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Sinusitis bzw. Rhinosinusitis

Allgemeine Informationen

Eine Entzündung der Nasennebenhöhlen bzw. der Nase und der Nasennebenhöhlen nennt man Sinusitis bzw. Rhinosinusitis. Dabei entsteht die Sinusitis oftmals auf dem Boden einer Rhinitis im Sinne einer Folgeerkrankung.

Die chronische Rhinosinusitis ist eine Erkrankung der oberen Atemwege. Sie kann die Entstehung einer Erkrankung der unteren Atemwege (Lunge, Bronchien) begünstigen oder eine bereits bestehende Erkrankung der unteren Atemwege (z. B. Asthma, chronische Bronchitis, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)) in ihrem Verlauf ungünstig beeinflussen. Daher ist im Fall einer bestehenden Erkrankung der unteren Atemwege die effiziente Behandlung einer festgestellten Erkrankung der oberen Atemwege besonders wichtig.

Sinusitis: Ursachen

a) Sinusitis im Rahmen eines akuten Infektes

Eine akute Sinusitis entwickelt sich häufig infolge eines banalen Erkältungsschnupfens (akute Rhinitis). Die Behandlung erfolgt je nach Schweregrad symptomatisch, d. h. entsprechend der Beschwerdesymptome und je nach Auslöser – viral oder bakteriell - mit pflanzlichen Medikamenten (Phytotherapeutika) oder Antibiotika. Bei Nicht- oder Falschbehandlung besteht das Risiko einer Chronifizierung der Beschwerden mit der Folge einer chronischen Rhinosinusitis. Ab einer Dauer von 12 Wochen spricht man von einer chronischen Verlaufsform.

b) Sinusitis bei Allergie

Eine häufige Form der Rhinosinusitis hat ihre Ursache in einer allergischen Entzündung der Nasenschleimhäute, z.B. bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben, Pollen, Tierepithelien oder Schimmelpilze. Aus einer solchen, anfangs nur während der Pollensaison auftretenden allergischen Rhinitis durch z.B. Birkenpollen kann sich im Lauf der Zeit ein chronisch-allergischer Schnupfen entwickeln, die sog. allergische Rhinopathie. Unbehandelt werden oft die Nasennebenhöhlen in Mitleidenschaft gezogen mit der Folge einer chronischen Rhinosinusitis.

c) Sinusitis durch Bakterien, Schimmelpilze und Biofilme

Eine Rhinosinusitis kann durch Besiedlung der Schleimhaut mit  Schimmelpilzen oder Bakterien und der Bildung sog. Biofilme auf der Nasenschleimhaut entstehen. Häufig anzutreffende Bakterien sind Staphylokokken, die auch bei Gesunden in geringer Anzahl auf den Schleimhäuten zu finden sind. 

Solche Formen der chronischen Rhinosinusitis stellen eine therapeutische Herausforderung dar, weil angesiedelte Bakterien ideale Wachstumsbedingungen und Schutz in solchen Biofilmen finden, wodurch die Wirksamkeit therapeutisch eingesetzter Antibiotika oft beeinträchtigt ist.  

d) Sinusitis mit Polypenwachstum

Die chronische Rhinosinusitis kann mit der Bildung von Polypen in den Nasennebenhöhlen einhergehen. Typische Anzeichen einer Polypenbildung sind ein vermindertes Riechvermögen und eine verstopfte Nase.

Bei einer ausgeprägten Polypenbildung ist eine Operation der Nasennebenhöhlen mit Entfernung der Polypen manchmal die einzige Therapiemöglichkeit.

Da der Polypenbildung häufig eine Allergie zugrunde liegt, sollte eine entsprechende Abklärung bei diesem Krankheitsbild immer erfolgen. Im Fall der Feststellung einer allergischen Erkrankung kann eine dauerhafte Heilung oft nur dann erreicht werden, wenn sich einer Operation eine effiziente Allergiebehandlung anschließt. Ansonsten bilden sich in vielen Fällen erneut Polypen.

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Symptome

Folgende Beschwerden können bei einer chronischen Rhinosinusitis auftreten:

  • verstopfte Nase
  • laufende Nase, auch eitrig oder blutig und in den Rachen
  • Verlust des Geruchssinnes
  • Zahn- und Ohrenschmerzen
  • Gesichts- und Kopfschmerzen, insbesondere beim Bücken
  • Husten
  • Fieber
  • Mattigkeit

Diagnose

Die Diagnose „akute Sinusitis“ ergibt sich meistens aus den angegebenen Beschwerden.

Besteht der Verdacht auf eine komplizierte oder chronische Verlaufsform oder ist die Diagnose nicht eindeutig, sind weitere Untersuchungen notwendig. Dazu gehören eine nasenendoskopische Untersuchung und bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen bzw. Computertomographie (CT) oder in selteneren Fällen die Kernspintomographie (MRT).

 

 

Therapie

Die akute Sinusitis ist Folge einer viralen oder bakteriellen Infektion. Eine Behandlung mit pflanzlichen Medikamente (Phytotherapeutika) und abschwellenden Nasensprays bzw. -tropfen ist bei der unkomplizierten Sinusitis meist ausreichend. Für kompliziertere Verlaufsformen stehen entzündungshemmende (Aniphlogistika) und schmerzlindernde (Analgetika) Medikamente sowie Glukokortikoide („Kortison“) als Nasenspray oder Tablette zur Verfügung. Die Behandlung mit Antibiotika ist nur sinnvoll im Fall einer festgestellten bakteriellen Entzündung, die mit Phytotherapeutika nicht erfolgreich geheilt werden kann.

Bei manchen Formen der Sinusitis ist eine Operation notwendig. Diese erfolgt heutzutage meist endoskopisch über die Nasenlöcher. Sehr wichtig für den Erfolg der Operation ist eine sich direkt anschließende fachärztliche Nachbehandlung, um ein optimales Operationsergebnis zu gewährleisten.

Quellen

  • Allergische Rhinitis, Rhinosinusitis, Prof. Dr. med. Ludger Klimek, Spitzenforschung in der Allergologie – Innovationen und Auszeichnungen 2012, ALPHA Informations-GmbH, Lampertheim 2012
  • Dossier Allergie, Gesund leben Das Magazin für Körper, Geist und Seele, Stern Nr. 2 2010, Gruner + Jahr
  • Johannes Ring (DAAU), Claus Bachert (DGAKI), Carl-Peter Bauer (GPA), Wolfgang Czech (ÄDA) – alle Hrsg.: Weißbuch Allergie in Deutschland. 3. Überarbeitete und erweiterte Auflage Springer Medizin, Urban & Vogel GmbH, München 2010
  • Stuck, B.A., et al.: Rhinosinusitis: S2-Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie. HNO, 2012. 60(2): p. 141-62.

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