboruntersuchungen, insbesondere Anzahl der eosinophilen Granulozyten und IgE-Spiegel im Blutserum
  • Spezifische Allergietests in Form von Hauttest oder spezifische IgE-Bestimmung im Blut
  • Selten Provokationstests

 Was passiert, wenn man eine allergische Reaktion hat, aber den Auslöser nicht kennt?

Es gibt einige unspezifische Tests, die zwar Hinweise, aber keine Bestätigung des allergischen Ursprungs liefern. Wenn Ursache und auslösende Faktoren andauernder oder schwerer allergischer Symptome nicht durch eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung festgestellt werden können, kommen spezifische Tests zur Anwendung.

Hauttests zur Diagnostik allergischer Reaktionen

Beim Pricktest werden standardisierte Antigenkonzentrationen direkt in die Haut eingebracht. Mit seiner Hilfe sind die häufigsten Allergien nachweisbar. Ein Tropfen eines Antigenextraktes wird auf die Haut aufgebracht und dann mit einer feinen Nadel durch das Extrakt in die Haut gestochen. Es gibt zusätzlich jeweils eine Negativ- und eine Positivkontrolle.

Die am häufigsten angewendeten Antigene sind:

  • Pollen
  • Schimmel
  • Kot von Hausstaubmilben
  • Tierische Schuppen und Seren
  • Insektengifte
  • Nahrungsmittel
  • Betalactam-Antibiotika

Wenn der Pricktest kein eindeutiges oder negatives Ergebnis liefert, kann ein Intrakutaner Test durchgeführt werden. Bei diesem Test wird das Antigenextrakt direkt in die Haut injiziert, bis ein 1 oder 2 Millimeter großes Bläschen entsteht.

Ein Hauttest gilt als positiv, wenn 15 bis 20 Minuten nach der Applikation eine Hautrötung oder Quaddel entsteht, deren Durchmesser 3 bis 5 Millimeter größer ist als die Negativkontrolle.

Gibt es auch einen Test, mit dem man eine noch nicht vorhandene Allergie prognostizieren kann?

Es gibt keinen einzelnen spezifischen Test, der eine noch nicht vorhandene Allergie vorhersagen kann bzw. der sicher aussagt, ob jemand an einer bestimmten Allergie erkranken wird. Es ist auch wenig sinnvoll, eine Untersuchung auf bestimmte Allergien hin zu unternehmen, ohne dass der Betreffende Allergiesymptome ausweist. Es ist sogar so, dass man trotz vorliegenden positiven Befunden im Allergietest nicht automatisch von einer Allergie spricht, sondern von einer Sensibilisierung. Nur, wenn wirklich ein nachweisbarer Zusammenhang zwischen dem Allergenkontakt und den allergischen Beschwerden besteht, kann von einer wirklichen Allergie gesprochen werden.

Da es für Allergien aber eine genetische Veranlagung gibt, kann man durch das Nachfragen über vorhandene Allergien oder andere atopische Erkrankungen bei Eltern oder Geschwistern zumindest eine gewisse Risikobewertung für die Entwicklung einer Allergie vornehmen.

Wer macht einen Allergietest?

Ein Allergietest sollte durch einen Allergologen durchgeführt werden. Dies sind normalerweise Hautärzte, HNO-Ärzte, Dermatologen, Augenärzte oder Pulmologen, das heißt Lungenfachärzte. Auch Haus- oder Kinderärzte können unter bestimmten Voraussetzungen einen Allergietest anbieten.

Was kann man tun, wenn man eine allergische Reaktion hat?

Eine erste allergische Reaktion ist immer ernst zu nehmen. Nicht jede Reaktion verläuft wie die andere. Man sollte deshalb gut informiert und vorbereitet sein, insbesondere, wenn in der Vergangenheit schon schwere allergische oder gar anaphylaktische Reaktionen aufgetreten sind.

Je nachdem, welche allergischen Symptome auftreten, sind die folgenden Maßnahmen empfehlenswert: Maßnahmen, wenn die Zunge bei einer allergischen Reaktion anschwillt.

Wenn es zu einer Zungenschwellung im Rahmen einer allergischen Reaktion kommt, besteht potentiell Lebensgefahr. Im schlimmsten Fall können die Zunge oder auch der Kehldeckel und die restlichen Schleimhäute in Mund- und Rachen so anschwellen, dass das Atmen unmöglich wird. Auch eine Intubation selbst durch einen erfahrenen Notarzt oder Narkosearzt ist ab einem gewissen Grad der Schwellung nicht mehr möglich. Dann muss ein notfallmäßiger Luftröhrenschnitt erfolgen. Um dies zu vermeiden, sollte bei einer Zungenschwellung schnellstmöglich gehandelt werden. Ist eine Allergie bekannt und der Betroffene hat ein Notfallset, dann sollte dies umgehend korrekt angewendet werden. Zusätzlich muss dennoch der Notruf über die 112 abgesetzt werden. Wenn es das erste Ereignis einer Zungenschwellung ist, sollte auch sofort der Rettungsdienst verständigt werden.

Maßnahmen bei allergischen Reaktionen auf Medikamente

Wenn eine bekannte Allergie vorliegt, sollte natürlich das verursachende Allergen gemieden werden. Das ist eine wichtige Säule in der Vermeidung allergischer Reaktionen. Für die meisten Medikamente, auf die eine Person allergisch reagiert, gibt es wirksame Alternativen, sodass nicht auf das allergene Medikament in der Behandlung einer Erkrankung zurückgegriffen werden darf. Dabei muss beachtet werden, dass es besonders unter den Beta-Laktamantibiotika häufig Kreuzreaktivitäten gibt.

Maßnahmen bei allergischen Reaktionen auf Kontrastmittel

Wenn eine Allergie auf Röntgenkontrastmittel vorliegt, darf eine erneute Gabe nur bei Fehlen einer radiologischen Alternative bei absoluter Notwendigkeit erfolgen, wenn zuvor eine antiallergische Medikation über die Vene verabreicht wird. Nach Möglichkeit sollte nur ein zuvor in Hauttests negativ getestetes nicht-ionisches niedrigosmolares Röntgenkontrastmittel gegeben werden.

Maßnahmen bei allergischen Reaktionen auf Pflaster

Bei einer bestehenden Pflasterallergie können beispielsweise hypoallergene Pflaster oder nicht selbstklebende Verbände verwendet werden.

Welcher Arzt verschreibt die Medikamente gegen allergische Reaktionen?

Zumeist erfolgt die Erstverordnung von antiallergischen Medikamenten durch den Arzt, der die Diagnose gestellt hat. Gerade die sogenannten „Notfall-Sets“ mit einem Adrenalin-Pen sollten durch einen Allergologen verschrieben werden und der Patient gut in die Handhabung eingewiesen werden, damit er auch im Notfall in der Aufregung die Anwendung beherrscht. Ansonsten kann auch der Hausarzt des Patienten die Weiterverordnung bei bestehender Notwendigkeit vornehmen.

Wohin muss man bei einer allergischen Reaktion gehen?

Wohin man sich mit einer allergischen Reaktion wenden sollte, hängt von der Art und der Schwere der Reaktion ab. Handelt es sich zum Beispiel um einen leichten Hautausschlag, Heuschnupfen oder ähnliches, dann kann ein geplanter Gang zum Hausarzt ausreichend sein. Dieser kann gegebenenfalls weitervermitteln. Wenn jedoch schwerere Symptome vorliegen, vielleicht sogar Zeichen einer Anaphylaxie, dann sollte man auf dem schnellsten Weg in eine Notfallambulanz gelangen bzw. den Rettungsdienst verständigen.

Was kann man gegen eine allergische Reaktion tun?

Die Therapie einer allergischen Reaktion ist ebenso abhängig von Art und Schweregrad. Ganz allgemein gilt:

  • Sofortiges Stoppen der Allergenzufuhr!!!
  • Beruhigung des Betroffenen und gegebenenfalls dessen Eltern
  • Gegebenenfalls lokale Kühlung
  • Bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
  • Bei Zeichen einer Kreislaufreaktion Lagerung mit erhöhten Beinen
  • Bei Atemnot sitzende oder halbsitzende Position
  • Bei Herz-Kreislaufstillstand Herzdruckmassage
  • Wenn eine Allergie bekannt ist und ein Notfallset mit Autoinjektor existiert, intramuskuläre Injektion
  • Je nach Schwere der Reaktion Notruf absetzen

Antiallergische Medikamente sollten nur nach Absprache mit einem Arzt eingenommen werden, bzw. erfolgt die Behandlung einer schweren allergischen Reaktion mit Medikamenten durch den Arzt oder Notfallsanitäter selbst.

Hierfür stehen folgende Medikamentengruppen zur Verfügung:

  • Antihistaminika
  • Theophyllin
  • Glukokortikoide
  • ß2-Sympathomimetika
  • Adrenalin

Helfen Globuli bei einer allergischen Reaktion?

Auch in dieser Fragestellung muss unterschieden werden, um welche Form der allergischen Reaktion es sich handelt. Für allergische Symptome im Sinne des Heuschnupfens beispielsweise werden verschiedene homöopathische Medikamente angeboten. Allerdings entspricht eine solche Behandlung nicht den Leitlinien. Auch zur Prophylaxe sollen Globuli langfristig bei allergischen Reaktionen helfen – hierzu fehlt allerdings der Nachweis durch Studien. Im Akutfall, bei schwereren allergischen Reaktionen, sollten jedoch keinesfalls Eigentherapieversuche mit homöopathischen Medikamenten unternommen werden.

Haben die Vitamine C und D eine Auswirkung auf die allergische Reaktion?

Vitamine beeinflussen das Immunsystem. In Bezug auf Vitamin D zum Beispiel vermutet man eine positive, schützende Wirkung. Laut Studien haben Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft einen Vitamin D-Mangel oder einen niedrigen Spiegel aufwiesen, häufiger eine Allergie entwickelt. Außerdem können Allergiesymptome bei Asthmapatienten gelindert werden. Vitamin C hat ebenfalls einen, wenn auch indirekten, positiven Effekt, da es die Aufnahme anderer Nährstoffe wie Eisen aus der Nahrung fördert und damit durch das Vermeiden von Nährstoffmangel das Immunsystem stärkt.

Kann man auf eine allergische Reaktion auf der Haut Cortison Creme auftragen?

Eine Cortisoncreme lokal auf die Haut aufzutragen ist nicht in jedem Fall sinnvoll. Wenn es sich um eine allergische Begleiterscheinung der Haut im Rahmen einer allergischen Reaktion zum Beispiel auf ein Medikament oder ein Nahrungsmittel handelt, ist eher eine interne Therapie, also in Form von Tabletten oder Injektionen angezeigt. Geht es aber um eine Typ IV-Reaktion, wie das allergische Kontaktekzem, dann sieht die Behandlung je nach Ekzemstadium eine mittelstarke bis starke Glukokortikoid-Creme oder -Lotion vor. In jedem Fall sollte vor der Anwendung von Cortisoncremes ein Arzt konsultiert werden.

Wie sieht erste Hilfe im Fall einer allergischen Reaktion mit Atemnot aus?

Zunächst sollte, wie bei jeder allergischen Reaktion, wenn möglich das auslösende Allergen entfernt werden. Das frühzeitige Absetzen des Notrufs ist bei auftretender Atemnot sehr wichtig, da das Rettungsteam noch einige Minuten brauchen wird, eh es am Ort eintrifft. Des Weiteren ist es wichtig, beruhigend auf den Betroffenen einzuwirken. Eine halbsitzende oder sitzende Position ist bei Atemnot günstig. Zusätzlich kann es helfen, wenn der Patient die Ellenbogen auf die Oberschenkel abstützt und versucht, ruhig und tief ein und aus zu atmen. Manchmal kann es gut sein, für Frischluft zu sorgen. Wenn ein Asthma bekannt ist und der Patient ein Bedarfsspray besitzt, sollte dieses möglichst herbeigeschafft und nach Vorschrift verabreicht werden.

Kann man sich mit Hausmitteln bei einer allergischen Reaktion helfen?

Bei leichten Allergiesymptomen wirken manche Hausmittel lindernd. Auch für Hausmittel gilt, dass deren Anwendung erst nach einer Beratung durch einen Arzt erfolgen sollte. Bei schwereren allergischen Reaktionen darf man jedoch nicht mehr auf sie zurückgreifen, sondern die klassischen Medikamente verwenden bzw. umgehend einen Arzt konsultieren.

Einige Beispiele für Hausmittel bei Allergien sind:

  • Augentrost hilft bei geschwollenen Augen bei Pollenallergien
  • Pestwurz kann Verkrampfungen der Atemwege wie beim Asthma bronchiale lösen
  • Apfelessig oder Meersalz lindern Juckreiz auf der Haut
  • Ingwer, Honig und Kurkuma stärken die Abwehrkräfte und wirken antientzündlich
  • Brennessel als Tee kann zur Linderung von Juckreiz und Reizung der Schleimhäute beitragen

Wie lässt sich Juckreiz nach einer allergischen Reaktion lindern?

Es gibt mehrere Medikamente, die gegen Juckreiz eingesetzt werden können. Für die Behandlung des Juckreizes nach einer allergischen Reaktion sind besonders Antihistaminika geeignet, denn sie hemmen die Wirkung des Histamins an den Histaminrezeptoren und schwächen damit seine juckreizverursachende Wirkung. Man sollte jedoch beachten, dass sie auch eine zentral dämpfende Wirkung zeigen können, das heißt man wird müde und die Reaktionen verlangsamen sich. Deshalb sollte man nach der Einnahme von Antihistaminika nicht Autofahren oder Maschinen bedienen.

Was tun, wenn man auf den eigenen Hund, die eigene Katze oder das eigene Pferd eine allergische Reaktion entwickelt?

Wenn jemand auf sein eigenes Haustier, sei es Katze, Hund, Pferd oder andere, allergisch reagiert, liegt natürlich die Überlegung nahe, sich von ihm zu trennen, um zukünftigen Allergenkontakt zu vermeiden. Vielleicht ist dies aber nicht nötig, wenn man einige Maßnahmen ergreift, die die Konzentration der Tierallergene im Wohnraum reduziert. Zudem haben Untersuchungen gezeigt, dass Tierallergene, insbesondere Katzenallergene, überall zu finden sind, zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden, Schule etc. Man kann also den Kontakt zu diesen Umweltallergenen nicht wirklich ausschließen. Immer wieder wird in den Medien berichtet, dass es sogenannte „hypoallergene Tierrassen“ gäbe. Allerdings sind die Angaben und Erkenntnisse dazu teilweise widersprüchlich und die individuelle Verträglichkeit ist verschieden. Der Allergologe oder ein allergologisches Zentrum kann hierzu am besten beraten, denn mittlerweile gibt es Therapien, die Tierbesitzern helfen können.

Quellen:

www.alles-zur-allergologie.de/Allergologie/Artikel/4433/Allergen,Allergie/Zytostatika/

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Wichtiger Hinweis

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20. Dezember 2022

Autor: Dr. med. Anna Eger, www.mein-allergie-portal.com

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