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Kawasaki-like-Syndrom – Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome (PIMS-TSS)

Allgemeine Informationen

In sehr seltenen Fällen kann es bei Kindern und teilweise auch Jugendlichen bis 19 Jahren im Zusammenhang mit COVID-19 zu Kawasaki-ähnlichen Symptomen wie hohes Fieber, Hautexanthemen, Konjunktivitis, Lymphknotenvergrößerungen und Herzbeteiligung, allerdings mit schwereren Verläufen, kommen. Man spricht dann von einem „Kawasaki-like-Syndrom“ oder „Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome“ (PIMS-TSS). Der Anhang TSS ist der Ähnlichkeit zum Toxic-Shock-Syndrom abgeleitet.

Kawasaki-like-Syndrom – wie häufig ist das?

Das „European Center for Disease Prevention and Control“ schätzt das Risiko von Kindern, PIMS-TSS zu entwickeln, als niedrig ein. 1)

Zwar geht man davon aus, dass zwischen dem Kawasaki-like-Syndrom und COVID-19 ein Zusammenhang besteht, aber nicht bei allen Kindern mit Kawasaki-like-Syndrom findet man positive Teste auf Corona-Virus bzw. Antikörper. In manchen Fällen änderte sich dies aber auch im Verlauf der Erkrankung. Zum Beispiel waren manche Kinder mit einem Kawasaki-like-Syndrom zu Beginn der Erkrankung Corona-negativ. Im späteren Krankheitsverlauf konnte man dann aber Corona-Antikörper nachweisen.

Auffällig ist, dass das Kawasaki-like-Syndrom immer in der Hochzeit der Corona-Epidemie vermehrt auftrat.

Symptome

Die Symptome beim Kawasaki-like-Syndrom können wie folgt aussehen:

  • Sehr hohes Fieber über fünf Tage, das nicht auf Antibiotika anspricht.
  • Entzündung kleiner und mittlerer Arterien, erkennbar an einer beidseitigen, nichteitrigen Bindehautentzündung der Augen
  • Schleimhautveränderung an den Lippen in Form von „Lacklippen“, die glänzend wie von Lack überzogen aussehen, aber rissig.
  • Hoch rote Zunge ähnlich einer Erdbeere. Man spricht auch von einer Erdbeerzunge – die auch bei Scharlach vorkommt.
  • Entzündung der Haut im Bereich der Handinnenseiten und Fußsohlen. Diese sind zunächst geschwollen, dann röten sie sich und nach ein bis zwei Wochen schuppt sich die Haut. Auch an anderen Körperstellen kann es zu Hautausschlägen kommen.
  • Deutliche Vergrößerungen der Lymphknoten, meistens im Halsbereich.
  • Entzündung des Herzmuskels, verbunden mit Blutdruckproblemen bis zu einem Versagen des Herzmuskels.

Allerdings müssen diese Symptome beim Kawasaki-like-Syndrom nicht zwingend alle gemeinsam auftreten.

Diagnose

Die Diagnose des Kawasaki-like-Syndroms erfolgt über die Anamnese und anhand der typischen Symptome. Hinweise für einen schweren Verlauf sind:

  • niedrige Natriumwerte
  • erhöhte Leberwerte
  • C-reaktives Protein über 10mg/dl
  • deutliche Thrombozytopenie
  • Herzmuskelentzündung

Wenn ein Kind bzw. Jugendlicher mit den genannten Symptomen wie hohem Fieber, den typischen Hauterscheinungen etc. nach fünf Tagen nicht auf die Therapie anspricht, sollte man aufmerksam werden, besser sogar noch früher. Dann könnte es sich nicht um eine bakterielle Erkrankung, sondern eventuell um ein Kawasaki-like-Syndrom handeln.

Therapie

Lautet die Diagnose Kawasaki-like-Syndrom besteht für die Patienten ein hohes Risiko für ein Herzversagen. Die Patienten müssen dann stationär aufgenommen und echokardiografisch auf die Herzleistung untersucht werden. Zudem müssten die sogenannten Herzinfarktparameter abgenommen werden.

Gegebenenfalls müsste man umgehend kreislaufstützende Medikamente einsetzen.

Da es sich hier um eine Gefäßentzündung handelt, die häufig auch zu Thrombosen führen kann, müsste auch ein Blutverdünner, z.B. Heparin eingesetzt werden.

Die Entzündung sollte rasch mit antientzündlichen Medikamenten wie zum Beispiel hochdosierten Immunglobulinen behandelt werden, gegebenenfalls zusätzlich mit Kortison.

Eine Alternative wäre der Einsatz von Aspirin als Entzündungshemmung. Erreicht man auch damit nicht, dass sich das Fieber der Kinder senkt, diskutiert man sogar den Einsatz von Biologicals.

Wichtig ist eine schnelle Diagnose, damit man schnell gegensteuern kann, möglichst innerhalb der ersten fünf Tage.