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Tattoos & Permanent Make-up entfernen: Ist das möglich?

Tätowierungen entfernen
Tattoos – Tätowierungen entfernen: Wie geht das? Bildquelle: P. Gerber

Tattoos sind mittlerweile sehr beliebt und eigentlich für die Ewigkeit gedacht. Allerdings möchten Viele ihre Tattoos auch irgendwann wieder loswerden, und das gilt auch für Permanent Make-up, bei dem es sich ebenfalls um eine Tätowierung handelt. Dann stellt sich die Frage, wie man sein Tattoo möglichst komplett entfernen kann und dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Welche das sind, besprach MeinAllergiePortal mit Prof. Dr. med. Peter Arne Gerber, MBA, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, in der Dermatologie am Luegplatz in Düsseldorf.

Autor: Sabine Jossé M.A.

Interviewpartner: Prof. Dr. med. Peter Arne Gerber

Herr Prof. Gerber, wieviel Prozent der Tätowierten entscheiden sich irgendwann für eine Tattoo-Entfernung und warum?

Studien haben gezeigt, dass etwa zehn Prozent der Tätowierten sich irgendwann ein Tattoo entfernen lassen. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Tattoos selbst: So ändern sich der Lebensweg, man hat einen neuen Partner oder wechselt den Arbeitgeber. Manchmal sind es auch Fehler in den Tattoos, die den Wunsch nach einer Entfernung aufkommen lassen, oder die Gestaltung gefällt schlicht nicht. Es gibt aber auch gesundheitliche Gründe für eine Tattoo-Entfernung, zum Beispiel wenn sich das Tattoo entzündet oder eine Tattoo-Allergie, eine Kontaktallergie, entsteht.

Auch Permanent Make-up ist ein Tattoo und auch das möchten manche gerne wieder loswerden...

Beim Permanent Make-up geht es hauptsächlich um Augenbrauen oder Lippen, seltener um Sommersprossen. Für unsere Praxis kann ich sagen, dass sich der Wunsch nach Entfernung von mißglückten oder nicht mehr gewünschten Permanent Make-up und der Tattoo Entfernung die Waage hält.

Was ist der Grund dafür, dass man ein Permanent Make-up entfernen lassen möchte?

Permanent Make-up möchten viele dann loswerden, wenn es im wahrsten Sinne des Wortes “schief gegangen” ist. Hinzu kommt, dass sich beim Permanent Make-up die Trends ändern und auch das sorgt dafür, dass man das alte Permanent Make-up nicht mehr haben möchte. Bei den Augenbrauen zum Beispiel, hat man früher stark akzentuierte, durchgefärbte Brauenbögen tätowiert, die viele später loswerden möchten. Später wurde dann das mit feinen Schnitten geritzte Microblading modern und aktuell bevorzugt man die sogenannten Powder Brows, die eher eine fedrig-pudrige Anmutung haben.

Welche Möglichkeiten der Tattoo-Entfernung gibt es?

Früher verwendete man häufig mechanische Methoden, um Tattoos zu entfernen. Dazu gehört zum Beispiel die Dermabrasion das Abschleifen oder die Teil- oder Serienexzision, das Herausschneiden der tätowierten Haut. Die genannten Verfahren gehen allerdings mit einer Narbenbildung einher. Narbenfrei verläuft die Entfernung einer Tätowierung nur durch die Therapie mit einem Laser, sofern sie von einem Spezialisten durchgeführt wird. Abzuraten ist vom Einspritzen von Milchsäure.

Warum kann man ein Tattoo nicht durch das Einspritzen von Milchsäure entfernen?

Das Einspritzen von Milchsäure zur Entfernung von Tattoos ist eine Methode, die manchmal von Laien angewendet wird. Diese Methode soll zum Abbau der Tätowierungspigmente durch das Immunsystem führen. Dabei kann es zu entstellenden Verätzungen kommen, und die Komplikationsrate ist hoch. Deshalb kann ich nur davon abraten, Tattoos durch Laien oder gar durch Milchsäure-Spritzen entfernen zu lassen, das gehört in medizinische Hände. Ebenso würde ich davon abraten, sich Permanent Make-up in einem Kosmetik-Salon mittels Pigment-Remover entfernen zu lassen.

Warum sollte man Permanent Make-up nicht durch Pigment-Remover entfernen lassen?

Pigment-Remover arbeiten ebenfalls mit einer Art Milchsäure, und dabei kommt es zu ähnlichen Problemen, zum Beispiel zu Vernarbungen an den Augenbrauen. Abzuraten ist auch vom Überstechen eines Permanente Make-up mit einer anderen Farbe.

 

Was passiert beim Überstechen eines Permanent Make-up mit einer anderen Farbe?

Beim Überstechen von Permanent Make-up mit einer helleren, hautfarbenen Tattoo-Farbe wird versucht, ein mißratenes Permanent Make-up abzudecken. Oft gelingt dies nicht und es sieht sogar schlimmer aus als zuvor. Hinzu kommt, dass ein Permanent Make-up mit zwei sich überlagernden Farben schwer zu korrigieren ist. Hautfarbene Pigmente lassen sich mit dem Laser meist nur schlecht oder gar nicht entfernen. In diesem Fall ist es besser, das nicht gelungene Permanent Make-up durch einen Arzt entfernen zu lassen. Gegebenenfalls kann man es dann durch einen sauberen Überstich im Kosmetiksalon neu stechen lassen.

Wann entfernt man ein Tattoo durch Abschleifen, mittels Dermabrasion?

Das Abschleifen von Tattoos ist keine häufige Form der Tattoo-Entfernung. Man nutzt die Dermabrasion nur aus zwei Gründen:

  1. Das Tattoo muß sehr schnell entfernt werden
  2. Das Tattoo verursacht eine sehr aggressive allergische Reaktion

Eine schnelle Tattoo Entfernung kann zum Beispiel aus beruflichen Gründen nötig werden, denn eine Tattoo-Entfernung mit dem Laser wird in mehreren Sitzungen über einen längeren Zeitraum durchgeführt.

Auch wenn es zu einer schweren Tattoo-Allergie gekommen ist, die mit Kortison-Präparaten nicht kontrolliert werden kann, ist eine operative Entfernung des Tattoos angeraten. Eine Tattoo Entfernung mit dem Laser ist bei einer Allergie nicht sinnvoll, denn dabei werden die Tattoo Pigmente zersprengt und die Allergene werden verstärkt freigesetzt. Das Immunsystem reagiert dann verstärkt mit allergischen Reaktionen.

Wie genau wird ein Tattoo durch Abschleifen entfernt?

Die Dermabrasion von Tattoos erfolgt mit einer Diamantfräse, das ist eine Art “medizinischer Dremel”. Unter lokaler Betäubung oder Vollnarkose werden die Hautschichten am Tattoo so lange abgetragen, das heißt, bis in die Lederhaut, bis das Tattoo-Pigment entfernt ist. Beim Abschleifen des Tattoos entsteht eine tiefe Schürfwunde, was in der Regel mit einer großflächigen Narbenbildung einhergeht. Man bekommt dann eine Narbe in Form des Tattoos.

In welchen Fällen werden Tattoos herausoperiert und wie wird das gemacht?

Auch hier gilt, wie beim Abschleifen, wenn es schnell gehen muss oder eine Allergie besteht, sollte das Tattoo nicht gelasert, sondern operativ entfernt werden. Dabei ist gleichzusetzen durch welches chirurgische Verfahren man das Tattoo entfernt, ob durch Abschleifen oder durch eine Teilexzision oder Serienexzision. Auch beim Herausschneiden des Tattoos entsteht eine Narbe, je nach OP-Methode als Linie oder Zickzack.

Was genau versteht man bei einer Tattoo-OP unter „Teilexzision“ oder „Serienexzision“?

Sollen sehr große Tattoos entfernt werden, führt man in der Regel eine Teil- oder Serienexzision durch. Das bedeutet, man verteilt die Tattoo-Entfernung auf zwei bis vier Termine. Man schneidet dann bei der ersten OP zunächst nur einen Teil der Tätowierung heraus und wartet dann etwa sechs Monate ab. In dieser Zeit sollte die Spannung der Haut deutlich nachgelassen haben. Das ist die Voraussetzung dafür, dass man die Haut über den dann sehr großen Wunden überhaupt wieder schließen kann. Aber: Das Herausfräsen, Abschleifen oder Operieren eines Tattoos ist nicht die primäre Behandlungsmöglichkeit bei einer Tattoo-Allergie.

Wie kann man eine Tattoo-Allergie behandeln, ohne das Tattoo herauszuschneiden oder abzuschleifen?

Herausschneiden oder Abschleifen muss man ein Tattoo nur bei sehr schweren allergischen Reaktionen. In den allermeisten Fällen läßt sich eine Allergie auf Tattoos, meist sind ja die roten Pigmente die Übeltäter, durch starke Kortisoncremes wieder beruhigen. Wichtig ist es, die Kortisonbehandlung etwas länger fortzuführen, als die Entzündung anhält. So vermeidet man einen Rebound-Effekt, ein Wiederaufflammen der Allergie. In den meisten Fällen ist die allergische Reaktion dann dauerhaft verschwunden. Aber: Es besteht immer die Gefahr, dass die Tattoo-Allergie reaktiviert wird.

Was kann man tun, wenn die starke Kortisoncreme bei der Tattoo-Allergie nicht ausreicht?

Wenn die Kortisoncreme die Symptome nicht kontrolliert, wäre das Einspritzen einer Kortisonlösung der nächste Therapieschritt. Nur wenn all diese Maßnahmen nicht fruchten, sollte man eine Operation zur Entfernung des Tattoos in Erwägung ziehen.

Wie kann man verhindern, dass eine Tattoo-Allergie nach einer erfolgreichen Kortisonbehandlung wiederkommt?

Damit eine Tattoo-Allergie nicht wiederkommt, würde ich zwingend davon abraten, sich mit der Tattoo-Farbe, auf die man die Allergie entwickelt hat, erneut stechen zu lassen. Sollte man später den Wunsch haben, das Tattoo loszuwerden, wäre von einer Laserbehandlung abzuraten. Denn durch das Zerschießen der Partikel in sehr viele kleine Teilchen würde eine bestehende Allergie auf das Tattoo-Pigment mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wieder angeschoben. Dann besteht ab einem gewissen Punkt das Risiko, daß Kortison nicht mehr hilft, und dann muß man operieren. Deshalb gilt es zunächst erst einmal zu versuchen, die Allergie auf die Tätowierung mit konservativen Maßnahmen in den Griff zu bekommen, was meiner Erfahrung nach auch meistens gelingt.

Wie genau erfolgt die Laser-Therapie zur Tattoo-Entfernung und in welchen Fällen ist das sinnvoll?

Die Tattoo-Entfernung mit gütegeschalteten Lasersystem, also Pigment- oder Tattoo-Lasern, ist der unangefochtene Goldstandard, wenn es um die narbenfreie Entfernung von Tattoos geht. Alle anderen Methoden bringen entweder ein schlechteres Ergebnis oder es ist aus medizinischen Gründen davon abzuraten. Aber: Nicht immer läßt sich ein Tattoo mit einem Laser vollständig entfernen.

In welchen Fällen kann man ein Tattoo mit einem Laser nicht gut entfernen?

Wenn das Tattoo sehr dicht gestochen bzw. intensiv eingebracht wurde, kann es sein, daß es auch nach dem Lasern noch sichtbar ist. Das ist dann der Fall, denn sich die Hautstruktur durch das Tätowieren verändert hat und das Tattoo vernarbt ist bzw. von der benachbarten Haut absteht. Wenn man dann das Pigment mit dem Laser aus dem vernarbten Gewebe entfernt, demaskiert man die Narbe und sie wird sichtbar. Das kommt jedoch nicht vom Lasern, sondern vom Stechen.

 

Welche Laserarten werden zur Entfernung von Tattoos eingesetzt?

Zur Entfernung von Tätowierungen braucht man einen gütegeschalteten Laser. Ob das ein Nd:YAG-Laser (Neodym-dotierter Yttrium-Aluminium-Granat), ein Alexandrit-Laser, ein Rubin-Laser oder ein anderer Lasertyp ist, spielt keine Rolle. Hauptsache es handelt sich um einen Tattoolaser oder auch Pigmentlaser, der kurze Pulse im Nano- oder Pikosekundenbereich hat. Die ältere Laser-Generation bzw. die konventionellen Nanosekundenlaser, die sehr gut funktionieren, arbeiten mit Impulsen im Nanosekundenbereich. Seit 10 Jahren stehen Picosekundenlaser, die mit kürzeren Impulsen arbeiten, zur Verfügung und die mit weniger Sitzungen zur Tattooentfernung auskommen. In Studien ist man hier allerdings zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen, so dass die Zeitersparnis relativ sein dürfte. Ein Vorteil des Pikosekundenlasers ist jedoch, dass die Behandlung weniger schmerzhaft ist.

Wie entfernt man Tattoos mit einem Tattoolaser bzw. Pigmentlaser?

Durch die Behandlung mit dem Tattoo oder Pigmentlaser werden die Farbpigmente zersprengt und es entstehen unzählige kleinere Partikel, die vom Immunsystem abgebaut und abtransportiert werden können. Je nachdem welche Farbe man entfernen möchte, braucht man Laser unterschiedlicher Wellenlängen, wie Nd:YAG, Alexandrit, Rubin und andere. Je nach Menge des Tattoo-Pigments in der Haut braucht es mitunter zehn oder gelegentlich auch mehr Behandlungen, bis das Tattoo vollständig entfernt ist, wobei zwischen den einzelnen Sitzungen mehrwöchige Pausen liegen sollten. 

 

Von links nach rechts: Starke allergische Reaktion auf die Tattoo-Farbe „Rot“; Tattoo nach Biopsie und Unterspritzung mit Kortison; Tattoo mit schlechter Wundheilung nach Abschabung; Quelle: Sabine Schwandtner,www.mein-allergie-portal.com

Von links nach rechts: OP-Naht nach teilweiser operativer Entfernung des  Tattoos (Teilexzision); OP-Naht nach operativer Entfernung des gesamten Tattoos; Narbe der Tattoo-Entfernung nach Abheilung; Quelle: Sabine Schwandtner,www.mein-allergie-portal.com                                      Von links nach rechts: OP-Naht nach teilweiser operativer Entfernung des Tattoos (Teilexzision); OP-Naht nach operativer Entfernung des gesamten Tattoos; Narbe der Tattoo-Entfernung nach Abheilung; Quelle: Sabine Schwandtner,www.mein-allergie-portal.com

Was ist bei der Entfernung von Permanent Make-up zu beachten?

Permanent Make-up ist, wie gesagt, auch ein Tattoo. Zu beachten ist allerdings, daß die Permanent Make-up-Farben beim Entfernen fast immer einen Farbumschlag zeigen, und das sollten die Patienten vorher wissen. Das bedeutet, zum Beispiel für die Entfernung der roten Pigmentfarbe von den Lippen, daß die rote Farbe bei der ersten Lasersitzung durch die Hitze oxidiert. Das Ergebnis ist dann häufig ein Farbumschlag von Rot auf Schwarz. Schwarze Pigmente hingegen, schlagen häufig in grün um. In einem Fall in meiner Praxis schlug braun in orange um.

Diese Farbumschläge können kosmetisch abgedeckt werden, bis das Permanent Make-up vollständig entfernt ist. Zur Entfernung von Permanent Make-up benötigt man meist nicht so viele Sitzungen wie beim klassischen Tattoo, weil weniger Pigment in die Haut eingebracht wird. Dennoch sind in speziellen Fällen auch einmal bis zu zehn Sitzungen nötig, bis ein Permanent Make-up vollständig entfernt ist.

Welche Tattoos lassen sich schwer und welche leicht entfernen?

Am schwersten lassen sich Profi-Tätowierungen entfernen, die sehr dicht und intensiv mit einer Tattoo-Maschine gestochen wurden. Dabei gelangt eine große Menge an Pigment in die Haut und dementsprechend baucht man sehr lange, bis man es wieder entfernt hat. Laien-Tätowierungen, die sich Manche sogar selbst stechen, lassen sich leichter entfernen, denn dabei gelangt weniger Pigment in die Haut als bei einer Profitätowierung. Gleiches gilt für Permanente Make up. Es gibt aber auch Unterschied je nach Farbe.

Welche Tattoo-Farben lassen sich leicht, welche schwer entfernen?

Die Tattoofarbe Schwarz lässt sich mit allen Arten von Tattoolasern am besten entfernen. Rot ist die zweithäufigste Tattoo-Farbe. Sie läßt sich gut mit einem frequenzverdoppeltem Nd:YAG-Laser entfernen. Was die Verträglichkeit angeht, hat man jedoch festgestellt, daß das Pigment „Rot“ bei Tätowierungen häufig Probleme bereitet. So treten allergische Reaktionen auf die Farbe „Rot“ öfter auf als dies bei anderen Farben der Fall ist.

Bei allen anderen Farben kommt es auf die jeweilige Konstellation an. Schwierig wird das Lasern von Tattoos häufig bei hellen Tattoo-Pigmenten, wie zum Beispiel Weiß oder Hautfarben beim Permanent Make-up. Schließlich muß das Pigment die Laser-Energie aufnehmen und Weiß nimmt eigentlich keine Wellenlänge so richtig gut auf. Auch bei Farben wie Pink oder Türkis kann die Entfernung einer Tätowierung schwierig werden. Bei der Farbe Blau läßt sich ein Tattoo in Dunkelblau besser entfernen als in Hellblau, bei Grün ist das unterschiedlich. Wenn man also mit dem Gedanken spielt, sich ein Tattoo stechen zu lassen, dann sollte man Schwarz wählen, denn da kommt es seltener zu Allergien und man kann das Tattoo auch leichter wieder entfernen. Auch bei dunkler Haut kann die Tattoo-Entfernung mit dem Laser Probleme bereiten, denn dann nimmt nicht nur das Tattoo-Pigment, sondern auch die dunkle Haut die Energie des Lasers auf. Dies kann zu einer Depigmentierung der Haut führen.

Was ist bei der Laser-Therapie zur Entfernung der Tätowierung sonst noch zu beachten?

Neben der Pigmentmenge und der Größe des Tattoos sind die Expertise des Lasertherapeuten und die Art des Lasers ausschlaggebend für den Therapieerfolg. Außerdem spielen auch das Immunsystem und der Lymphabstrom des Behandelten eine wichtige Rolle. Auch die Lebensführung kann eine Rolle spielen: Man hat festgestellt, daß bei Rauchern die Therapieergebnisse nach dem Lasern des Tattoos schlechter sind als bei Nichtrauchern. Aber auch die chemische Zusammensetzung der Pigmente sowie die Lokalisation am Körper beeinflussen den Erfolg der Behandlung. Am Körperstamm, am Oberschenkel oder am Oberarm ist eine Tattoo-Entfernung einfacher als in der Peripherie, wie etwa am Fußrücken. Man braucht dann mehr Sitzungen, bis das Tattoo entfernt ist.

Gibt es nach einer Tattoo-Entfernung Möglichkeiten, den Heilungsprozeß zu unterstützen?

Die Hypothese lautet: Wenn man nicht raucht, ist die Haut-Durchblutung besser und letzten Endes wird dann mehr Pigment durch das Immunsystem abtransportiert. Zur Unterstützung des Wundheilungsprozessen und der Regeneration nach der Laserentfernung eines Tattoos empfiehlt die Laserleitlinie bestimmte Wirkstoffe in Cremes, wie zum Beispiel Dexpanthenol.

Kann man jedes Tattoo vollständig entfernen?

Bei Tattoos mit wenig Pigment hat man eine gute Chance auf vollständige Entfernung. Bei einem gewissen Prozentsatz der Behandelten führen Pigmentreste zu einem kleinen Schatten in der Haut, der nicht vollständig entfernt werden kann. Gerade wenn viele Sitzungen nötig sind, kann es auch sein, daß die Pigmentzellen “mitreagieren”, so daß man einen leichten Negativabdruck des Tattoos behält. Außerdem kommt es, wie gesagt, vor, dass Tattoos vorvernarbt sind und die Narben durch das Lasern sichtbar werden. Man kann also nicht in jedem Fall versprechen, dass ein Tattoo spurlos entfernt werden kann. Das sollte man bedenken, bevor man sich für eine Tätowierung entscheidet. Die Entfernung ist nicht immer einfach, kann lange dauern und ist teuer. Zudem sagen viele Patienten, daß es schmerzhafter war, das Tattoo zu entfernen, als es stechen zu lassen.

Wie findet man den richtigen Arzt für die Entfernung des Tattoos?

Sowohl für das Stechen als auch für die Tattoo-Entfernung sollte man sich einen Experten suchen. Adressen findet man hier:

Deutschen Dermatologische Lasergesellschaft
https://www.ddl.de/die-ddl/mitglieder

Doc Tattooentfernung
https://doc-tattooentfernung.com/

Bundesverband Tattoo e. V.
https://bundesverband-tattoo.de

Deutsche organisierte Tätowierer
https://www.dot-ev.de/

Herr Prof. Gerber, herzlichen Dank für dieses Gespräch!

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

30. Oktober 2023

Autor: S. Jossé/P. Gerber, www.mein-allergie-portal.com

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