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Mit Neurodermitis in die Sauna? Das kommt darauf an!

Neurodermitis Sauna
Mit Neurodermitis in die Sauna: Geht das? Bildquelle: canva quinntheislander, Rido

Regelmäßige Besuche in der Sauna sind gesund – doch gilt das auch für Menschen mit Neurodermitis? Die Antwort lautet: Jein. Prinzipiell können auch Neurodermitiker von den positiven Effekten der Sauna auf trockene Haut profitieren. Andererseits sind Schweiß und Hitze gefürchtete Trigger für einen Neurodermitis-Schub. Neurodermitiker sollten beim Sauna-Gang deswegen einige Regeln unbedingt beachten.

Autor: Dr. med. Miriam Hagemeyer

Kann man mit Neurodermitis in die Sauna gehen?

Einfach mal zum Entspannen in die Sauna – für viele Neurodermitis-Patienten ist das unvorstellbar. Denn wer unter Neurodermitis leidet, hat oft schlechte Erfahrungen mit Schweiß und Hitze gemacht. Dennoch muss man als Neurodermitiker einen Saunabesuch nicht kategorisch ausschließen.

Ist ein Saunabesuch gut für die Haut oder nicht?

Eigentlich ist ein Saunagang für die Haut eine echte Wohltat. Durch die hohen Temperaturen in der Sauna weiten sich die Blutgefäße und die Hauttemperatur steigt an. Kommt der Saunabesucher ins Schwitzen, öffnen sich die Poren und die oberste Hautschicht quillt durch die Flüssigkeit auf. Dadurch lösen sich abgestorbene Hautzellen und Schuppen ab. Längerfristig sinkt sogar der pH-Wert der Haut, so dass sich die natürliche Schutzbarriere der Haut verbessert. Doch gilt das alles auch für Saunabesucher mit Neurodermitis?

Wann kann man mit Neurodermitis in die Sauna, wann nicht?

Ob ein Saunaaufenthalt auch bei Neurodermitis möglich ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Neurodermitiker sollten im Vorfeld unbedingt klären:

  • Besteht ein akuter Neurodermitis-Schub? In diesem Fall sollte man vorsichtshalber auf einen Sauna-Besuch verzichten. Denn dann reizt der Schweiß die Haut zusätzlich und verstärkt die entzündlichen Neurodermitis-Symptome. Auch brennt der Schweiß oft auf den offenen Hautstellen.
  • Sind hohe Temperaturen und Schweiß als Neurodermitis-Trigger bekannt? Die meisten Neurodermitiker wissen sehr genau, welche Faktoren einen Schub triggern. Wenn Hitze schon im Alltag problematisch ist, dann ist es das mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Sauna auch.
  • Hat der Arzt sein Ok gegeben? Der behandelnde Arzt kennt das individuelle Krankheitsbild seiner Neurodermitis-Patienten meist sehr genau und kann deswegen gut einschätzen, ob ein Saunabesuch möglich ist oder nicht.

Was passiert, wenn man mit Neurodermitis in die Sauna geht?

In einer stabilen Phase können sich Neurodermitis-Erkrankte vom Sauna-Besuch genauso viele positive Gesundheitseffekte erhoffen wie Gesunde. Denn die trockene Neurodermitis-Haut profitiert besonders davon, wenn sich die Hautporen öffnen und trockenen Schüppchen von der Haut lösen. Anders als bei Gesunden dauert es aber bei Neurodermitikern viel länger, bis sich die Flüssigkeits- und Fettverluste der Haut wieder ausgleichen. Deswegen sollte man sich nach dem Saunagang unbedingt sofort mit den gewohnten und erprobten Pflegeprodukten eincremen.

Worauf muss man als Neurodermitiker in der Sauna achten?

Wer sich als Neurodermitiker nicht ganz sicher ist, ob er die Hitze in der Sauna verträgt, beginnt am besten in kleinen Schritten. Ratsam für Neurodermitiker ist der Besuch einer Sauna mit niedriger Temperatur, zum Beispiel einer Biosauna. Ganz wichtig ist auch: Aufgüsse sind bei Neurodermitis tabu. Zu hoch ist die Gefahr, dass die Duftstoffe in Verbindung mit Hitze und Schweiß zu einer Unverträglichkeitsreaktion führen. Auch die Hygiene in der Sauna müssen Neurodermitiker besonders gut im Blick behalten. Durch die Wärme halten sich Hauterreger oft besonders gut und können die empfindliche Neurodermitikerhaut leicht infizieren. Deswegen sollte man nur in hygienisch einwandfreie Saunen gehen und durch ausreichende große Handtücher den Hautkontakt mit den Einrichtungsgegenständen vermeiden.

Quellen:

  • AWMF, Leitlinie Neurodermitis

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

13. Dezember 2021

Autor: Dr. med. Miriam Hagemeyer, www.mein-allergie-portal.com

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