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Prozessierte Lebensmittel

Autor: Dr. med. Matthias Riedl

Was sind prozessierte bzw. hoch-prozessierte Lebensmittel?

Mit „hoch-prozessierte Lebensmitteln“ sind Lebensmittel gemeint, die in hohem Maße industriell verarbeitet wurden, zum Beispiel in Fertiggerichten, Snacks, Süßigkeiten und pikanten Knabbereien. Sie stehen gemäß der vierstufigen Nova-Gruppen für die Lebensmittelverarbeitung auf der Stufe vier.

Was ist in hoch-prozessierten Lebensmitteln enthalten?

Im Gegensatz zu natürlichen Nahrungsmitteln enthalten hoch-prozessierte Lebensmittel oft nur noch Bestandteile des zu Grunde liegenden Nahrungsmittels, zum Beispiel Erbsenprotein an Stelle von Erbsen.

Hoch-prozessierte Lebensmittel enthalten häufig überhöhte Mengen an Fett, Zucker und Salz sowie Zusatzstoffe wie Aromen, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffen, Emulgatoren und Stabilisatoren.

Enthalten hoch-prozessierte Lebensmittel noch Vitamine?

Der Nährstoffgehalt und auch der Gehalt an Ballaststoffen hoch prozessierter Lebensmittel sind im Vergleich zu unverarbeiteten Nahrungsmitteln in der Regel niedriger. Allerdings werden bei manchen Produkten Vitamine, Mineralien oder Ballaststoffe künstlich zugesetzt.

Sind hoch-prozessierte Lebensmittel gesund?

Ernährungsphysiologisch werden hoch-prozessierte Lebensmittel kritisch gesehen. Zum einen steigt mit dem Anteil hoch-prozessierter Lebensmittel im Speiseplan auch die Gefahr einer Mangelernährung. Zum anderen besteht aufgrund des häufig hohen Kaloriengehaltes hoch-prozessierter Lebensmittel auch das Risiko, Übergewicht zu entwickeln.

Zudem haben Studien gezeigt, dass das Krankheits- und Sterberisiko eines Menschen mit dem Konsum hoch-prozessierter Lebensmittel er zunimmt. Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit 11 Mio. Menschen pro Jahr vorzeitig ihr Leben verlieren, weil sie zu viele hoch-prozessierte Lebensmittel konsumieren.

 

 

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Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

12. August 2019

Autor: Dr. med. Matthias Riedl, Diabetologe, Ernährungsmediziner, Internist und ärztlicher Leiter – Geschäftsführer am medicum Hamburg