Histaminunverträglichkeit: Welche Symptome können auftreten?
Histaminunverträglichkeit ist oft schwer zu erkennen und zeigt verschiedenste Symptome. Welche Symptome auftreten können erklärt Dr. Yvonne Braun, Diplom-Oecotrophologin, Ernährungsberaterin/DGE und Ernährungsfachkraft Allergologie (DAAB) im Interview mit MeinAllergiePortal.
Autor: Sabine Jossé M. A.
Interviewpartner: Dr. Yvonne Braun
Symptome bei Histaminunverträglichkeit: Die wichtigsten Fakten!
▶Für die Histaminunverträglichkeit typische Symptome gibt es nicht
▶Häufig kommt es jedoch zu Flush, juckender, geröteter Haut und Bauchproblemen
▶Die Histaminunverträglichkeit wird deshalb meist durch Ausschluss anderer Erkrankungen diagnostiziert
Frau Dr. Braun, woran erkennt man eine Histaminunverträglichkeit?
Eine Histaminunverträglichkeit festzustellen, ist oft nicht so einfach. Im Prinzip gibt es keine typischen Symptome, die sofort auf eine Histaminunverträglichkeit deuten. Leider reagieren nicht alle Betroffenen gleich.
Auch die Messung der Diaminoxidase im Blut gilt nicht als gesichertes Diagnoseinstrument für die Histaminunverträglichkeit.
Welche Symptome treten bei Histaminunverträglichkeit besonders häufig auf?
Ein klassisches Symptom ist beispielsweise eine plötzliche Hautrötung im Gesicht, der so genannte „Flush“. Auch juckende oder gerötete Haut am ganzen Körper kommt häufig vor, ebenso wie gastrointestinale Beschwerden.
Welche anderen Symptome kann es bei Histaminunverträglichkeit noch geben?
Es gibt eine sehr große Bandbreite von Symptomen, angefangen bei anschwellenden Schleimhäuten, laufender Nase und Niesanfällen. Andere Betroffene leiden unter Durchfall, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen. Auch Herzklopfen, Herzrasen, Kopfschmerzen oder Schwindel sind möglich. Manche berichten von sehr starken Menstruationsbeschwerden oder Ödemen – Wasseransammlungen vor allem an den Augenlidern.
Mit welchen Erkrankungen kann Histaminunverträglichkeit verwechselt werden?
Die Symptome unterscheiden sich kaum von denen anderer Nahrungsmittelunverträglichkeiten. So kann Histaminunverträglichkeit wie Laktose- oder Fruktosemalabsorption aussehen. Oder die Symptome deuten auf eine Allergie hin. Daher wird die Histaminunverträglichkeit meist durch Ausschluss diagnostiziert. Kann durch einen Test Laktoseintoleranz oder Fructosemalabsorption ausgeschlossen werden und verschwinden die Symptome bei einer histaminarmen Ernährung, dann besteht der Verdacht der Histaminunverträglichkeit.
Denkt man an die Nase und Schleimhäute, gleichen die Symptome manchmal auch denen einer Erkältung. Manche Kunden berichten mir, dass sie von Rotwein immer Schnupfen bekommen. Am Ende ist es aber die Kombination eines histaminreichen Lebensmittels mit Alkohol, was die Symptome auslöst. In dem Fall würde also auch kein abschwellendes Nasenpray helfen, sondern eher ein Antihistaminikum.
Gibt es typische Anzeichen, die auf eine Histaminunverträglichkeit hinweisen?
Die Symptome stehen immer in einem zeitlichen Zusammenhang mit dem Verzehr von histaminreichen Nahrungsmitteln. Meistens treten die ersten Symptome innerhalb von zehn bis 15 Minuten nach dem Verzehr auf. Sie können dann dann bis zu mehreren Tagen anhalten. In dieser Zeit können noch weitere Symptome hinzukommen.
Frau Dr. Braun, herzlichen Dank für dieses Interview!
Wichtiger Hinweis
Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.
Autor: S. Jossé/ Y. Braun, www.mein-allergie-portal.com
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