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Blut im Stuhl: Was kann die Ursache sein?

Ursache Blut im Stuhl
Was hat Blut im Stuhl zu bedeuten? Bildquelle: Canva (Pixelshot, qimono, AndreyPopov, CopyrightFreePictures)

Wenn man Blut im Stuhl entdeckt, ist das oft ein großer Schreck und gibt Anlass zu den schlimmsten Befürchtungen. Aber ist es wirklich immer gefährlich, wenn man Blut im Stuhl hat? Wann ist Blut im Stuhl harmlos und wann ist es schlimm? Was sollte man dann tun, wenn man blutige Stühle hat? Können auch Babys und Kinder betroffen sein? Und wann muss man zum Arzt gehen?

Autor: Dr. med Anna Eger

 

Blut im Stuhl: Die wichtigsten Fakten!

Die Häufigkeit von Blut im Stuhl nimmt mit zunehmendem Lebensalter um ein Vielfaches zu

Blut im Stuhl kann relativ harmlos, aber auch akut lebensbedrohlich sein

Blut im Stuhl kann nicht nur aus dem Dickdarm, sondern auch aus dem Dünndarm, dem Magen oder der Speiseröhre kommen

Informationen über die Menge, die Beschaffenheit und die Farbe des Blutes, sowie Begleitsymptome können Aufschluss über die Herkunft der Blutung geben

Auch bei Kindern kann Blut im Stuhl auftreten

Die wichtigste Untersuchungsmethode zur Diagnostik bei Blut im Stuhl ist die Endoskopie

Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung

Die Darmspiegelung und ein Stuhltest auf verstecktes Blut im Stuhl werden in Deutschland als Screening Programm für Darmkrebs ab einem gewissen Alter als Kassenleistung angeboten

 

Wie häufig ist Blut im Stuhl?

Blut im Stuhl kann akut oder chronisch sein und aus dem oberen Teil des Magen-Darm-Traktes, dazu gehören Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm, oder dem unteren Teil des Magen-Darm-Traktes, dazu gehören Dickdarm und Mastdarm, stammen. Blutungen aus dem Dünndarmbereich, der zwischen dem oberen und unteren Teil des Magen-Darm-Traktes liegt, sind selten. Die Häufigkeit oberer Blutungsquellen liegt mit 50 bis 100 Fällen, also Erkranungen, pro 100.000 deutlich höher als die Häufigkeit unterer Blutungsquellen mit 20 Fällen pro 100.000 pro Jahr. Das Risiko eine untere Darmblutung zu erleiden, steigt zwischen dem 30. Und dem 90. Lebensjahr auf das 200-fache an.

Wie häufig ist Blut im Stuhl bei Kindern?

Auch Kinder können von Blutungen im Verdauungstrakt betroffen sein. Bei Kindern mit gesicherter Blutungsquelle liegt bei etwa 15 Prozent eine obere und bei ca. 85 Prozent eine untere Magen- bzw. Darmblutung vor.

Wie sieht es aus, wenn man Blut im Stuhl hat?

Blut im Stuhl kann sichtbar sein oder nicht sichtbar, dann nennt man es okkult. Abhängig davon, wo die Blutung im Magen-Darm-Trakt entsteht, kann das Blut hellrot bis schwarz-glänzend aussehen. Hellrotes Blut ist meist richtig flüssig, während dunkleres Blut auch koagelig, also schon teilweise geronnen, aussieht. Das Blut kann mit dem Stuhlgang durchmischt oder auch aufliegend sein. Das Aussehen ist unabhängig davon, ob es sich um Blut im Stuhl beim Mann oder Blut im Stuhl bei der Frau handelt.

Helles Blut im Stuhl, frisches Blut im Stuhl, hellrotes Blut im Stuhl

Helles bzw. hellrotes oder frisches Blut im oder auf dem Stuhl nennt man in der medizinischen Fachsprache Hämatochezie. Hellroter Blutabgang aus dem After deutet normalerweise auf eine Blutungsquelle im letzten Teil des Verdauungstraktes, dem Dickdarm, hin. Auch Hämorrhoiden gehören als Blutungsquelle mit typischerweise hellroten Blutauflagerungen dazu.

Schwarzes, dunkles Blut im Stuhl

Wenn die Blutungsquelle aus dem oberen Teil des Magen-Darm-Traktes kommt, dann wird es durch den Kontakt mit der Magensäure schwarz verfärbt. Dann entsteht aus dem roten Blutfarbstoff, dem Hämoglobin, schwarzes Hämatin und das Eisen im Hämoglobin wird oxidiert, wodurch es zu einer Farbänderung kommt. Selten kann Blut auch aus dem Dünn- oder oberen Dickdarm schwarz werden, wenn Bakterien das Hämoglobin zu Hämatin zersetzen. Der Fachbegriff für schwarzes Blut im Stuhl nennt sich Meläna, auch als Teerstuhl oder Pechstuhl bekannt. Damit sich Teerstuhl ausbildet, sind mindestens 100 bis 200ml Blut, zum Beispiel aus dem Magen, notwendig.

Was ist okkultes Blut im Stuhl?

Eine okkulte Blutung liegt vor, wenn irgendwo im Verdauungstrakt eine kleine Blutungsquelle besteht, die man mit bloßem Auge nicht sieht. Dieses Blut kann nur mit einer chemischen Testung einer Stuhlprobe gesichert werden.

Was kann ähnlich aussehen wie Blut im Stuhl?

Doch was auf den ersten Blick erschreckend sein mag, muss nicht immer wirklich Blut sein: Der Stuhlgang kann sich auch rot oder schwarz verfärben, wenn man bestimmte Medikamente wie Eisen oder Aktivkohle eingenommen oder bestimmte Nahrungsmittel zu sich genommen hat. Rote Beete, Preiselbeeren, Lebensmittelfarbe, Tomaten oder Rotwein können zum Beispiel zu rotem Stuhl führen, Spinat, Lakritz oder Heidelbeeren zu schwarzem Stuhl.

Manchmal ist es aber gar nicht so leicht, eine rektale Blutung von anderen Blutungsquellen zu unterscheiden. Bei der Frau muss auch an eine Blutungsursache von den inneren Geschlechtsorganen über die Scheide gedacht werden oder auch an eine Blutung aus der Harnröhre. Auch beim Mann kann die Blutungsquelle in den Harnwegen liegen. Ebenso müssen äußere Verletzungen bzw. blutige Hautveränderungen als Blutungsursache ausgeschlossen werden.

Was bedeutet es, wenn man Blut im Stuhl hat?

Auch, wenn beim Anblick von Blut im Stuhl der Schreck vielleicht erst einmal groß ist, muss nicht unbedingt eine ernste Erkrankung dahinterstecken. Prinzipiell gehört Blut aber natürlich nicht in den Stuhlgang und sollte abgeklärt werden.

Was bedeutet frisches Blut im Stuhl?

Frisches Blut im Stuhl heißt, dass das Blut hellrot aussieht und flüssig ist. Es stammt wahrscheinlich aus dem unteren Magen-Darm-Trakt, das heißt aus dem Dick- oder Enddarm, oder aber aus der Region um den After. Oft erscheint die Menge des Blutes größer als das tatsächliche Volumen.

Was bedeutet geronnenes Blut im Stuhl?

Blut, dass sich bereits länger im Darm befindet, kann anfangen zu gerinnen und bildet Blutkoagel. Das Blut kommt dann in aller Regel aus dem Dünn- oder Dickdarm.

Was bedeutet schwarzes Blut im Stuhl bzw. Teerstuhl

Ist der Stuhl schwarz und glänzend, dann ist das ein Warnsignal. Möglicherweise liegt eine stärkere Blutung im oberen Bereich des Verdauungstraktes, das heißt Speiseröhre, Magen oder Zwölffingerdarm, vor. Insbesondere, wenn Begleitsymptome vorliegen, wie Schwindel, Herzrasen, Übelkeit oder Erbrechen von kaffeesatzartigem oder blutigem Mageninhalt, dann besteht dringender Handlungsbedarf. Für das ungeübte Auge ist es jedoch nicht immer einfach, echten Teerstuhl von harmlosem schwarzem Stuhl zu unterscheiden.

Ursachen für Blut im Stuhl: Woher kann Blut im Stuhl kommen?

Eine Blutungsquelle kann an jeder Stelle des Magen-Darm-Traktes auftreten, angefangen von der Mundhöhle bis hin zum After. Das gilt sowohl für sichtbares als auch für unsichtbares okkultes Blut.

 Blutungsquellen können in folgenden Organen sein:

  • Mundhöhle, wie Zahnfleisch, Zunge, Wangenschleimhaut, Rachen
  • Nase und Rachen, zum Beispiel durch Nasenbluten
  • Speiseröhre
  • Magen
  • Dünndarm, bestehend aus Zwölffingerdarm, Leerdarm und Krummdarm
  • Dickdarm, bestehend aus Wurmfortsatz, Blinddarm, aufsteigendem und absteigendem Schenkel des Dickdarms, Querkolon, Sigma und Enddarm bzw. Mastdarm

Dabei liegt möglicherweise eine der genannten krankhaften Veränderungen als Blutungsquelle zugrunde:

  • Schleimhautentzündungen
  • Geschwüre
  • Schleimhautrisse
  • Wunden oder Verletzungen
  • Gefäßfehlbildungen
  • Ausstülpungen der Darmwand, sogenannte Divertikel
  • Gutartige Schleimhautwucherungen, sogenannte Polypen
  • Tumore, Krebs

Welche Krankheiten verursachen Blut im Stuhl?

Es gibt eine ganze Anzahl an Erkrankungen, die zu Blutungen im Verdauungstrakt führen können. Dabei sind Menge und Aussehen des Blutes sehr variabel. Die nachfolgende Tabelle liefert eine Auswahl an wichtigen Krankheiten, bei denen Blut im Stuhl auftreten kann.

Erkrankungen, die zu Blutungen im Verdauungstrakt führen können
Erkrankung Wie kommt es zu Blut im Stuhl?
Blut im Stuhl durch Magen-Darm-Infekte Es gibt akute Durchfallerkrankungen, die durch sogenannte invasive Krankheitserreger verursacht werden, das heißt, diese Bakterien dringen in die Schleimhaut des Darmes ein, zerstören Zellen und es kommt zu Blutungen aus den kleinen Darmwandgefäßen. Zu diesen Erregern gehören EHEC ((Enterohämorrhagischer E. coli) und EIEC (Enteroinvasiver E. coli), Shigellen, Salmonellen, Campylobacter, Chlostridium difficile. Auch die Amöbenruhr, die durch den Parasit Entamoeba histolytica hervorgerufen wird, kann mit blutigem Durchfall einhergehen.
Blut im Stuhl durch Hämorrhoiden Hämorrhoiden sind Gefäßerweiterungen am Anus, im Analkanal und im unteren Mastdarmbereich, die sich bei Erhöhung des Drucks im Bauch deutlich mit Blut füllen. Wenn Hämorrhoiden beginnen zu bluten, erscheint dies oft als spritzende, hellrote Blutung.
Blut im Stuhl durch Analfissuren Unter einer Analfissur versteht man längs verlaufende Schleimhautrisse im Analkanal mit unterschiedlicher Tiefe. Analfissuren sind vor allem sehr schmerzhaft, stärkere Blutungen sind durch Analfissuren nicht zu erwarten. Blut am Toilettenpapier ist jedoch möglich.
Blut im Stuhl durch Darmpolypen Darmpolypen sind Gewebezellen, die aus der Darmwand entspringen und in den Darm hineinragen. Normalerweise bereiten sie keine Beschwerden, allerdings können sie häufige Ursache okkulter Darmblutungen sein. Nur selten treten starke Blutungen aus Polypen auf.
Blut im Stuhl durch Darmdivertikel bzw. Divertikulitis Darmdivertikel sind sackartige Ausstülpungen der Darmschleimhaut, die sich durch die Muskelschicht des Dickdarms schieben. Das Vorhandensein von Divertikeln wird Divertikulose genannt. Wenn diese Divertikel sich entzünden, entstehen Schmerzen. Man spricht dann von Divertikulitis. Dabei können auch Blutungen auftreten. 10 bis 15 Prozent der Menschen mit Divertikulose erleiden eine schmerzlose Blutung aus einem Divertikel. Dabei kann es zu mäßigem bis schweren Blutverlust kommen, der sich als frisches Blut, kastanienbrauner Stuhl oder selten auch teerstuhlartig äußern kann.
Blut im Stuhl durch Vergiftungen Vergiftungen sind eher eine exotische Ursache für Blut im Stuhl. Eine Pilzvergiftung kann gelegentlich blutigen Durchfall verursachen. Antimon, Arsen, Cantharidin, Chrom, Quecksilber, Thalliumsalze - früher in Ameisen-, Ratten- und Kakerlakengift enthalten -, Ciguatoxin - Nervengift bei Fischvergiftung - oder Toxine, die von Bakterien gebildet werden und in verunreinigten Lebensmitteln vorkommen, sind weitere mögliche Verursacher von Blutungen im Magen-Darm-Trakt, die meist als blutiger Durchfall in Erscheinung treten.
Blut im Stuhl nach Alkohol Regelmäßiger Alkoholgenuss kann zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt führen. Alkoholkranke Menschen haben ein deutlich erhöhtes Risiko einer akuten Blutung aus dem oberen Verdauungstrakt. Daran sind mehrere mögliche Mechanismen schuld. Einerseits kann Alkohol über komplexe Mechanismen eine sogenannte hämorrhagische Gastritis verursachen. Alkohol erhöht aber auch das Krebsrisiko, unter anderem in der Speiseröhre, erheblich und Tumore können bluten. Schließlich kann die Leberzirrhose Folge eines übermäßigen Alkoholgenusses sein, die wiederum über verschiedene Mechanismen die Gefahr von teilweise sogar starken Blutungen erhöht. Sieht der Stuhlgang nach dem Genuss von Wein dunkel oder rot verfärbt aus, dann kann das schlicht und einfach an den Farbstoffen liegen.
Blut im Stuhl durch die Nebenwirkungen von Medikamenten, wie Cox-2-Hemmer, Antibiotika etc. Die Einnahme bestimmter Medikamente steigert die Gefahr von Blutungen im Magen-Darm-Bereich. Dazu zählt die Langzeitbehandlung mit ASS und die Einnahme anderer Medikamente aus der Gruppe der sogenannten NSAR, wie Ibuprofen, Diclofenac oder Celecoxib. Werden diese Wirkstoffe dann noch ungünstigerweise mit anderen kombiniert, wie Kortikosteroide oder bestimmte Antidepressiva (SSRI), dann steigt das Blutungsrisiko weiter an. Natürlich stellen blutverdünnende Medikamente ebenfalls eine erhöhte Blutungsgefahr dar. Einige Antibiotika können bei längerer Anwendung eine sogenannte Clostridium-difficile-Infektion des Darmes mit Toxinbildung zur Folge haben. Diese Komplikation kann mit blutigem Durchfall einhergehen.
Blut im Stuhl durch Reflux Reflux bedeutet, dass Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt und dort die Schleimhaut schädigen kann. Es entsteht eine Entzündung, die sogenannte Refluxösophagitis. Dabei können sich auch Geschwüre bilden und Blutungen entstehen. Da das Blut mit der Magensäure in Kontakt kommt, bevor es im Darm weitertransportiert wird, kommt es zur Ausbildung von Teerstuhl.
Blut im Stuhl durch Magengeschwüre Magengeschwüre können durch NSAR verursacht werden, ein anderer häufiger Grund ist der Befall mit Helicobacter pylori. Auch Rauchen und Alkohol wirken sich negativ für die Entstehung von Magengeschwüren aus. Die Betroffenen haben typischerweise Schmerzen, manchmal stellt aber auch die Blutung das erste Symptom des Magengeschwürs dar. Blutet es nur mäßig, dann findet sich Teerstuhl beim Betroffenen. Es kann aber auch schwere Blutungen geben, bei denen das Blut als blutiger Stuhl erscheint.
Blut im Stuhl durch Zwölffingerdarmgeschwür Ursachen und Symptome sowie Komplikationen des Zwölffingerdarmgeschwürs sind denen des Magengeschwürs sehr ähnlich.
Blut im Stuhl durch Colitis ulcerosa (häufig) Die Colitis ulcerosa gehört zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Die Betroffenen können einerseits häufige, leicht blutige Durchfälle haben, andererseits können sehr starke Blutungen eine mögliche Komplikation der Colitis ulcerosa sein.
Blut im Stuhl durch Morbus Crohn (selten) Auch der Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmkrankheit. Blutungskomplikationen sind beim Morbus Crohn nicht so häufig wie bei der Colitis ulcerosa. Morbus Crohn könnte die Ursache einer sogenannten mittleren gastrointestinalen Blutung sein.
Blut im Stuhl bei Reizdarm Das Reizdarmsyndrom ist durch wiederkehrende Bauchschmerzen und Stuhlgangveränderungen gekennzeichnet. Blutungen gehören nicht zu den Symptomen bei Reizdarm. Sollte ein Patient mit Reizdarmsyndrom rektalen Blutabgang bemerken, ist dies ein Warnhinweis, der ernst genommen werden sollte, indem andere Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Blut im Stuhl durch bösartige Krankheiten wie Darmkrebs oder Analkrebs Blut im Stuhl können ein möglicher Hinweis auf Darm- oder Analkrebs sein. Die Blutung kann okkult sein und wird dann erst durch die Ausprägung einer Blutarmut bemerkt. Der Stuhl kann aber auch mit Blut vermischt sein, wenn der Krebs im linken Darmabschnitt sitzt. Liegt dem Stuhlgang relativ helles Blut auf, kann das möglicherweise ein Erstsymptom für ein Rektum- oder Analkrebs sein.
Quelle: Dr. med. Anna Eger, www.mein-allergie-portal.com

 

Was sind die Anzeichen für Darmkrebs?

Darmkrebs verursacht in der Regel für lange Zeit keine Symptome, da er relativ langsam wächst und es eine Weile dauert, ehe er so groß ist, dass er Beschwerden macht. Allgemein kann der Krebs durch chronische minimale Blutungen zu einer Blutarmut mit den entsprechenden Beschwerden von Schwäche, Schwindel, Luftnot etc. auffallen. Ist der Tumor so groß gewachsen, dass er das Darmlumen teilweise verschließt, kann das zu krampfartigen Bauchschmerzen führen, da der Stuhlgang nicht normal weiter transportiert werden kann. Zuweilen ist auch ein Darmverschluss das erste Anzeichen von Darmkrebs. Bei einem Darmverschluss hat der Betroffene Schmerzen, starke Blähungen, massive Verstopfung, Übelkeit und/oder Erbrechen und manchmal wenig, sehr wässrigen Stuhlgang. Selten kann auch eine Komplikation des Darmkrebses, ein Darmdurchbruch, zur Entdeckung führen. Symptome dafür sind Schmerzen in der Region und bei Druck auf den Bauch. Es kann auch passieren, dass Erstsymptome des Darmkrebses erst durch Metastasen entstehen, das heißt, wenn der Tumor bereits gestreut hat.

Wie sieht Blut im Stuhl bei Darmkrebs aus?

Wie bereits beschrieben kann das Blut im Stuhl abhängig von der Lokalisation und dem Wachstum des Tumors unterschiedlich aussehen. Meistens sind die Blutungen zunächst okkult, also mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Das Blut kann aber auch sichtbar mit dem Stuhlgang vermischt sein oder dem Stuhlgang aufliegen. Es kann dunkelrot oder auch hellrot aussehen.

Welche Krankheiten verursachen Blut im Stuhl bei Babys?

Die Art und Häufigkeiten von Blut im Stuhl bei Babys und Kindern unterscheidet sich altersabhängig erheblich in Abhängigkeit von den Ursachen im Erwachsenenalter.

Blut im Stuhl bei Babys durch Nahrungsmittelallergien

Im Säuglingsalter gibt es eine Form der nicht IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergie, die sich „food protein induced allergic proctocolitis“ (FPIAP), Kuhmilch-induzierte allergische Kolitis oder Nahrungsmittelinduzierte eosinophile Proktokolitis nennt. Am häufigsten fällt diese Erkrankung zwischen dem ersten Lebenstag und dem sechsten Lebensmonat auf. Das scheinbar völlig gesunde Neugeborene beziehungsweise Baby kann plötzlich Blut im Stuhl aufweisen oder auch blutig erbrechen. Am häufigsten ist eine Kuhmilchallergie, Sojaallergie oder Hühnereiweißallergie dafür verantwortlich. Über 50 Prozent der Kinder, bei denen die Erkrankung das erste Mal auftritt, wird voll gestillt, aber auch bei Babys, die mit Formula Nahrung gefüttert werden, findet sich die FPIAP. Der genaue Entstehungsmechanismus ist unklar, wobei immunologische Reaktionen eine Rolle spielen. Die Prognose gilt als gut, wenn die auslösenden Nahrungsmittel fortan gemieden werden. Die Nahrung kann versuchsweise meist schon vor dem ersten Lebensjahr schrittweise wieder eingeführt werden. Eine echte IgE-vermittelte Kuhmilchprotein- oder sonstige Nahrungsmittelallergie entwickelt sich selten.

Blut im Stuhl bei Babys und Kindern durch die oben angeführten Gründe

Blut im Stuhl kann in jedem Lebensalter auftreten. Das Spektrum an möglichen Diagnosen bei Babys und Kindern ist dabei nicht nur das gleiche wie bei Erwachsenen, sondern es gibt weitere Ursachen. Auch sind die Ursachen sowie ihre Häufigkeit altersabhängig. Die folgende Tabelle liefert einen kleinen Überblick über mögliche Gründe für Blut im Stuhl bei Kindern.

 

Mögliche Gründe für Blut im Stuhl bei Babys, Kindern und Jugendlichen
Alter Blutungsquelle im oberen Verdauungstrakt Blutungsquelle im unteren Verdauungstrakt
< 1 Monat - Verschlucken von mütterlichem Blut
- Gastritis
- Ösophagitis
- Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür
- Gerinnungsstörung
- Gefäßfehlbildungen
- Verschlucken von mütterlichem Blut
- Nekrotisierende Enterokolitis
- Morbus Hirschsprung
- Volvolus
- Gerinnungsstörungen
> 1 Monat bis 18 Jahre - Gastritis
- Ösophagitis
- Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür
- Mallory-Weiß-Riss
- Ösophagus-Varizen
- Gastrointestinale Duplikationen
- Gefäßanomalien
- Hämobilie
- Gerinnungsstörungen
 
> 1 Monat bis 2 Jahre   - Analfissur
- Juvenile Polypen
- Infektiöse Kolitis
- CED
- Rektales Ulkus
- Invagination
- Intestinale Duplikation
- Purpura Schönlein-Henoch
- Hämolytisch-Urämisches Syndrom
- Gefäßfehlbildungen
12 bis 18 Jahre   - Zusätzlich Vaskulitis
- Hämorrhoiden
Quelle: Dr. med. Anna Eger, www.mein-allergie-portal.com

Mit welchen anderen Symptomen kann Blut im Stuhl auftreten?

Blut im Stuhl kann ohne oder mit anderen Symptomen einhergehen.

Helles Blut im Stuhl ohne Schmerzen

Eine schmerzlose helle Blutung aus dem After kann beispielsweise durch Polypen des Darmes ausgelöst werden. Im ungünstigeren Fall steckt bereits ein bösartiger Tumor dahinter. Aber auch Hämorrhoiden können bluten, ohne, dass dabei Schmerzen auftreten. Meist ist diese Blutung im Zusammenhang mit dem Stuhlgang zu beobachten.

Helles Blut im Stuhl mit Bauchschmerzen

Wenn Bauchschmerzen ein begleitendes Symptom bei Blut im Stuhl sind, dann ist das stets ein Alarmsignal! Dahinter kann sich ein akuter Schub einer chronisch-entzündlichen Darmkrankheit wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn verbergen, aber auch eine Durchblutungsstörung des Darmes, die lebensbedrohlich sein kann. Auch bestimmte Krankheitserreger wie Shigellen, Salmonellen, Campylobacter oder Amöben können zu blutigen Stuhlgängen mit begleitenden Bauchschmerzen führen.

Blut am Toilettenpapier, aber nicht im Stuhl

Befindet sich nur am Toilettenpapier frisches Blut, dann weist das auf innere Hämorrhoiden oder Fissuren des Analkanals hin. Analfissuren sind meist sehr schmerzhaft und Hämorrhoiden gehen häufig mit Juckreiz oder auch Schmerzen einher, sodass diese Begleitsymptome bei der Diagnosefindung helfen können.

Blut im Stuhl und Blähungen

Blähungen sind ein eher unspezifisches Symptom. Sie treten häufig bei Patienten mit Divertikulose auf und können daher bei gleichzeitigem Blut im Stuhl ein Hinweis auf eine Divertikelblutung sein.

Blut im Stuhl bei Durchfall

Bakterien, Parasiten, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder auch tumoröse Darmschleimhautveränderungen können zu blutigem Durchfall führen. Aber auch Vergiftungen oder Durchblutungsstörungen des Darmes weisen unter Umständen Durchfall mit Blutabgang als Symptom auf.

Blut im Stuhl bei Verstopfungen

Verstopfung ist, wie Blähungen auch, ein häufiges und unspezifisches Symptom. Die Divertikulose zum Beispiel geht sehr häufig mit Verstopfung einher und kann daher als eine mögliche Blutungsursache bei begleitender Verstopfung in Betracht gezogen werden. Aber auch Darmkrebs könnte sich dahinter verbergen. Zusätzlich kann chronische Verstopfung zu Hämorrhoiden oder Einrisse in der Analschleimhaut führen, was wiederum Blutungen verursachen kann.

Blut im Stuhl mit Übelkeit

Übelkeit ist ebenfalls ein häufiges und ziemlich unspezifisches Symptom. Wenn Übelkeit und Blut im Stuhl gemeinsam auftreten, kann das mehrere Ursachen haben. Ist der Stuhlgang schwarz, dann könnte es sich um eine starke, blutende Schleimhautentzündung des oberen Magen-Darm-Traktes handeln, also Magen oder Zwölffingerdarm. Möglicherweise könnte es sich auch um ein Geschwür des Magens oder Zwölffingerdarms handeln. Ebenso können Erkrankungen des Darmes mit Übelkeit und Blut im Stuhl einhergehen, wobei das Blut dann frischer ist. Magen-Darm-Infekte oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind Beispiele hierfür. Wenn Durchblutungsstörungen im Darm auftreten, kann das zu einer ischämischen Kolitis führen, die neben starken Schmerzen ebenfalls Blut im Stuhl und Übelkeit hervorrufen kann.

Wann sollte man Angst haben, wenn Blut im Stuhl vorhanden ist?

Viele Erkrankungen oder Umstände, die mit Blut im Stuhl einhergehen, erlauben einige Tage Zeit, um eine komplette Diagnostik durchzuführen. Allerdings gibt es verschiedene Warnsignale, bei denen unverzüglich ein Arzt aufgesucht bzw. der Rettungsdienst verständigt werden sollte, da eine unmittelbar lebensbedrohliche Situation vorliegen könnte:

Zu Warnhinweisen, die auf eine gefährliche Blutung hinweisen können, gehören:

  • Bewusstseinsverlust, auch kurzzeitig
  • Schwindel und Schwarzwerden vor Augen als Hinweis für niedrigen Blutdruck
  • Blasse Haut
  • Starkes Schwitzen
  • Herzrasen

Auch wenn ein Patient blutverdünnende Medikamente einnimmt, kann sich eine sehr starke Blutung entwickeln. In diesen Fällen ist schnelle medizinische Hilfe erforderlich, um die akute Lebensgefahr rechtzeitig zu behandeln.

Diagnose bei Blut im Stuhl

Eine gute Anamnese und körperliche Untersuchung des Patienten lassen bereits bei etwa der Hälfte der Patienten eine Diagnosestellung zu. Diese wird jedoch meist dennoch durch weitere Untersuchungen abgeklärt.

Wann und zu welchem Arzt geht man bei Blut im Stuhl?

Auch, wenn Blut im Stuhl nicht normal ist so ist die Ursache nicht immer gleich gefährlich. Dennoch sollte man dieses Symptom ernst nehmen und einen Arzt konsultieren. Wann und welchen Arzt hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel von der Intensität der Blutung, dem Allgemeinzustand und anderen Begleitsymptomen.

Erscheint die Situation nicht bedrohlich, dann kann der Hausarzt oder der Kinderarzt die erste Anlaufstelle sein. Dieser wird aller Wahrscheinlichkeit nach den Patienten nach einer ersten Einschätzung entweder zu einem Magen-Darm-Spezialisten, einem Gastroenterologen, überweisen, oder er weist ihn ins Krankenhaus ein. Für einige Erkrankungen, die mit Blut im Stuhl einhergehen, sind Chirurgen zuständig, insbesondere Enddarmspezialisten, die sogenannten Proktologen.

Bei ernsteren, akuten Blutungszeichen sollte entweder der Notruf gewählt werden oder, wenn es möglich ist, eine Notfallambulanz des nächsten geeigneten Krankenhauses aufgesucht werden.

Was muss der Arzt über das Blut im Stuhl wissen?

Es ist wichtig, Informationen über Menge und Häufigkeit des Blutabganges zu erfahren. Dabei muss man wissen, dass bereits 5 bis 10 Milliliter Blut das Wasser im Toilettenbecken rot einfärben und die Wahrnehmung des Patienten in Bezug auf die Menge kann sehr subjektiv sein.

Diese Fragen stellt der Arzt bei Blut im Stuhl:

  • Handelte es sich um Blutschlieren, etwa ein paar Teelöffel Blut, Blutgerinnsel etc.?
  • War es reines Blut, oder war es mit Stuhl, Eiter oder Schleim vermischt?
  • Haftete das Blut vielleicht einfach dem Toilettenpapier an?
  • Wurde kürzlich eine weitere Reise unternommen oder bestand Kontakt zu möglichen Ansteckungsgefahren?

Weitere wichtige Informationen erfährt der Arzt durch folgende Fragen:

  • Bestehen andere Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen - ohne oder mit Blut) - Fieber, Gewichtsverlust, Blutungen oder Blutergüsse an anderen Körperregionen?
  • Leidet der Patient unter Schwindel, Schwäche, Kreislaufproblemen?
  • Wurde schon einmal eine Magen- oder Darmspiegelung durchgeführt und wenn ja, wann und warum?
  • Bestehen andere chronische Erkrankungen, insbesondere des Blutes, des Magen-Darm-Traktes, der Leber?
  • Hat der Patient bereits einmal eine Blutung im Magen-Darm-Trakt erlitten?
  • Nimmt der Patient Drogen, raucht er oder trinkt er regelmäßig Alkohol?
  • Bestehen in der nahen Verwandtschaft Magen- oder Darmerkrankungen, zum Beispiel Krebs?

Körperliche Untersuchung bei Blut im Stuhl

Bei der Untersuchung des Patienten achtet der Arzt auf Zeichen von Blutverlust, zum Beispiel Herzrasen, Blässe und Schwindel. Außerdem sucht er nach Merkmalen für Blutgerinnungsstörungen an Haut und Schleimhäuten. Außerdem ist eine rektale Untersuchung notwendig, bei der der Arzt mit dem Finger den After und den Kanalkanal abtastet, um die Farbe des Stuhlgangs, Schwellungen und Schleimhautrisse zu beurteilen.

Welche Untersuchungen werden bei Blut im Stuhl gemacht?

Um den Hinweisen aus dem Gespräch und der körperlichen Untersuchung weiter nachzugehen, können weitere diagnostische Methoden angewendet werden.

Test auf verstecktes Blut im Stuhl

Wenn der Verdacht auf einen chronischen Verlust geringer Mengen Blut über den Verdauungstrakt besteht, gibt es ein Testverfahren, um dieses sogenannte okkulte Blut nachzuweisen. Er kommt beim Screening auf Krebserkrankungen insbesondere des Dickdarms und Mastdarms zum Einsatz. Der Test basiert heutzutage auf dem immunologischen Nachweis des Blutes mithilfe von monoklonalen Antikörpern.

Blutuntersuchung: Welcher Wert ist sinnvoll?

Ganz allgemein wird bei einer Blutuntersuchung aufgrund von Blut im Stuhl in erster Linie ein Blutbild bestimmt. Darin kann man unter anderem die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen, die Menge des roten Blutfarbstoffes und die Blutplättchen erfahren. Des Weiteren sind die Gerinnungswerte notwendig, um zu überprüfen, ob eine Störung in der Blutgerinnung vorliegt. Andere Werte, die Hinweise auf mögliche ursächliche Erkrankungen liefern können, sind zum Beispiel Leberwerte. Bei stärkeren Blutungen, im Notfall, ist eine Blutgruppenbestimmung unverzichtbar.

Magenspiegelung bei Blut im Stuhl

Um eine Blutungsquelle in Speiseröhre, Magen oder Zwölffingerdarm zu detektieren, ist eine Magenspiegelung erforderlich. Sie dient nicht nur diagnostischen Zwecken, sondern ist in den meisten Fällen gleichzeitig therapeutisch, da es verschiedene Möglichkeiten gibt, Blutungen zu stillen. Außerdem können Gewebeproben entnommen werden, die genauen Rückschluss auf die Art der Ursache zulassen.

Darmspiegelung: Rektoskopie oder Sigmoidoskopie?

Die Darmspiegelung liefert die Möglichkeit, den Dickdarm und den allerletzten kurzen Teil des Dünndarms, zu beurteilen. Nicht immer muss der gesamte Darm gespiegelt werden. In bestimmten Fällen, zum Beispiel bei einer Hämorrhoidenblutung, kann eine Rektoskopie oder Sigmoidoskopie ausreichen. Die Rektoskopie kann nur den Mastdarm beurteilen und erfolgt mit einem starren Endoskop, während die Sigmoidoskopie mit einem flexiblen Gerät durchgeführt wird und weiter bis in den absteigenden Dickdarmteil reicht. Durch einen kleinen Einlauf als Vorbereitung soll der letzte Darmabschnitt gereinigt und die Sicht auf die Schleimhaut verbessert werden.

Sigmoidoskopie: Wann ist eine komplette Darmspiegelung nötig?

Bei Vorliegen einer Hämatochezie, also unklarer Blutungsquelle im Darm, ist jedoch eine komplette Darmspiegelung erforderlich. Hierfür ist eine aufwändigere Vorbereitung notwendig, damit der Darm „sauber“ und ohne Stuhlreste ist. Dafür muss der Patient mehrere Liter einer speziellen Darmspüllösung trinken. Manchmal wirkt diese Darmspülung bereits therapeutisch und bei Durchführung der Darmspiegelung ist zuweilen keine sichere Blutungsquelle mehr erkennbar. Prinzipiell ist bei einer Darmspiegelung aber auch das Entfernen von Polypen, das Entnehmen von Gewebeproben und die Stillung von Blutungen möglich.

Kapselendoskopie bei Blut im Stuhl

„Mittlere“ Blutungen, die auf dem Weg ab dem Zwölffingerdarm bis zum letzten Teil des Dünndarms vorkommen, sind selten. Umso schwieriger ist die Diagnosestellung einer Dünndarmblutung. Eine Möglichkeit hierfür bietet die Kapselendoskopie. Dabei verschluckt der Patient eine Kamerakapsel, die auf dem Weg durch den Magen-Darm-Trakt Bilder aufnimmt und diese an ein Speichergerät sendet. Ein erfahrener Arzt kann diese Aufnahmen dann auswerten. Ein Nachteil dieser Methode ist, dass keine Gewebeproben entnommen und keine therapeutischen Schritte während der Untersuchung unternommen werden können.

Wie sieht die Therapie bei Blut im Stuhl aus?

Die Therapie bei Blut im Stuhl richtet sich nach der verursachenden Erkrankung.

Die folgende Tabelle gibt einen groben Überblick über eine Auswahl möglicher ursachenabhängiger Therapien:

Mögliche Therapien bei Blut im Stuhl
Erkrankung Therapie
Behandlung von Blut im Stuhl durch Magen-Darm-Infekte Das Wichtigste bei einem schweren Magen-Darm-Infekt mit blutigem Durchfall ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, unter Umständen als Infusion über eine Vene. Wichtig zu wissen ist, dass stuhlandickende Medikamente wie Loperamid bei blutigem Durchfall nicht angewendet werden dürfen, da sie den Krankheitsverlauf verschlechtern können. Antibiotika sind nur selten und nur bei wenigen Erregern sinnvoll, zum Beispiel bei Campylobacter, Clostridium difficile oder Shigellen.
Behandlung von Blut im Stuhl durch Hämorrhoiden Hämorrhoiden werden stadiengerecht therapiert. Es gibt die Möglichkeit, eine sogenannte Sklerosierung oder Infrarotantikoagulation vorzunehmen. Auch Gummiringligaturen sind möglich. Bei fortgeschrittenen Stadien sollte eine operative Therapie erfolgen. Sehr wichtig ist es, Verstopfung zu vermeiden, indem man sich ballaststoffreich ernährt, ausreichend trinkt und sich regelmäßig bewegt. Leinsamen oder Milchzucker können hilfreich sein, während Abführmittel vermieden werden sollten.
Behandlung von Blut im Stuhl durch Analfissuren Die Behandlung von Analfissuren ist ziemlich langwierig. Zunächst sollte der Stuhlgang weich gehalten werden, zur Not mit Abführmitteln wie Macrogol. Des Weiteren gibt es schmerzstillende und krampflösende Salben. Auch Sitzbäder können zum Heilungserfolg beitragen. Wenn keine Heilung eintritt, kann auch eine Operation notwendig werden.
Behandlung von Blut im Stuhl durch Darmpolypen Darmpolypen können endoskopisch, das heißt mittels Darmspiegelung, abgetragen werden. Dazu gibt es verschiedene technische Möglichkeiten: Umschlingung des Polypen mit einer Schlinge, woraufhin Strom angewendet wird und sich der Polyp ablöst. Blutungen können mit verdünnter Adrenalinlösung unterspritzt werden oder mittels Metall-Clips gestillt werden. Es gibt auch die Anwendung sogenannter Endo-Loops, was dem Mechanismus einer Gummibandligatur ähnelt.
Behandlung von Blut im Stuhl durch die Nebenwirkungen von Medikamenten Wenn Medikamente die Ursache einer Blutung im Verdauungstrakt sind, dann sollten diese natürlich zumindest vorübergehend nicht mehr eingenommen werden. Blutverdünner, die ein Patient aus anderem Grund benötigt, müssen bis zur Blutstillung bzw. so lange wie nötig bis zur Behebung der Blutungsursache pausiert werden. Im Notfall sind sogar manchmal Gegenmittel notwendig, um die Blutgerinnung wieder zu stabilisieren. NSAR sollte ein Patient zukünftig möglichst meiden, wenn er einmal eine Magenblutung oder ähnliches unter diesen Medikamenten erlebt hat. Wenn unbedingt notwendig, dann sollten begleitend Magensäureblocker verordnet werden. Diese kommen auch in der Therapie akuter Magen- oder Zwölffingerdarmblutungen zum Einsatz.
Behandlung von Blut im Stuhl durch Colitis ulcerosa (häufig) Bei einem akuten Schub der Colitis ulcerosa ist eine antientzündliche, immunmodulatorische Therapie mittels Medikamenten notwendig. Blutige Durchfälle sind bei Colitis ulcerosa viel häufiger als bei Morbus Crohn. Bestehen über 10 blutige Stuhlgänge pro Tag, dann muss der Patient in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Dort erhält er notwendige Medikamente, Flüssigkeit über eine Vene und bei Bedarf Bluttransfusionen. Bei massiven Blutungen kann eine Notfall-Operation notwendig werden, bei der der größte Teil des Dickdarms entfernt wird.
Behandlung von Blut im Stuhl durch Morbus Crohn (selten) Wie bei der Colitis ulcerosa ist es bei einer Blutung während eines akuten Schubes von Morbus Crohn wichtig, den Aktivitätsgrad der Entzündung medikamentös zu senken. In schweren Blutungsfällen können auch Bluttransfusionen notwendig werden. Bei chronischen Blutungen ist möglicherweise eine Eisengabe als Tablette oder über die Vene vonnöten.
Behandlung von Blut im Stuhl durch bösartige Krankheiten wie Krebs Um die Behandlung eines bösartigen Tumors festzulegen, wird der Krebs zunächst in Stadien eingeteilt. Dieses hängt von der Größe des Tumors ab und davon, ob der Tumor bereits in Lymphknoten oder andere Organe gestreut hat (Lymphknoten- oder Fernmetastasen). Bei etwa 70 Prozent der Patienten kann eine operative Behandlung mit dem Ziel der Heilung erfolgen. Dabei wird der Tumor weiträumig entfernt, ebenso wie die abführenden Lymphwege. Danach werden die Darmsegmente wieder miteinander verbunden. Manchmal wird zusätzlich eine Chemotherapie und/ oder eine Bestrahlung durchgeführt.
Quelle: Dr. med. Anna Eger, www.mein-allergie-portal.com

Wer sollte eine Darmspiegelung machen und wie oft?

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. 2002 wurde die sogenannte Vorsorgekoloskopie eingeführt, die der Bevölkerung zur Früherkennung von Darmkrebs beziehungsweise dessen Vorstufen zur Verfügung steht. Damit konnte bereits ein Rückgang der Darmkrebsdiagnosen verzeichnet werden. Da Männer ein höheres Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken als Frauen, besteht für sie das Angebot einer Vorsorgekoloskopie neuerdings bereits ab dem 50. Lebensjahr. Bei Frauen liegt dieses Alter bei 55 Jahren. Bei unauffälligem Befund wird diese Darmspiegelung nach 10 Jahren wiederholt. Finden sich bei der Darmspiegelung Polypen, wird abhängig vom feingeweblichen Befund ein anderes Kontroll-Intervall zwischen 3 Monaten und 5 Jahren festgelegt.

Darmkrebs: Welche Erkrankungen erhöhen das Risiko?

Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, insbesondere mit Colitis ulcerosa, haben ein deutlich erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu erkranken. Aus diesem Grund werden bei den Betroffenen in bestimmten Intervallen Überwachungskoloskopien, also Darmspiegelungen, durchgeführt, deren Abstände abhängig vom Risiko sind. Die Leitlinien empfehlen ab dem 8. Erkrankungsjahr die Durchführung einer Darmspiegelung zwischen jährlichen Abständen bei hohem Risiko und 4-jährlichen Abständen bei geringem Risiko.

Es gibt weitere Konstellationen, die mit einem deutlich erhöhten Darmkrebsrisiko, auch schon in jüngerem Lebensalter, einhergehen. In diesen Fällen wird die erste Vorsorgekoloskopie, abhängig von der Risikokonstellation, unter Umständen bereits ab dem 10. Lebensjahr empfohlen.

Wer hat ein erhöhtes Darmkrebs-Risiko?

Zu den Voraussetzungen, die mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko für sich selbst einhergehen, gehören:

  • Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP)
  • Hereditäres kolorektales Karzinom ohne Polyposis (HNPCC)
  • Familiär gehäufter Darmkrebs oder Darmpolypen bei Eltern, Geschwistern, Kindern
  • Gebärmutterkrebs oder Eierstockkrebs bei sich oder anderen nahen Verwandten
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Quellen

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17. April 2023

Autor: A. Eger, www.mein-allergie-portal.com

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