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Allergie auf Birke: Symptome, Diagnose, Therapie

Birkenpollenallergie Symptome Diagnose Therapie
Allergie auf Birkenpolle: Symptome, Diagnose und Therapie! Bildquelle: canva mantazz, 153photostudio

Für Menschen mit einer Allergie auf Birke beginnt mit dem Erwachen des Frühlings die Zeit der allergischen Symptome. Warum ist die Allergie auf Birkenpollen so häufig? Welche Untersuchungen sind nötig, um die Diagnose zu stellen? Wie sieht die Therapie aus und warum geht die Allergie oft mit Kreuzreaktionen einher? Die Birke hat so manche Besonderheit zu bieten.

Autor: Irene Brandenburg 

 

Allergie auf Birke: Die wichtigsten Fakten!

Die Birke blüht von Ende Februar bis Juli

Birkenpollen Allergien sind weit verbreitet und nehmen zu

Zu den typischen Heuschnupfen Symptomen können bei der Birke Kreuzreaktionen auf die Pollen anderer Bäume hinzukommen

Auch ein orales Allergiesyndrom auf bestimmte Nahrungsmittel ist möglich

Zur Therapie stehen antiallergische Medikamente oder die Hyposensibilisierung zur Verfügung

 

Birke: Baum des Frühlings, des Nordens und der Brachflächen

Graziler, hoher Wuchs, zartgrünes Blattgrün, weiße Rinde – die Birke gilt oft als Symbol des Frühlings und der Jugend. Zur Gattung der Birken gehören rund 50 Arten. Sie wachsen in erster Linie in den gemäßigten und kühlen Bereichen der Nordhalbkugel. Bekannte Vertreter sind zum Beispiel die Hängebirke (Betula pendula oder Betula verrucosa) und die Moorbirke (Betula pubescens). Birken wachsen hierzulande meist als Einzelbäume, in kleinen Gruppen oder als Lückenfüller in Wäldern. Was Feuchtigkeit und Boden betrifft sind sie recht anspruchslos. Deshalb besiedeln sie als Pionierpflanzen gerne freie Brachflächen. Die Blütezeit der Birke reicht von Ende Februar bis in den Juli hinein, wobei die Hauptblüte im April stattfindet.

Allergie auf Birken: Spitzenreiter der Allergien

Die Pollen der Birke bereiten sehr vielen Menschen Probleme. Etwa 17 Prozent1 aller deutschen Erwachsenen sind gegen Birkenpollen sensibilisiert. Zum Glück haben nicht alle sensibilisierten Menschen tatsächlich Beschwerden. Dennoch ist die Allergie auf Birken weit verbreitet und in den letzten Jahrzehnten sogar immer häufiger geworden.

Verschiedene Umstände tragen dazu bei, dass Allergien auf Birken zunehmen:

  • Birkenblüten werden in erster Linie durch den Wind bestäubt. Die Birke produziert deshalb riesige Mengen an Pollen: Aus einer Kätzchenblüte gehen etwa fünf Millionen Pollen hervor, die sich kilometerweit in der Luft verteilen.
  • Da die Popularität der Birke zugenommen hat, werden Birken auch auf Grünflächen, in Parks und Gärten vermehrt gepflanzt.
  • Die mit dem Klimawandel verbundenen höheren Temperaturen führen zu einer längeren Blütezeit und mehr Pollenbildung.
  • Birkenpollen sind außerdem besonders allergen: Dafür ist ihr Hauptallergen Bet v1 verantwortlich. Bet v1 hat eine ausgeprägte Fähigkeit, IgE-Antikörper zu binden und dadurch Allergien auszulösen.

Die Symptome einer Allergie auf Birken

Die Symptome einer Allergie auf Birken unterscheiden sich nicht von anderen Pollenallergien. Rote, tränende und juckende Augen, Fließschnupfen, Niesattacken oder ein Jucken im Hals sind typische Beschwerden. Auch Atembeschwerden bis hin zum allergischen Asthma können auftreten.

Allergie auf Birken: Welche Kreuzreaktionen gibt es?

Das Hauptallergen der Birke Bet v1 weist noch eine weitere Besonderheit auf: Es hat viele Ebenbilder. Die Pollen anderer Bäume aus der Familie der Birkengewächse enthalten sehr ähnliche Allergene, auf die das Immunsystem zusätzlich reagieren kann. Eine Allergie auf Birken geht deshalb häufig mit Kreuzreaktionen auf Erlen-, Hasel- und Hainbuchenpollen einher. Auch mit den Pollen weiter entfernter Verwandter wie Eichen, Kastanien und Buchen kann es Kreuzreaktionen geben.

Allergie auf Birken: Kommen Kreuzreaktionen auf Nahrungsmittel vor?

Auch dabei spielt das Bet v 1 eine ausschlaggebende Rolle. Nicht nur Bäume sondern auch eine ganze Reihe pflanzlicher Nahrungsmittel besitzen ein Allergen, das dem Bet v1 ähnlich ist. Es kommt bei einer Allergie auf Birke deshalb durch Kreuzreaktionen sehr häufig zu einer zusätzlichen Nahrungsmittelallergie. Bis zu 70 Prozent aller Birkenpollenallergiker2 sind davon betroffen. Besonders häufig sind Allergien auf Äpfel oder Haselnüsse. Aber auch auf viele weitere Obst und Gemüsesorten kann es Kreuzreaktionen geben. Beispiele sind Birnen, Pfirsiche, Aprikosen, Kirschen, Kiwi, Haselnüsse, Mandeln, Karotten, Sellerie und Sojabohnen. Bei Verzehr der rohen Nahrungsmittel kommt es meist zu den Beschwerden eines oralen Allergiesyndroms. In seltenen Fällen können auch systemische Reaktionen auftreten. In gekochtem Zustand werden die Nahrungsmittel jedoch in der Regel vertragen. Dies liegt daran, dass die Allergene sich durch das Erhitzen verändern und ihre Allergenität verlieren.

Allergie auf Birken: So wird die Diagnose gestellt

Um die Diagnose einer Allergie auf Birke zu stellen, sollte man zunächst beobachten, wann die Beschwerden auftreten und welche Pollen zu diesen Zeiten fliegen. Im Internet gibt es kostenlose Pollentagebücher und Pollen-Apps, die dabei helfen können, die Symptome mit den Pollenflugdaten zu vergleichen. Der Arzt führt in der Regel einen Hauttest durch, bei dem die Hautreaktionen auf unterschiedliche Pollenallergene beobachtet werden. Auch die Bestimmung von IgE-Antikörpern im Blut kann Hinweise auf eine Allergie geben. Zusätzlich kann man die spezifischen IgE-Antikörper gegen das Bet v 1-Allergen im Blut nachweisen. Ein nasaler Provokationstest wird häufig durchgeführt, um die Diagnose der Pollenallergie zu bestätigen.

Allergie auf Birken: Welche Therapie ist angezeigt?

In erster Linie ist es wichtig, den Kontakt mit dem Allergen zu vermeiden. Da die Blütezeit der Birke sich aber über mehrere Wochen erstreckt und durch Kreuzreaktionen mit weiteren Bäumen noch verlängert werden kann ist das nicht immer einfach. Bei ausgeprägten Beschwerden können antiallergische Medikamente wie Augentropfen, Nasenspray oder Tabletten helfen, die Heuschnupfen-Symptome zu lindern.

Die spezifische Immuntherapie hat das Ziel die Entstehung einer allergischen Reaktion, zu verhindern. Dabei soll das Immunsystem ganz langsam an das Allergen gewöhnt werden. Man beginnt zunächst eine kleine Menge einer Allergenlösung zu verabreichen und steigert die Menge dann in kleinen Schritten, bis der Körper auch auf höhere Pollenkonzentrationen in der Luft nicht mehr allergisch reagiert. Die Allergenlösung kann subkutan gespritzt werden, es gibt aber auch Tabletten, die unter die Zunge gelegt werden.

Quellen:

1. Haftenberger M, Laußmann D, Ellert U, et al. Prävalenz von Sensibilisierungen gegen Inhalations- und Nahrungsmittelallergene. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. 2013;56(5):687-697. DOI:10.1007/s00103-012-1658-1

2. Biedermann T, Winther L, Till SJ, Panzner P, Knulst A, Valovirta E. Birch pollen allergy in Europe. Allergy. 2019;74(7):1237-1248. DOI:10.1111/all.13758

3. Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Baumfaltblatt Birke

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

06. April 2023

Autor: Irene Brandenburg, www.mein-allergie-portal.com

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