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Husten beim Baby und Kleinkind: Was kann das sein?

Husten Baby Kleinkind
Husten beim Baby und Kleinkind: Was kann dahinterstecken? Bildquelle: canva 9dreamstudio, troyanphotos

Wenn das Kind hustet, ist das für viele Eltern besorgniserregend. Ein Husten beim Kleinkind bedeutet jedoch nicht immer, dass ein ernsthaftes Problem besteht. Für die Eltern ist es oft schwierig zu unterscheiden, wann ein Husten beim Baby harmlos ist und wann er ein Anzeichen für eine behandlungsbedürftige Erkrankung sein könnte. Wann ist Husten „normal“? Welche Alarmzeichen weisen auf eine zugrundeliegende Erkrankung hin? Was kann dahinterstecken?

Autor: Dr. med. Susanne Meinrenken

Husten: Was ist eigentlich „normal“?

„Husten“ ist ein Schutzreflex der Atemwege und der Lunge, und in diesem Zusammenhang „normal“. Wenn man sich z.B. verschluckt, werden Hustenrezeptoren gereizt und der Hustenreiz führt dazu, dass wir husten müssen, um alles wieder nach oben zu befördern, was nicht in die Atemwege gehört. Das bedeutet: Fremdkörper können mit einem heftigen Luftstrom wieder herausgehustet werden, selbst wenn sie schon in die Luftröhre geraten sind. Innerhalb der Atemwege findet man die Hustenrezeptoren jedoch auch schon im Bereich des Kehlkopfs. Dadurch kann alles, was die Lunge nicht erreichen soll, bereits weiter oben abgefangen werden. Ist ein Fremdkörper, zu viel Speichel oder ein Essensrest dann oben im Mundraum angekommen, kann der Betroffene diese dann entweder ausspucken oder durch die Speiseröhre hinunterschlucken.

Husten bei Kindern, Kleinkindern und Babys: Wann das „normal“?

„Normal“ ist der Husten in vielen Situationen auch bei Kindern in den ersten Lebensjahren, also auch Kleinkindern und Babys. Das gilt zum Beispiel, wenn der Organismus mit der Umwelt bzw. mit Erregern in der Umwelt konfrontiert wird, insbesondere mit Viren. Im Zuge dieser Auseinandersetzung, d.h. bei einem meist eine Woche dauernden Virusinfekt, also einer Erkältung, erkranken die Kinder in der Regel an einem Schnupfen und im späteren Verlauf kommt Husten hinzu.

Virusinfekte beim Kind: Vom Schnupfen zum Husten

Kommt es durch eine Virusinfektion zu einem Schnupfen, ist meist auch der Husten nicht weit. Zunächst sorgen die Niesrezeptoren in der Nase dafür, dass überschüssiges Nasensekret durch Niesen aus der Nase hinausbefördert wird. Dass ein Schnupfen bei Kindern aber häufig auch von Husten begleitet wird, liegt daran, dass das Nasensekret, das nicht über den Niesreiz entfernt werden kann, in den hinteren Rachenraum läuft. Das Sekret trifft dort auf den Kehlkopf, wo es die dort befindlichen Hustenrezeptoren mechanisch reizt und den Hustenreflex auslöst.

Husten beim Kind: Es kann auch auf die Bronchien gehen

Es kann aber auch vorkommen, dass die Kinder einen Virusinfekt nicht nur über die Nase, sondern auch über die Bronchien durchmachen. Dann kommt es durch den Virusinfekt zu einer Entzündung der Bronchien. Solch ein Husten kann bei Babys oder Kleinkindern alle vier bis sechs Wochen auftreten. In den ersten drei bis vier Lebensjahren können Kleinkinder jedes Jahr also acht bis zehn solcher Episoden erleiden. Das ist kein Grund zur Besorgnis, wenn das Kind stets nach etwa einer Woche wieder gesund ist, sondern durchaus normal. Diese Virusinfekte gehören sozusagen zum Training des Immunsystems, und zwar unabhängig davon, ob die Kinder auf die Infekte eher mit Schnupfen oder mit Husten reagieren. Es gibt allerdings auch Alarmzeichen, die darauf hinweisen, dass ein Husten das normale Maß übersteigt und auf eine schwerere Krankheit als eine übliche Erkältung hinweist. Zu diesen Warnzeichen gehören z.B. Fieber, ein starker „bellender“ Husten oder Atemnot. In diesen Fällen sollte man rasch einen Kinderarzt zurate ziehen.

Virusinfekte beim Kleinkind und Baby: Wie soll man sie behandeln?

Wenn das Baby infolge eines üblichen Virusinfekts hustet, fragen sich besorgte Eltern, wie sie ihrem Kind am besten helfen, also den Husten behandeln sollen. Eine spezielle Therapie ist bei dieser Art von Infekten aber gar nicht nötig. Normale Virusinfekte beim Baby und Kleinkind, die nicht mit Fieber oder einem schweren Husten oder gar Atemnot einhergehen, heilen von ganz allein aus. Allerdings sollte man darauf achten, dass das Kind über den Tag verteilt möglichst viel trinkt. Auch verschiedene Kräutertees oder warme Kompressen, die auf den Brustkorb gelegt werden, können lindernd wirken.

Virusinfekt mit Fieber beim Kind: Was tun?

Anders stellt sich die Sache allerdings dar, wenn das Kind fiebert. Dann sollte man fiebersenkende Maßnahmen ergreifen. Medizinisch notwendig ist dies zwar nicht, denn durch ein leichtes Fieber wird das Kind keinen Schaden nehmen. Dem Körper geht wegen des Fiebers jedoch viel Flüssigkeit verloren und dadurch leidet das Kind. Deshalb ist es besser, das Fieber zu senken. Dazu gibt es etablierte, wirksame und fast nebenwirkungsfreie Präparate, die man auch Babys und Kleinkindern unbedenklich geben kann. Pflanzliche Präparate oder homöopathische Mittel sind in der Regel nicht so wirksam.

Husten beim Baby und Kleinkind: Wann wird’s gefährlich?

Wenn das Baby oder Kleinkind Husten hat, der gefährlich werden kann, muss man schnell handeln.

Alarmzeichen für einen gefährlichen Husten beim Kind sind:

  • Wenn der Husten mit Fieber einhergeht, das länger als drei Tage anhält, sollten die Eltern einen Kinderarzt aufsuchen. Hier gilt es zu prüfen, ob eventuell eine Lungenentzündung vorliegt oder ob sich hinter den Symptomen eine Mittelohrentzündung verbirgt. Mittelohrentzündungen sind bei Infekten der oberen Atemwege bei kleinen Kindern nicht selten.
  • Wenn der Husten des Kindes mit Atemnot einhergeht. Die Kinder sind dann kurzatmig, atmen schneller als normal; man nennt das medizinisch „Tachypnoe“ für „zu schnelles Atmen“. Auch in diesem Fall ist ein Arztbesuch unbedingt notwendig.
  • Auch ein Husten, der länger als vier Wochen dauert, ist ein Anlass den Arzt zu konsultieren, auch wenn dabei das Fieber nicht länger als drei Tage anhält. Zu einer so langen Hustenperiode kann es kommen, wenn die Kinder zwischen den Hustenperioden gar nicht mehr richtig gesund werden und die Infekte regelrecht ineinander übergehen. 
  • Auch ein ganz plötzlich auftretender Husten kann bei Kindern gefährlich werden beziehungsweise auf eine bedrohliche Ursache hinweisen.

Plötzlicher Husten – was kann das sein?

Fängt ein ca. ein bis drei Jahre altes Kleinkind ganz plötzlich an zu husten, vielleicht auch in der Nacht, obwohl es keinen Infekt hat, dann muss man an eine Fremdkörperaspiration denken. Das bedeutet, es könnte ein Fremdkörper in die Atemwege gelangt sein und den Husten ausgelöst haben. Kinder in diesem Alter nehmen alles in den Mund, daher sind solche Fälle nicht selten. Die häufigsten Fremdkörper sind Erdnüsse und Kinderspielzeug, das Kleinteile enthält. In diesem Fall muss man sofort einen Arzt aufsuchen, denn es besteht Erstickungsgefahr.

Husten beim Kind: Ist es eine Allergie?

Wenn das Kind immer wieder hustet, kann auch eine Allergie dahinterstecken. Insbesondere dann, wenn der Husten bei Kontakt mit Allergenen besonders stark auftritt, sollte man an eine allergische Ursache denken. Allergene sind Substanzen, die bekanntermaßen eine Allergie auslösen können. Besonders häufig sind es Gräser- und Baumpollen, Tierepithelien und -haare, Hausstaubmilben und verschiedene Nahrungsmittel.

Folgende Anzeichen weisen auf einen allergischen Husten hin:

  • Das Kind hustet, wenn bestimmte Pollen anfangen zu fliegen, also zu bestimmten Zeiten im Frühling oder Sommer.
  • Das Kind hustet, wenn es mit bestimmten Tieren in Kontakt kommt. Das gilt auch, wenn ein Kind zum Beispiel immer hustet, wenn eine bestimmte Freundin zu Besuch kommt, die zuhause eine Katze hat. Wenn eine Katzenhaarallergie vorliegt, reichen nämlich als Auslöser oft die an der Kleidung haftenden Haare aus, um Husten auszulösen.
  • Das Kind hustet nachts im Bett; denn dort halten sich Hausstaubmilben vorzugsweise auf.

Bedenklich ist Husten, der von pfeifenden Atemgeräuschen begleitet wird. Dabei handelt es sich um ein Atemgeräusch, das vor allem beim Ausatmen auftritt, also wenn das Kind gerade nicht hustet. Dieses pfeifende Atemgeräusch nennt man medizinisch „Giemen“, und es kann ein Hinweis auf ein allergisches Asthma bronchiale sein. Dies sollte umgehend mit dem Kinderarzt abgeklärt werden.

Bellender Husten in der Nacht beim Kind: Ist es ein Pseudokrupp?

Im Gegensatz zum Asthma bronchiale, bei dem es beim Ausatmen zu einem Atemgeräusch kommt, kann auch beim Einatmen ein Geräusch auftreten. Medizinisch spricht man dann von einem „inspiratorischen Stridor“. Dieser meist hohe Ton kann auch mit einem sogenannten bellenden Husten einhergehen. Dann handelt es sich um den sogenannten „Pseudokrupp“, eine Entzündung im Bereich des Kehlkopfs, die zu einer Schwellung der Atemwege in dieser Region führt. Wegen dieser Engstelle am Eingang der Luftröhre wird die Atmung schwierig und die mit Kraft eingezogene Luft verursacht das Geräusch des Stridors. Die Ursache der Schleimhautschwellung sind oft vorangegangene Infektionen durch verschiedene Viren oder auch Bakterien, meist im Herbst oder Winter. Aber auch ständiger Tabakrauch oder eine Allergie kommen als Ursache infrage. Pseudokrupp tritt eher bei Säuglingen ab drei Monaten und Kleinkindern auf, denn ab einem Alter von etwa fünf Jahren sind die Atemwege schon groß genug ausgebildet, sodass eine Schleimhautschwellung im Bereich des Kehlkopfs nicht mehr zu starker Verengung führen kann.

Starker Husten und Atemnot beim Kind: Krupp und Keuchhusten

Die Bezeichnung Krupp meint ganz ähnliche Symptome mit starkem Husten und Atemnot; hier ist per Definition die Ursache aber eine Diphtherie. Da gegen diese Krankheit die meisten Kinder geimpft sind, tritt sie nur noch sehr selten auf. Auch gegen Keuchhusten (Pertussis) sind die meisten Kinder geimpft; im Falle einer Infektion husten die Kinder meist besonders nachts sehr stark; eine ärztliche Untersuchung ist auch bei dieser potenziell lebensbedrohlichen Krankheit wichtig. Die Krankheit heilt oft erst nach einigen Wochen wieder aus.

Krupp kann sehr rasch lebensbedrohlich werden, weil die Atemwege komplett zuschwellen können und das Kind dann erstickt. Aber auch Pseudokrupp-Hustenanfälle können sehr schwer verlaufen und gefährlich werden. Wenn ein Kind also bellend hustet und beim Einatmen ein hoher Ton zu hören ist, sollte man zunächst versuchen, es zu beruhigen, es aufrecht hinsetzen und für frische Luft sorgen, damit es möglichst gut weiter atmen kann. Bei einem schweren Anfall sollte man dann sofort einen Arzt rufen. Aber auch bei leichteren Pseudokrupp-Symptomen ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, damit dieser feststellen kann, ob nicht doch ein gefährlicher Krupp-Husten oder eine bakterielle Infektion des Kehldeckels (Epiglottitis) vorliegt.

Husten: Wie sieht es bei Kindern im Teenageralter aus?

Ältere Kinder haben meist deutlich seltener normale Virusinfekte mit Husten, aber natürlich treten auch in diesem Alter hin und wieder Erkältungen mit Schnupfen und Husten auf. Pseudokrupp kommt praktisch nicht mehr vor, weil die Atemwege mit dem Alter gewachsen, also nicht mehr so eng sind. In diesem Alter sind aber Allergien beziehungsweise Asthma eher der Grund für regelmäßigen Husten.

Husten bei Teenagern: Psychogener Husten oder erste Rauchversuche?

Auch der sogenannte psychogene Husten kann eine Ursache für häufigen Husten, gerade bei etwas älteren Kindern sein, wenn sich keine andere Erkrankung als Ursache finden lässt. Grund für diese Art Husten ist oft hoher Erwartungsdruck oder Stress in der Schule oder in der Familie. Ein Hinweis für einen psychogenen Husten ist, dass das betroffene Kind tagsüber oft hustet, nachts aber nie, sondern stattdessen ruhig durchschläft. Viele betroffene Kinder husten auch insbesondere während des Schulunterrichts und in ihrer Freizeit nur sehr selten. Haben Eltern den Verdacht, dass ein psychogener Husten bestehen könnte, ist eine ausführliche Beratung beim Kinderarzt zu empfehlen. Zudem sollte man, wenn das Kind sehr viele Termine außerhalb der Schule wahrzunehmen hat, für mehr freie Zeit sorgen. In der Pubertät ist auch an einen weiteren Punkt als Auslöser von Reizhusten zu denken: Möglicherweise probiert ein 13-Jähriger oder eine 13-Jährige gerade aus, Zigaretten zu rauchen.

 

Husten beim Kind: Wann wird’s gefährlich?
Fieber, das länger als drei Tage anhält
Husten, der mit Atemnot einhergeht
Husten, der länger als vier Wochen anhält
Plötzlicher Husten, der nicht auf einen Infekt zurückzuführen ist
In den Pausen zwischen dem Husten tritt beim Ausatmen ein pfeifendes Atemgeräusch auf
Bellender Husten, der beim Einatmen von einem Atemgeräusch begleitet wird
Husten, der stets bei Allergenkontakt auftritt
Andauernder Husten bei Kindern, die bereits Allergien haben oder hatten
Husten, der ausschließlich während des Schulunterrichts auftritt
Quelle: Dr. med. Susanne Meinrenken, www.mein-allergie-portal.com

Trockener oder schleimiger Husten: Was ist der Unterschied?

Als trockenen Husten bezeichnen Ärzte einen Husten, bei dem der Betroffene keinen Schleim aushustet. Solch ein Husten tritt häufig bei einer Allergie, etwa bei Asthma auf. Allerdings können auch Asthmatiker beim Husten Speichel oder Schleim aushusten.

Typisch ist ein Husten mit Auswurf, also schleimiger Husten, aber eher zum Beispiel für übliche Erkältungen: Bei einem Infekt durch Viren produzieren Nase und Bronchien vermehrt Schleim, um die Erreger und auch abgestorbene Zellen aus der Lunge zu befördern: der Betroffene hustet Schleim ab. Dieser kann eher dünnflüssig und weißlich-gelblich sein. Sehr zäher Schleim kann auf eine chronische Lungenkrankheit namens Mukoviszidose hinweisen; diese Krankheit ist aber selten.

Husten beim Kind: Gibt es Hausmittel?

Wenn ein Säugling oder Kind aufgrund eines Virusinfekts, also einer Erkältung, an Husten leidet, und keine Warnzeichen vorliegen, ist in der Regel keine spezielle Therapie nötig. Dennoch kann man etwas gegen den Husten tun: Zum einen sollte das Kind genügend trinken, vor allem, wenn es Husten mit Auswurf hat.

Mit Kräutertee gegen Husten

Für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr bietet sich warmer Kräutertee an. Dadurch werden nämlich auch die Schleimhäute im Rachen und den Atemwegen etwas feucht gehalten, sodass der Hustenreiz gelindert wird. Etwas Honig im Tee ist auch zu empfehlen, allerdings erst für Kinder ab einem Jahr, denn das Naturprodukt Honig kann Bakterien enthalten, was für Säuglinge gefährlich werden kann.

Bei der Auswahl der Kräuter sollte man sich beraten lassen: Manche Kräuter eignen sich eher bei trockenem Husten, andere bei Husten mit Auswurf zur Lösung des Schleims. Viele Kinder empfinden auch eine warme Kompresse auf dem Brustkorb als angenehm. Hierfür kann man ein sauberes Tuch mit warmem Tee oder auch anderen Aromen tränken und für eine kurze Zeit auf die Haut des Kindes legen. Gerade bei sehr kleinen Kindern ist zu empfehlen, sich beim Kinderarzt beraten zu lassen, welche Kräuter in welcher Situation die richtigen sind.

Ätherische Öle gegen Husten

Es gibt auch die Möglichkeit, das Kind ätherische Öle einatmen zu lassen oder eine entsprechende Kompresse zu machen; denn solche Öle können die Atemwege etwas öffnen und dem Husten entgegenwirken. Aber Achtung: Hier ist äußerste Vorsicht geboten, denn manche ätherischen Öle können insbesondere beim Säugling zu starken Atemproblemen oder gar zum Atemstillstand führen! Es ist also wichtig, sich vorher beim Kinderarzt zu erkundigen.

Inhalieren gegen Husten

Leidet ein Säugling oder Kleinkind sehr häufig an Husten, ist es möglicherweise sinnvoll, nach Verordnung durch den Kinderarzt ein Inhaliergerät anzuschaffen, mit dem es mit Kochsalz angereicherten Wasserdampf inhalieren kann, denn dies beruhigt und befeuchtet die Atemwege ebenfalls. Einen ähnlichen Effekt hat die Inhalation von dampfendem heißem Kamillentee. Es ist hierbei aber Vorsicht geboten, damit sich das Kind nicht verbrüht!

Kind erbricht beim Husten: Keuchhusten oder Reflux?

Hustenattacken können so stark werden, dass die Betroffenen zusätzlich erbrechen. Grundsätzlich ist Erbrechen bei jeder Ursache von starkem Husten möglich, also auch bei gewöhnlichen Virusinfekten. Besonders typisch ist es jedoch für Keuchhusten, dass die Betroffenen sich zusätzlich übergeben müssen. Ursache für das Erbrechen ist grundsätzlich, dass die durch die Infektion bedingte Reizung der Schleimhäute im Rachenbereich so stark ist, dass zusätzlich zum Hustenreiz auch ein Würgreflex ausgelöst wird.

Umgekehrt verhält es sich bei der sogenannten Refluxkrankheit: Hier stößt das betroffene Kind aus verschiedenen Gründen immer wieder Magensäure auf, die die Schleimhaut der Speiseröhre, aber weiter oben auch des Kehlkopfs reizt. Dies führt zu Erbrechen, aber im Weiteren auch einem Hustenreiz, vor allem, wenn die aufgestoßene Säure oder Essensreste versehentlich eingeatmet werden.

Husten in Kombination mit Erbrechen ist immer gefährlich, da das Kind kaum die Kontrolle darüber hat, ruhig zu atmen oder zu schlucken. Dann kommt neben der Kurzatmigkeit noch die Gefahr hinzu, dass das Kind hochgewürgten Speichel oder Essensreste versehentlich einatmet, sich daran also „verschluckt“. Dies kann zu plötzlicher Atemnot führen beziehungsweise lebensgefährlich werden!

Husten beim Kind: Wann ist es Corona?

Das Coronavirus gehört zu den Atemwegsviren, eine Infektion betrifft also zunächst meist Nase, Rachen, Bronchien oder auch die Lungen. Husten gehört zu den häufigen Symptomen; allerdings husten längst nicht alle, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Manche Infizierte merken gar nichts von der Infektion, weil sie gar keine oder nur ganz schwache Symptome haben. Andere haben hauptsächlich Halsschmerzen, Schnupfen und/oder Fieber und kaum Husten und wieder andere husten zunächst ein paar Tage, bekommen dann Atemnot und eine schwere Infektion der Lunge und anderer Organe. Bei Kindern kommt es nur sehr selten zu einem schweren Verlauf einer Coronainfektion. Aber nur anhand der Beschwerden eine solche Infektion zu erkennen, ist praktisch unmöglich, weil die Symptome so verschieden sein und einer ganz gewöhnlichen Erkältung stark ähneln können. Für eine genaue Diagnose ist also immer ein Corona-Test nötig. 

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

03. Februar 2022

Autor: Dr. med. Susanne Meinrenken, www.mein-allergie-portal.com

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