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Grasmilben beim Hund: Juckreiz & wunde Pfoten!

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Durch Grasmilben kann es beim Hund zu Juckreiz, roten, wunden Pfoten und Ausschlag an Bauch und Brust kommen! Bildquelle: canva alexei_tm, Ivan-balvan

Wenn es im Sommer beim Hund zu wunden Pfoten und Juckreiz kommt, sind oft Grasmilben die Übeltäter. Die Hunde schlecken vermehrt, die Pfoten sehen gerötet und wund aus. Aber nicht nur die Pfoten, sondern auch andere Körperregionen können befallen sein. Oft hilft nur noch ein Gang zum Tierarzt, um den Juckreiz und die Entzündung der Haut zu lindern. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, um dem Befall mit Grasmilben beim Hund vorzubeugen.

Autor: Dr. med. vet. Eva Rompa 

 

Grasmilben beim Hund: Die wichtigsten Fakten!

Grasmilben sind Spinnentiere und bevorzugen trockene Wiesen und warme Temperaturen

Grasmilben sind vom Frühjahr an bis zum Spätherbst aktiv und ihre Larven beißen sich an vorbeilaufenden Wirtstieren fest

Durch das Festbeißen der Larven entsteht eine Entzündung der Haut, die mit Juckreiz einhergeht

Beim Hund sind vor allem die Pfoten und die Beine, aber auch Kopf und Ohren betroffen

Oft sind die Larven der Herbstgrasmilbe als kleine orangene Pünktchen mit bloßem Auge zu erkennen

Spezielle Floh- und Milbenmittel für Hunde helfen auch gegen einen Befall mit Herbstgrasmilben

 

Grasmilben – wo kommen sie vor?

Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis), auch Grasmilben, Herbstmilben oder Erntemilben genannt gehören zur Familie der Spinnentiere. Die Grasmilbe liebt trockene Wiesen und warme Temperaturen, in warmen Sommern steigt die Population der Grasmilbe. Sie kommt vor allem in Südeuropa und den Alpenländern vor, in Deutschland ist sie besonders im Rheinland, Hessen und Bayern vertreten.

Grasmilben beim Hund – wie kommt es zu wunden Pfoten?

Die Grasmilbe kommt im Frühjahr aus dem Boden und ist bis zum Spätherbst aktiv. Sie legt ihre Eier ins Gras ab. Daraus schlüpfen nach einer Weile Larven. Die orangefarbenen wenige Millimeter großen Larven sitzen an der Spitze der Grashalme. Läuft ein Tier oder ein Mensch vorbei, beißen sie sich fest und saugen Blut – wobei der Speichel der Larven starken Juckreiz auslösen kann. Nach ein paar Tagen lösen sie sich die Larven von selbst wieder und entwickeln sich in der Umwelt weiter zur erwachsenen Milbe. Eine Übertragung vom Tier zum Menschen oder umgekehrt findet nicht statt.

Grasmilben – ein Auslöser für Juckreiz und wunde Pfoten beim Hund

Die Herbstgrasmilben beißen sich an den Stellen fest, die mit dem Gras in Berührung kommen. Das sind beim Hund vor allem die Pfoten und die Beine, aber auch Kopf und Ohren. Auch kann es durch Grasmilben auch zu Ausschlag an Bauch und Brust des Hundes kommen. Die Milben befallen bevorzugt Regionen mit dünner Haut, an denen es feucht und warm ist, wie zum Beispiel im Zwischenzehen- oder Achselbereich.

Durch das Festbeißen der Larven entsteht eine Entzündung der Haut, die mit Juckreiz einhergeht. Nach 4 bis 36 Stunden treten die ersten Symptome auf. Die Hunde schlecken und beißen sich an den betroffenen Stellen, was die Entzündung noch verstärkt. Oft kommt es zu einer sekundären Besiedelung mit Bakterien. Die Haut ist gerötet. Bei einigen Hunden kann eine allergische Reaktion den Juckreiz noch verstärken.

Grasmilben beim Hund – woran erkennt man sie?

Oft sind die Larven der Herbstgrasmilbe als kleine orangene Pünktchen mit bloßem Auge zu erkennen, vor allem bei heller Haut.

Hunde mit Juckreiz und entzündeter Haut sollten – auch zum Ausschluss anderer Hauterkrankungen – einem Tierarzt vorgestellt werden. Auch eine Allergie gegen Pollen- oder Gräser oder eine eingetretene Granne können im Sommer für wunde Pfoten bei Hunden sorgen.

Grasmilben bei Hund – was kann man tun?

Hat der Hund Grasmilben, kann ein Bad mit einem medizinischen Shampoo gegen Milben helfen. Ist die Haut stark entzündet, gibt der Tierarzt ein Medikament gegen die Entzündung und den Juckreiz. Bei einer zusätzlichen bakteriellen Besiedelung können Antibiotika nötig sein.

Grasmilbenbefall – so lässt sich vorbeugen

Es gibt beim Tierarzt erhältliche Floh- und Milbenmittel für Hunde, die auch gegen einen Befall mit Herbstgrasmilben helfen. Gut geeignet ist ein Spray, dass direkt auf die meist betroffen Stellen wie Pfoten und Bauch aufgebracht wird. Auch ein Spot-on gegen Milben kann den Hund vor Herbstgrasmilben schützen.

Ist der Hund stark betroffen, sollte von Spaziergängen im hohen Gras abgesehen werden. Auch das Waschen nach dem Spaziergang kann helfen.

Grasmilbenbefall im eigenen Garten?

Ob der eigene Garten von Herbstgrasmilben befallen ist, kann man durch einen Test herausfinden. Man legt ein weißes Papier auf den Rasen. Sieht man nach einer Weile orangefarbene Pünktchen darauf, weiß man, dass man Milben im Garten hat.

Um Grasmilbenbefall vorzubeugen, sollte man das Gras regelmäßig mähen und den Grasschnitt nicht im eigenen Garten entsorgen. Auch Vertikutieren kann helfen. Dies verhindert Moosbildung, welches die Grasmilben lieben. Mäuse sind ein beliebter Wirt der Herbstgrasmilbe, weshalb auch eine Mäusebekämpfung die Verbreitung eindämmen kann.

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

28. August 2023

Autor: Dr. med. vet. Eva Rompa, www.mein-allergie-portal.com

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