Wegerich-Allergie: Symptome, Diagnose, Therapie
Die Allergie auf Wegerich kann mit lästigen Symptomen einhergehen. Wegerich wächst fast überall und blüht über Monate hinweg - gleichzeitig mit einer Menge anderer Pflanzen. Entsprechend genau muss man hinsehen, um die richtige Diagnose zu stellen. Denn diese ist wichtig, um die richtige Therapie zu wählen.
Autor: Irene Brandenburg
Wegerich-Allergie: Die wichtigsten Fakten!
▶Der Wegerich ist weit verbreitet und kann von April bis in den Oktober hinein blühen
▶Besteht eine Allergie auf Wegerich, kann es zu typischen Heuschnupfen-Symptomen kommen, manchmal auch zu Husten und asthmatischen Beschwerden
▶Da zur Zeit des Pollenflugs des Spitzwegerichs auch andere Pollen fliegen, sollte dies bei der DIagnose berücksichtigt werden
▶Zur Therapie der Wegerich Allergie können Allergie-Medikamente, Nasenspray oder Augentropfen eingesetzt werben, bzw. die Hyposensibilisierung
Wo blüht Wegerich?
Zur Gattung der Wegeriche (Plantago) gehören etwa 180 Arten. Im Bezug auf Allergien ist der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) am besten untersucht. Wie der Name sagt, wachsen Wegeriche gerne an Wegen, aber auch auf Wiesen, in Parks und am Rand von Äckern sind sie häufig zu finden. Ihre unscheinbaren braun-weißen Blüten sitzen an einem walzenförmigen Blütenstand. Sie werden sowohl durch den Wind als auch von Insekten bestäubt.
Wann blüht der Wegerich?
Die Blütezeit des Wegerichs ist lang: Sie kann von April bis in den Oktober hinein reichen, wobei der Schwerpunkt im Juni, Juli und August liegt. Da in diesem Zeitraum auch die Pollen der Gräser und diverser weiterer Pflanzen herumwirbeln wird die Wegerich-Allergie vermutlich häufig als Gräserpollenallergie verkannt. Dabei kommt sie gar nicht selten vor: In den letzten Jahren wurde ein deutlicher Anstieg an Sensibilisierungen beobachtet. Allerdings haben viele Menschen, die gegen Spitzwegerich sensibilisiert sind, zusätzlich weitere Allergien, vorwiegend gegen Gräser- oder Birkenpollen.
Wegerich-Allergie: Welche Symptome gibt es?
Die Allergie gegen Wegerich äußert sich wie ein typischer Heuschnupfen: Häufiges Niesen, laufende Nase, gerötete, tränende Augen sowie ein Jucken im Rachenbereich sind typisch. In schweren Fällen kommen Husten und asthmatische Beschwerden hinzu.
Wegerich-Allergie: Kreuzreaktionen sind selten
Die Wegerich-Allergie tritt häufig in Kombination mit anderen Pollenallergien, vor allem gegen Gräser- und Birkenpollen auf. Man hat inzwischen ein Hauptallergen des Spitzwegerichs, das Pla l 1 identifiziert. Da dieses Allergen einige Ähnlichkeiten zum Hauptallergen der Ölbaumgewächse (Ole e 1) und zu dem des Gänsefußes (Che a 1) aufweist wären Kreuzreaktionen mit diesen Pflanzen theoretisch möglich. Sie scheinen jedoch kaum vorzukommen.
Wegerich-Allergie: Wie wird die Diagnose gestellt?
Um eine Pollenallergie zu diagnostizieren, muss man zunächst genau beobachten, wann die Symptome auftreten und welche Pollen in diesem Zeitraum fliegen. Polleninformationsdienste veröffentlichen im Internet regelmäßig Pollenvorhersagen. Auch Pollentagebücher und Pollen-Apps können bei der Zuordnung der Symptome helfen.
Beim Arzt wird zunächst ein Hauttest (Pricktest) gemacht. Dabei trägt man verschiedene Pollenallergene auf die Haut auf, ritzt diese leicht ein und wartet ab, ob Hautreaktionen auftreten. Da zur Zeit des Pollenflugs des Spitzwegerichs auch die Pollen der Gräser und anderer Pflanzen fliegen, sollte man immer alle Allergene testen, die in Frage kommen.
Im Blut kann man IgE-Antikörper bestimmen, die auf eine Allergie hinweisen. Spezifische Antikörper gegen das Allergen Pla l 1 geben zusätzlich Hinweise auf Sensibilisierung.
Manchmal zeigen die Untersuchungen eine Sensibilisierung gegen Allergene an, die im Alltag nicht zu allergischen Symptomen führen. Dann kann man durch einen nasalen Provokationstest die Diagnose absichern.
Wegerich-Allergie: Die Therapie
Grundsätzlich sollte man – wie bei allen Allergien - versuchen, dem Allergen aus dem Weg zu gehen. Allerdings wächst Spitzwegerich nahezu überall und seine Blütezeit dauert sehr lange.
Sind die Symptome sehr störend, so werden sie mit Allergie-Medikamenten behandelt. Abhängig von den Beschwerden kann man diese einnehmen oder lokal, zum Beispiel als Nasenspray oder Augentropfen, anwenden.
Bei ausgeprägten Symptomen versucht man, mit der spezifischen Immuntherapie die Ursache der Allergie zu behandeln. Dabei wird das Immunsystem ganz langsam an das Allergen gewöhnt: Zunächst bekommt man eine sehr kleine Menge einer Allergenlösung verabreicht und steigert die Dosis dann ganz langsam. Die Therapie erstreckt sich dabei meist über mehrere Jahre. Ziel der Behandlung ist eine Abschwächung der allergischen Reaktion bei Kontakt mit den Pollen. Im Idealfall verschwinden die Symptome ganz.
Quellen:
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Wichtiger Hinweis
Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.
Autor: Irene Brandenburg, www.mein-allergie-portal.com
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