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Flöhe in der Wohnung bekämpfen: Wie geht das?

Flohbekämpfung Hund Katze Sanierung Wohnung
Flohbekämpfung: Wie saniert man die Wohnung richtig? Bildquelle: Canva Ron Lach, Nikola Nastasic

Flöhe in der Wohnung wünscht sich niemand. Auch wenn Hund oder Katze nicht von einer Flohallergie betroffen sind, ist es unangenehm, wenn sich Flöhe im unmittelbaren Wohnumfeld festgesetzt haben. Wie geht Flohsanierung? Was kann man tun, um die ungebetenen Gäste zu vertreiben? Wie führt man die Flohbekämpfung durch und wie kann man verhindern, dass es erneut zu einer Flohplage kommt?

Autor: Dr. med. vet. Eva Rompa

 

Flöhe in der Wohnung bekämpfen: Die wichtigsten Fakten!

Einen Flohbefall kann man am besten anhand des Flohkots am Liegeplatz von Hund oder Katze feststellen

Da sich Flöhe sehr schnell vermehren, sollte man so schnell wie möglich handeln, wenn man einen Befall in der Wohnung entdeckt

Das passende Medikament für die Flohbekämpfung am Tier sollte man sich vom Tierarzt empfehlen lassen

Bei Flohmitteln ohne „Chemie“, beispielsweise mit ätherischen Ölen oder anderen Duftstoffen, ist die Wirksamkeit oft nicht oder nur teilweise nachgewiesen

Zusätzlich zur gründlichen Reinigung der gesamten Wohnung und aller Liegeplätze von Hund und Katze sollte man ein spezielles Umgebungs-Antiparasitikum einsetzen

 

Flöhe in der Wohnung: Woran erkennt man einen Flohbefall in der Wohnung?

Flöhe sind sehr klein und daher schwierig zu entdecken und zu erkennen. Noch kleiner sind ihre Entwicklungsstadien, also die Eier und die Larven. Sie sind mit bloßem Auge kaum zu sehen. Larven verstecken sich zudem in dunklen Ecken und Ritzen. Bei sehr starkem Befall kann man eventuell erwachsene Flöhe entdecken. Leichter ist es jedoch, den Flohkot zu finden: Kleine schwarze Krümelchen sind oft auf den Liegeplätzen des Haustieres zu sehen. Auch beim Kämmen des Fells mit einem Flohkamm kann man die schwarzen Krümelchen entdecken. Befeuchtet man diese auf einem weißen Tuch, hinterlassen sie eine dunkelrote Verfärbung. Mögliche Anzeichen für einen Flohbefall sind auch starker Juckreiz im Bereich des Schwanzansatzes beim Hund oder intensives Putzen bei Katzen. Auch Tierbesitzer können von Flöhen befallen werden und kleine juckende Stellen an Armen, Beinen oder anderen Körperstellen entwickeln.

flohnachweisFlohnachweis: Bringt man diese auf eine nasse Unterlage, lösen sie sich teilweise auf und hinterlassen eine dunkelrote Verfärbung! Quelle: Dr. med vet. Christine Löwenstein

Flöhe in der Wohnung: Liegt immer ein Befall der Wohnung vor, sobald man einen Floh auf dem Tier oder am Schlafplatz findet?

Sobald Flöhe Kontakt mit eine Wirtstier haben, fangen sie an, Blut zu saugen und bereits 48 Stunden später beginnen sie mit der Eiablage. Ein Flohweibchen legt durchschnittlich 20 Eier am Tag. Die Eier fallen aus dem Fell des Hundes oder der Katze in die Umgebung. Die Vermehrung erfolgt also sehr schnell und man muss damit rechnen, dass sich bereits kurz nach dem Befall Entwicklungsstadien der Flöhe in der Wohnung befinden. Entdeckt man einen Floh, sollte man das Problem so bald wie möglich und rigoros angehen.

Flöhe in der Wohnung: Wie kann man Flöhe in der Wohnung bekämpfen?

Ein Flohbefall ist keine unangenehme Lapalie. Er ist oft schwer in den Griff zu bekommen und kann beim Hund oder bei der Katze durch ständiges Kratzen, Lecken oder Beißen zu Hautveränderungen und -entzündungen führen. Um Flöhe effektiv zu bekämpfen, müssen sowohl alle Tiere des Haushalts als auch die Umgebung behandelt werden. Die meisten Flohmittel, die beim Tierarzt erhältlich sind, wirken sehr gut gegen erwachsene Flöhe, aber nicht alle töten auch die Entwicklungsstadien ab. Man sollte sich daher von seinem Tierarzt beraten lassen, welches Medikament für das Tier geeignet ist und welche Maßnahmen und Mittel zusätzlich erforderlich sind, um die Umgebung von Flöhen zu befreien. Die Maßnahmen hängen auch von bestimmten Faktoren ab, zum Beispiel wie viele Tiere sich im Haushalt befinden und ob diese Freigang oder Kontakt zu anderen Tieren haben, ob Kinder im Haushalt leben oder ob das Tier eine Floh oder eine Medikamentenunverträglichkeit hat. Auch die Wohnungseinrichtung spielt eine Rolle. Teppichböden und viele Polstermöbel erschweren die Reinigung. Die Stärke des Befalls ist ein weiterer wichtiger Faktor für die Maßnahmen.

Was ist das beste Mittel gegen Flöhe?  

Es gibt viele Wirkstoffe gegen Flöhe auf dem Markt und viele Darreichungsformen wie Sprays, Halsbänder, Spot-Ons, Tabletten, Umgebungssprays, Fogger, Pulver ect.. Im Hinblick auf die Inhaltsstoffe ist aber Einiges zu beachten. Für Tierarzneimittel und Biozidprodukte, die für die Umgebungsbehandlung verwendet werden, ist die Wirksamkeit belegt. Jeder Wirkstoff kann jedoch Nebenwirkungen für Mensch und Tier haben. Man sollte sich genau an den Beipackzettel halten, um diese möglichst zu vermeiden und um sicher zu sein, dass das Mittel richtig angewendet wird und die Behandlung effektiv ist. Bei Flohmitteln ohne „Chemie“, beispielsweise mit ätherischen Ölen oder anderen Duftstoffen, ist die Wirksamkeit oft nicht oder nur teilweise nachgewiesen.

Flöhe in der Wohnung: Kann man Flöhe in der Umgebung auch natürlich bekämpfen?

Viele Menschen möchten zwar die Flöhe loswerden, aber ihre Wohnung nicht mit Bioziden behandeln. Dies ist verständlich, denn durch Sprays oder sogenannte Fogger, die die Mittel fein zerstäuben, werden die Wirkstoffe in der Luft verteilt und können eingeatmet werden. Grundsätzlich muss beim Einsatz von Bioziden gut gelüftet werden und die Wohnung sollte mehrere Stunden nicht betreten werden.

Man muss jedoch nicht sofort zu Bioziden greifen, um die Flöhe aus der Wohnung zu bekommen. Zunächst sollten alle Böden gesaugt werden und Teppiche am besten auch mit dem Dampfreiniger gereinigt werden. Der Staubsaugerbeutel sollte nach dem Saugen sofort entfernt werden. Decken, Liegeplätze und Bezüge sollten gewaschen werden, möglichst bei 60° C.

Flöhe mit Kieselgur bekämpfen

Wieder in Mode gekommen ist zudem ein altbewährtes Mittel gegen Schädlinge: Kieselgur. Das feine Pulver besteht aus Schalen von Kieselalgen. Die scharfkantige Struktur von Kieselgur verletzt die Insekten. Das Pulver entzieht ihnen außerdem die Feuchtigkeit und trocknet sie aus. Aber auch mit Kieselgur muss vorsichtig umgegangen werden. Wird der feine Staub eingeatmet, dringt er in die Lunge ein und kann möglicherweise gesundheitsschädlich sein. Daher sollte Kieselgur behutsam und sparsam verwendet werden, zum Beispiel in schwer zu reinigenden Ecken und Ritzen. Bei der Anwendung sollte eine Atemschutzmaske getragen werden.

Flöhe in der Wohnung:  Muss man das ganze Haus reinigen oder nur die Stellen, an denen sich das Haustier bevorzugt aufhält?

Floheier fallen überall dort aus dem Fell der Haustiere, wo sie sich aufhalten. An Schlaf- und Lieblingsplätzen der Hunde und Katzen befinden sich daher auch die meisten Eier. Aber auch der Boden unter den Möbeln, Teppiche, Fußleisten, Ecken und Treppen sollten in die Reinigung miteinbezogen werden. Besonders bei Katzen, die sich auch auf oder in den Schränken aufhalten können, ist die Umgebungsbehandlung sehr aufwändig.

Flöhe in der Wohnung: Helfen Hausmittel gegen Flöhe?

Hausmittel wie Lavendel oder Knoblauch eignen sich nicht zur Flohbekämpfung. Flöhe sind sehr hartnäckig, sie lassen sich nicht durch deren Geruch vertreiben.

Wie kann man sicher sein, dass die Flöhe erfolgreich bekämpft wurden?

Es lässt sich schwer feststellen, ob alle erwachsenen Flöhe, Larven und Eier verschwunden sind. Es kann immer passieren, dass ein Bereich übersehen wurde und sich das Problem nach einiger Zeit wiederaufbaut. Auch nach erfolgreicher Behandlung kann sich das Tier erneut infizieren und die Flöhe wieder mit die die Wohnung schleppen.

Wie kann man einem erneuten Flohbefall vorbeugen?

Einen erneuten Flohbefall kann man am besten durch eine ganzjährige Flohbehandlung des Tieres verhindern. Viele Besitzer schrecken jedoch vor einer dauerhaften Behandlung zurück, da sie ihrem Tier die Belastung mit Medikamenten ersparen möchten. Auf der Suche nach nebenwirkungsfreien Alternativen werden oft Maßnahmen ergriffen, die gar nicht oder nur teilweise wirksam sind, den Besitzer in Sicherheit wiegen und oft eine rechtzeitige und wirksame Bekämpfung verhindern.

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

30. August 2023

Autor: Dr. med. vet. Eva Rompa, www.mein-allergie-portal.com

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