Neue Therapie für schweres Asthma bei Kleinkind 1 bis 5 Jahre
Ihr Kind hustet ständig, oft auch die ganze Nacht und manchmal sogar bis zum Erbrechen, obwohl es gar keine Erkältung hat? Ihr Kind ist schnell „außer Atem“ und hat manchmal regelrecht Atemnot mit einem pfeifenden Atem? Ihr Kind ist ständig erkältet, eine Infektion löst die andere ab, wird oft zur Bronchitis und bleibt lange bestehen? Wenn Ihnen diese Symptome bei Ihrem Kind bekannt vorkommen, könnte mehr dahinterstecken! Dann könnte es sein, dass ein unerkanntes frühkindliches Asthma die Ursache für die Beschwerden ist. Aber auch wenn die Diagnose „Asthma“ bei Ihrem Kind gestellt wurde, kann es passieren, dass die Medikamente nicht helfen. Dann spricht man von einem „unkontrollierten Asthma". Für Erwachsenen und Kinder ab 6 Jahren gibt es ein sehr wirksames Medikament zur begleitenden Therapie, das bereits seit langem zugelassen ist. Tiotropium kann bei schwererem Asthma sehr gut helfen, für Kinder mit schwerem Asthma bis zum 5. Lebensjahr ist es aber noch nicht zugelassen. Um auch den kleinsten schwer betroffenen Asthmatikern eine Therapie mit Tiotropium zu ermöglichen, führen Zentren in ganz Deutschland eine Studie durch, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Eine Teilnahme an der Studie ist noch möglich.
Autor: Prof. Dr. med. Stefan Zielen
Inhalt und Ziel der Studie zu Tiotropium für Babys und Kleinkinder mit schwerem Asthma
Trotz regelmäßiger Anwendung von ICS kommt es bei Kindern im Vorschulalter häufig zu Asthmaanfällen mit schwerer Atemnot. Neue Untersuchungen zeigen, dass Tiotropium (SPRIVA RESPIMAT®) möglicherweise eine gute Option ist, schwere Asthma-Anfälle bei Kindern im Vorschulalter zu verhindern.
Tiotropium ist ein langwirkender Bronchodilatator, der die Atemwege erweitert und dadurch die Atemtätigkeit der Lungen erleichtert. Bisher ist Tiotropium nur für die Behandlung bei Kindern mit Asthma ab dem 6. Lebensjahr und bei Erwachsenen zugelassen.
Die geplante Studie soll prüfen, ob die Zugabe von Tiotropium zur Standardbehandlung mit ICS bei Kindern von 1 bis 5 Jahren signifikant schwere Asthma-Exarzerbationen verhindern kann. Dabei wird entweder einmal täglich Tiotropium oder ein Scheinpräparat (Placebo) inhaliert.
Beide, Wirkstoff oder Placebo, werden nach dem Zufallsprinzip den zwei Versuchsgruppen zugeordnet. Die Studie wird verblindet durchgeführt, was bedeutet, weder der Arzt noch der Patient haben Kenntnisse davon, ob das wirkstoffhaltige Präparat oder Placebo verabreicht wird. Ziel der Studie ist die Beurteilung der klinischen Wirkung im Rahmen der Behandlung sowie die Untersuchung der Verträglichkeit des Präparats.

Start und Dauer der Studie zu Tiotropium für Babys und Kleinkinder mit schwerem Asthma
Der Start der Studie ist der Februar 2022. Einschließlich der Voruntersuchungsphase (4 bis 6 Wochen) beträgt die Dauer der Teilnahme ca. 56 Wochen und beinhaltet mindestens 7 Besuche im Prüfzentrum sowie 3 Telefonvisiten im Abstand von 6 bis 12 Wochen. Während der Studie dokumentieren Sie in einem elektronischen Tagebuch (einer App auf dem Handy) täglich die Asthmasymptome des Kindes und die täglich dafür eingenommenen Medikamente.

Medizinische Betreuung während der Studie zu Tiotropium für Babys und Kleinkinder mit schwerem Asthma
Während der Studie werden Sie von Fachärzten umfassend medizinisch betreut und untersucht. Alle studienbedingten Maßnahmen (Medikamente, Laboruntersuchungen, medizinische Untersuchungen etc.) werden vom Auftraggeber der Studie bezahlt.
Weitere Infos entnehmen Sie bitte der Patienten Information.
Muster-Patienteninformation und Einwilligungserklärung zur Ansicht!
Zentraler Kontakt für Eltern
Wenn Sie als Eltern Interesse haben, dass Ihr Kind an der neuen Asthmastudie teilnimmt, füllen Sie bitte dieses Kontaktformular aus:
oder schreiben Sie uns eine Email unter:
Unser Studienarzt wird Sie kontaktieren und über die Studie genauer informieren.
FAQ zu Asthma bei Babys und Kleinkindern, Asthmatherapien und unserer Studie zu Tiotropium
Förderung der TIPP-Studie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die von Prof. Dr. med. Stefan Zielen geleitete multizentrische, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit von Tiotropium bei der Vorbeugung von schweren Asthma-Exazerbationen bei teil- und unkontrolliertem Asthma im Vorschulalter mit einem Fördervolumen von 2,56 Millionen Euro. 15 Studienzentren nehmen in Deutschland an dieser Studie teil.
Offizielle Angaben finden Sie auch hier:
Hier finden Sie die teilnehmenden Studienzentren zur Studie Tiotropium bei frühkindlichem Asthma
Universitätsklinikum Frankfurt
Klinik für Kinder-und Jugendmedizin
Prof. Dr. med. Stefan Zielen
Dr. med. Helena Donath
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt a.M.
Tel.: 069/6301-83063
Fax: 069/6301-83063
E-Mail: S.Zielen@medaimun.de
Universitätsklinikum Augsburg
Klinik f. Kinder u. Jugendliche
Dr. med. Michael Gerstlauer
Dr. med. Anette Scharschinger
Thomas Mahler
Stenglinstr. 2
86156 Augsburg
Tel.: 0821/400-9218
Fax: 0821/400-179210
E-Mail: michael.gerstlauer@klinikum-augsburg.de
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Evangelisches Klinikum Bethel (EvKB)
Univ.-Prof. Dr. med. Eckhard Hamelmann
Dr. med. Cristian Olariu
Burgsteig 13
33617 Bielefeld
Tel.: 0521/7727-8059
Fax: 0521/7727-8060
E-Mail: eckard.hamelmann@evkb.de
Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf
Klinik f. Kinder u. Jugendliche
Prof. Dr. med. Monika Gappa
Dr. med. Benedikt Bieling
Kirchfeldstr. 40
40217 Düsseldorf
Telefonnummer: 0211 919 483229
Fax: 0211/919-3980
Email: studien-kinder@evk-duesseldorf.deTel.: 0211/919-1805
Dr. von Haunersches Kinderspital der LMU München
Prof. Dr. med. Bianca Schaub
Dr. med. Meike Köhler
Dr. med. Kathrin Zeber
Lindwurmstr. 4
80337 München
Tel.: 089/4400-57856
Fax: 089/4400-54764
E-Mail: Bianca.schaub@med.uni-muenchen.de
Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg
KUNO Klinik St. Hedwig
Dr. med. Alexander Kiefer
Dr. med. Susanne Harner
PD Dr. med. Sebastian Kerzel
Steinmetzstr. 1-3
93049 Regensburg
E-Mail: michael.Kabesch@barmherzige-regensburg.de
Charite-Universitätsmedizin
Campus Virchow-Klinikum
Prof. Dr. med. Susanne Lau
Prof. Dr. med. Kirsten Beyer
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
Tel.: 030/450-666254
Fax: 030/4505-66931
E-Mail: susanne.lau@charite.de
Universitätsmedizin Göttingen
Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie
Prof. Dr. med. Christiane Lex
Dr. med. Sylvia Schucht
Dr. med. Verena Gravenhorst
Robert-Koch Str. 40
37075 Göttingen
Tel.: 0551/39-66758 o. -22550
Fax: 0551/39-22561
E-Mail: christiane.lex@med.uni-goettingen.de
Universitätsklinikum Leipzig
PD Dr. med. Freerk Prenzel
Dr. med. Tobias Lipek
Dr. med. Maike vom Hove
Liebigstrasse 20a
04103 Leipzig
Tel.: 0341/97-26241 oder 97-26939
Fax: 0341/97-24119
E-Mails:
freerk.prenzel@uniklinik-leipzig.de
tobias.lipek@uniklinkik-leipzig.de
maike.hove@uniklinik-leipzig.de
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Prof. Dr. med. Christian Vogelberg
Burak Uslu
Fetscherstr 74
01307 Dresden
Tel.: 0351/458-4763
Fax: 0351/458-4334
E-Mail: christian.vogelberg@uniklinikum-dresden.de
Praxis für Kinderpneumologie und Allergologie
Dr. med. Marcus Dahlheim
Dr. med. Falko Panzer
Dr. med. Franziska Stieglitz
Collinistraße 11
68161 Mannheim
Tel.: 0621/4907-5061
Fax: 0621/4907-5020
E-Mail: praxis@kinderlunge.de
Medizinische Hochschule Brandenburg
Klinikum Westbrandenburg, Standort Brandenburg a.d. Havel
Klinik für Kinder-und Jugendmedizin
Prof. Dr. med. habil. Jochen G. Mainz
Hochstraße 29
14770 Brandenburg (Havel)
Tel.: 03381/411-803
Fax: 03381/411-809
E-Mail: j.mainz@klinikum-brandenburg.de
Medizinische Hochschule Hannover
Kinderklinik der MHH
Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie
Prof. Dr. med. Gesine Hansen
OA Dr. med. Martin Wetzke
Tel.: 0511/532 3251
Email: Wetzke.Martin@mh-hannover.de
Asthma bei Kindern: Studienleiter der TIPP-Studie Prof. Dr. med. Stefan Zielen im Interview
Hilfe und Unterstützung für Eltern allergiekranker Kinder
Informationen und Unterstützung finden Sie auch bei der Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind - Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen – (AAK) e.V.!
Wichtiger Hinweis
Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.