Gewitter Asthma: Was ist das und wer ist gefährdet?
Dass „Gewitter Asthma“ pollengeplagte Asthmatiker gefährden könnte, klingt für viele Allergiker erst einmal paradox. Denn eigentlich freuen sich Pollen-Allergiker, wenn ein kräftiger Regenschauer die Luft von den lästigen Pollen reinwäscht. Tatsächlich aber verstärken sich die Beschwerden bei Asthmatikern durch Gewitter sogar häufig. Und auch Nicht-Allergiker spüren bei Gewitter manchmal plötzlich Asthma-Symptome. Doch was ist Gewitterasthma überhaupt, wer ist gefährdet und was lässt sich dagegen tun?
Autor: Dr. med. Miriam Hagemeyer
Gewitter Asthma: Die wichtigsten Fakten!
▶Im Frühjahr und Sommer ist das Risiko für ein Gewitterasthma am höchsten
▶Kommen bestimmte Faktoren zusammen, kann ein massives Pollenaufkommen die Folge sein, was ein Gewitterasthma auslösen kann
▶Sowohl Asthmatiker als auch Gesunde können dann bei Gewitter einen Asthmaanfall bekommen
▶Schützen kann man sich vor einem durch Gewitter ausgelösten Asthmaanfall, indem man bereits deutlich vor Gewitterausbruch einen Innenraum aufsucht
▶Wird man im Freien von einem Gewitter überrascht, kann ein Mund-Nasen-Schutz hilfreich sein
Was ist Gewitter Asthma?
Das größte Risiko für ein Gewitter Asthma, auch Thunderstorm Asthma genannt, besteht im Frühjahr und Sommer. Durch Wärme und Trockenheit steigen dann die asthmaauslösenden Pollen nach oben. Bahnt sich ein Gewitter an, sorgen starke Fallwinde dafür, dass große Mengen dieser allergenen Pollen aus den oberen Luftregionen zusammengetragen und Richtung Boden transportiert werden. Wenn sich die Pollen bei heftigem Regen dann mit Wasser vollsaugen, platzen sie und setzen kleinste Allergene frei. Werden diese eingeatmet, gelangen sie bis in die untersten Lungenanteile und lösen bei Asthmatikern wie auch Gesunden Gewitterasthma mit einen Asthmaanfall aus.
Gewitter Asthma: Wie kann man sich zu Hause schützen?
Bei der Prävention von Gewitter Asthma gilt, was stets bei einem Gewitter empfohlen wird: Am sichersten ist man drinnen. Türen und Fenster sollten frühzeitig verschlossen werden, um die asthmaauslösenden Pollen auszusperren. Denn 20 bis 30 Minuten vor dem Gewitterbeginn ist die allergene Pollenlast in der Luft am größten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, informiert sich in der Pollensaison regelmäßig beim Wetterdienst, ob ein Gewitter und damit Gewitterasthma droht.
Gewitter Asthma: Was hilft im Freien gegen die allergenen Pollen?
Auch im Freien sollte man sich gegen Gewitter Asthma wappnen. Wer beispielsweise bei einem Spaziergang im Grünen von einem Gewitter überrascht wird, hält sich zum Schutz vor den allergenen Pollen am besten ein Tuch über die Nase. Beim Einatmen durch die Nase wirkt das Tuch wie ein Filter und hält die Pollen zurück. Ausgeatmet wird über den Mund. Asthmatiker, die besonders anfällig für Gewitterasthma sind, können prophylaktisch zu ihrem Asthmaspray greifen.
Gewitter Asthma: Welche Rolle spielt der Klimawandel?
Noch ist das Phänomen „Gewitter Asthma“ in Deutschland nicht sehr bekannt. Experten sind sich aber sicher, dass sich das bald ändern wird. Denn der Klimawandel sorgt für immer mehr Wetterextreme wie Hitzeperioden und gewittrige Unwetter – Gewitterasthma ist also auf dem Vormarsch.
Wichtiger Hinweis
Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.
Autor: Dr. Miriam Hagemeyer, www.mein-allergie-portal.com
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