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Neurodermitis im Gesicht: Was hilft?

Neurodermitis Gesicht Patienten
Neurodermitis im Gesicht: Was sollten Patienten wissen? Bildquelle: canva shisuka, Pawel Kacperek

Bei Neurodermitis im Gesicht sind Betroffene doppelt belastet. Neben dem unerträglichen Juckreiz leidet vor allem die Psyche unter den für alle sichtbaren Schuppen und Entzündungen im Gesicht. Das gilt besonders, wenn die Neurodermitis im Gesicht die Haut auch während schubfreien Phasen verändert hat. Neurodermitiker müssen deshalb die Gesichtshaut täglich konsequent pflegen. Ganz wichtig: Auch der Einsatz von Kosmetika muss bei Neurodermitis im Gesicht gut überlegt sein.

Autor: Dr. med. Anna Eger

 

Neurodermitis im Gesicht: Die wichtigsten Fakten!

Neurodermitis im Gesicht ist keine Seltenheit, aber hinter einem Ekzem im Gesicht kann auch etwas anderes stecken

Verschiedene Triggerfaktoren wie Rauchen, Kälte oder Wärme können Neurodermitis im Gesicht verschlimmern oder auslösen

Kinder, Jugendliche und Erwachsene können von Neurodermitis im Gesicht betroffen sein

Die entzündeten Hautstellen können sich quasi überall im Gesicht zeigen, wobei die Gesichtsmitte um die Nase herum meistens ausgespart ist

Im Sommer sind bei Neurodermitis im Gesicht eher feuchtigkeitshaltige und im Winter etwas fetthaltigere Cremes empfohlen

Als Behandlung im Schub sollte bei der atopischen Dermatitis eher auf Calineurininhibitoren zurückgegriffen werden

Kortikoidhaltige Cremes sind nur so kurz wie möglich und niedrigdosiert bei Neurodermitis im Gesicht anzuwenden, da es zu unangenehmen Folgeerscheinungen kommen kann

 

Wie häufig tritt Neurodermitis im Gesicht auf?

Neurodermitis im Gesicht ist leider keine Seltenheit, genaue Zahlen sind jedoch kaum zu benennen. Atopische Dermatitis kann schon im Säuglingsalter beginnen, wenn der sogenannte „Milchschorf im Gesicht der erste Anzeiger für eine Neurodermitis-Erkrankung ist. Auch im Erwachsenenalter zeigt sich die Neurodermitis oft im Gesicht. Das liegt vor allem daran, dass die dünne und sensible Gesichtshaut äußeren Faktoren stärker ausgesetzt ist als bedeckte Körperstellen. Insgesamt leiden etwa zwischen 10 und 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland an Neurodermitis, wobei die Hauterkrankung bei Kindern häufiger ist als bei Erwachsenen.

Wann bekommt man Neurodermitis im Gesicht?

Ob und wie stark sich eine Neurodermitis im Gesicht ausprägt, hängt neben der individuellen Anlage von einer Reihe von Risikofaktoren ab. Es gibt Triggerfaktoren, die Neurodermitis im Gesicht begünstigen:

Neurodermitis im Gesicht durch kaltes Klima

Es ist bekannt, dass Kälte die Entwicklung der Neurodermitis negativ beeinflusst. Da das Gesicht im Vergleich zu anderen Körperregionen der Kälte deutlich mehr ausgesetzt ist, ist das Gesicht durch kaltes Klima besonders gefährdet.

Neurodermitis im Gesicht durch trockene (Heizungs-)Luft

Trockene Luft, besonders Heizungsluft, trocknet auch die Haut zusätzlich aus. Für die dünne Gesichtshaut ist das besonders belastend und kann Neurodermitis befördern.

Neurodermitis im Gesicht durch Schwitzen

Auch ein feuchtes Milieu und Schwitzen zählen zu den Provokationsfaktoren für Neurodermitis. Durch den Schweiß können Allergene leichter durch die geschädigte Haut eindringen. Es kommt zu einer Verstärkung des Juckreizes, was sehr quälend sein kann.

Neurodermitis im Gesicht durch Pollen

Pollen zählen ebenfalls zu den möglichen Triggerfaktoren für Neurodermitis. Das Gesicht ist im Gegensatz zum Rest des Körpers für anhaftende Pollen besonders empfänglich, wodurch Neurodermitis ausbrechen oder sich verschlimmern kann. Wird die Neurodermitis durch Pollen ausgelöst, spricht man auch von einer airborne contact dermatitis.

Neurodermitis im Gesicht durch Zigarettenrauch

Das Rauchen gilt als eigenständiger Risikofaktor für die Entwicklung bzw. Verschlimmerung einer Neurodermitis. Das gilt nicht nur für das Aktivrauchen, sondern auch für Passivrauchen. Es ist daher auch für Kinder von Bedeutung.

Neurodermitis im Gesicht durch Wasch- und Pflegeprodukte sowie Kosmetika

Wasch- und Pflegeprodukte sind nicht immer „pflegend“ für atopische Haut – im Gegenteil. Durch verschiedene Zusatzstoffe und Beimengungen kann gerade die zarte Gesichtshaut zusätzlich gereizt werden und einen Neurodermitis-Schub auslösen.

Neurodermitis im Gesicht durch Luftverschmutzung

Es ist auffällig, dass die Zahl von Neurodermitis-Erkrankungen in Großstädten mit hoher Luftverschmutzung höher ist. Besonders diesen Umweltgiften ausgesetzt ist die Gesichtshaut.

Neurodermitis im Gesicht bei Säuglingen und Babys

Bei Babys und Säuglingen zeigt sich die Neurodermitis meist ab dem dritten Lebensmonat als sogenannter Milchschorf im Gesicht und auf dem Kopf. Die Gesichtsmitte, wie um die Nase herum, ist in der Regel von den entzündlichen Veränderungen ausgespart.

Säuglinge sind besonders sensibel und werden zuweilen zusätzlich getriggert, wenn beim Zufüttern die neu eingeführte Beikost nicht vertragen wird. Auch Stress beim Zahnen oder bei kindertypisch häufig auftretenden Infekten aktiviert die Neurodermitis.

Neurodermitis im Gesicht bei Kindern

Bei älteren Kindern kann Neurodermitis auch im Gesicht auftreten, zum Beispiel auf den Wangen. Aber die betroffenen Areale befinden sich mit späterem Erkrankungsalter eher an Armen und Beinen, und zwar an den Beugeseiten.

Neurodermitis im Gesicht bei Jugendlichen

Bei Jugendlichen sind im Gesicht besonders die Augenlider von Neurodermitis betroffen, aber auch die Halsregion ist eine häufige Lokalisation für die atopische Dermatitis, insbesondere bei Heranwachsenden dieses Alters.

Neurodermitis im Gesicht bei Erwachsenen

Neurodermitis bei Erwachsenen kann sich im Gesicht an vielen Stellen manifestieren. Angefangen an der Kopfhaut, über Stirn, Augen und Wangen bis hin zum Mund und zu den Ohren kann die entzündete Haut auffällig werden. Sogar die Lippen und die Mundwinkel sind nicht selten betroffen.

Wie sieht Neurodermitis im Gesicht aus?

Neurodermitis im Gesicht zeigt sich nicht immer auf gleiche Weise. Es gibt Schübe und schubfreie Intervalle. In den schubfreien Intervallen ist die Haut einfach nur trocken und vielleicht auch etwas schuppig oder leicht gerötet. Im akuten Schub ist die Haut entzündet und gerötet bis dunkelrot. Stellenweise ist die Haut sogar blutig, geschwollen, gerissen, verdickt und schuppig. Die entzündeten Hautstellen jucken teilweise sehr stark.

Wo im Gesicht kann man Neurodermitis haben?

Es gibt sowohl bei Säuglingen als auch bei Erwachsenen typische Stellen im Gesicht, die von einem Neurodermitis-Schub betroffen sein können. Während die Ekzeme bei Säuglingen flächig sind, zeigen sie sich bei Erwachsenen meist in Form münzgroßer Areale.

Im Gesicht findet sich häufig:

  • Neurodermitis an Wangen und Stirn
  • Neurodermitis in der Mundregion und an den Lippen
  • Neurodermitis an den Augen, am Augenlid, rund um die Augen
  • Neurodermitis hinter den Ohren oder an der Ohrmuschel
  • Neurodermitis am Hals
  • Neurodermitis auf der Kopfhaut

Wie lange dauert ein Neurodermitis-Schub im Gesicht?

Neurodermitis-Schübe dauern ganz unterschiedlich lang und sind von Person zu Person verschieden. Ein Schub kann nach einigen Tagen wieder vorbei sein, aber auch Wochen bis Monate dauern. Die auslösenden Faktoren, die Schwere des Schubes und die Wirksamkeit der Behandlung beeinflussen die Dauer eines Schubes der atopischen Dermatitis im Gesicht. Selbst in den schubfreien Intervallen haben viele Neurodermitis-Patienten mit Hautproblemen im Gesicht zu kämpfen. Insbesondere die Haut hinter den Ohren, auf der Stirn und um die Augenpartie herum ist dafür besonders anfällig. Häufig entstehen an diesen Stellen Fältchen und Schuppen.

Juckende Ekzeme im Gesicht beim Erwachsenen, aber nicht Neurodermitis: Was kann es noch sein?

Wenn sich im Gesicht ein juckendes Ekzem entwickelt, dann muss das nicht unbedingt Neurodermitis sein. In ungefähr 50 Prozent der Fälle handelt es sich um ein kontaktallergisches Ekzem. Dieses wird durch Allergene ausgelöst, die beispielsweise in Hautpflegeprodukten oder Kosmetika enthalten sind. Außerdem kann ein toxisch-irritatives Kontaktekzem einer Neurodermitis ähneln, welches durch giftige Substanzen wie Chemikalien oder Strahlen verursacht wird. Dazu zählt im weitesten Sinne sogar der Sonnenbrand. In selteneren Fällen ist bei Erwachsenen auch eine sogenannte seborrhoische Dermatitis als Ursache eines Gesichtsekzems möglich. Schließlich ist selten auch mal eine „airborne contact dermatitis“, die durch Pollen verursacht wird, für entzündliche Hautveränderungen im Gesicht verantwortlich.

Juckende Ekzeme im Gesicht beim Baby, aber nicht Neurodermitis: Was kann es noch sein? 

Auch beim Säugling ist nicht jede juckende, gerötete Hautveränderung im Gesicht eine Neurodermitis. Häufig liegt stattdessen ein seborrhoisches Ekzem vor, das man an den gelblichen, fettigen Hautschuppen erkennt. Von dieser als „Milchschorf“ bekannten Hautveränderung ist jeder 10. Säugling betroffen. Bei etwa der Hälfte der kleinen Patienten ist der Milchschorf harmlos und heilt bis zum 2. Lebensjahr ab, bei der anderen Hälfte entwickelt sich eine Neurodermitis.

Was ist bei Neurodermitis im Gesicht bei der Hautpflege zu beachten?

Das A und O bei Neurodermitis ist auch im Gesicht die Hautpflege. Mit ein paar einfachen Regeln können viele Neurodermitiker ihre symptomfreien Intervalle verlängern:

  • Zum Waschen reicht klares, lauwarmes Wasser.
  • Täglich und insbesondere nach dem Waschen sollte die Gesichtshaut mit einem rückfettenden oder feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukt eingecremt werden. Je trockener die Gesichtshaut ist, desto höher sollte der Fettanteil im Pflegeprodukt sein.
  • Auf Produkte mit Duft- und Konservierungsstoffen sollte am besten komplett verzichtet werden. Es gilt: Je weniger Inhaltsstoffe, desto besser.
  • Bewährt haben sich Pflegeprodukte mit Harnstoff (Urea), Linolsäure oder Hyaluronsäure.
  • Im akuten Entzündungsschub greifen Neurodermitis-Patienten am besten zu Pflegeprodukten, bei denen der Wassergehalt höher und der Fettgehalt niedriger ist. Diese sind schonender für die entzündliche, nässende Haut.
  • Zur täglichen Lippenpflege eignen sich ein Pflegestift oder Lippenbalsam. Auch hier sollte das Augenmerk auf die Inhaltsstoffe gelegt und auf Duft- und Konservierungsstoffe verzichtet werden.

Welche Creme ist die beste für die Basisipflege bei Neurodermitis im Gesicht?

In jedem Fall sollten in der Creme fürs Gesicht bei Neurodermitis keine relevanten Reizstoffe oder Kontaktallergene enthalten sein. Im Sommer werden Hautpflegeprodukte mit höherem Wassergehalt empfohlen. Im Winter sind Cremes mit höherem Fettgehalt empfehlenswert. Im Gesicht wird generell eher ein geringerer Fettgehalt der Creme empfohlen als für andere Körperregionen. Harnstoff, Propylenglycol oder Glycerin sind gute feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe von Hautpflegecremes. Zwischen den Schüben oder manchmal auch bei leichten entzündlichen Hautveränderungen kann die Anwendung von solchen Hautpflegecremes ausreichend sein.

Welche Creme ist die beste für die topische Therapie bei Neurodermitis im Gesicht? 

Im akuten Schub braucht die Haut zusätzlich entzündungshemmende Stoffe. Speziell im Gesicht wird hierfür keine kortikoid-haltige Creme zur lokalen Anwendung zur Langzeittherapie, empfohlen, sondern Calcineurin-Inhibitoren als Wirkstoff. Kortikoidhaltige Cremes sollten, insbesondere in sehr sensitiven Regionen wie denen der Augen, in Falten oder am Hals, wenn, dann nur sehr kurz und schwach bis mittelstark dosiert aufgetragen werden. Bei unangemessener Langzeitanwendung kann es zur Entwicklung einer Dermatitis kommen, die einer Rosacea ähnelt, aber auch zu einer perioralen Dermatitis. Außerdem wurden anhaltende Hautrötungen, Brennen und Stechen nach längerer oder höherdosierter Kortikoid-Anwendung im Gesicht beobachtet.

Was bedeutet eine Befund-adaptierte Lokaltherapie bei Neurodermitis im Gesicht?

Die Formulierung „befund-adaptierte Lokaltherapie“ bei Neurodermitis im Gesicht bezieht sich auf die Anwendung von Cremes oder Salben und bedeutet, dass sie an den aktuellen Hautzustand des Patienten angepasst wird. Der Wirkstoff, die Wirkstoffstärke und die Therapiedauer hängen von den spezifischen Symptomen und dem Schweregrad der Neurodermitis ab. Dafür gibt es in den Leitlinien einen Stufenplan.

Der Stufenplan bei Neurodermitis bedeutet:

  • Stufe 1 – Vermeidung von Triggerfaktoren, topische Basistherapie
  • Stufe 2 – PLUS topische Therapie mit Calcineurininhibitoren; ggf. lokale antiseptische Wirkstoffe und Mittel gegen Juckreiz
  • Stufe 3 – PLUS systemische Therapie; ggf. UV-Therapie

Was kann man tun, wenn die Neurodermitis im Gesicht nicht weggeht?

Neurodermitis ist eine Hauterkrankung, die einer dauerhaften konsequenten Pflege und in Schüben auch einer befundadaptierten Lokaltherapie bedarf. Man benötigt Geduld. Wenn sich die entzündlichen Hautareale nicht bessern, dann muss man sich fragen, ob es eventuelle Auslöser gibt, die man meiden oder zumindest reduzieren kann. Dazu zählen auch Kratzen und Stress. Außerdem sollte ein Hautarzt überprüfen, ob die aktuelle Therapie noch die richtige ist, oder ob sie angepasst werden muss.

Was ist bei Neurodermitis im Gesicht beim Schminken zu beachten?

Schminken stellt Betroffene von Neurodermitis im Gesicht vor ein echtes Dilemma: Einerseits haben gerade Neurodermitiker oft ein ausgeprägtes Bedürfnis, ihre Hautprobleme mit Kosmetika zu kaschieren und die Neurodermitis abzudecken. Andererseits trocknet Schminke die Haut zusätzlich aus und verschlimmert die Neurodermitis-Symptome. Wer gar nicht auf Schminke verzichten will, sollte diese zumindest nicht direkt auf die Haut, sondern auf ein feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukt auftragen.

Besonders vorsichtig sollten Neurodermitiker bei Augenkosmetika sein. Denn insbesondere in Lidschatten und Wimperntusche sind zahlreiche hautreizende Inhaltsstoffe enthalten. Komplett auf Schminke verzichten muss man bei einem akuten Neurodermitis-Schub, damit die Gesichtshaut nicht zusätzlich belastet wird. Auch Produkte wie Peelings oder Masken sind aufgrund ihrer Inhaltsstoffe stets mit Vorsicht zu genießen. Im Schub sind sie tabu.

Was ist bei Neurodermitis im Gesicht im Winter zu beachten?

Im Winter wird die Haut einerseits durch die kalte Außentemperatur und andererseits durch trockene Heizungsluft im Inneren der Räume vor besondere Herausforderungen gestellt. Es ist deshalb im Winter für Neurodermitis im Gesicht besonders wichtig, Cremes mit höherem Fettgehalt zu nutzen und zumindest zweimal am Tag zu cremen.

Was ist bei Neurodermitis im Gesicht im Sommer zu beachten?

Im Sommer werden hydrophilere Cremes bei Neurodermitis im Gesicht empfohlen, denn fetthaltige Cremes können einen Hitzestau verursachen und die Neurodermitis-Symptome verstärken. Außerdem ist auf einen ausreichenden UV-Schutz durch eine geeignete Sonnencreme und/oder Kopfbedeckung zu achten. Wenn es besonders durch Schwitzen stärker juckt, kann man das Gesicht mit kühlem Wasser waschen und vorsichtig trocken tupfen, denn Schweiß reizt die entzündete Haut zusätzlich.

Welche Erfahrungen gibt es zu Therapien bei Neurodermitis im Gesicht?

Im akuten Neurodermitis-Schub sind Kortison-Cremes meistens nicht zu vermeiden. Der Nachteil in Kortison liegt darin, dass es die Haut verdünnt. An der sowieso schon dünnen Gesichtshaut kommen daher vorzugsweise niedrig konzentrierte Kortison-Cremes zum Einsatz. Deshalb verordnen viele Ärzte gerne Cremes mit Calcineurininhibitoren anstelle der Kortison-Creme. Infiziert sich die entzündete Gesichtshaut, verordnet der Arzt auch antibiotische Salben und antiseptische Lösungen. Bei besonders schweren Infektionen muss das Antibiotikum als Tablette eingenommen werden.

Welche Ernährung hilft bei Neurodermitis im Gesicht?

Eine ausgewogene, gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeit sind für Menschen mit Neurodermitis empfehlenswert. Es gibt im Grunde keine spezielle Ernährung, die bei Neurodermitis im Gesicht hilfreich ist. Besonders gilt das für verschiedene Nahrungsergänzungsmittel oder den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel wie Kuhmilch oder Gluten. Auch die zusätzliche Einnahme von Vitaminen ist keine anerkannte empfohlene Maßnahme für Patienten mit Neurodermitis. Da die Häufigkeit von Nahrungsmittelallergien bei Patienten mit Neurodermitis allgemein jedoch deutlich höher ist, als in der gesunden Bevölkerung, kann es notwendig sein, eine sogenannte therapeutische Eliminationsdiät durchzuführen. Der Betroffene sollte dabei durch eine Ernährungsfachkraft beraten werden, um trotzdem eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten und Diätfehler zu vermeiden. Eine generelle kuhmilch- oder hühnereifreie Ernährung hat in Studien keinen überzeugenden Vorteil beweisen können.

Gibt es Hausmittel für Neurodermitis im Gesicht?

Oft wollen Betroffene die Behandlung einer Erkrankung mit milden Hausmitteln unterstützen. Bei Neurodermitis gibt es einige Pflanzen, die eine medizinische Wirkung auf die Haut haben können. Ob als Cremes, Umschläge, Tropfen oder ähnliches, bestimmte Pflanzenteile können individuell zu Linderungen führen. Allerdings sind die meisten Wirkungen nicht eindeutig in Studien belegt. Es ist auch die Möglichkeit allergischer Reaktionen nicht außer Acht zu lassen und besonders im Gesicht ist Vorsicht geboten.

Pflanzliche Mittel, die einen positiven Effekt auf Neurodermitis im Gesicht haben können, sind:

  • Birkenrinde
  • Johanniskraut
  • Ringelblume
  • Nachtkerze
  • Bockhornklee
  • Schwarztee

Der Einsatz solcher Hausmittel sollte jedoch immer mit einem Arzt abgesprochen werden und ersetzt in der Regel nicht eine regelrecht durchgeführte Basispflege geschweige denn eine stadiengerechte befundadaptierte Behandlung.

Quellen:

S3-Leitlinie „Atopische Dermatitis“ (AWMF-Registernr. 013-027) (2023) verfügbar unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/013-027

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

13. November 2023

Autor: Dr. med. Anna Eger, www.mein-allergie-portal.com

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