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Allergie Wiki

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Panallergene

Autor: Prof. Dr. med. Tilo Biedermann

Was sind Panallergene?

Panallergene sind Allergene, die in mehreren Allergenquellen vorkommen. Ist ein Mensch gegen ein Panallergen sensibilisiert, reagiert er nicht selten allergisch auf mehrere Allergenquellen.

 

 

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Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

| Prof. Dr. med. Tilo Biedermann, www.mein-allergie-portal.com

Soforttypallergie oder Typ-I-Allergie

Autor: Prof. Dr. med. Tilo Biedermann

Was passiert bei einer Allergie vom Soforttyp im Körper?

Bei der Soforttypallergie oder Typ-I-Allergie bilden die B-Lymphozyten nach dem ersten Kontakt mit einem Allergen einen Antikörper-Subtyp, das Immunglobulin E bzw. den IgE-Antikörper.

Wann kommt es bei einer Allergie vom Soforttyp zu allergischen Symptomen?

Frühestens bei einem zweiten Allergenkontakt, aber möglicherweise auch erst bei nach einem wiederholten Kontakt, verursacht dieser IgE-Antikörper eine allergische Reaktion. Diese Reaktion folgt dem Allergenkontakt unmittelbar, das heißt innerhalb weniger Sekunden oder Minuten, weshalb man von einer Soforttypallergie oder von einer Allergie vom Soforttyp spricht.

An welchen Symptomen erkennt man eine Allergie vom Soforttyp?

Die bei der Soforttypallergie oder Typ-I-Allergie auftretenden allergischen Reaktionen können sich über die Haut, zum Beispiel durch eine Urtikaria, über das Atemsystem, wie etwa durch Heuschnupfen-Symptome oder allergisches Asthma oder über das Herz-Kreislauf-System äußern, zum Beispiel durch Blutdruckabfall. Auch ein Anaphylaktischer Schock ist möglich. Man teilt den Schweregrad der allergischen Reaktion in vier Stufen ein.

Welche Rolle spielen die Mastzellen bei der Allergie vom Soforttyp?

Hinter dem Prozess der allergischen Reaktion steht die Aktivierung der körpereigenen Mastzellen, die zum Immunsystem des Körpers gehören und deren Aufgabe die Abwehr von körperfremden Stoffen, wie Viren, Bakterien etc. ist. Mastzellen verfügen über einen Rezeptor für IgE und "fangen" dadurch die bei der Sensibilisierung entstandenen IgE-Antikörper ein. Binden an diese Zellen gebundene IgE-Antikörper das Allergen wird der Rezeptor kreuzvernetzt und Mastzellen setzen dadurch sogenannte Mediatoren, das heißt Entzündungsbotenstoffe, zum Beispiel Histamin, Tryptase und Leukotriene frei. Diese Entzündungsbotenstoffe verursachen dann die allergischen Symptome.

Bei einigen Menschen liegt eine genetisch verankerte Neigung zu Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp (Typ I) vor: Hier spricht man von einer sogenannten Atopie. Zu den Erkrankungen des atopischen Formenkreises zählt zum Beispiel die Neurodermitis (Atopische Dermatitis), der allergische Schnupfen oder das allergische Asthma.

 

 

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Allergie auf Eiben

Autor: Norbert Mülleneisen 

Allgemeine Informationen zur Eibenpollen Allergie

Die Allergie auf Eiben gehört zu den Pollenallergien und damit zum Krankheitsbild allergische Rhinitis. Das Allergen der Eibe gehört nicht zu den häufigen Allergenen, aber sie ist für einige Pollenallergiker durchaus relevant. Eiben gehören zu den Frühblühern und blühen zur gleichen Zeit wie Birke, Erle und Hasel. Die immergrünen Eiben gehören zu den Nadelbäumen - in der Regel blühen sie von Mitte März bis Mitte April. Eiben können große Mengen an Blütenpollen produzieren, die dann in regelrechten Wolken abgestoßen werden und auch über weite Strecken fliegen können. Auch in Gegenden, in denen unmittelbar keine Eiben zu finden sind, kann es deshalb zu Kontakt mit den Eibenpollen kommen. Eiben sind aufgrund ihrer auch im Winter grünen Nadeln und der hübschen roten Beeren sehr beliebte Pflanzen. Gerne werden sie auch als Heckenpflanzen in Vorgärten, Parkanlagen und Friedhöfen eingesetzt.

 

eibenpollen mein allergie portalEiben können große Mengen an Blütenpollen produzieren, die dann in regelrechten Wolken abgestoßen werden, Bildquelle: Pixabay brenkee

 

Blütenstaub der Eibe bzw. Eibenpollen: Sind sie giftig?

Das Eibenpollen giftig sind, ist unwahrscheinlich, aber essen sollte man die Pollen der Eibe nicht. Bekanntermaßen giftig sind die Beeren bzw. Samen der Eiben, man sollte sie daher nicht essen. Aber: Bei der Eibe sind, neben dem Samen, auch Rinde und Nadeln giftig.

Symptome der Allergie auf Eiben

Die klassischen Symptome einer Eibenpollen-Allergie sind die gleichen, wie bei anderen Pollenallergien.

Bei der Allergie auf Eiben kann es zu den folgenden Beschwerden kommen:

  • Laufende oder verstopfte Nase
  • Nasenjucken und Niesanfälle
  • tränende, juckende, gerötete Augen
  • Müdigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schlafstörungen
  • Leistungsabfall

Die Symptome können in ihrer Ausprägung variieren. Auch ist es möglich, dass alle Symptome gemeinsam, oder auch nur einzelne Beschwerden auftreten. Bestehen die Beschwerden unbehandelt über einen langen Zeitraum, kann es zu chronischen Symptomen kommen, eine Rhinosinusitis kann auftreten oder aus der Allergie auf Eibenpollen kann ein allergisches Asthma werden.

Hautreaktionen bzw. Hautausschlag bei Allergie auf Eibe

Bei allen Pollen kann es zur Luft-übertragenen Kontaktallergien kommen, auch bei der Eibe. Das kann bei der Eibe zu Juckreiz, Rötung oder Quaddeln führen. Hautreizungen oder ein Hautausschlag können aber grundsätzlich durch alle Teile der Eibe hervorgerufen werden.

Gibt es bei der Allergie auf Eibe Kreuzallergien auf Nahrungsmittel?

Kreuzallergien zu Nahrungsmitteln bei einer Allergie auf Eibe sind dem Autor nicht bekannt bzw sind ihm bisher nicht aufgefallen.

Diagnose einer Allergie auf Eibe

Da die Eibenpollen Allergie eine seltene Allergie ist, wird in den Standard Prick-Tests, den IgE-Tests und selbst bei der molekularen Allergiediagnostik nicht auf Eibe getestet. Die Eiben Allergie bleibt deshalb oft unerkannt. Bei negativem Prick-Test trotz typischer Heuschnupfen-Symptome, sollte deshalb an die Möglichkeit einer Allergie auf Eibe gedacht werden.

Möglicher Hinweis auf Allergie auf Eibe

Wenn beim Patienten multiple Allergien bestehen, zum Beispiel auf die klassischen Frühblüher, kann es dazu kommen, dass eine Behandlung mit der spezifischen Immuntherapie nicht von Erfolg gekrönt ist. Dann kann es sein, das neben den positiv getesteten Allergenen eine weitere Allergie auf Eibenpollen besteht. Soweit bekannt, kann lediglich das Labor Dr. Fooke in Neuss auf eine Allergie auf Eibe testen. Eine weitere Möglichkeit ist die Herstellung eines individuellen Eibenallergen-Extraktes aus nativem Material durch eine kundige Apotheke.

Therapie bei Allergie auf Eibe

Die Therapie der ersten Wahl bei der Allergie auf Eibe ist die Meidung des Allergens. Da dies nicht ohne weiteres möglich ist, sollten zumindest die Eiben im eigenen Garten entfernt werden. Zur Linderung der Symptome der Eibenpollen-Allergie, stehen die klassischen Heuschnupfen-Medikamente zur Verfügung. Augentropfen, Nasensprays oder Dosieraerosole für die Bronchien bekämpfen die allergische Entzündung lokal. Darüber hinaus stehen systemisch wirkende Medikamente, die als Tablette eingenommen werden können, zur Verfügung. Zu den klassischen Medikamenten gehören Antihistaminika, Kortison und Cromoglycate. Eine Behandlung mit der spezifischen Immuntherapie bzw. Hyposensibilisierung ist bei der Allergie auf Eibe nicht möglich, weil kein Therapie-Extrakt für Eibenpollen zur Verfügung steht.

Therapie des Hautauschlags bei Allergie auf Eibe

Ein Hautausschlag nach Kontakt mit Eibenpollen sollte, wie sonst auch, mit Antihistaminika lokal und systemisch und erst nachrangig mit Kortsionsalben oder Kortisontabletten behandelt werden.

Hausmittel bei Allergie auf Eibe

Als Hausmittel bei Allergie auf Eibe kann man Kühlen, Augenspülen, Haare waschen und Eiben meiden, so gut das geht.

Praktische Tipps bei Eibenpollen Allergie

  • Entfernen Sie Eiben-Gewächse in Ihrem Garten
  • Halten Sie sich in den Monaten März und April nicht in Parks oder auf Friedhöfen auf, die starken Eiben-Bestand haben
  • Da die Eibe mit der in Südeuropa verbreiteten Zypresse verwandt ist, sollte man nicht gerade zu deren Blütezeit in südliche Länder reisen

 

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| Norbert Mülleneisen, Facharzt für Lungenheilkunde in Leverkusen

CAP-Test - CAP-Klassen

Was sind CAP-Klassen?

Im Rahmen der Allergiediagnostik wird in der Regel ein CAP-Test durchgeführt. Dabei erfolgt eine Einteilung der Testergebnisse nach sogenannten CAP-Klassen. Die CAP-Klassen beziehen sich auf das spezifische IgE, also auf allergenspezifische IgE-Antikörper, die in kUA/l gemessen werden. Welche Bedeutung haben die CAP-Klassen in der Allergologie und wie funktioniert ein CAP-Test?

Wie funktioniert ein CAP-Test?

Das Testprinzip des CAP-Tests ist eine Weiterentwicklung des RAST (Radio-Allergo-Sorbent-Test). Er weist spezifisches IgE mittels FEIA (Fluoreszenz-Enzym-Immunoassay) nach. Im Gegensatz zum RAST wird statt einem radioaktiven Material ein Fluoreszenzfarbstoff zur Markierung eingesetzt. Bei diesem Test wird ein bekanntes Allergen beziehungsweise Antigen an einen Celluloseträger (Cellulose Carrier Polymer) gekoppelt und mit dem Serum des Patienten versetzt. Wenn sich im Blut des Patienten spezifische Antikörper befinden, werden sie an das Antigen binden. Dann werden mit einem Enzym gekoppelte monoklonale Antikörper hinzugegeben, die an die Patientenantikörper andocken. Das Enzym aktiviert dann einen Fluoreszenzfarbstoff, den man photometrisch messen kann. Dabei ist die Menge des entstandenen Fluoreszenzlichtes proportional zur Menge der vorliegenden Antikörper des Patienten.

Was bedeutet "CAP" bei CAP-Klassen Test? 

CAP ist ein Akronym für „Carrier-Polymer-System-Test“. „Carrier“ heißt „Träger“ und bezieht sich auf den Celluloseträger, an den die Antigene gekoppelt werden. Cellulose ist chemisch gesehen ein natürliches Polymer.

Was wird beim CAP-Klassen Test gemessen?

Beim CAP-Klassen-Test wird die Konzentration allergenspezifischer IgE-Antikörper eines Patienten im Blut gemessen und am Ende semiquantitativ in 6 verschiedenen Klassen eingeordnet.

Was ist mit Gesamt-IgE gemeint?

Das menschliche Immunsystem produziert fünf verschiedene Antikörperklassen: IgA, IgD, IgG, IgM und IgE. Diese Antikörper sind Eiweiße, die sich je nach Subtyp an verschiedenen Orten im Körper befinden. Die Abkürzung „Ig“ bedeutet „Immunglobulin“. Als Gesamt-IgE bezeichnet man die Gesamtmenge des Immunglobulin-E-Antikörpers im Blut. Die Grenzwerte für das Gesamt-IgE sind altersabhängig. IgE ist in der Regel bei vorliegenden Allergien erhöht.

Erhöhte Gesamt-IgE-Spiegel finden sich beispielsweise auch noch bei den folgenden Krankheiten:

Was genau ist spezifisches IgE?

Spezifische IgE-Antikörper bildet der Körper im Rahmen einer Allergie vom Sofort-Typ gegen ein bestimmtes Allergen.

Zu den einzelnen Allergenen, deren spezifische IgE-Antikörper man im Blut nachweisen kann, gehören:

Wie viele CAP-Klassen gibt es und was bedeuten sie?

Die Konzentration der spezifischen IgE-Antikörper für die untersuchten Antigene wird quantitativ in kU/I angegeben. Man unterscheidet 6 verschiedene CAP-Klassen, wobei außerdem die geringsten Konzentrationen zweimalig die Klasse „0“ belegen.

Die CAP-Klassen sind wie folgt unterteilt:

 

Kinder/Erwachsene
Konzentration an spezifischem IgE (kUA/l) CAP-Klasse Beurteilung (RfB*)
< 0,1 0 gering sensibilisiert
0,10 - 0,35 0 grenzwertig positiv
0,35 - 0,70 1 gering sensibilisiert
0,70 - 3,50 2 mäßig sensibilisiert
3,50 - 17,5 3 mäßig sensibilisiert
17,5 - 50,0 4 stark sensibilisiert
50,0 - 100 5 stark sensibilisiert
> 100 6 stark sensibilisiert
* RfB Referenzinstitut für Bionanlytik - Ringversuch    
Quelle: ThermoFisher http://www.immunocapexplorer.com/de/tests-testsysteme/spezifisches-ige    

 

Was bedeutet CAP-Klasse 0?

Selbst CAP-Klasse 0 kann klinisch relevant sein, insbesondere, wenn niedrige Gesamt-IgE-Werte vorliegen und wenn es um Insekten- und Medikamenten-Allergien geht. Das gilt vor allem für Kinder.

Was bedeutet CAP-Klasse 1?

Als CAP-Klasse 1 bezeichnet man einen grenzwertig positiven Befund. Manchmal handelt es sich dabei um eine unspezifische Mitreaktion, wenn ein sehr hoher Gesamt-IgE-Wert vorliegt. Das bedeutet, dass keine tatsächliche Sensibilisierung besteht.

Was bedeutet CAP-Klasse 2?

Als „schwach positives“ Ergebnis würde man die Einstufung in CAP-Klasse 2 bewerten. Auch die Werte aus CAP-Klasse 2 können, wie bei der CAP-Klasse 1, eine unspezifische Mitreaktion bei erhöhtem Gesamt-IgE bedeuten, ohne, dass es sich um eine echte Sensibilisierung handelt.

Was bedeutet CAP-Klasse 3?

Ab CAP-Klasse 3 spricht man von einem deutlich „positiven“ Befund. Wichtig zu wissen ist, dass Patienten mit Insektengift- und Medikamentenallergien zwar oft nur relativ geringe Mengen an spezifischem IgE bis CAP-Klasse 3 nachweisbar haben, die Sensibilisierung in diesem Fall jedoch so relevant ist, dass bei erneuter Exposition eine anaphylaktische Reaktion droht.

Was bedeutet CAP-Klasse 4?

IgE-Konzentrationen, die der CAP-Klasse 4 entsprechen, bedeuten, dass der Test „stark positiv“ ausgefallen ist, das heißt, die Patienten zeigen deutliche Sensibilisierungen gegen die bestimmten Allergene.

Was bedeutet CAP-Klasse 5?

CAP-Klasse 5 wird als „sehr stark positives“ Ergebnis bewertet. Patienten mit inhalativen Allergien, vor allem Pollenallergien, weisen oftmals Werte in dieser CAP-Klasse oder sogar bis CAP-Klasse 6 auf. Selbst außerhalb der Pollensaison fallen die IgE-Spiegel selten unter CAP-Klasse 3.

Was bedeutet CAP-Klasse 6?

Ab einer Konzentration von über 100 kUA/l entspricht das Ergebnis der höchsten CAP-Klasse, also CAP-Klasse 6.

Welche Bedeutung haben die CAP-Klassen für die Schwere der Allergie?

Die Zuordnung eines Befundes zu einer CAP-Klasse reicht für die Diagnosestellung einer Allergie alleine nicht aus. Man kann zwar sagen, dass, je höher die IgE-Konzentration, also auch die CAP-Klasse, ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es zu Allergiesymptomen kommt. Allerdings kann es auch bei niedrigen IgE-Werten teilweise zu schweren allergischen Symptomen kommen und umgekehrt bedeutet eine höhere CAP-Klasse nicht zwangsläufig eine klinisch relevante Allergie. Eine genaue Anamnese, bei der man den reproduzierbaren und zeitlichen Zusammenhang der allergischen Symptome mit der Exposition zum Allergen feststellt, sollte neben der Allergietests immer eine wichtige Grundlage bei der Diagnosestellung sein.

 Was ist der Unterschied zwischen einem CAP-Test und dem RAST?

RAST und CAP sind sehr ähnliche Tests in der Allergiediagnostik, die sich kaum voneinander unterscheiden. Das Prinzip ist gleich, nämlich der Nachweis eines Antigen-Antikörper-Komplexes. Die Trägersubstanzen unterscheiden sich aber bei den beiden: Beim RAST ist es Papier, während es sich beim CAP-Test um einen Celluloseschwamm handelt. Der Nachweis des Antigens erfolgt beim RAST durch radioaktiv markierte Antikörper. Die Nachweismethode des CAP-Tests beruht auf der Sichtbarmachung mittels Enzymen und einem fluoreszierenden Farbstoff. Die Auswertung erfolgt bei beiden nach Einteilung in verschiedene Klassen, wovon es beim RAST 5 und beim CAP-Test 7 gibt.

Wann wird welcher Allergietest genutzt?

Beide, RAST und CAP-Test, dienen dem Nachweis einer Typ-I-Allergie gegen einen bestimmten Stoff. Besonders bei Kindern oder bei uneindeutigen Ergebnissen im Hauttest können sie in der Diagnosestellung weiterhelfen. Dabei ist der CAP-Test eine Art Weiterentwicklung des RASTS, der sowohl eine größere Allergenanzahl erkennen kann, als auch genauere Ergebnisse liefern soll. Der RAS-Test wurde in der Praxis inzwischen größtenteils vom CAP-Test abgelöst.

Quellen:

Labor Augsburg MVZ GmbH 2023: Allergiediagnostik. https://labor-augsburg-mvz.de/leistungsverzeichnis/allergiediagnostik (Zugriff 1.2.2024)
Altmeyer, P., Bacharuch-Buhles, M.: CAP, in: Altmeyers Enzyklopädie; zuletzt aktualisiert 01.06.2016; https://www.altmeyers.org/de/dermatologie/cap-14083 (Zugriff 1.2.2024)

 

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| Dr. med. Anna Eger, www.mein-allergie-portal.com

Allergie beim Hund

Autor: Dr. med. vet. Kerstin Wildermuth

Allgemeine Informationen zur Allergie beim Hund

Eine Allergie beim Hund ist, wie beim Menschen, eine unangemessen heftige Reaktion des Immunsystems auf harmlose Stoffe. Konkret heißt das, das Immunsystem des Hundes ordnet ungefährliche Stoffe als bedrohlich ein und startet eine Abwehrreaktion. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Stoffe pflanzlichen, tierischen oder chemischen Ursprungs sind. Hat das Immunsystem des Hundes einen Stoff erst als gefährlich eingeordnet, erfolgt bei jedem weiteren Kontakt eine Abwehrreaktion, die allergische Reaktion.

Allergie beim Hund durch Allergene aus der Luft, auch „Aeroallergene“ genannt:

  • Pollen von Gräsern, Bäumen und Unkräutern
  • Hausstaubmilben
  • Schimmelpilzsporen
  • Hautschuppen anderer Tiere

Allergie beim Hund durch Allergene aus dem Futter:

  • Sämtliche Futterinhaltsstoffe zum Beispiel tierische Proteine von Hühnchen, Lamm, Rind, Ei, Milchprodukten etc., Kohlenhydrate, Zusatzstoffe

Allergie beim Hund durch Flohspeichel

Allergie beim Hund durch Kontaktallergene, die selten Allergien bei Hunden auslösen:

  • Pflanzen
  • Duftstoffe
  • Pflegeprodukte (Shampoos, Salben)
  • Inhaltsstoffe in Putz- und Waschmitteln

Symptome der Allergie beim Hund

Eine Allergie beim Hund wirkt sich in den meisten Fällen auf die Haut aus und stellt ein Krankheitsbild dar, welches als „Canine atopische Dermatitis“, sozusagen eine Neurodermitis beim Hund, bezeichnet wird. Ungefähr 80 Prozent aller Hauterkrankungen beim Hund sind durch ein allergisches Geschehen, also eine Allergie, bedingt. Die häufigsten Symptome einer Allergie beim Hund bzw. bei der atopischen Dermatitis des Hundes sind Juckreiz und Rötungen der Haut, welche bei jedem Hund unterschiedlich ausgeprägt sind und an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten können. Beim Hund sind insbesondere Ohren, Pfoten, Achselbereiche und Bauch betroffen. In manchen Fällen zeigen sich bei allergischen Hunden auch Niesen und tränende Augen als weitere Allergie-Anzeichen. Die Haut am Körper und in den Gehörgängen kann für sekundäre Infektionen mit Bakterien und Hefepilzen anfällig sein, welche die Symptomatik oft noch verstärken. In manchen Fällen kann sich beim Hund eine Allergie auch durch eine sogenannte Urtikaria oder Nesselsucht äußern, dann kommt es zu einer Quaddelbildung. Auch die Bildung von Krusten auf der Haut, Haarausfall, Pickel und Pusteln stellen bei Hunden häufig ein Anzeichen von sekundären Infektionen bei bestehender Allergie dar, was die Symptomatik oft verstärkt.

Allergie beim Hund: Sind die Auslöser Aeroallergene oder futterinduziert?

Ist die Canine atopische Dermatitis durch Aeroallergene, also Allergene in der Luft, wie zum Beispiel Pollen von Bäumen, Gräsern oder Unkräutern ausgelöst, können Symptome insbesondere im Frühjahr, Sommer und/oder Herbst bestehen. Stellen Hausstaubmilben, Schimmelpilzsporen oder Hautschuppen anderer Tierarten die Auslöser dar, können Symptome aber auch ganzjährig bestehen. Beruht die Allergie auf einer futterinduzierten atopischen Dermatitis, oft auch als Futterallergie bezeichnet, bestehen Symptome meist ganzjährig und sind nicht von der durch Pollen ausgelösten atopischen Dermatitis zu unterscheiden. Manchmal, aber nicht immer, kann die futterinduzierte atopische Dermatitis mit gleichzeitigen Magen-Darm-Symptomen wie regelmäßigem Erbrechen, Durchfall oder Flatulenz einhergehen. Ausgelöst wird die Allergie beim Hund häufig durch bestimmte Eiweißquellen, wie etwa Hühnchen, Rind, Ei oder Milch. Manchmal sind aber auch Kohlenhydrate, zum Beispiel Weizen, oder Farb- und Konservierungsstoffe im Futter die Ursache für Futterallergien beim Hund.

Diagnose einer Allergie beim Hund

Um eine Allergie beim Hund zu diagnostizieren, müssen zunächst andere mögliche Ursachen ausgeschlossen werden, denn der für Allergien typische Juckreiz kann bei Hunden unter anderem auch durch Parasiten auf der Haut Juckreiz ausgelöst werden. Der Tierarzt sollte deshalb andere Ursachen als eine Allergie beim Hund ausschließen.

Ein Allergietest kann beim Hund entweder als Hauttest, auch Intradermaltest genannt, oder Bluttest durchgeführt werden. Beim Hauttest wird eine Stelle am Fell des Hundes, meist seitlich am Rumpf, geschoren, und Allergene werden in die Haut injiziert. Anhand der Hautreaktion – Rötung und Quaddelbildung – können auslösende Allergene identifiziert werden. Beim Bluttest oder IgE-Test lassen sich die auslösenden Allergene anhand der im Blut des Hundes vorhandenen Antikörper gegen bestimmte Allergene ermitteln.

Im Internet erhältliche Allergietests für Hunde sind nicht zu empfehlen, da sie keine gesicherte Diagnose ermöglichen. Es besteht dann die Gefahr, dass eine bestehende Allergie des Hundes nicht erkannt wird. Ebenso können diese Tests Allergien anzeigen, die gar nicht bestehen.

Keine Allergie beim Hund, was kann es noch sein?

Bevor eine Allergie diagnostiziert wird, sollte sichergestellt werden, dass der Hund keinen Parasitenbefall mit zum Beispiel Sarcoptesmilben (Fuchsräude) oder ähnliches hat. Ektoparasiten können manchmal beim Hund ähnliche Symptome wie eine Allergie verursachen.

Futter als Auslöser der Allergie beim Hund

Ob beim Hund eine Futterallergie besteht, kann durch eine spezielle Eliminationsdiät überprüft werden. Dadurch lässt sie eine Futterallergie sowohl bestätigen als auch ausschließen. Diese Diät beinhaltet jeweils eine ausgewählte Fleisch- und Kohlenhydratquelle, häufig vom Besitzer selbst zubereitet oder fertig gekocht in Dosen bei speziellen Futterfirmen erhältlich. Bei der Auswahl der Fleisch- und Kohlenhydratquelle ist es wichtig, dass es sich um Fleischsorten handelt, die der Hund zuvor noch nie gefressen hat, da sie nicht als Bestandteil des normalen Hundefutters vorkommen. Bei der Auswahl dieser Zutaten sollte man unbedingt seinen Tierarzt zu Rate ziehen, um Fehldiagnosen zu vermeiden. Alternativ gibt es hypoallergene Diäten, auch hydrolisierte Diäten genannt, oder Diäten mit speziellen Protein- und Kohlenhydratquellen, welche das Selbstkochen ersparen.

Durchführung einer Eliminationsdiät zur Diagnose einer Futterallergie beim Hund

Um eine Futterallergie beim Hund zu diagnostizieren oder auszuschließen, wird eine Eliminationsdiät in der Regel für mindestens zwei Monate durchgeführt. Es ist wichtig darauf zu achten, dass während dieser Zeit ausschließlich diese spezielle Diät gefüttert und auf jegliche Leckerlies verzichtet wird. Lindern sich durch die Eliminationsdiät die Symptome des Hundes, würde man erneut das vorherige Futter füttern, man nennt das Provokationstest. Wenn es dann beim Hund erneut zu Symptomen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit kommt und diese sich anschließend durch erneute strenge Fütterung der Diät wieder lindern, so handelt es sich um die futterinduzierte atopische Dermatitis. Durch anschließendes Zufüttern einzelner Bestandteile des Futters bzw. einzelner Fleischsorten und Beobachten der Reaktion, kann die auslösende Futterquelle genau ermittelt werden.

Allergie beim Hund durch Allergene aus der Luft

Ist ein Befall durch Parasiten ausgeschlossen und können die Symptome der Allergie beim Hund auch durch eine Eliminationsdiät nicht gelindert werden, so handelt es sich um eine durch in der Luft vorhandene Allergene ausgelöste Allergie. Weitere Hinweise auf eine Aeroallergie beim Hund kann das Auftreten der Symptome zu bestimmten Jahreszeiten, nur im Frühjahr oder Sommer, sein, während die Symptome im Winter nicht auftreten. Auch wenn der Hund die Allergiesymptome bei Ortsveränderung, etwa beim Urlaub im Schnee oder am Meer nicht mehr zeigt, kann dies ein Hinweis auf eine Pollenallergie des Hundes sein.

Flöhe als Auslöser der Allergie beim Hund

Eine weitere häufige Form der Allergie beim Hund ist die Flohbissallergie. Hierbei besteht eine Überempfindlichkeit gegen den Flohspeichel. Eine nur geringe Anzahl an Flohbissen kann dazu führen, dass sich eine solche Allergie beim Hund entwickelt. Bei einer Flohallergie leidet der Hund häufig unter sehr starkem Juckreiz, insbesondere am hinteren Teil des Rückens, im Schwanzbereich und an den Innenschenkeln. Hierbei reagieren die Hunde auf den Flohspeichel, der beim Blutsaugen durch den Floh in die Haut des Hundes injiziert wird. Die beste Therapie bei dieser Art von Allergie beim Hund ist eine gute Flohprophylaxe. Diese ist unter anderem auch beim Tierarzt erhältlich.

Kontaktallergene als Auslöser der Allergie beim Hund

Kontaktallergene beim Hund sind äußerst selten. Wir beobachten das am häufigsten bei angewandten Shampoos oder Cremes, welche die Hunde nicht vertragen.

Therapie der Allergie beim Hund

Handelt es sich bei der Allergie beim Hund um eine futterinduzierte atopische Dermatitis stützt sich die Therapie auf die Vermeidung der auslösenden Substanzen.
Wurde die Allergie beim Hund von Aeroallergenen ausgelöst, so gibt es vielfältige Behandlungsmöglichkeiten und die Therapie ist, je nach Patient und Symptomatik, unterschiedlich. Nach Durchführung eines Allergietests und bestätigter Allergie ist zum Beispiel eine allergenspezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, möglich.

Hyposensibilisierung beim Hund

Bei einer Hyposensibilisierung soll sich das Immunsystem des Hundes langsam an das jeweilige Allergen gewöhnen, damit es dieses nicht mehr als feindlich einstuft. Dabei werden ganz individuell die Allergene, die die Reaktion verursachen in regelmäßigen Abständen unter die Haut injiziert. Hierfür werden die auslösenden Allergene zunächst durch einen Allergietest ermittelt

Allergiemedikamente für Hunde

Weitere Behandlungsmöglichkeiten von Allergien bei Hunden stützen sich auf die Hemmung der allergischen Reaktion des Immunsystems, zum Beispiel durch die Behandlung mit Medikamenten, die die allergische Reaktion des Immunsystems hemmen. Antiallergische Medikamente für Hunde sind zum Beispiel Antihistaminika, Kortison, Oclacitinib, Lokivetmab oder Ciclosporin.

Medizinische Shampoos und essentielle Fettsäuren stellen je nach Schweregrad der Allergie eine Alternative oder Unterstützung der Therapie dar. Jeder allergische Hund ist anders. Daher ist die Therapie nicht bei jedem Hund gleich.

Sekundärinfektionen bei Allergien der Haut bei Hunden

Die atopische Dermatitis ist eine chronische Erkrankung des Hundes und die Behandlung erfolgt meist lebenslänglich. Das Krankheitsbild wird oft begleitet von Sekundärinfektionen mit Bakterien und/oder Hefepilzen auf der Haut oder in den Ohren. Deshalb ist es wichtig, dass nicht nur die eigentliche Allergie des Hundes, sondern auch die Sekundärinfektionen mitbehandelt werden, um eine Besserung des Zustandes zu ermöglichen. Der Tierarzt wird eine sinnvolle Therapie, individuell an den allergischen Patienten angepasst, empfehlen.

Praktische Tipps bei Allergie beim Hund

Eliminationsdiät beim Hund:

  • Bei der Durchführung einer Eliminationsdiät müssen alle Personen, die mit dem Hund in Kontakt kommen eingeweiht werden, damit die Diät streng eingehalten werden kann. Kleine Mengen an Leckerlis, die nicht dem Diätplan entsprechen, können ausreichen, um Symptome auszulösen, bzw. die Interpretation der Wirksamkeit der Diät erschweren.
  • Befinden sich andere Hunde und Katzen im Haushalt, muss eine Fütterung getrennt erfolgen. Auch das „Ausschlecken des Futternapfes“ eines anderen Haustieres ist nicht erlaubt.
  • Möchte man bestimmte Leckerlis, oder kommerziell erhältliche hypoallergene Diäten füttern, sollte dies vorab mit dem Tierarzt besprochen werden. Leider sind nicht alle erhältlichen als hypoallergen gekennzeichnete Diäten für eine Eliminationsdiät geeignet.
  • Sollte der Hund aufgrund einer anderen Erkrankung Medikamente bekommen, sollte sichergestellt sein, dass diese keine Geschmacksstoffe erhalten, da dies auch einen Einfluss auf die Eliminationsdiät nehmen könnte. Viele Entwurmungstabletten sind zum Beispiel inzwischen mit Geschmacksstoffen versehen.

Bei atopischer Dermatitis (durch Aeroallergene) beim Hund:

  • Manche Besitzer bemerken, dass der Hund nach dem Spaziergang im Feld aufgrund der höheren Pollenbelastung stärkeren Juckreiz entwickelt. Manchmal, aber leider nicht immer, kann es helfen, bestimmte Felder und Wiesen beim Spaziergang zu meiden.
  • Zeigt ein Hund eine Allergie gegen Hausstaubmilben, so kann auch hier die Meidung von Räumen mit hoher Belastung, zum Beispiel das Schlafzimmer, in manchen Fällen helfen.
  • Medizinische Shampoos: Wird ein Hund regelmäßig gebadet, kann es insbesondere bei langhaarigen Rassen hilfreich sein, das Fell etwas kürzer zu halten. So können die Wirkstoffe des Shampoos besser einwirken. Dabei sollte auch die lange Einwirkzeit der Shampoos von ca. 10 Minuten beachtet werden, um einen optimalen Effekt zu erzielen

 

Quellen:

Miller, Griffin, Campbell. Muller and Kirk’s Small Animal Dermatology, 7th edition, 2013

Olivry T, DeBoer D, Favrot C et al.Treatment of canine atopic dermatitis: 2010 clinical practice guidelines from the International Task Force on Canine Atopic Dermatitis. Veterinary Dermatology 2010; 21:233–248

 

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Wichtiger Hinweis

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| Dr. med. vet. Kerstin Wildermuth, www.mein-allergie-portal.com

Flohallergie bei der Katze

Autor: Dr. med. vet. Kerstin Wildermuth

 

Allgemeine Informationen zur Flohallergie bei der Katze

Die Flohallergie, Flohspeichelallergie, Flohbissallergie oder allergische Flohspeicheldermatitis ist eine der häufigsten allergischen Erkrankungen bei der Katze und wird auch als allergische Flohspeicheldermatitis (FAD) bezeichnet.

Nicht immer wird eine Flohallergie bei der Katze frühzeitig diagnostiziert, weil die Flöhe an der Katze oft nicht zu sehen sind. Bemerkt werden dann erst allergische Symptome an der Haut der Katze.

Bei Freigänger-Katzen ist das Risiko eines Flohbefalls höher als bei Wohnungskatzen. Hat die Katze bereits andere Allergien steigt das Risiko, auch auf Flohspeichel allergisch zu reagieren und eine allergische Flohspeicheldermatitis zu entwickeln.

Wie kommen die Flöhe auf die Katze?

Flöhe bekommt eine Katze nicht durch den Kontakt mit anderen Tieren, obwohl die Besitzer dies häufig vermuten. Hingegen warten Flöhe, ähnlich wie Zecken, in der Umgebung darauf, dass eine Katze oder ein anderes Tier vorbeikommt, springen dann auf und bleiben möglichst für immer beim Wirtstier. Flöhe lauern oft im Freien, eine Katze kann sich aber auch im Wohnbereich mit Flöhen infizieren, wenn sich diese dort aufhalten, zum Beispiel an Teppichen oder Polstermöbeln.

Wie schnell vermehren sich Flöhe?

Hat der Floh die Haut der Katze erreicht, beginnt er sehr schnell, Blut zu saugen. Bereits 24 Stunden nach der ersten Blutmahlzeit an der Katze kann der Floh Eier legen, die dann in die Umgebung fallen. Aus den Floheiern entwickeln sich Larven, die mehrere Stadien durchlaufen und sich gerne in Fugen und Ritzen verstecken, bis sich der der erwachsene Floh entwickelt hat und eine neue Katze als Wirtstier befällt. Da Flöhe das ganze Jahr über aktiv sind, gibt es keine „flohfreien“ Zeiten. Insbesondere im Frühjahr und Herbst sind Flöhe präsent.

Symptome der Flohallergie bei der Katze

Pruritus, das bedeutet „Juckreiz“ ist das Leitsymptom bei der Flohallergie der Katze. Man findet aber auch sichtbare Symptome der Flohspeichelallergie an der Haut der Katze. Die Symptome können sich in Entzündungen, Rötungen und kahlen Stellen zeigen. Hinzu kommt, dass die Katzen sich oft das Fell abschlecken, um den Juckreiz zu stillen, so dass kahle Stellen im Fell der Katze entstehen. Zusätzlich kann es zu bakteriellen Sekundärinfektionen kommen. Eine Flohallergie zeigt sich bei der Katze typischerweise am Rumpf, im Hüftbereich, am Schwanzansatz bzw. am oberen Schwanzbereich, am Hals und am Kopf. Auch Oberschenkel und Flanke sowie der Bauch- oder Genitalbereich können betroffen sein. Zudem können bei der Katze eine miliare Dermatitis oder Läsionen aus dem eosinophilen Granulom-Komplex auftreten.

Auch andere Formen einer Allergie, wie zum Beispiel eine Futtermittelunverträglichkeit oder Allergie auf Pollen und Hausstaubmilben verursacht diese Symptome, daher können diese Erkrankungen nicht so leicht unterschieden werden.

Hyperpigmentierung durch Flohallergie

Besteht die Flohallergie bei der Katze bereits seit langem, kann es zur Hyperpigmentierung, zu einer übermäßig starken Einlagerung von Melanin in die Haut, oder auch zu einer Lichenifizierung der Haut, einer flächigen lederartigen Hautveränderung, kommen.  

Diagnose der Flohallergie bei der Katze

Die Diagnose „allergische Flohspeicheldermatitis“ ist bei der Katze nicht leicht zu stellen, denn Haut- und Bluttests auf Flöhe ergeben häufig falsch negative Resultate. Die Diagnose Flohallergie wird bei der Katze deshalb aufgrund der typischen Symptome an den typischen Körperpartien in Kombination mit einer diagnostischen Therapie gestellt. Die diagnostische Therapie besteht in einer Flohprophylaxe und wenn sich die Symptome daraufhin verbessern, ist die Diagnose „Flohallergie bei der Katze“ gestellt.

Behandlung der Flohallergie bei der Katze

Hat die Katze eine Flohspeichelallergie, müssen als erstes die Flöhe durch eine Flohprophylaxe abgetötet werden. Man setzt hierfür adultizide Präparate ein, die die erwachsenen Flöhe abtöten. Besteht eine bakterielle Sekundärinfektion, wird diese parallel antibiotisch behandelt.

Flohprophylaxe bei der Katze

Die Flohprophylaxe kann bei der Katze in Tablettenform oder als Spot-on erfolgen. Dabei sollten Präparate mit einer hohen Abtötungsgeschwindigkeit, auch das „speed to kill“ (STK) genannt, verwendet werden. Je schneller die Flöhe abgetötet werden, desto geringer ist das Risiko der Katze, mit dem Allergen aus dem Flohspeichel in Kontakt zu kommen.

Kann man Katzen auch mit Flohmitteln für Hunde behandeln?

Katzen sollten nicht mit Flohmitteln für Hunde behandelt werden, sondern nur mit Präparaten, die für Katzen zugelassen sind. In manchen Spot-on-Präparaten für Hunde ist zusätzlich der Wirkstoff Permethrin gegen Zecken enthalten. Dieser wird von Hunden sehr gut vertragen, kann aber bei Katzen zu starken neurologischen Nebenwirkungen führen.

Antiallergische Medikamente zur Behandlung der Flohallergie bei der Katze

Die Allergietherapie an der Haut der Katze wird mit antiallergischen Präparaten durchgeführt. Auch eine antientzündliche Therapie mit Kortison kann je nach Schwere der Symptome und durch den Juckreiz eingeschränkter Lebensqualität sinnvoll sein. Besteht eine Sekundärinfektion mit Bakterien sollte diese ebenfalls behandelt werden. Auch nach der vollständigen Abtötung der Flöhe sollte die Flohprophylaxe bei der Katze weitergeführt werden, um einen erneuten Befall von vornherein zu vermeiden.

Praktische Tipps für Katzen mit Flohallergie

  • Wenn im Haushalt der Katze mit allergischer Flohspeicheldermatitis auch andere Katzen oder Hunde leben, sollten auch diese eine Flohprophylaxe erhalten.
  • Sind Flöhe im Fell der Katze sichtbar, sollten die folgenden Maßnahmen ergriffen werden:
  • Decken, Kissen, Bettvorleger etc. möglichst gründlich waschen.
  • Teppiche, Polstermöbel etc. gründlich staubsaugen.
  • Flöhe und Entwicklungsstadien der Flöhe durch eine Umgebungsbehandlung mit speziellen Sprays abtöten, insbesondere an den Schlafplätzen der Katze.
  • Umgebungsbehandlungs-Spray auch unter Schränken, in Ecken und Ritzen anwenden.
  • Bei extrem starkem Flohbefall einen Kammerjäger einsetzen.

 

Quelle:

Kerstin Wildermuth, Die Bedeutung der Abtötungsgeschwindig­ keit von Flöhen (speed of kill [SOK]) bei der Behandlung der allergischen Flohspeicheldermatitis, DOl 10.2377/0023-2076-61-366, https://www.vetline.de/die-bedeutung-der-abtoetungsgeschwindigkeit-von-floehen-speed-of-kill-sok-bei-der-behandlung-der

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| Dr. med. vet. Kerstin Wildermuth, www.mein-allergie-portal.com

Lipidtransferproteine (LTP)

Autor: Dr. med. Anna Eger

Was sind Lipidtransferproteine?

Lipidtransferproteine (LTP) sind eine weitverbreitete Proteinfamilie, die zu den Panallergenen gehört. Sie wurden 1968 von D.B. Zilversmidt als zytosolische Faktoren entdeckt, die am Transfer von Lipiden zwischen Membranen beteiligt sind. Sie zählen auch zu den stressassoziierten Proteinen in Pflanzenzellen. Sie kommen also in Pflanzen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Inzwischen wurden LTPs auch in Säugetieren und Bakterien gefunden, isoliert und untersucht.

LTP sind hitze- und säurestabil und proteaseresistent, das heißt, sie werden auch durch Verdauungsenzyme nicht angegriffen.

Lipidtransferproteine werden in zwei Subfamilien eingeteilt, die sich anhand ihrer Molekülmasse unterscheiden. LTP1 haben eine Molekülmasse von 9 bis 10 kDa, LTP2 eine von 6 bis 7 kDa. Alle Lipidtransferproteine, die als wirksame Allergene bekannt sind, gehören zur Subfamilie LTP 1.

lipidtransferproteine ltp wiki meinallergieportalBeispiel: Struktur des Lipidtransferproteins SCP-2, Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cc/Protein_SCP2_PDB_1c44.png

 

Abhängig davon, welche Arten von Lipiden transportiert werden, differenziert man die Lipidtransferproteine in weitere Untergruppen, wie beispielsweise Ceramid-Transfer-Proteine oder Sphingolipid-Transferproteine.

Welche Funktion haben Lipidtransferproteine?

Ursprünglich vermutete man, dass die Lipidtransferproteine Phospholipide von den Ribosomen zu den Mitochondrien transportieren. Daher resultiert die Bezeichnung Lipidtransferproteine. Inzwischen hat man zahlreiche weitere Funktionen entdeckt.

Es ist tatsächlich so, dass die Funktion der Lipidtransferproteine in pflanzlichen Zellen zum einen im zytoplasmatischen Transport von Lipiden (Lipidtransfer) besteht. Des weiteren sind sie am Aufbau der wachshaltigen Schicht auf der äußeren Schicht der Blätter (Kutikula) beteiligt. Eine weitere wichtige Funktion ist die Abwehr von biotischen, also lebendigen, Stressoren wie Bakterien oder Pilze und abiotischer Stressfaktoren wie Kälte oder Dürre. Deshalb werden sie den pflanzlichen Stressproteinen zugeordnet. Den LTPs wird inzwischen außerdem eine Rolle bei der Krebsentstehung zugeschrieben.

Welche Rolle spielen Lipidtransferproteine für Pollenallergiker?

Lipidtransferproteine spielen eine große Rolle für Allergiker, denn Menschen können direkt auf Lipidtransferproteine sensibilisiert werden, unabhängig von einer Sensibilisierung auf Pollenallergene. LTPs sind Major-Allergene bei Menschen, die eine Sensibilisierung auf Früchte der Familie der Rosacea (Rosengewächse) entwickeln, ohne gleichzeitig eine Birkenpollen-Allergie zu haben.

 

LTPs bei Pflanzen der Familie der Rosacea (Rosengewächse)
Name der Frucht Bezeichnung des Hauptallergens
Pfirsich Pru p 3
(in der Schale 7x stärker angereichert als im Fruchtfleisch)
Apfel, Aprikose Mal d 3
Kirsche, Pflaume Pru av 3
Weintraube Vit v 1
Haselnuss Cor a 8
Quelle: www.altmeyers.org/de/dermatologie/lipidtransferproteine-16122

 

Dies ist besonders im Mittelmeerraum problematisch, da sich dort die Menschen wahrscheinlich vor allem durch reife Pfirsiche auf LTP sensibilisieren. Dann können schwere Kreuzreaktionen durch Lipidtransferproteine nach dem Genuss von Obst oder Gemüse verursacht werden.

Wie viele Menschen eine Lipidtransferprotein-Allergie haben, ist nicht bekannt. Bei Erwachsenen tritt sie deutlich häufiger auf als bei Kindern.

In welchen Nahrungsmitteln kommen Lipidtransferproteine vor?

Allergiker, die einmal auf LTP sensibilisiert sind, können beispielsweise auf folgende Nahrungsmittel reagieren:

  • Weintrauben
  • Wein
  • Pfirsiche
  • Äpfel
  • Salat
  • Kohl
  • Beeren
  • Nüsse
  • Hülsenfrüchte.

Weitere LTP-haltige Lebensmittel sind:

  • Trockenfrüchte
  • Salat
  • Tomaten.

Allergiker können hierauf allergisch mit systemischen Reaktionen reagieren.

Die meisten Lipidtransferproteine befinden sich in der Schale und den Kernen pflanzlicher Lebensmittel. Lebensmittel, die aus ganzen ungeschälten Früchten oder Gemüse hergestellt werden, haben einen höheren LTP-Gehalt. Ebenso gilt das für konzentriertes, fermentiertes oder haltbar gemachtes Obst, Gemüse oder Getreide. Auch getrocknete Früchte mit Schale haben eine hohe LTP-Konzentration.

Welche zusätzlichen Triggerfaktoren gibt es für die Auslösung allergischer Symptome bei LTP-Allergie?

Im Gegensatz zu Symptomen bei Nahrungsmittelallergien, die in der Regel unmittelbar nach dem Verzehr auftreten, ist die Besonderheit bei einer LTP-Allergie, dass die Betroffenen ihre Symptome häufig ausprägen, wenn sie gleichzeitig oder ein bis zwei Stunden vor dem Verzehr bestimmte Tätigkeiten ausüben.

Symptome einer LPT-Allergie können verstärkt auftreten nach:

  • körperlicher Anstrengung
  • Alkohol
  • Einnahme bestimmter Schmerzmittel, wie Aspirin oder Ibuprofen

Auch Stress kann ein relevanter Co-Faktor für die Ausprägung allergischer Symptome bei LTP-Allergie sein.

Welche Symptome bekommt man bei einer Allergie gegen Lipidtransferproteine?

Bei Patienten mit LTP-Syndrom beginnen allergische Symptome in der Regel innerhalb von einer halben Stunde nach dem Essen. Dabei ist es unerheblich, ob die Nahrungsmittel roh oder gekocht sind. Die Reaktion kann sich durch Symptome ähnlich des oralen Allergiesyndroms, das heißt durch Kribbeln oder Schwellung der Lippen, des Gesichts, der Augen oder im Mund/ Rachenraum äußern. Es sich können auch schwerwiegendere Reaktionen entwickeln mit Atembeschwerden, Engegefühl in der Brust, Ohnmacht, Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen. In diesem Fall spricht man von Anaphylaxie.

Wann und in welcher Ausprägung die Allergiesymptome auftreten, hängt im Gegensatz zu den einfachen Nahrungsmitteln oftmals davon ab, ob weitere Co-Faktoren beteiligt sind.

 

Quellen:

www.sciencedirect.com/topics/agricultural-and-biological-sciences/lipid-transfer-proteins

www.altmeyers.org/de/dermatologie/lipidtransferproteine-16122

www.frontiersin.org/articles/10.3389/fcell.2019.00371/full

www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5052319/

www.anaphylaxis.org.uk/knowledgebase/allergy-to-lipid-transfer-proteins-ltp-syndrome/

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cc/Protein_SCP2_PDB_1c44.png

 

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| Dr. med. Anna Eger, www.mein-allergie-portal.com

Polcalcine

Autor: Dr. med. Anna Eger

Was sind Polcalcine?

Polcalcine gehören zu den Panallergenen. Das sind Allergene, die in zahlreichen verschiedenen Allergenquellen vorkommen. Procalcine sind Calcium-bindende Strukturproteine, die sich nur in Pollen befinden. Sie gehören zu den sogenannten Minorallergenen, das bedeutet, dass sie nur bei weniger als 50% der Allergiker eine IgE-Sensibilisierung und damit entsprechende allergische Symptome auslösen. Ihre genaue biologische Funktion ist noch nicht vollständig bekannt. Möglicherweise spielen sie eine wichtige Rolle bei der Pollenkeimung.

Welche Rolle spielen Polcalcine bei Pollenallergien?

Polcalcine sind zusammen mit den Profilinen bei Pollenallergien für die Kreuzreaktion zwischen verschiedenen Pollen verantwortlich. Jedoch ist eine Polcalcin-Sensibilisierung unter den Allergikern eher selten. Nur ca. 5 Prozent der Pollenallergiker weisen eine Sensibilisierung gegenüber Polcalcinen auf. Diese Patienten zeigen häufig eine saisonale Allergiesymptomatik, je nach Pollenflug.

 

pollenallergie sit profiline polcalcine meinallergieportalQuelle: www.labor-muenchen-zentrum.de/fileadmin/user_upload/Laborinformationen_PDF/Allergie-11-Pollenallergie_SIT.pdf

 

Wo kommen Polcalcine vor?

Polcalcine kommen ausschließlich in Pollen vor, insbesondere in Oliven-, Gräser – und Kräuterpollen.

Was ist der Unterschied zwischen Profilinen und Polcalcinen?

Beide Allergene sind Strukturproteine in Zellen und gehören zu den Panallergenen. Sie haben unterschiedliche molekulare Strukturen. Polcalcine kommen im Gegensatz zu den Profilinen nur in Pollen und nicht auch in pflanzlichen Nahrungsmitteln oder tierischen Organismen vor. Die Häufigkeit einer Sensibilisierung unter Pollenallergikern gegenüber Procalcinen ist mit 5 Prozennt deutlich geringer als gegenüber Profilinen (10 bis20 Prozent).

Warum sind Polcalcine ein Problem bei der Diagnose von Heuschnupfen?

Da die Polcalcine eine große Ähnlichkeit der Struktur von anderen Allergenen aufweisen und als Panallergene quasi in allen Pollensorten vorkommen, bereiten sie ein Problem in der Pollenallergiediagnostik. Diese wird erschwert, indem eine Vielzahl von Kreuzreaktionen, auch zwischen nicht verwandten Pflanzenarten, verursacht wird. Dadurch wird eine multiple Pollensensibilisierung im Allergietest vorgetäuscht, obwohl der Patient vielleicht nur gegen ein oder zwei Hauptallergene allergisch ist.

Wenn ein Patient multiple Sensibilisierungen im Haut- und/oder in-vitro-Tests aufweist, sollte eine molekulare Allergiediagnostik durchgeführt werden, um eine Differenzierung zwischen den wirklich allergieverursachenden Majorallergenen von den Minorallergenen vorzunehmen.

Wie kann man sich auf Polcalcine testen lassen?

Die Diagnose, ob ein Patient gegen Polcalcine allergisch ist, erfolgt mit Hilfe der molekularen Allergiediagnostik. Bei einer Polcalcin-Allergie können spezifische IgE-Antikörper gegen Lieschgras-Polcalcin Phl p 7 und/ oder Birkenpollen-Polcalcin Bet v 4 nachgewiesen werden.

Wie sieht die Therapie aus, wenn man auf Polcalcine allergisch ist?

Es gibt keine spezifische Therapie gegen eine Polcalcin-Allergie. Dass ein Patient ausschließlich gegen Polcalcine sensibilisiert und dann auch noch klinisch relevant symptomatisch ist, ist sehr unwahrscheinlich und selten. Eine spezifische Immuntherapie ist nicht indiziert, das heißt, angeraten. Ansonsten gelten die allgemeinen antiallergischen Maßnahmen wie zum Beispiel weitestmögliche Reduktion des Pollenkontakts und ggf. eine passagere medikamentöse antiallergische Therapie.

 

Quellen:

www.labor-muenchen-zentrum.de/fileadmin/user_upload/Laborinformationen_PDF/Allergie-11-Pollenallergie_SIT.pdf

www.altmeyers.org/de/allergologie/profiline-16120

www.amboss.com/de/wissen/Allergische_Erkrankungen

 

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| Dr. med. Anna Eger, www.mein-allergie-portal.com

Profiline

Autor: Dr. med. Anna Eger

Was sind Profiline?

Profiline sind aktinbindende Strukturproteine in pflanzlichen Zellen, die für die Ausbildung des Zytoskeletts der Zelle von Bedeutung sind und eine wichtige Funktion für die Zellmobilität und die Signalübertragung zwischen den Zellen haben. Profiline gehören zu den sogenannten Panallergenen. Sie kommen in fast sämtlichen Pollen und pflanzlichen Nahrungsmitteln vor. Panallergene sind Allergene, die nicht nur in einer, sondern in zahlreichen verschiedenen Allergenquellen vorkommen. Man zählt die Profiline auch zu den sogenannten Minorallergenen. Das sind Allergene, die bei weniger als die Hälfte der Allergiker eine IgE-Sensibilisierung mit entsprechenden allergischen Symptomen auslöst.

Welche Rolle spielen Profiline bei Pollenallergien?

Profiline sind zusammen mit den Procalcinen für die Kreuzreaktion zwischen Pollen, Nahrungsmitteln und Latex verantwortlich. Als erstes allergenes Profilin wurde 1991 Bet v 2 in Birkenpollen entdeckt. Ca. 10 bis 20 Prozent der Pollenallergiker weisen eine Sensibilisierung gegenüber Profilinen auf. Diese Patienten entwickeln also saisonale Allergiesymptome und zusätzlich möglicherweise allergische Symptome auf Melone, Banane, Avocado und andere Obst- und Gemüsesorten. 70 bis 90 Prozent der Orangen- und Melonen-Allergiker haben eine Profilin-Sensibilisierung.

 

pollenallergie sit profiline polcalcine meinallergieportalQuelle: www.labor-muenchen-zentrum.de/fileadmin/user_upload/Laborinformationen_PDF/Allergie-11-Pollenallergie_SIT.pdf

 

Wo kommen Profiline vor?

Profiline kommen in fast allen Pollen, in Obst, Gemüse, Nüssen, Hülsen- und Schalenfrüchten vor. Außerdem gibt es sie in Latex und tierischen Organismen.

Was ist der Unterschied zwischen Profilinen und Polcalcinen?

Beide Proteine gehören zu den sogenannten Panallergenen und sind Strukturproteine der Zelle. Sie besitzen unterschiedliche molekulare Strukturen. Im Gegensatz zu Polcalcinen kommen Profiline nicht nur in Pollen, sondern auch in zahlreichen Lebensmitteln, in Latex und in Tieren vor. Ein weiterer Unterschied ist, dass eine Sensibilisierung gegenüber Profilinen unter Pollenallergikern etwa zweimal- bis viermal häufiger ist als die gegenüber Polcalcinen. 

Warum sind Profiline ein Problem bei der Diagnose von Heuschnupfen?

Profiline gehören zu den Panallergenen und haben eine große Ähnlichkeit zur Struktur anderer Allergene. Sie kommen sie quasi ubiquitär, das bedeutet überall verbreitet, vor. Dadurch wird eine Vielzahl von Kreuzreaktionen verursacht und eine multiple Pollensensibilisierung im Allergietest vorgetäuscht. Das kann bedeuten, dass ein Allergiker meint, er sei gegen viele verschiedene Pollen und gegebenenfalls auch Nahrungsmittel allergisch, obwohl dies eigentlich gar nicht der Fall ist.

Wenn ein Patient multiple Sensibilisierungen im Haut- und/oder in-vitro-Tests aufweist, sollte also eine molekulare Allergiediagnostik erfolgen, um die wirklichen Majorallergene von den Minorallergenen zu differenzieren.

Wie kann man sich auf Profiline testen lassen?

Die molekulare Allergiediagnostik bietet die Möglichkeit eine Sensibilisierung gegenüber Profilinen zu erfassen. Im Falle einer Profilin-Allergie können spezifische IgE gegen Lieschgras-Profilin Phl p 12 und/ oder Birkenpollen-Profilin Bet v 2 nachgewiesen werden.

Wie sieht die Therapie aus, wenn man auf Profiline allergisch ist?

Eine spezifische Therapie gegen Profilin-Allergie gibt es nicht. Liegt in der molekularen Labordiagnostik eine IgE-Erhöhung ausschließlich (was sehr selten der Fall ist) gegen das Panallergen Profilin vor, sollte keine spezifische Immuntherapie durchgeführt werden, da sie nicht erfolgversprechend sein wird.

Die klinischen Auswirkungen, das heißt die Symptome einer Profilin-Sensibilisierung sind für die Betroffenen oft eher gering, sodass der Patient oftmals gar nicht die betreffenden Nahrungsmittel meiden muss. Dies wäre auch kaum möglich, da Profiline in fast allen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind.

Da eine spezifische Therapie bislang nicht existiert, bleibt für die Betroffenen nur das Meiden der symptomverursachenden Pollen bzw. Nahrungsmittel bzw. eine passagere symptomatische antiallergische Therapie nach Beratung und Absprache mit einem erfahrenen Allergologen.

 

Quellen:

www.labor-muenchen-zentrum.de/fileadmin/user_upload/Laborinformationen_PDF/Allergie-11-Pollenallergie_SIT.pdf

www.altmeyers.org/de/allergologie/profiline-16120

www.amboss.com/de/wissen/Allergische_Erkrankungen

 

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| Dr. med. Anna Eger, www.mein-allergie-portal.com

WDEIA

Autor: Prof. Dr. med. Silke Hofmann 

Was ist WDEIA?

WDEIA steht für „wheat dependent excercise induced anaphylaxis“ und bezeichnet eine weizenabhängige, anstrengungsinduzierte Anaphylaxie. Diese Sonderform der Weizen Allergie ist eine Allergie, die eher bei Erwachsenen auftritt. Im Unterschied dazu sind von der „normalen Weizenallergie“ eher die Kinder betroffen.

Weizen + Sport = anstrengungsinduzierte Weizenallergie "WDEIA"

Bei der WDEIA vertragen die Betroffenen Weizen und Weizenprodukte normalerweise ohne Probleme. Kommt es nach dem Essen aber zu einer körperlichen Anstrengung, kann eine schwere allergische Reaktion, bis hin zur Anaphylaxie, die Folge sein.

Weitere Trigger bei WDEIA

Nicht allein durch Anstrengung kann es bei WDEIA zu einer Anaphylaxie kommen. Ähnliche Reaktionen können durch den Genuss von Weizen und bestimmte Medikamente (ASS, Ibuprofen) oder Alkohol ausgelöst werden. Das hierfür meist verantwortliche Allergen, ist das Omega-5-Gliadin, ein Bestandteil des Glutens.

 

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| Prof. Dr. med. Silke Hofmann, Direktorin des Zentrums für Dermatologie, Allergologie und Dermatochirurgie (DKG-zertifiziertes Hautkrebszentrum) und Koordinatorin des Bergischen Allergiezentrums

Gräserpollen Allergie

Autor: Dr. med. Anna Eger

Allgemeine Informationen zur Gräserpollen Allergie

Die Gräserallergie, bzw. korrekterweise Gräserpollen–Allergie, gehört zu den häufigsten Pollenallergien. Zwar sind nicht alle Gräser in der Lage, Allergien auszulösen, aber insbesondere die Pollen von Süßgräsern gehören zu den Allergenen, die Symptome verursachen können.

Im Volksmund weit verbreitet ist der Begriff „Heuschnupfen“, andere Begriffe für eine Pollenallergie sind Pollinosis oder Rhinitis allergica.

Pollenallergien können das ganze Jahr auftreten, jedoch gibt es saisonal bedingt Zeiten mit sehr geringem und mit sehr starkem Pollenflug. Wer eine Pollen-Allergie bekommt, kann man nicht pauschal beantworten, die Allergieentstehung ist multifaktoriell und beruht auf einer Kombination aus Umweltfaktoren und Vererbung.

Es gibt etwa 8000 Gräserarten, die auf Wiesen, Weiden oder auf dem Rasen vorkommen können. Am häufigsten sind die Süßgräser, deren Allergene bei Allergien auf Gräser ganz besonders relevant sind.

Gräser und Pollen sind nicht das Gleiche, sondern Pollen sind in der Luft feinstverteilte Bestandteile von Pflanzen, u.a. auch von Gräsern.

Süßgräser (Gramineae) findet man in Deutschland, Mittel– und Nordeuropa, sowie in Nordamerika:

Zu den Süßgräsern zählen:

  • Ruchgras
  • Knäuelgras
  • Lolchgras
  • Wiesenlieschgras
  • Wiesenrispengras
  • Getreide

Häufige Auslöser von Gräserpollen-Allergien

Am häufigsten lösen die Pollen des Roggens, die zu den aggressivsten Allergenträgern unter den europäischen Gräsern zählen, Allergien aus. Zudem produziert Roggen reichlich Pollen, bis zu 21 Mio. Pollenkörner im Jahr. Starke und allergene Pollenproduzenten sind auch der Glatthafer, der bis zu 3,7 Mio. Pollen pro Pflanze erzeugen kann, das Hundszahngras und das Straußgras.

Gerstenpollen spielen in Deutschland als Allergene kaum eine Rolle, sind aber in den Mittelmeerländern von allergener Relevanz.

Häufige Auslöser von Kräuterpollen-Allergien

In der Gruppe der Kräuter sind die Pollen des Beifußes das häufigste Allergen. Beifuß ist außerdem stark kreuzallergen zu anderen Kräuterpollen, was zu pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien führen kann, z.B. in Form eines Kräuter–Gewürz–Syndroms oder eines Sellerie–Beifuß–Gewürz–Syndroms. Eine Beifuß-Allergie kann auch beim Verzehr von Anis, Curry, Fenchel, Kamille, Karotte, Knoblauch, Koriander, Kümmel, Lorbeer, Paprika, Pfeffer, Sellerie, Senf etc. zu allergischen Symptomen führen.

wiki graeserpollen allergie beifuss meinallergieportalBeifuß (Artemisia vulgaris) gehört zu den Kräutern und blüht gewöhnlich von Juli bis September. Die allergene Bedeutung des Beifuß ist sehr hoch! (Bildquelle: Pixabay, Hietaparta)

Auch die Ambrosia, oder englisch: „Ragweed“ ist ein relevantes Kräuterpollen-Allergen. Die Ambrosia breitet sich in Deutschland und Mitteleuropa sehr stark aus. Insbesondere Bayern, das Rheintal im Rhein–Main–Gebiet, der Großraum Berlin/Brandenburg, sowie Österreich, die Schweiz und Norditalien sind betroffen.

Auch das Getreide „Mais“ gehört zur Familie der Gräser

Nicht so bekannt ist die Tatsache, dass auch Mais zur Familie der Gräser gehört. Maispollen sind aggressiv, aber ihr Pollenflug ist aufgrund der Größe der Maispollen und der klebrigen Beschaffenheit der Fäden eher schwach. Dennoch ist es in unmittelbarer Nähe von Maisfeldern möglich, dass Maispollen allergische Symptome auslösen können, da die Allergen – Konzentration dort hoch sein kann. 

Häufige Auslöser von Allergien durch Gräserpollen-Arten

Hochwachsende allergene Gräser der Futterwiesen, wie das Wiesenlieschgras (Phleum pratense), das Gemeine Knäuelgras (Dactylis glomerata), der Glatthafer (Arrhenatherum elatius) und das Englische und Italienische Raygras (Lolium perenne und L. multiflorum) können starke allergische Beschwerden auslösen.

Aber auch Mais (Zea mays) und Roggen sind sehr allergen. Dabei hat der Roggen wahrscheinlich die höchste allergene Potenz unter allen Gräsern.

wiki graeserpollen allergie knaeuelgras meinallergieportalKnäuelgras (Dactylis glomerata) gehört zu den Süßgräsern und ist weit verbreitet. Die Blütezeit ist in der Regel von Mai bis August und die allergene Bedeutung ist hoch! (Bildquelle: Pixabay, Nennieinszweidrei)

Weniger häufige Auslöser von Allergien bei Gräserpollen-Allergien

Weniger allergene Gräser, die nur selten Kreuzreaktionen mit Lebensmitteln auslösen, sind: das Schilf (Phragmites australis), verschiedene Hafergräser (Avena sp.) oder das Hundszahngras (Cynodon dactylon). Ebenso Seggen (Carex), Binsen (Juncus), Zypergras (Cyperus) oder Wollgras (Eriophorum), die den echten Süßgräsern ähnlich sehen, aber zu einer anderen Pflanzenfamilie gehören und kaum ein nennenswertes allergenes Potenz haben.

Kreuzallergie bei Gräserpollen-Allergie

Patienten mit einer Gräserpollen-Allergie zeigen eine hohe Kreuzreaktivität zu Pollenextrakten fast aller Gräserarten. Das heißt, es kann zu einer Kreuzallergie auf Gräser kommen.

 

Kreuzreaktivitäten bei Gräserpollen-Allergie
Gräser, Getreide Blühperiode Bestäubung durch Allergene Bedeutung * Kreuzallergien
Flughafer (Avena fatua) Juni - August Wind Hoch Andere Gräser
Gerste (Hordeum vulgare) Juli - September Selbstbestäubung Fast keine ** Andere Gräser (meist klinisch unbedeutend)
Aufrechtes Glaskraut (Parietaria officinalis) Juni – September Wind Fast keine ** Brennnessel
Glatthafer (Arrhenatherum elatius) Juni – Juli Wind Hoch Andere Gräser
Hafer (Saathafer – Avena sativa) Juli – August Selbstbestäubung Fast keine ** Andere Gräser (meist klinisch unbedeutend)
Honiggras (Holcus lanatus) Juni – Juli Wind Hoch Andere Gräser
Knäuelgras (Dactylis glomerata) Mai – August Wind Hoch Alle anderen Gräser
Lolch (Raygras – Lolium perenne) Mai – Juli Wind Hoch Andere Gräser (ausgeprägt) !
Mais (Zea mays) Juli – September Wind Fast keine ** Andere Gräser
Rispengras (Poa pratensis) Mai – Juli Wind Hoch Andere Gräser (ausgeprägt) !
Roggen (Secale cereale) Mai – Juni Wind Sehr hoch ** Andere Gräser
Rauchgras (Anthoxanthum   odoratum) April – Juni Wind Hoch Andere Gräser
Wiesenschwingel (Festuca pratensis) Juni – Juli Wind Hoch Andere Gräser
Straußgras (Agrostis stolonifera) Juni – Juli Wind Hoch Andere Gräser (ausgeprägt) !
Pflanze        
Weizen (Triticum aestivum) Juli – August Wind und Selbstbestäubung Gering ** Andere Gräser
Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus pratensis) Mai – Juni Wind Hoch Andere Gräser
Wiesenlieschgras (Phleum pratense) Mai – September Wind Hoch Andere Gräser
Kräuter        
Beifuß (Artemisia vulgaris) Juli – September Wind Sehr hoch Kräuter, Gewürze, Sellerie-Karotten- Kräuter-Gewürz-Syndrom)
Ragweed (Ambrosia artemisiifolia) August – Oktober Wind Sehr hoch Beifuß
Sauerampfer (Rumex acetosella) Mai – August Wind Hoch Keine bekannt
Spitzwegerich (Plantago species) Mai - Oktober Wind hoch Keine bekannt
* in Deutschland (in anderen klimat. Zonen kann die Belastung abweichen),
** entsprechende Produkte können bei Nahrungsmittelallergien eine Rolle spielen
Quelle: Buch Schattauer Verlag: Allergien bei Kinder und Jugendlichen Herausgeber: Klimek / Pfaar / Rietschel

Kreuzreaktivitäten auf Nahrungsmittel bei Gräserpollen-Allergie

Gräserpollen-assoziierte Nahrungsmittelallergien sind im Vergleich zu den baum – oder kräuterpollenassoziierten Nahrungsmittelallergien deutlich seltener klinisch relevant. Allerdings könnte es beim Verzehr von nicht verbackenem Mehl zu allergischen Reaktionen kommen. In Südeuropa kommt es in Kombination mit Gräserpollen-Allergien häufiger zu Allergien auf Tomaten.

Bei Menschen mit Allergien auf Gräser – und Getreidepollen sind Allergie-Symptome auf andere Getreideprodukte und Hülsenfrüchte möglich, was bei der Ernährung bei Gräserpollenallergie entsprechend beachtet werden sollte.

Zu den Hülsenfrüchten zählen:

  • Bohnen
  • Erbsen
  • Erdnüsse
  • Linsen
  • Soja

Auch beim Genuss von Tomaten können Allergiesymptome auftreten. Seltener beim Genuss von:

  • Currygewürz
  • Honigmelonen
  • Kartoffeln
  • Kiwi
  • Mangold
  • Spinat
  • Wassermelonen

Bei Kräuterpollenallergikern überwiegt die Allergie gegen Beifußpollen. Beifuß gehört zur Gruppe der Korbblütler und reagiert „kreuz“ mit:

  • Chrysanthemen
  • Gerbera
  • Goldrute
  • Kamille
  • Margerite

Eine Allergie auf Beifußpollen kann zu Problemen mit verschiedenen Nahrungsmitteln führen, wie z. B.: Anis, Artischocke, Basilikum, Currygewürz, Dill, Estragon, Fenchel, Karotte, Knollensellerie, Kümmel, Majoran, Muskatnuss, Oregano, Paprika, Petersilie, Pfeffer (weiß und schwarz), Pizzagewürz, Sonnenblumenkerne, Wermut.

In klinischen Untersuchungen wurde gezeigt, dass ein Teil der Patienten lediglich auf rohen Sellerie, ein anderer auf gekochten Sellerie und Stangensellerie allergisch reagiert. Das liegt daran, dass es ein hitzelabiles und ein hitzestabiles Sellerie-Allergen gibt.

hauefige nahrungsmittelallergien aufgrund von kreuzreaktionenHäufige Nahrungsmittelallergien aufgrund von Kreuzreaktionen, Quelle: Nahrungsmittelallergien durch immunologische Kreuzreaktionen Leitlinie der Arbeitsgruppe Nahrungsmittelallergie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI) und des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA)

Symptome der Gräserpollen Allergie

Wie macht sich der Heuschnupfen bei den Betroffenen bemerkbar? Es gibt eine ganze Reihe von Beschwerden, unter denen die Patienten in der Zeit des jeweiligen allergenen Pollenfluges leiden können.

Akute Symptome bei Allergie auf Gräserpollen

Eine Allergie auf Gräserpollen äußert sich durch die typischen Symptome einer allergischen Rhinitis, auch „Heuschnupfen“ genannt, wie:

  • Niesen
  • Naselaufen
  • Juckende Nase
  • Verstopfte Nase
  • Juckende, tränende, gerötete Augen
  • Konzentrationsschwierigkeiten, Mattigkeit, Schlafstörungen, Leistungseinschränkungen

Diese Symptome können gemeinsam oder nur vereinzelt, tagsüber oder auch nachts auftreten. Sie hängen davon ab, wann welche Gräserpollen und in welcher Konzentration in der Luft sind. Sämtliche Symptom-Kombinationen sind möglich. Auch die Stärke der Symptome bei Gräserpollenallergie variiert.

Eine leicht erhöhte Temperatur oder sogar Fieber können bei einer Pollenallergie ebenfalls auftreten. Des Weiteren weisen manche Betroffene auch Symptome der Haut, wie trockene Haut, Ausschlag oder Quaddeln, beispielsweise im Gesicht oder am Hals, auf.

Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Kleinkinder können betroffen sein.

Langfristige Folgen einer Gräserpollen-Allergie

Wird die Gräserpollen-Allergie nicht entsprechend behandelt, kann die Allergie chronisch werden und sich auf die Nasennebenhöhlen ausweiten. Auch können weitere Allergien wie z.B. eine Tierhaar-Allergie oder eine Hausstaubmilben-Allergie hinzukommen. Möglich ist auch der sogenannte Etagenwechsel, d.h. es kann zu einem allergischen Asthma kommen. Durch mögliche Kreuzreaktionen der Gräser-Allergie können auch Nahrungsmittelallergien entstehen, sodass der Genuss von bestimmten Lebensmitteln bei Gräserpollen-Allergie zu allergischen Symptomen führt.

 

Diagnose einer Gräserpollen Allergie

Die Diagnose beginnt mit einer sorgfältigen Anamnese. Dabei stehen die Symptome und der Zeitpunkt, wann Anzeichen einer Gräserpollen-Allergie auffallen, im Mittelpunkt. Darauf folgt die HNO–ärztliche Untersuchung.

Diagnostik der Gräserpollen-Allergie mittels Hauttests

Es gibt verschiedene Testverfahren zur Absicherung der Diagnose einer Gräserpollen-Allergie. Insbesondere der Pricktest ist bei aeroallergen-induzierten Allergien aussagekräftig. Allerdings sollte beachtet werden, dass durch die Einnahme von Medikamenten wie Antihistaminika, Beruhigungs- und Schlafmittel sowie Kortisonpräparaten oder anderen Arzneimitteln, die das Immunsystem dämpfen, z.B. sogenannte Immunsuppressiva, das Testergebnis verfälscht werden kann. Auch eine gereizte, geschädigte oder entzündete Haut kann zu einer stärkeren Testreaktion führen.

Die Diagnose einer Allergie sollte jedoch nicht allein aufgrund einer positiven Hauttestreaktion gestellt werden. Vielmehr sollte die Diagnose im Zusammenhang mit dem entsprechenden klinischen Bild und einer passenden Anamnese erfolgen.

Diagnostik der Gräserpollen-Allergie mittels Bluttests

Neben dem Hauttest steht zur Diagnose einer Allergie auf Gräserpollen der Bluttest zur Verfügung. Der RAST (Radio–Allergo–Sorbent–Test) zeigt spezifische Antikörper (Immunglobuline) gegen bestimmte Allergene an.

Mit der molekularen Allergiediagnostik ist es möglich, in speziellen Fällen zwischen einer genuinen Sensibilisierung und einer Kreuzreaktion, v.a. auch bei polysensibilisierten Patienten, besser zu unterscheiden.

Ein Intrakutantest ist bei Gräserpollen-Allergien nicht üblich.

Sind die Ergebnisse von Prick– und Bluttest nicht eindeutig, ist ein nasaler Provokationstest mit dem verdächtigen Allergen möglich.

Therapie der Gräserpollen Allergie

Symptomatische Therapie der Gräserpollen-Allergie

Bei der Behandlung einer Gräserpollen-Allergie würde man nach dem Stufenplan zur Therapie der allergischen Rhinitis vorgehen. Sind die Symptome schwach ausgeprägt, d.h. sie beeinträchtigen die Lebensqualität nicht, könnte die Allergenkarenz, in Verbindung mit topischen H1–Antihistaminika, topischen Cromonen (sogenannte Mastzellstabilisatoren) und oralen H1–Antihistaminika zur Behandlung ausreichen.

Sind die Symptome mittel - bis schwer ausgeprägt und belasten den Patienten im Alltag, wäre eine zusätzliche Behandlung mit topischen Glukokortikoiden, z.B. in Form von Nasenspray, bzw. kurzfristig topischen α – Agonisten als Dekongestiva, sowie kurzfristig oralen Glukokortikoidtherapien, das heißt Tabletten, angeraten. Diese Therapie ist rein symptomatisch.

Die Immuntherapie als kausale Behandlung bei Gräserpollen-Allergie

Eine Therapie, die die Ursachen der Gräserpollen-Allergie behandelt und vor allem einen Etagenwechsel zum allergischen Asthma verhindert, ist nur durch eine spezifische Immuntherapie für Patienten ab 5 Jahren unter bestimmter Indikationsstellung möglich. Hier gibt es die SCIT, bei der das Allergenextrakt subkutan unter die Haut gespritzt wird, oder die SLIT, die sublinguale Therapie, bei der man das Allergenextrakt in Form von Tabletten oder Tropfen oral aufnimmt. Die subkutan durchgeführte Immuntherapie gegen Gräserpollen wird bereits seit Jahren durchgeführt, so dass die Wirksamkeit erwiesen ist. Durch eine erfolgreiche Immuntherapie lassen sich häufig auch die Kreuzallergien bei Gräserpollen-Allergie behandeln.

Auch die Wirksamkeit von SLIT mit Gräserpollenextrakten in Form von Tabletten ist gezeigt worden. Sie kann somit als mit der Spritzentherapie gleichwertig betrachtet werden. Bei Präparaten in Tröpfchenform ist die Evidenzlage noch nicht eindeutig.

Hilfe bei Gräserpollen-Allergie durch Hausmittel und Homöopathie

Es gibt zwar verschiedene Hausmittel, die unterstützend symptomatisch bei Gräserpollen-Allergie angewendet werden können, jedoch werden sie in den Leitlinien aufgrund fehlender Datenlage nicht empfohlen. Eine Nasenspülung mit Kochsalzlösung – richtig angewendet – ist eine sehr wirkungsvolle unterstützende Maßnahme.

Auch aus der Homöopathie wird Hilfe gegen Symptome der Pollenallergie in Form diverser Globuli angeboten. Hierfür sollte man sich von einem spezialisierten Arzt oder Heilpraktiker beraten lassen. Momentan ist allerdings auch hierfür die Datenlage nicht ausreichend, um eine abschließende Beurteilung zuzulassen.

Praktische Tipps bei Gräserpollen Allergie

Bei Gräserpollen-Allergie hilft es:

  • Das Allergen möglichst meiden, d.h. im Sommer nicht durch blühende Wiesen laufen
  • Den eigenen Garten möglichst frei von relevanten Pflanzen halten
  • Die lokalen Pollenflug-Informationen beachten (Welche Gräserpollen fliegen gerade?)
  • Eher nachts oder nach Regengüssen lüften
  • Vor dem Zubettgehen zu duschen, um anhaftende Pollen abzuspülen
  • Kleidung schon vor dem Schlafzimmer auszuziehen
  • In der Wohnung eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit zu haben

Die Allergie auf Gräserpollen ist eine der sehr häufigen Pollenallergien. Es gibt unzählige allergene Gräserarten, auf die man bei Heuschnupfen allergisch reagieren kann.

 

Quellen:

Nahrungsmittelallergien durch immunologische Kreuzreaktionen Leitlinie der Arbeitsgruppe Nahrungsmittelallergie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI) und des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA)

https://www.mein-allergie-portal.com/allergie-gegen-hausstaubmilben-und-schimmelpilze/660-nasenspuelungen-wann-sind-sie-sinnvoll-wie-macht-man-s-richtig.html

https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/0194599814561600

https://dgaki.de/wp-content/uploads/2010/05/Leitlinie_AllergischeRhinitis2003.pdf

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/01/05/nasales-corticoid-ohne-orales-antihistaminikum

 

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Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

| Dr. med. Anna Eger, www.mein-allergie-portal.com

JAK-Inhibitoren

Autor: Prof. Dr. med. Johannes Wohlrab

JAK-Inhibitoren - Januskinasen: Was ist das?

Unter „JAK-Inhibitoren“ versteht man eine Gruppe von Wirkstoffen, die seit 2020 für die Neurodermitis-Therapie zur Verfügung stehen.

Der Begriff „JAK“ ist eine Abkürzung, die aus der Forschung stammt. Es wird berichtet, dass Enzyme aus der Gruppe der Kinasen entdeckt wurden, deren Bedeutung unklar war, so dass man sie umgangssprachlich als „just another kinase (JAK)“ bezeichnete. Als man später ihre Bedeutung für die Regulation wichtiger Zellfunktionen erkannte, wurde die Abkürzung „JAK“, in Anlehnung an eine römische Gottheit etwas seriöser in „Januskinase (JAK)“ umbenannt. Da der Gott Janus in der römischen Mythologie zwei Gesichter hat und der Gott der Türen und Tore ist, wurde dies auf die besondere Funktionalität der Januskinasen als „Türöffner“ für Signalwege der Zelle übertragen. Einzelne Subtypen der JAKs können nämlich unterschiedliche, z.T. entgegengesetzte Effekte vermitteln. JAK-Inhibitoren wiederum sind Substanzen, die die Aktivitäten der Januskinasen „inhibieren“, das heißt hemmen oder unterbinden können.

Januskinasen: Welche Rolle spielen sie bei Neurodermitis?

Bei den Januskinasen gibt es vier verschiedene Grundtypen. Dazu gehören die Januskinasen JAK-1, JAK-2 und JAK-3, sowie die Tyrosinkinase 2, abgekürzt TYK-2. Alle vier Typen sind in unterschiedlicher Weise an Entzündungsprozessen beteiligt, indem sie an der Regulation der Produktion verschiedener Signalproteine beteiligt sind. Diese Signalproteine können zum Beispiel Entzündungen oder Juckreiz auslösen, wie dies auch bei der Neurodermitis der Fall ist. Außerdem regulieren Januskinasen Proteine, die die Kommunikation zwischen Entzündungszellen beeinflussen. Insgesamt sind Januskinasen also Enzyme, die in die Regulation von verschiedenen Zellfunktionen eingebunden sind.

JAK-Inhibitoren: Wo setzt die Therapie bei Neurodermitis an?

Januskinasen steuern über Signalwege Entzündungsprozesse. Wenn durch den Einsatz von Hemmstoffen dieser Enzyme, also von JAK-Inhibitoren, diese Steuerung inhibiert wird, kann die Entzündungsreaktion abgeschwächt oder sogar unterbunden werden. Aus diesem Grund werden JAK-Inhibitoren auch als Immunsuppressiva bezeichnet. JAK-Inhibitoren stellen eine heterogene Gruppe von Arzneistoffen dar, deren therapeutische Wirksamkeit und Verträglichkeit nicht pauschal, sondern immer mit Substanzbezug bewertet werden muss.

Einzelne JAK-Inhibitoren eignen sich deshalb zur Therapie von bestimmten Erkrankungen, die mit chronischen Entzündungsprozessen einhergehen, wie z.B. bei der Neurodermitis. Da Januskinasen auch die Aktivität von Nervenfasern beeinflussen, kann durch den Einsatz von JAK-Inhibitoren auch Juckreiz unterbunden werden. Beide Symptome, Entzündung und Juckreiz, sind typisch für die Neurodermitis. Nach heutigem Erkenntnisstand stellen JAK-Inhibitoren eine vielversprechende Therapieoption dar.

JAK-Inhibitoren: Wie wirken sie auf das Krankheitsgeschehen bei Neurodermitis?

Die wesentlichen pathogenetischen Faktoren, die auf der Basis einer genetischen Veranlagung die Neurodermitis bedingen, sind: Entzündung, Juckreiz und eine Barrierestörung der Haut. Alle Faktoren bedingen sich gegenseitig und können bei Betroffenen unterschiedliche klinische Relevanz besitzen.

Durch die Anwendung von JAK-Inhibitoren werden die für Betroffene besonders belastenden Symptome wie Entzündung und Juckreiz deutlich reduziert. Auch wenn der direkte Einfluss von JAK-Inhibitoren auf die Barrierestörung eher gering ist, so tritt durch die Reduktion der Entzündung auch hier eine Besserung ein. So kann man unter der Therapie mit JAK-Inhibitoren eine Verbesserung der Krankheitsaktivität insgesamt beobachten. Dabei fällt besonders auf, dass der Juckreiz rasch reduziert wird und sich damit die Lebensqualität der Betroffenen meist bereits nach wenigen Tagen der Anwendung deutlich verbessert.

JAK-Inhibitoren bei Neurodermitis: Wie werden sie verabreicht?

JAK-Inhibitoren sind klassische Arzneistoffe. Sie werden in Form von Tabletten verabreicht, in der Regel einmal täglich. Darüber hinaus werden derzeit Präparate in Form von Cremes für die lokale Anwendung entwickelt.

JAK-Inhibitoren: Einsatz bei anderen Erkrankungen und Nebenwirkungen

JAK-Inhibitoren werden bereits auch zur Therapie von chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen, wie der rheumatoiden Arthritis und der Psoriasisarthritis, erfolgreich eingesetzt. Das Nebenwirkungspotential kann wegen einer unterschiedlichen Pharmakologie nur substanzspezifisch bewertet werden. Wie bei anderen Immunsuppressiva ist eine erhöhte Infektanfälligkeit auch unter JAK-Inhibitoren zu beobachten. Der Grund hierfür ist, dass Januskinasen in Prozesse der Immunantwort involviert sind. Die JAK-Inhibitoren unterdrücken diese Prozesse und damit kann es zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Infektionen kommen. Zudem wurde bei einigen JAK-Inhibitoren in klinischen Studien das Auftreten von Akne beobachtet, die aber in den meisten Fällen mild ausgeprägt war. Die Nebenwirkungen der einzelnen, für die Neurodermitis-Therapie zugelassenen Präparate variieren und können den jeweiligen Fachinformationen entnommen werden.

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| Prof. Dr. Johannes Wohlrab, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg