Allergie auf Buche: Symptome, Diagnose, Therapie
Eine Allergie auf Buchenpollen kommt selten allein. In den meisten Fällen geht sie mit einer Birkenpollenallergie einher. Auch was Symptome, Diagnose und Therapie betrifft haben die beiden Baumpollenallergien so manche Gemeinsamkeiten.
Autor: Irene Brandenburg
Allergie auf Buche: Die wichtigsten Fakten!
▶Mit Buche ist in der Regel die Rotbuche gemeint, nicht die Hainbuche
▶Man vermutet, dass es sich bei einer Allergie auf Buche meist um eine Kreuzreaktion bei bestehnder Birkenpollenallergie handelt
▶Kreuzreaktionen auf Nahrungsmittel sind möglich
▶Die Diagnose wird durch einen Allergietest an der Haut oder am Blut gestellt
▶Zur Therapie stehen antiallergische Medikamente oder die Hyposensibilisierung zur Verfügung
Wer von der Buche spricht, meint normalerweise die Rotbuche (Fagus sylvatica) denn sie ist die einzige in Mitteleuropa heimische Art der Buchen. In deutschen Wäldern nimmt macht sie etwa 15 Prozent aller Bäume aus und verdient sich damit den Titel des häufigsten Laubbaums. Die Rotbuche gehört zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Ihre Namenspartnerin dagegen, die Hainbuche, gehört der Familie der Birkengewächse an. Aus allergischer Sicht macht das allerdings keinen großen Unterschied, denn: Wie die Allergene der Hainbuche haben auch die der Rotbuche große Ähnlichkeiten mit denen der Birke. Dies betrifft besonders das Hauptallergen der Birke Bet v 1, dem das Fag s 1 der Buche sehr ähnlich ist.
Die Rotbuche blüht zwischen März und Juni. Die Hauptblütezeit reicht von Ende April bis Mitte Mai und liegt damit in einem sehr ähnlichen Zeitraum wie die der Birke.
Die Allergie auf Buche als Kreuzreaktion auf Birkenpollen
Allergien auf Buchenpollen werden vermutlich meist nicht durch die Buche selbst ausgelöst, sondern als Kreuzreaktion auf Birkenpollen: Zunächst besteht also die Allergie auf Birkenpollen. Die vom Immunsystem gebildeten IgE-Antikörper reagieren dann aber auch auf die strukturell ähnlichen Allergene der Buchenpollen und lösen damit Symptome aus.
Allergie auf Buche: Typische Symptome
Die Allergie auf Buche geht mit den klassischen Beschwerden von Heuschnupfen einher. Dazu gehören zum Beispiel tränende, rote und juckende Augen, geschwollene Augenlider, Schnupfen, Niesattacken oder ein Jucken im Halsbereich. Weniger häufig sind Atembeschwerden und ein allergisches Asthma.
Allergie auf Buche: Welche Kreuzreaktionen gibt es?
Die meisten Allergien auf Buchen entstehen durch eine Kreuzreaktion bei einer Birkenpollenallergie. Entsprechend können noch weitere Kreuzallergien bestehen, vor allem gegen weitere Bäume mit ähnlichen Allergenen wie Hainbuche, Erle und Hasel. Etwas seltener kommen Kreuzreaktionen mit Eichen- und Kastanienpollen vor.
Allergie auf Buche: Mögliche Kreuzreaktionen auf Nahrungsmittel
Birkenpollenallergiker, also auch die meisten Buchenpollenallergiker haben oft zusätzlich eine Nahrungsmittelallergie. Besonders häufig sind Reaktionen auf Stein- und Kernobst wie Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Aprikosen oder Kirschen sowie Haselnüsse und Mandeln. Auch einige Gemüsesorten wie Sellerie und Karotten können zu Symptomen führen.
Allergie auf Buche: Wie wird die Diagnose gestellt?
Zunächst ist es wichtig zu wissen, wann die Beschwerden auftreten und welche Pollen zu diesen Zeiten fliegen. Eine Hilfe bei der Suche nach den auslösenden Pollen können spezielle Pollentagebücher und Pollen-Apps aus dem Internet sein: Sie geben zum Beispiel Informationen zum lokalen Pollenflug und vergleichen die Daten mit den angegebenen Beschwerden.
Der Arzt führt in der Regel einen Pricktest durch: Verschiedene Allergene werden dabei auf die Haut aufgebracht, diese leicht eingeritzt und eine Hautreaktion abgewartet.
Im Blut kann man IgE-Antikörper messen, die auf eine Allergie auf Buchenpollen hinweisen können. Zusätzlich lassen sich die spezifischen IgE-Antikörper gegen das Bet v 1-Allergen im Blut nachweisen. Um festzustellen, ob eine Allergie tatsächlich für die Symptome verantwortlich ist, wird häufig ein nasaler Provokationstest durchgeführt.
Allergie auf Buchen: Welche Therapie ist angezeigt?
Wie bei allen Allergien steht an erster Stelle die Vermeidung des Allergens der Buche. Besteht eine isolierte Allergie auf Buchen, so ist der Beschwerdezeitraum meist überschaubar. Liegt aber gleichzeitig eine Allergie gegen Birken und andere frühblühende Bäume vor, so können sich die Beschwerden über Monate erstrecken. Starke Symptome können mit antiallergischen Medikamenten gelindert werden.
Die Ursache der Allergie, nämlich die Überreaktion des Immunsystems auf die Pollen kann man durch eine spezifische Immuntherapie behandeln. Da die Allergie auf Buchen meist auf einer Birkenpollenallergie beruht und sich die Allergene sehr ähnlich sind, ist die spezifische Immuntherapie gegen Birkenpollen in der Regel wirksam. Das Immunsystem wird in kleinen Schritten an das Allergen gewöhnt. Zunächst verabreicht man eine geringe Menge des Allergens und steigert die Dosierung dann in festgelegten Abständen. Damit kann erreicht werden, dass die allergische Immunantwort bei einem Kontakt mit dem Allergen schwächer ausfällt oder im Idealfall ganz ausbleibt. Das Allergen wird unter die Haut gespritzt, kann aber alternativ auch in Form von Tabletten unter die Zunge gelegt werden.
Quellen:
Egger C, Focke M, Bircher AJ, et al. The allergen profile of beech and oak pollen. Clin Exp Allergy J Br Soc Allergy Clin Immunol. 2008;38(10):1688-1696. DOI:10.1111/j.1365-2222.2008.03092.x
Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst www.pollenstiftung.de
Wikipedia: Suchwort „Rotbuche“ www.wikipedia.de (04.05.2021)
Autorin: Irene Brandenburg
Wichtiger Hinweis
Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.
Autor: Irene Brandenburg, www.mein-allergie-portal.com
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