Skip to main content

Trockene Haut? Ausschlag? Ist es ein Ekzem?

Trockene Haut allergisches Hautekzem
Was ist der Unterschied zwischen trockener Haut und allergischem Hautekzem?, Bildquelle: Canva (shank_ali, siniehinaalona, tylim, AboutnuyLove)

Gerade in der kalten Jahreszeit kommt es bei vielen Menschen zu extrem trockener, manchmal sogar rissiger Haut. Trockener, rissiger Hautausschlag kann aber auch auftreten, wenn man ein allergisches Ekzem hat. Wann ist die Haut „nur“ trocken und wann handelt es sich um ein Hautekzem? Wie unterscheiden sich die Symptome und was tut man dagegen?

Autor: Dr. med Anna Eger

Trockene Haut – ein häufiges Problem?

Mit über 10 Millionen Betroffenen in Deutschland ist trockene Haut eines der häufigsten dermatologischen Diagnosen. Von dem Problem der trockenen Haut sind Männer und Frauen gleichermaßen betroffen. Es gibt eine Veranlangung für trockene Haut, die in den ersten Lebensjahren und -jahrzehnten unter Umständen gar nicht auffällt. Mit zunehmendem Alter entwickelt sich dann, je nach Veranlagung und eintrainierten Verhaltensweisen, eine therapiebedürftige Hauttrockenheit. Gerade im Winter kommt es relativ häufig vor, dass Menschen den Eindruck haben, sie hätten einen trockenen Hautausschlag oder ein Hautekzem. Menschen, die sehr häufig die Hände waschen oder desinfizieren oder sehr häufig putzen, können an den Händen eine massive Trockenheit entwickeln – ein häufiges Phänomen. Auch der Beruf und die Hobbies spielen eine Rolle.

Wann hat man extrem trockene Haut?

Trockene Haut ist – im Unterschied zu Neurodermitis, Schuppenflechte oder ähnlichen Hautkrankheiten – keine Erkrankung. Vor allem in der Winterzeit leiden viele Menschen unter trockener Haut, man spricht dann auch von Xerodermie. Die Definition für „Xerodermie“ lautet: Trockene Haut, die weder ererbt, noch mit systemischen Auffälligkeiten assoziiert ist. Man muss sie also diagnostisch von vererbbaren Hautkrankheiten, die mit Hauttrockenheit einhergehen, abgrenzen und andere mit trockener Haut zusammenhängende Auffälligkeiten am oder im Körper ausschließen.

Mögliche Zeichen einer trockenen Haut sind:

  • Großflächige trockene schuppende Hautareale unter anderem an Unterschenkeln, Unterarmen, später auch an Bauch und Rücken und am ganzen Körper
  • Vermehrt rieselnde Schuppen
  • Raue, glanzlose Haut
  • Vergröbertes Hautrelief
  • Unangenehmes Spannungsgefühl
  • Brennendes Gefühl
  • Juckreiz

Auf dem Boden trockener Haut kann sich im weiteren Verlauf auch ein Hautekzem, ein sogenanntes Austrocknungsekzem, entwickeln. Auch Neurodermitis geht mit trockener Haut einher und die Unterscheidung zwischen den beiden ist nicht immer ganz einfach.

Welche Risikofaktoren gibt es, eine trockene Haut zu entwickeln?

Bestimmte Waschgewohnheiten und die Verwendung bestimmter Reinigungsmittel befördern trockene Haut. Heiße, ausgiebige Bäder haben ebenfalls einen Austrocknungseffekt auf die Haut. Vorsicht ist auch bei Saunabesuchen angesagt – obwohl Betroffene mit trockener Haut von regelmäßigen Saunabesuchen durchaus profitieren können. Allerdings sollte die Haut nach dem Saunagang besonders intensiv mit fetthaltigen Pflegeprodukten eingecremt werden.

Risikofaktoren für eine trockene Haut sind:

  • Trockenes, kaltes Klima
  • Starke Sonnenexposition
  • Höheres Alter
  • Häufiges Waschen/Baden mit Gebrauch scharfer Seifen
  • Neurodermitis
  • Feuchtarbeiten
  • Kontakt mit hautschädigenden Stoffen

Wann ist es ein Hautekzem?

Das Ekzem entsteht häufig auf dem Boden trockener Haut, wenn schwer trockene Haut sich entzündet. Aber: Ein Ekzem geht zudem auch mit einer Rötung der Haut einher, das heißt mit einer sichtbaren Entzündungsreaktion. Zusätzlich kann das Hautekzem mit schuppenden Veränderungen oder Bläschen vergesellschaftet sein oder nässen. Auch die Hautekzeme gehen mit einer verstärkten Trockenheit einher. Hier ist es wichtig, die Ursache der Hautveränderung zu ermitteln, da sich Hautekzeme häufig nicht von alleine zurückbilden, immer wiederkehren oder sich gegebenenfalls sogar weiter ausbreiten

Zeichen eines Austrocknungsekzems sind - neben denen der trockenen Haut:

  • Rötung der Haut
  • Gelegentlich schmerzende Haut
  • Oberflächliche netzartig gemusterte Einrisse
  • Nässende Entzündungen oder Bläschen
  • Häufig Kratzspuren mit oberflächlichen Blutungen
  • Möglicherweise Missempfindungen an der Haut
  • Mit zunehmender Dauer münzförmige, rötlich-bräunliche, infiltrierende Flecken

Wie kommt es zu trockenen Ekzemen?

Es gibt viele verschiedene Krankheiten mit Ekzemen an der Haut, wie zum Beispiel:

  • das atopische Ekzem oder Neurodermitis
  • das seborrhoische Ekzem
  • das Kontaktekzem

Dabei gibt es chronische Hauterkrankungen, bei denen Ekzeme auftreten und innere Erkrankungen, die sich unter anderem auch an der Haut widerspiegeln und mit Ekzemen einhergehen. Die Hautbarriere spielt dabei eine wichtige Rolle. Beim atopischen Ekzem, der Neurodermitis, ist die Hautbarriere sogar nicht nur an den betroffenen Hautarealen gestört, sondern generell, auch an den ekzemfreien Stellen. Das liegt daran, dass bei vielen Betroffenen eine genetische bedinge Störung der Hautbarrierefunktion vorliegt. Diese Hautbarriere kann aus verschiedenen Gründen gestört werden. Neben der gestörten Barrierefunktion spielt außerdem eine Verminderung von Feuchthaltefaktoren für die Entstehung trockener Ekzeme eine Rolle.

Mögliche Ursachen für die Entwicklung eines Austrocknungsekzems können sein:

  • übermäßiger Gebrauch von Seifen, Duschgel und Körperpflegemitteln
  • Mangelernährung, chronischer Flüssigkeitsmangel
  • Dermatologische Erkrankungen, wie die Vulgäre Ichthyose, eine vererbbare Hautkrankheit, oder die oben genannten Hauterkrankungen
  • Essstörungen, wie Magersucht
  • Neurologische Erkrankungen, wie Neuropathie
  • Internistische Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion oder Nierenfunktionsstörungen
  • Hormonelle Veränderungen, wie in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren
  • Alkoholsucht oder andere Suchterkrankungen
  • Medikamente, wie Isotretinoin, wassertreibende Medikamente, einige Chemotherapeutika und Immunmodulatoren, einige Blutdruckmedikamente, die „Pille“

Extrem trockene Haut: Spielt Stress eine Rolle?

Stress hat einen negativen Einfluss auf die Barrierefunktion der Haut. Außerdem führt chronischer psychischer Stress zu einer verminderten Bildung von dermalen Lipiden, also Fett der Haut, und zu einem verstärkten Wasserverlust über die Haut. Diese Effekte werden durch die stressbedingt gesteigerte Produktion des „Stresshormons“ Cortison bewirkt. Cortison verändert die Durchlässigkeit der Hornschicht der Haut. Das Stress zu extrem trockener Haut führen kann, hat man auch in Studien untersucht und gefunden.

Welche Stellen des Körpers können von trockenen Ekzemen betroffen sein?

Zu trockenen Stellen an der Haut kommt es an Körperstellen, die sehr stark belastetet werden bzw. mit dem Allergen oder Kontaktallergen in direkten Kontakt kommen. Außerdem sind Hautareale, die weniger Talgdrüsen aufweisen, häufiger von den Folgen trockener Haut betroffen.

Menschen, die sehr viel mit den Händen arbeiten oder sich sehr häufig die Hände waschen oder Reinigungsmitteln ausgesetzt sind, haben oft Ekzeme an den Händen. Bei älteren Patienten sind oft die unteren Extremitäten bzw. der Bereich der Unterschenkel von trockenen Hautstellen betroffen. Das liegt daran, dass bei dieser Patientengruppe häufig zusätzlich auch Störungen des venösen Systems vorliegen.

Auch Kinder können von trockener Haut betroffen sein.

Die am häufigsten beziehungsweise als erstes von trockener Haut und trockenen Ekzemen betroffenen Körperregionen sind:

  • Unterschenkel
  • Unterarme
  • Hand/Hände
  • Fuß/Füße

Es können aber auch die übrigen Körperregionen von trockener Haut betroffen sein, wie:

  • Gesicht
  • Bauch, Rücken
  • Kopfhaut
  • Augenlider
  • Lippen
  • Intimbereich

Trockene Ekzeme sind also an jeder Körperstelle möglich?

Trockene Ekzeme, wie das Kontaktekzem, können an fast jeder Körperstelle auftreten. Typischerweise findet man sie an den Stellen des Körpers, die mit dem Kontaktallergen in Berührung kommen. Deshalb lassen sich aus der Lokalisation auch Hinweise auf das auslösende Kontaktallergen ableiten. Zum Beispiel kann sich eine Allergie auf Gummi an Körperstellen zeigen, an denen gummihaltige Bündchen der Unterwäsche mit der Haut in Berührung kommt. Eine Nickelallergie kann dort auftreten, wo ein Hosenknopf oder nickelhaltiger Schmuck die Haut berührt.

Häufig, oft bei beruflicher Exposition oder aufgrund von Hobbies, sind die Hände betroffen, seltener die Ellenbogen. Auch Inhaltsstoffe aus Textilien oder Schuhen wie Farbstoffe, Duftstoffe oder Gerbstoffe können ein Kontaktekzem verursachen. Im Gesichtsbereich sind oft Inhaltsstoffe von Kosmetika die Auslöser von Ekzemen.

Bei Babys und Kleinkindern ist häufig der Gesichts- oder Halsbereich vom atopischen Ekzem, der Neurodermitis, betroffen. Bei den Kindergartenkindern treten die typischen Beugen Ekzeme auf. Bei Erwachsenen können alle Körperbereiche betroffen sein.

Wie wird die Diagnose von Hautekzemen gestellt?

Vermutet man ein allergisches Kontaktekzem, ist die Diagnose nicht leicht. Die Voraussetzung für eine exakte Diagnose sind die möglichst genauen Beobachtungen des Patienten. Je besser dieser beschreiben kann, wann und in welchem Zusammenhang das Hautekzem auftritt und je genauer er beobachtet hat, welche Veränderungen dem vorausgingen, desto größer die Chance, das auslösende Allergen zu identifizieren. Diese Identifizierung erfolgt mittels Epikutantest mit geprüften Testsubstanzen.

Grundsätzlich sind die Beobachtungen des Patienten auch bei der Frage, ob es sich nur um sehr trockene Haut oder doch um ein Ekzem handelt, von größter Wichtigkeit, denn eine frühzeitige Behandlung mit einer Basistherapie ermöglicht es oft, auf eine Kortisonbehandlung zu verzichten.

Die Anamnese, das ist ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten, sollte Fragen nach atopischen Erkrankungen, Umweltfaktoren, inneren Faktoren bzw. Krankheiten und zum Verlauf enthalten. Andere Formen der Ekzeme, die auch mit inneren Erkrankungen einhergehen, müssen ausgeschlossen werden.

Prinzipiell gibt es biophysikalische Messmethoden, mit deren Hilfe man die subjektiven Beschwerden bei trockener Haut und zum Beispiel die Barrierefunktion der Haut messen kann. Allerdings spielt das in der Praxis für die Diagnosestellung keine Rolle, sondern findet in klinischen Studien oder nur bei ganz speziellen Fragestellungen statt.

Auf welche Allergene testet man bei Verdacht auf Kontaktekzem?

Es gibt eine Art Hitliste der Kontaktallergene, die ständig aktualisiert wird und gewisse Standardsubstanzen enthält, die zunächst im Block getestet werden. Besteht darüber hinaus der Verdacht auf weitere Substanzen als Auslöser des Kontaktekzems, gibt es definierte Testreihen, auch für verschiedene Berufsgruppen.

Nur exemplarisch seien hier einige Allergene der Standard-Testreihe bei Verdacht auf Kontaktekzem genannt:

  • Kaliumdichromat
  • Thiuram-Mix
  • Kobalt (II)-Chlorid
  • Perubalsam
  • Kolophonium
  • Wallwachsalkohol
  • Epoxidharz
  • Formaldehyd
  • Duftstoffmix
  • Terpentin

Mit welchem Allergie Test testet man bei Verdacht auf Kontaktekzem auf die verdächtigen Allergene?

Um Kontaktallergene zu identifizieren, nutzt man den Epikutantest. Dafür werden kleine Pflaster auf den Rücken des Patienten aufgeklebt, bei denen Allergene in die Trägersubstanz Vaseline eingebracht wurden. Diese Pflaster verbleiben dann zwei bis drei Tage und wenn eine Allergie auf eines der getesteten Allergene besteht, entwickelt sich im Testareal ein Ekzem, das eine Sensibilisierung nachweist.

Was passiert, wenn der Allergietest auf Kontaktallergene nicht anschlägt?

Ist das Allergen über die Standardtests nicht nachweisbar, muss man versuchen, Substanzen zu finden, die ebenfalls als Allergen in Frage kommen. Dafür gilt es zunächst, die in Frage kommenden Allergenquellen einzugrenzen und deren Inhaltsstoffe zu ermitteln. Handelt es sich zum Beispiel um ein Haarfärbemittel, ist es oft nicht so leicht, dies herauszufinden. Sind die Substanzen bekannt, muss man abklären, ob diese getestet werden dürfen und wie dies erfolgen soll, damit eine verlässliche Aussage möglich wird. So spielt es unter anderem auch eine Rolle, in welchem Verdünnungsgrad eine Substanz für einen Epikutantest eingesetzt werden kann. Viele Substanzen wirken in hoher Konzentration irritativ, ohne dass zwangsläufig eine Allergie bestehen muss.

Die Epikutantests können außerdem modifiziert werden, wenn keine plausiblen Ergebnisse erzielt werden können. Darüberhinaus können in speziellen Fällen weitere Testmethoden erwogen werden.

Was kann man gegen trockene Haut tun?

Sowohl trockene Haut als auch Hautekzeme können sich verbessern, wenn man die Haut mit einer Basistherapie mittels geeigneter Creme oder Salbe gegen trockene Haut unterstützt. Das ist nicht nur eine reine Pflegemaßnahme, sondern wichtiger Bestandteil der Therapie zur Wiederherstellung der Hautbarrierefunktion. Mit „Basistherapie“ ist eine Behandlung der Haut mit feuchtigkeitsspendenden, rückfettenden, filmbildenden, hautberuhigenden und/oder juckreizlindernden Lotionen, Cremes oder Salben gemeint, die die trockene Haut regenerieren und die natürliche Hautbarrierefunktion verbessern. Vor allem nach dem Händewaschen, Baden oder Duschen sollte die Hautbarrierefunktion gestärkt werden.

Wie sieht die Therapie beim Hautekzem aus?

Die Voraussetzung für eine effiziente Therapie von trockenem Hautausschlag bei der Kontaktallergie ist die genaue Ermittlung des Allergens und die dementsprechende Meidung. Kann man das auslösende Allergen nicht identifizieren oder ist eine Allergenmeidung nicht möglich, gibt es verschiedene Behandlungsstrategien. Mit symptomatischen Therapien, etwa mit Antihistaminika, behandelt man den Juckreiz. Lokal antientzündlich behandelt man Ekzeme mit Cremes, die Kortison enthalten, also Kortison Cremes. Bei ausgeprägten, chronischen Ekzemen kann auch eine kurzzeitig systemische Kortisontherapie erfolgen. Auch UV-Therapien kann man zur Behandlung von Hautekzemen einsetzen. Darüber hinaus erhalten Patienten mit chronischen beruflich bedingen Handekzemen eine Schulung, bei der sie lernen, wie sie im Alltag die natürliche Hautbarriere schonen bzw. stärken können.

Therapie bei extrem trockener Haut: Was tun?

Es gibt viele Möglichkeiten, etwas gegen trockene Haut zu unternehmen.

Cremen gegen trockene Haut

Patienten mit trockener Haut werden bestimmte Hautpflegeprodukte empfohlen, die frei an Zusatz- und Duftstoffen sind und regelmäßige Pflegestrategien, die den Wasserverlust der Haut oder bestimmte fehlende Bestandteile, wie zum Beispiel Fette, ausgleichen sollen. Zudem muss neben äußeren Faktoren, die zur Hauttrockenheit führen, unter Umständen auch nach inneren Faktoren die Hauttrockenheit auslösen oder verstärken können, gesucht werden. Es gibt unterschiedliche Substanzen, die die Haut- und Hautbarriere stärken und die natürliche Fett- und Feuchtigkeitsregulation der Haut unterstützen bzw. wieder herstellen.

Fett oder feucht: Welche Creme ist besser?

Bei Cremes gibt es verschiedene Grundlagen, eher fetthaltige oder eher feuchtigkeitshaltige. Diese Grundlagen werden von den Patienten sehr unterschiedlich wahrgenommen. Deshalb ist es bei der Wahl des richtigen Pflegeproduktes sehr wichtig, die individuellen Vorlieben des Patienten zu beachten und gemeinsam mit dem Patienten ein Pflegeprodukt zu finden, dass dieser als angenehm empfindet. Nur wenn ein Pflegeprodukt als positiv empfunden wird, wird der Patient es auch mehrmals täglich anwenden.

Feuchtigkeitshaltige, hydrophile Inhaltsstoffe sind zum Beispiel:

  • Glycerin
  • Harnstoff/ Urea
  • Milchsäurederivate

Die fetthaltigen Inhaltsstoffe werden in „rückfettend“ und „filmbildend“ unterteilt:

Rückfettende physiologische Hautfette, die die Fettstrukturen der Haut wiederauffüllen, sind beispielsweise:

  • Ceramide
  • Cholesterin
  • Freie Fettsäuren
  • Bestimmte Bestandteile natürlicher Öle, wie Nachtkerzenöl, Traubenkernöl, Wollwachs

Hingegen hinterlassen die folgenden Substanzen einen dünnen fettigen Film auf der Hautoberfläche und durchdringen die Haut nicht:

  • Öle, Fette oder Wachse auf Mineralölbasis, wie Vaseline
  • Öle, Fette oder Wachse auf Silikonölbasis, wie Dimethicon

Hautberuhigende Inhaltsstoffe, die die Ausschüttung von Entzündungshormonen hemmen und die Wundheilung fördern, sind zum Beispiel:

  • Licochalcone
  • Despanthenol
  • Haferextrakt

Juckreizlindernde und/oder die Kälterezeptoren aktivierende Inhaltsstoffe für trockene Haut sind:

  • Polidocanol
  • Menthol
  • Campher
  • Tannine

Hausmittel bei trockener Haut

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die trockene, beanspruchte Haut mit einfachen Hausmitteln zu pflegen. Ein genereller wertvoller Tipp ist, ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser, Tee oder ähnlichem während des Tages zu sich zu nehmen. Wenn nichts dagegen spricht, wie eine Herzschwäche oder eine Blutwäsche wegen einer Nierenfunktionsstörung, sollten mindestens 2 Liter getrunken werden – 3 Liter sind sogar noch besser. Weiterhin sollte die Luftfeuchtigkeit, besonders im Winter in beheizten Innenräumen, ausreichend hoch sein, um eine zusätzliche Austrocknung der Haut zu vermeiden. Ein weiterer allgemeiner Tipp ist das Meiden von Wollkleidung, stattdessen das Tragen von Baumwolle.

Zur äußeren Anwendung auf der Haut können die folgenden Hausmittel bei trockener Haut sehr angenehm und wirksam sein:

  • Kokosöl
  • Olivenöl
  • Quark oder Joghurt, auch mit etwas Honig vermischt
  • Aloe Vera
  • Kamille
  • Zugabe von Milch oder Öl ins Badewasser
  • Aufguss aus Haferflocken

Extrem trockene Haut: Wie waschen?

Auch die Körperpflegeprodukte, die zum Händewaschen, Duschen oder Baden benutzt werden, sollte man mit dem Patienten besprechen, wenn die Haut sehr trocken ist. Viele Produkte verändern den pH-Wert der Haut so negativ, dass die Symptome verstärkt werden. Deshalb rät man mittlerweile zu möglichst neutralen, duftstofffreien Waschsyndets und eher zum Duschen als zum Baden, weil Baden die Haut deutlich stärker austrocknet. Es gibt auch die Möglichkeit, bei Wannenbädern rückfettende Öle zu verwenden, die eine Film auf der Haut bilden, der dann aber auch nicht zu heftig wegfrottiert werden darf. Ein Vollbad sollte nicht länger als 5 Minuten genommen und keine Schaumbäder verwendet werden. Beim Duschen sollte man eher eine lauwarme Wassertemperatur wählen.

Trockene Haut: Hilft die Ernährung?

Zu den allgemeinen Ernährungstipps bei trockener Haut zählen:

  • Meiden Sie Zitrusfrüchte
  • Verzichten Sie auf sehr heißes und stark gewürztes Essen
  • Trinken Sie keine größeren Mengen heiße Getränke
  • Vermeiden Sie alkoholische Getränke

Da ein Vitaminmangel an Vitamin D, Vitamin A, Vitamin B-Komplex, Zink und Eisen und anderer Spurenelemente zur Entwicklung trockener Haut beitragen können, sollte generell auf eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung geachtet werden. Auch Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E, sowie ungesättigte Fettsäuren sind für die Schutzfunktionen der Haut von Bedeutung. Die Phytoestrogene in grünem Tee zum Beispiel, haben einen positiven Effekt auf den Alterungsprozess der Haut. Bei trockener Haut wird besonders eine erhöhte Zufuhr von Vitamin E und Gamma-Linolensäure (Nachtkerzenöl) empfohlen.

Vitamin E verbessert die Struktur der Hautoberfläche, erhöht das Feuchthaltevermögen der Hornschicht der Haut und wirkt antientzündlich.

Vitamin E ist besonders in folgenden Lebensmitteln enthalten:

  • Getreide, Mais, Reis
  • Nüsse
  • Blattgemüse
  • Vollkornbrot und Vollkornflocken
  • Getreidekeimlinge, Keimöle
  • Innereien, Fleisch
  • Eidotter
  • Butter

Wie lange dauert es, bis ein Ekzem wieder weg ist?

Eine pauschale Antwort auf die Frage, wie lange ein Ekzem bestehen bleibt, gibt es nicht. Die Dauer eines Ekzems hängt von vielerlei Faktoren ab. Dazu gehören die Ursache, der Schweregrad, der Zeitpunkt der Diagnose sowie der Zeitpunkt der Einleitung der richtigen Therapiemaßnahmen. Außerdem spielen Begleit- beziehungsweise Grunderkrankungen, äußere Einflüsse und die Mitarbeit des Betroffenen eine Rolle. Ein Ekzem kann wenige Tage andauern, kann sich aber auch über Monate und Jahre hinweg chronifizieren.

Quellen:

https://dkg.ivdk.org/testreihen.html#a001

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/ddg.14734

https://register.awmf.org/assets/guidelines/013-018l_S3_Durchfuehrung-Epikutantest-Kontaktallergene-Arzneimittel_2019-05-verlaengert.pdf

https://www.scielo.br/j/abd/a/46zwjFRGgcyfSJnFGXCMWst/?format=pdf&lang=en

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/ddg.13580

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-22-2003/pharm7-22-2003/

https://www.altmeyers.org/de/dermatologie/exsikkationsdermatitis-4685 

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

20. Februar 2023

Autor: Dr. med. Ann Eger, www.mein-allergie-portal.com

Artikel teilen

Lesen Sie auch

Weitere Beiträge