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Fruktosemalabsorption Diagnose

Yvonne Braun zum Thema: Fruktosemalabsorption - wie wird die Diagnose gestellt?

Fruktosemalabsorption: Wie wird die Diagnose gestellt?

Bei Magen-Darm-Beschwerden denken die Betroffenen schnell an Nahrungsmittelallergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Dabei gerät auch Fruktose, der Fruchtzucker, häufig in Verdacht, der Übeltäter zu sein. Erst eine Diagnose schafft jedoch Klarheit. Deshalb sprach MeinAllergiePortal mit Dr. Yvonne Braun, Diplom-Oecotrophologin, Ernährungsberaterin/DGE und Ernährungsfachkraft Allergologie (DAAB) daüber, wie die Diagnose bei einer Fruktosemalabsorption gestellt wird.  

 

Autor: Sabine Jossé M. A.

Interviewpartner: Dr. Yvonne Braun

Frau Dr. Braun, wie erfolgt die Diagnose der Fruktosemalabsorption?

Die Diagnose einer Fruktosemalabsorption erfolgt zum einen mit einem H2-Atemtest und zum anderen durch eine diagnostische Diät.

Wie wird der H2-Atemtest zur Diagnose einer Fruktosemalabsorption durchgeführt?

Beim H2-Atemtest wird die Wasserstoff-Konzentration, also H2, in der ausgeatmeten Luft gemessen.

In der Praxis sieht das folgendermaßen aus: Der Patient bekommt eine sogenannte Testlösung, die er trinken muss. In dieser Testlösung sind, laut Leitlinien, 25 Gramm Fruktose in 250 Milliliter Wasser gelöst. Wenn der Patient diese Fruktoselösung getrunken hat, wird die Wasserstoffkonzentration in der Atemluft innerhalb von bestimmten Zeitabständen wiederholt gemessen. Dafür muss der Patient in ein spezielles Gerät pusten.

Und wie wird die diagnostische Diät zur Diagnose der Fruktosemalabsorption durchgeführt?

Die diagnostische Diät ergänzt den H2-Atemtest. Sie ist fruktosearm und gleichzeitig auch arm an Zuckeralkoholen. Letztere wirken zusätzlich hemmend auf den Transport von der Fruktose aus dem Darm in den Körper. Durch die diagnostische Diät sollte es innerhalb von zwei Wochen zu einer Besserung der Beschwerden kommen.

Wie verlässlich ist der H2-Atemtest bei der Diagnose von Fruktosemalabsorption?

Beim H2-Atemtest gibt es ein Problem. Zwar empfehlen die Leitlinien für den Test eine Dosis von 25 Gramm Fruktose auf 250 Milliliter Wasser, jedoch ist dieser Test nicht standardisiert. Das heißt, in manchen Praxen werden bis zu 50 Gramm Fruktose in bis zu 400 Milliliter Wasser gelöst. Die Aufnahmekapazität an Fruktose ist jedoch auch bei gesunden Menschen, ohne Fruktosemalabsorption, begrenzt. Diese Begrenzung liegt bei 35 bis 50 Gramm Fruktose in der Stunde. Wenn in der Testlösung eines H2-Atemtests zu viel Fruktose enthalten ist, das heißt sogar bis zu 50 Gramm Fruktose, ist das Ergebnis absehbar: Bei einigen Menschen, die gar keine Fruktosemalabsorption haben, wird die Aufnahmekapazitäten überschritten und sie reagieren positiv, obwohl sie nicht erkrankt sind. Hält man sich bei diesem Test also nicht an die Empfehlungen der Leitlinien und setzt höhere Fruktosemengen ein, kommt es bei bis zu 70 Prozent der getesteten Personen zu einer falsch positiven Diagnose.

Frau Dr. Braun, herzlichen Dank für dieses Interview!

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.