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Brennnessel Allergie: Symptome und Therapie

Brennnessel-Allergie Symptome Therapie
Brennnessel-Allergie: Symptome, Diagnose und Therapie! Bildquelle: canva coramueller, perytskyy

Die Symptome einer Brennnessel-Allergie haben nichts mit den Hautquaddeln und Schmerzen zu tun, die meist einer Berührung folgen. Eine Allergie gegen Brennnesselpollen ruft ganz andere Symptome hervor. Ist die Diagnose einmal gestellt, so lassen sich mit der richtigen Therapie die Beschwerden gut lindern.

Autor: Irene Brandenburg 

 

Brennnessel-Allergie: Die wichtigsten Fakten!

Brennnesseln blühen zwischen Mitte April und Ende November

Eine Allergie gegen Brennnesselpollen führt zu den typischen Symptomen einer Pollenallergie

Wer gegen Brennnesselpollen allergisch ist, leidet meistens zusätzlich an weiteren Pollenallergien

Die Diagnosestellung erfolgt durch einen Hauttest, einen Bluttest und bei Bedarf durch eine nasale Provokation

Zur Behandlung der Brennnessel Allergie sthen die klassischen Allergie-Medikamente zur Verfügung

 

Wo wachsen Brennnesseln?

Die Brennnessel (Urtica) wächst an fast jeder Ecke - und das nahezu weltweit. Etwa 30 bis 70 Arten kennt man, vier davon findet man im deutschsprachigen Raum. Die Bekanntesten sind die Große Brennnessel (Urtica dioica) und die Kleine Brennnessel (Urtica urens).

Wann fliegen Brennnessel-Pollen?

Brennnesseln blühen zwischen Mitte April und Ende November. Ihre Hauptblütezeit reicht von Mitte Juni bis Ende August. Öffnen sich die Blüten, so werden explosionsartig Mengen an Pollen herausgeschleudert und mit dem Wind verteilt. Nicht ganz klar ist, wie oft die Brennessel-Pollen tatsächlich zu Allergien führen. Bisher galt ihr allergenes Potenzial als unbedeutend. Eine deutsche Studie aus dem Jahr 2020 zeigte aber, dass die Anzahl auf Brennessel sensibilisierter Menschen in den letzten zehn Jahren zugenommen hat.

Die Symptome der Brennnessel-Allergie

Eine Allergie gegen Brennnesselpollen führt zu den typischen Symptomen eines Heuschnupfens: Die Schleimhäute schwellen an, die Nase läuft, die Augen tränen und sind gerötet, der Rachenbereich juckt. Atembeschwerden, Husten und allergisches Asthma können hinzukommen.

Brennnessel-Allergie: Gibt es Kreuzreaktionen?

Die Allergie gegen Brennnesseln tritt selten allein auf. Wer gegen Brennnesselpollen allergisch ist, leidet meistens zusätzlich an weiteren Pollenallergien. Über Kreuzreaktionen ist aber wenig bekannt. Mit dem verwandten Glaskraut (Parietaria), das ebenfalls zu den Brennnesselgewächsen gehört, gibt es Untersuchungen zufolge kaum Kreuzreaktionen. Die Pollen des Glaskrauts gelten als sehr allergen und sind optisch von denen der Brennnessel kaum zu unterscheiden.

Brennnessel-Allergie: So wird die Diagnose gestellt

Wie bei allen Pollenallergien ist es bei der Allergie auf Brennnesseln wichtig, herauszufinden, welche Pollen im Zeitraum der Beschwerden unterwegs sind. Polleninformationsdienste veröffentlichen im Internet Pollenvorhersagen und bieten Pollentagebücher und Pollen-Apps an. Sie sollen die Suche nach dem Allergen erleichtern.

Der Arzt führt in der Regel einen Hauttest (Pricktest) auf das Allergen der Brennnessel durch: Er benetzt die leicht angeritzte Haut mit unterschiedlichen Allergenen. An der Hautreaktion kann man dann ablesen, ob der Betreffende gegen das entsprechende Allergen sensibilisiert ist. Alle Pflanzen, deren Pollen im gleichen Zeitraum wie Brennnesselpollen unterwegs sind (z.B. Gräser, Spitzwegerich, Beifuß etc.), sollten dabei getestet werden.

Die Bestimmung verschiedener IgE-Antikörper im Blut kann zusätzlich Hinweise auf eine Allergie geben.

Kann durch diese Untersuchungen nicht sicher festgestellt werden, ob tatsächlich Brennnesselpollen für die Beschwerden verantwortlich sind, so führt man einen nasalen Provokationstest durch.

Die Therapie der Brennnessel-Allergie

Die beste Möglichkeit, sich vor Symptomen zu schützen, ist die Vermeidung des Allergens der Brennnessel. Ist das schwierig, so kann man ausgeprägte Beschwerden mit Medikamenten wie Antihistaminika oder Kortisonpräparaten behandeln. Es gibt Präparate zur lokalen Anwendung, zum Beispiel als Nasenspray oder Augentropfen, sowie Tabletten zum Einnehmen.

 

Quellen:

Forkel S, Beutner C, Heetfeld A, et al. Allergic Rhinitis to Weed Pollen in Germany: Dominance by Plantain, Rising Prevalence, and Polysensitization Rates over 20 Years. Int Arch Allergy Immunol. 2020;181(2):128-135. doi:10.1159/000504297

Tiotiu A, Brazdova A, Longé C, et al. Urtica dioica pollen allergy: Clinical, biological, and allergomics analysis. Ann Allergy Asthma Immunol Off Publ Am Coll Allergy Asthma Immunol. 2016;117(5):527-534. doi:10.1016/j.anai.2016.09.426

Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst

Vega-Maray AM, Fernández-González D, Valencia-Barrera R, Suárez-Cervera M. Allergenic proteins in Urtica dioica, a member of the Urticaceae allergenic family. Ann Allergy Asthma Immunol Off Publ Am Coll Allergy Asthma Immunol. 2006;97(3):343-349. doi:10.1016/S1081-1206(10)60799-5

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

13. Juli 2023

Autor: Irene Brandenburg, www.mein-allergie-portal.com

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