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Hundeallergie: Symptome, Diagnose, Therapie

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Hundeallergie - Allergene, Symptome, Diagnose, Therapie? Bildquelle: M.- B. Hilka

Hunde sind nach den Katzen die beliebtesten Haustiere und gehören schnell zur Familie. Umso schwieriger ist es, wenn ein Familienmitglied eine Hundeallergie entwickelt. Dann ist die eindeutige Empfehlung der Allergologen, sich von dem Tier zu trennen. Wissenswertes über die Hundeallergie fasst Dr. med. Maud-Bettina Hilka, HNO-Gemeinschaftspraxis Wiesbaden, für MeinAllergiePortal zusammen.

Autor: Sabine Jossé M.A.

Interviewpartner: Dr. med. Maud-Bettina Hilka

Frau Dr. Hilka, welche Allergene des Hundes lösen Allergiesymptome aus?

Das Hauptallergen beim Hund ist das Can f 1. Es ist bei 60 Prozent der bei Hunde-sensibilisierten Patienten nachweisbar. Außerdem gibt es noch mehrere Unterallergene, wobei davon nur das Can f 6 von Bedeutung ist.

Wo befinden sich die Allergene des Hundes?

Die Allergene des Hundes sind praktisch überall zu finden: In der Haut und den Haaren, im Speichel, aber auch in den Exkrementen des Hundes.

Sind alle Hunderassen gleichermaßen allergen?

Nein, nicht alle Hunde sind gleichermaßen allergen. Wie allergen ein Hund ist, hängt stark von der Rasse ab. Besonders oft reagieren Menschen auf Boxer und Schnauzer. Auf Schäferhunde und Beagles ist dagegen die Sensibilisierungsrate am geringsten.

Gibt es bei Hunden hypoallergene Züchtungen?

Es ist tatsächlich ein Trend, hypoallergene Hunde zu züchten. Angeblich funktioniert das bei neuen Züchtungen wie dem Labradoodle, dem Goldendoodle und dem ungarischen Wasserhund.

Kann es bei Menschen mit einer Hundeallergie zu Kreuzreaktivitäten kommen?

Zu einer Kreuzreaktivität kommt es bei Hundeallergikern nur bei dem Unterallergen Can f 6 und zwar mit dem Katzenallergen und mit dem Hauptallergen des Pferdes, Equ c 1. Das bedeutet, dass diese Hundeallergiker auch auf Katzen und Pferde allergisch reagieren können.

Wie erfolgt die Diagnose einer Hundeallergie?

Eine Möglichkeit, eine Hundeallergie zu diagnostizieren, ist der Pricktest. Allerdings gibt der Pricktest nur einen groben Hinweis darauf, ob der Patient sensibilisiert ist. Möchte ein Mensch mit Hundeallergie trotzdem einen Hund besitzen, muss man untersuchen, ob der auf Hunde sensibilisierte Patient auch auf den gewünschten Hund sensibilisiert ist.

 

Wie erfährt man, ob man auf eine bestimmte Hunderasse allergisch reagiert?

Man kann sich dazu vom Züchter Haare des gewünschten Hundes besorgen. Diese werden mit einem speziellen Verfahren auf die Haut des hundeallergischen Patienten aufgebracht, mit dem Scratchtest. So kann der Arzt mit Sicherheit sagen, ob der Patient auf den Hund sensibilisiert ist oder nicht. Das Problem liegt darin, einen Hund zu finden, auf den man nicht allergisch reagiert.

Kann man sich bedenkenlos einen Hund zulegen, wenn man nicht sensibilisiert ist?

Auch wenn keine Sensibilisierung auf Hunde vorliegt, besteht immer die Gefahr, dass sich im Laufe der Jahre eine Sensibilisierung auf das Hundeallergen entwickelt und eine allergische Erkrankung auftritt.

 

Gibt es eine Therapie bei der Hundeallergie?

Aus Sicht der Allergologen sollte man bei der Anschaffung eines Tieres lieber zurückhaltend sein – obwohl Haustiere auch positive Einflüsse auf die Gesundheit und die Persönlichkeit haben können. Einen Hund zu halten, wenn man allergisch auf ihn reagiert, ist nicht zu empfehlen.

Könnte man einen Hund zur Probe aufnehmen?

Das ist aus psychologischer Sicht eher nicht ratsam. Wenn das Tier einmal da ist, kann man sich wahrscheinlich nicht mehr von ihm trennen. Sicherer ist es tatsächlich, mit den Haaren einen Scratchtest zu machen und zu hoffen, dass der Anschaffung des Tieres nichts im Wege steht.

Hilft eine spezifische Immuntherapie gegen das Allergen des Hundes?

Möchte man unbedingt einen Hund, kann man es natürlich auch mit einer spezifischen Immuntherapie versuchen. In dieser Lösung sind allerdings nur die gängigen Hunderassen enthalten, wie der Dackel, der Pudel und der Schäferhund. Bei anderen Rassen hilft uns die Therapie nicht weiter.

Frau Dr. Hilka, vielen Dank für das Interview!

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

 

30. Juli 2019

Autor: S. Jossé/ M. Bettina Hilka, www.mein-allergie-portal.com

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