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Neurodermitis am Fuß und Bein: Was hilft wirklich?

Neurodermitis Beinen Füßen
Neurodermitis an den Beinen und Füßen! Bildquelle: canva Svetl, LucaLorenzelli

Lange Hosen, dicke Socken, geschlossene Schuhe - Neurodermitis am Fuß oder am Bein hat gerade auch in den kälteren Jahreszeiten Hochsaison. Manchmal sind die Neurodermitis-Symptome dann so ausgeprägt, dass die Haut am Fuß schmerzhaft einreißt und blutet. Wer unter Neurodermitis an Beinen und Füßen leidet, sollte deshalb bestenfalls schon jetzt mit der richtigen Hautpflege beginnen – und ungünstige Bekleidung gleich mal aussortieren.

Autor: Dr. med. Miriam Hagemeyer

Neurodermitis am Fuß und Bein: Wo ist die Neurodermitis lokalisiert?

Neurodermitis an Beinen und Füßen kommt in jedem Alter vor. Wo genau die Ekzeme lokalisiert sind, unterscheidet sich aber:

  • Bei Säuglingen befinden sich die Ekzeme vor allem an den Streckseiten der Beine und in den Kniekehlen.
  • Bei älteren Kindern sind Kniekehlen und Fußgelenke betroffen.
  • Bei Erwachsenen juckt und schuppt es sich bevorzugt an den Beugeseiten der Beine und am Fußrücken. Bei der Minimalvariante zeigt sich die Neurodermitis nur an den Zehenkuppen.

Gerade im Winter sind vor allem die Füße von der Neurodermitis betroffen. Denn dann stecken die Füße in dicken Socken und geschlossenen Schuhen, in denen die Füße schwitzen und die Luft nicht zirkulieren kann. Das feucht-warme Mikroklima aktiviert die Neurodermitis oft. Nicht nur juckend, sondern auch massiv schmerzhaft sind Neurodermitis-Spots mit Hautrissen an den Fußsohlen, die sich bis auf die Zehenzwischenräume ausdehnen können. Ärzte sprechen dann vom atopischen Winterfuß.

Ekzeme an Beinen und Füßen: Was kann es außer Neurodermitis noch sein?

Nicht jedes Ekzem an Beinen und Füßen ist eine Neurodermitis. Häufig liegt den juckenden Hautveränderungen eine Kontaktdermatitis durch reizende oder allergene Substanzen zugrunde. Solche Substanzen sind beispielsweise in Wasch- und Hautpflegemitteln zu finden. Auch Farbstoffe in Hosen können die Übeltäter sein. Ekzemen an den Schienbeinen sind oftmals auf eine Schuppenflechte (Psoriasis) zurückzuführen. Sogenannte Stauungsekzeme treten bei älteren Menschen an den Unterschenkeln auf und werden durch eine chronische Venenschwäche verursacht.

Welche Maßnahmen sind empfehlenswert, um Neurodermitis an den Beinen und Füßen zu verhindern?

Um einem akuten Schub an Beinen und Füßen vorzubeugen, halten sich Neurodermitiker am besten an folgende Regeln:

  • Duschen: Nicht zu lange und nicht zu heiß bei maximal 37 Grad Wassertemperatur, dabei milde Duschgels ohne Silikone, Duft- und Konservierungsstoffen verwenden.
  • Gut abtrocknen: Nach dem Duschen die Haut gut abtrocknen, dabei allerdings nicht rubbeln, sondern vorsichtig mit dem Handtuch abtupfen. Keinesfalls sollten nach dem Abtrocknen noch feuchte Hautstellen zurückbleiben – denn diese schaffen - wie Schweiß - ein feucht-warmes Klima, das die Neurodermitis an Füßen und Beinen triggert. Achtung: Besonders gefährdet ist die empfindliche Haut zwischen den Zehen – denn diese wird beim Abtrocknen besonders oft vergessen.
  • Hautpflege: Nach dem Abtrocknen müssen Neurodermitiker-Beine und -Füße mit rückfettenden oder feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Lotions eingecremt werden. Auch hier gilt es, einen genauen Blick auf das Etikett zu werfen und auf Duft- und Konservierungsstoffe zu verzichten.
  • Fußbäder: Das Baden der Füße dient dem Ablösen von Hautschuppen. Für Neurodermitiker eignen sich auch hier vorzugsweiserückfettende Produkt. Auch hier gilt: Abtrocknen und Eincremen nicht vergessen!
  • Kleidung: Je enger das Kleidungsstück, desto größer der juckreizfördernde Wärmestau. Empfehlenswert sind deshalb locker anliegende Hosen aus möglichst atmungsaktiven, nichtkratzenden Materialen wie Baumwolle oder Leinen. Auch die Socken sollten einen hohen Baumwollanteil haben, Nylonstrumpfhosen sind tabu.
  • Schuhe: Geschlossene Schuhe sind dann für Neurodermitiker geeignet, wenn sie atmungsaktiv und bequem sind. Innennähte sollten die Schuhe nicht haben, da sie die Haut am Fuß unnötig reizen. Die beste Wahl im Sommer sind offenen Sandalen.
  • Vorsicht beim Barfußgehen: Die Luftzirkulation am nackten Fuß ist eigentlich optimal – aber gerade im akuten Schub ist die Gefahr groß, dass durch die vorgeschädigte Haut Erreger eindringen und sich die Füße zusätzlich mikrobiell infizieren. Besser ist es, die Füße mit bequemen Sandalen oder weichen, atmungsaktiven Socken zu schützen.

Welche Therapien gibt es für Neurodermitis an den Beinen und Füßen?

Gegen einen akuten Schub bei Neurodermitis an den Beinen und Füßen verordnet der Arzt eine Salbe oder Creme mit Kortison oder Calcineurininhibitoren. Bei leichten Ekzemen reichen meist niedrige Dosierungen aus. Zur Behandlung von nässenden und infizierten Ekzemen kommen auch Antibiotika und Antiseptika zum Einsatz.

Quellen:

http://www.dgaki.de/wp-content/uploads/2010/05/WerfelT_2kLL_Neurodermitis-JDDG2016-.pdf

https://www.dha-neurodermitis.de/haut-und-krankheitsbild.html

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

23. September 2021

Autor: Dr. med. Miriam Hagemeyer, www.mein-allergie-portal.com

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