Beifuß-Allergie: Wie äußern sich die Symptome?
Bei Beifuß-Allergikern kann es zu ganz unterschiedlichen Beschwerden kommen. Welche Symptome können bei einer Beifuß-Allergie - einer Allergie auf Korbblütler - auftreten, zu welcher Jahreszeit müssen Allergiker mit vermehrten Symptomen rechnen und wann kann es zu Kreuzallergien kommen? In der folgenden Übersicht, die auf Basis von MeinAllergiePortal-Beiträgen erstellt wurde, werden diese Fragen beantwortet.
Autor: Sabine Jossé M. A.
Allergie gegen Beifuß: Blütezeit bis zum ersten Frost hin möglich
Prof. Dr. med. Karl Hörmann nennt im Interview „Beifuß-Allergie: Symptome, Diagnose, Therapie“ vor allem die Zeit von Juli bis September als typische Blütezeit des Beifußes und spricht dabei von einem „Spätsommerheuschnupfen“. Je nach Klimabedingungen kann der Beifuß seine Pollen aber auch schon ab Mai und sogar bis zum ersten Frost hin abgeben.
Beifuß-Allergie: Wie sehen die Symptome aus?
Die folgenden Symptome sind bei einer Beifuß-Allergie möglich:
- Laufende oder verstopfte Nase
- Niesreiz
- Reizung der Augen, was sich durch Tränen, Brennen und Jucken bemerkbar macht und auch zu einer konjunktivalen Schwellung
- Husten
- Bronchiale Konstriktion
- Atemnot
- Brustschmerzen
- Nächtliche Beschwerden
Weiterhin können bei der Allergie auf Beifuß Symptome auftreten, die durch Kreuzallergien entstehen und die sich auch in Form eines oralen Allergie-Syndroms zeigen können. Zu Kreuzreaktionen kann es dann kommen, wenn das Immunsystem des Beifuß-Allergikers mit Allergenen aus anderen Quellen konfrontiert wird, die den Beifuß-Allergenen stark ähneln. Es kommt dann zu einer Art „Verwechslung“ und das Immunsystem richtet sich auch gegen diese sehr ähnlichen Proteine.
Nach Kontakt mit bestimmten Nahrungsmitteln können bei Beifuß-Allergikern folgende Symptome auftreten:
- Brennen, Kribbeln und Anschwellen von Lippe, Zunge, Mundschleimhaut, Rachen und Luftröhre
Und seltener auch:
- Ausschläge
- Verdauungsstörungen
- Übelkeit
- Blähungen
- Durchfall
Ca. die Hälfte aller Beifuß assoziierten Allergien äußern sich rein durch die Symptome einer Nahrungsmittelallergie, während die Symptome der allergischen Rhinitis gar nicht ausgebildet werden.
Hinzu kommen weitere durch die allergischen Beschwerden ausgelösten Probleme, wie:
- Abgeschlagenheit
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Müdigkeit am Tage mit erhöhter Einschlafneigung
Die Lebensqualität der von einer Beifuß-Allergie Betroffenen kann dadurch insgesamt stark beeinträchtigt werden.
Beifuß-Allergie: Wodurch können Kreuzallergien ausgelöst werden?
Wie Prof. Hörmann unter anderem im Interview „Allergie auf Gräserpollen: Allergene, Diagnosemethoden, Therapien!“ erwähnt ist die häufigste Kreuzallergie bei Beifuß-Allergikern die Allergie auf Korbblütler wie:
- Ambrosia
- Margerite
- Gerbera
- Goldrute
- Chrysanthemen
Potenziell kreuzallergen können aber auch die Pollen von Löwenzahn und Kamille sein.
Beifuß-Allergie: Was darf man nicht essen?
Zu Kreuzallergien kann es bei der Allergie auf Beifuß aber auch durch die folgenden Kräuter, Gewürze und Lebensmittel kommen:
- Anis
- Basilikum
- Chili
- Curry
- Dill
- Ingwer
- Koriander
- Knoblauch
- Kümmel
- Thymian
- Majoran
- Oregano
- Paprika
- Petersilie
- schwarzer und grüner Pfeffer
- Senf
- Zimt
Potenziell kreuzallergene Gemüsesorten bei der Allergie auf Beifuß sind:
- Karotten
- Kartoffeln
- Artischocken
- Tomaten
Potenziell kreuzallergene Gemüsesorten bei der Allergie auf Beifuß sind:
- Äpfel
- Melonen
- Litschis
- Kiwis
- Mangos
- manchmal Erdnüsse.
Kreuzallergien bei der Beifuß-Allergie: Das Sellerie-Karotten-Kräuter-Gewürz-Syndrom
Eine besondere Form der Kreuzallergie bei der Allergie auf Beifuß ist das Sellerie-Karotten-Kräuter-Gewürz-Syndrom. Hier kann es ebenfalls zu einem oralen Allergiesyndrom kommen, in seltenen Fällen auch zu einer systemischen Reaktion.
Potentielle Auslöser des Sellerie-Karotten-Kräuter-Gewürz-Syndroms:
- Korbblütler: Ambrosie (häufigste Kreuzallergie!), Löwenzahn, Artischocke, Sonnenblume, Estragon, Traubenkraut, Kamille, Curry
- Lippenblütler: Majoran, Basilikum, Oregano, Thymian, Pfefferminz
- Doldenblütler: Karotte, Sellerie, Dill, Anis, Fenchel, Liebstöckel, Koriander, Kümmel, Petersilie
- Nachtschattengewächse: Tomate, Chili, Kartoffel, Paprika
- Sumachgewächse: Mango, Cashew-Kerne, Pistazie
- Lorbeergewächse: Kiwi, Avocado, Litschi
- Kürbisgewächse: Kürbis, Gurke, Melone
- Schwarzer und grüner Pfeffer
- Erdnuss
- Apfel
- Ingwer
- Knoblauch
- Senf
- Zimt
Im Interview „Allergie auf Gräserpollen: Allergene, Diagnosemethoden, Therapien!“ ergänzt Prof. Dr. med. Hörmann diese Liste mit folgenden Lebensmitteln:
- Sonnenblumensamen
- Weintrauben
- Wermut
- Currygewürz
- Muskatnuss
- Pizzagewürz
Zudem erklärt er, dass Beifuß auch mit folgenden Pflanzen der Gruppe der Korbblütler „kreuz“ reagiert:
- Margerite
- Gerbera
- Goldrute
- Chrysanthemen
Anaphylaxie-Gefahr: Beifuß-Allergie kann allergischen Schock auslösen
Im Beitrag „Allergischer Schock: Es kann jeden treffen!“ weist Prof. Dr. Ludger Klimek, Leiter des Allergiezentrums in Wiesbaden, darauf hin, dass durch eine Beifuß-Allergie das „Anaphylaxie-Risiko“ erhöht wird. Als Beispiel nennt er die Kreuzallergie gegen Sellerie, die Ursache eines allergischen Schocks sein kann.
Folgende Symptome deuten auf einen allergischen Schock hin:
- Jucken und Rötung der Haut
- Übelkeit
- Erbrechen
- Atemwegsbeschwerden
- Herzkreislaufsymptome: Schwindel, Benommenheit oder Bewusstlosigkeit
Wichtiger Hinweis
Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.