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Allergie auf Kiefer: Symptome, Diagnose, Therapie

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Allergie auf Kiefer: Symptome, Diagnose & Therapie! Bildquelle: blackwaterimages, ellenaZ

Kiefern wachsen hierzulande fast in jedem Wald. Weniger verbreitet ist dagegen die Allergie auf Kiefern – sie gilt als sehr selten. Für Betroffene sind die Symptome dennoch lästig. Sie sollten wissen, wie die Diagnose gestellt wird und welche Therapie die Beschwerden lindert.

Autor: Irene Brandenburg

Wo wachsen Kiefern?

Kiefern gibt es in Mengen: Etwa 120 verschiedene Arten der Kiefer (Pinus) sind in den Wäldern der Nordhalbkugel zu finden. Heimisch sind bei uns zum Beispiel die Waldkiefer (Pinus silvestris), die Schwarzkiefer (Pinus nigra) oder die Zirbelkiefer (Pinus cemba).

Wann fliegen Kiefernpollen?

Ihre Blütezeit reicht von Anfang April bis in den August hinein, wobei die Hauptblüte zwischen Anfang Mai und Anfang Juni stattfindet.

Kann man gegen Kiefer allergisch sein?

Obwohl Kiefern durch den Wind bestäubt werden und daher große Mengen an Pollen produzieren, gilt die Allergie gegen Kiefern hierzulande als selten. Wenn tatsächlich eine Sensibilisierung besteht, so beruht sie häufig auf Kreuzreaktionen mit anderen Pollen. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Kiefernpollen recht groß und dadurch weniger allergen sind. In südlichen Ländern scheinen allerdings mehr Menschen an Allergien gegen Kiefernpollen zu leiden. Studien aus Spanien berichten von häufigen Sensibilisierungen gegen die Pollen der Monterey-Kiefer (Pinus radiata). Diese Kiefernart wird besonders in warmen Regionen gerne angepflanzt. Je mehr Kiefernpollen durch die Luft fliegen, desto häufiger kommt es wohl zu Sensibilisierungen. Einige Wissenschaftler halten Kiefernpollen deshalb für ein durchaus relevantes und in seiner klinischen Bedeutung unterschätztes Allergen.

Allergie auf Kiefer: Welche Symptome gibt es?

Eine Allergie auf Kiefernpollen äußert sich durch die typischen Symptome eines Heuschnupfens: Laufende Nase, angeschwollene Nasenschleimhäute, häufiges Niesen, gerötete und verquollene Augen sowie ein Juckreiz im Hals sind typische Beschwerden. Auch zu Husten und allergischem Asthma bronchiale kann es kommen.

Allergie auf Kiefer: Mögliche Kreuzreaktionen

Man geht davon aus, dass es Kreuzreaktivitäten zwischen den verschiedenen Kiefernarten gibt. Ist man also gegen eine Art allergisch, so gilt das wahrscheinlich für weitere Arten. Auch Kreuzreaktionen mit anderen Pollen können entstehen. In der Literatur wird von möglichen Ähnlichkeiten mit den Pollen von Olive, Zypresse, Birke, Beifuß und Weidelgras berichtet. Inwieweit diese Verbindungen von Bedeutung sind, ist jedoch nicht klar. Möglicherweise könnte auch eine Nahrungsmittelallergie gegen Pinienkerne mit einer Pollenallergie zusammenhängen. Ob die Allergie gegen Kiefernpollen zu einer Kontaktallergie gegen das aus Kiefernharz hergestellte Kolophonium führen kann, ist ebenso bisher nicht bekannt.

 

Welche Kiefernarten gibt es?
Die wichtigsten Kiefernarten im Überblick
Weymothskiefer
Schwarzkiefer
Waldkiefer
Spirke
Latsche
Zirbe
Japanische Mädchenkiefer (Bonsai)
Zwergkiefer (Bonsai)
Quelle: https://www.gartenjournal.net/kiefer-arten

 

Allergie auf Kiefern: Wie wird die Diagnose gestellt?

Vermutet man eine Pollenallergie, so sollte man zunächst gut beobachten, wann die Beschwerden auftreten und welche Pollen zu diesem Zeitpunkt fliegen. Bei der Suche nach dem Allergen kann ein Pollenflugkalender helfen, den die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst im Internet veröffentlicht. Dort findet man auch spezielle Pollen-Apps und Pollentagebücher.

Der Arzt führt in der Regel einen Hauttest (Pricktest) durch. Dabei werden verschiedene Allergenlösungen auf die Haut aufgetragen und diese leicht eingeritzt. Entwickelt sich eine Quaddel, so ist eine Allergie wahrscheinlich. Eventuell veranlasst der Arzt zusätzlich eine Blutuntersuchung.

Allergie auf Kiefern: Therapie

Bei allen Allergien ist es wichtig, das auslösende Allergen zu meiden. Da die Blütezeit der Kiefern nur über einige Wochen anhält, ist der Zeitraum der Beschwerden überschaubar. Sind die Symptome sehr belastend, so behandelt man sie in der Regel mit Allergiemedikamenten, zum Beispiel mit Antihistaminika oder Glukokortikoiden.

Quellen:

Domínguez-Ortega J, López-Matas MÁ, Alonso MD, et al. Prevalence of allergic sensitization to conifer pollen in a high cypress exposure area. Allergy Rhinol Provid RI. 2016;7(4):200-206. doi:10.2500/ar.2016.7.0183

Marcos C, Rodriguez FJ, Luna I, Jato V, González R. Pinus pollen aerobiology and clinical sensitization in northwest Spain. Ann Allergy Asthma Immunol Off Publ Am Coll Allergy Asthma Immunol. 2001;87(1):39-42. doi:10.1016/S1081-1206(10)62320-4

Röseler STM, Baron JM, Höflich C, et al. “New” inhalant plant allergens. Allergol Sel. 2020;4:1-10. doi:10.5414/ALX02066E

Steinman H. Tree Pollens. Phadia; 2008.

Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst www.pollenstiftung.de

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

12. Mai 2022

Autor: Irene Brandenburg, Ärztin, www.mein-allergie-portal.com

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