Kinnakne bei Katzen: Ursache, Symptome, Diagnose, Therapie
Kinnakne kommt bei Katzen häufig vor: Die Katzen haben dann Mitesser und Pickel am Kinn, in manchen Fällen entwickelt sich daraus eine schwere Hautentzündung mit blutigen Schrunden. Was sind die Ursachen dieser Katzenakne? Wie erkennt man die Symptome? Wie wird die Kinnakne diagnostiziert? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Autor: Dr. med. vet. Eva Rompa
Kinnakne bei der Katze – Was sind die Ursachen?
Die Ursachen für die Entstehung der Kinnakne bei der Katze sind nicht bekannt. Katzen jeden Alters und aller Rassen können erkranken. Es gibt jedoch einige mögliche Ursachen, die diskutiert werden: dazu gehören eine vermehrte Talgproduktion, Stress, Immunsuppression und eine Virusinfektion. Außerdem soll das Fressen aus Plastikschalen und aus verschmutzen Schalen die Entstehung einer Kinnakne bei der Katze begünstigen. Es wird vermutet, dass Bakterien sich leichter auf Plastikschalen ansiedeln als auf Metall- und Keramikschalen. Wenn die Katze beim Fressen mit dem Kinn ständig den verschmutzten oder mit Bakterien besiedelten Rand berührt, gelangen Schmutz und Bakterien auf die Haut. Auch das Putzverhalten der Katze kann eine Rolle spielen. Es gibt Katzen, die sich nicht richtig am Kinn putzen und bei denen das Kinn häufig mit Futter verklebt ist.
Kinnakne bei der Katze – wie sehnen die Symptome aus?
Anfangs sind schwarze Punkte und kleine Krusten am Kinn zu sehen. Das Fell am Kinn der Katze kann dadurch dreckig aussehen. Der Besitzer fühlt kleine harte Knötchen beim Streicheln des Kinns. Die schwarzen Pünktchen sind Mitesser, die durch Talgansammlungen in den Haarbälgen entstehen. Die Katze stört das meistens nicht. Kommen jedoch Bakterien und Hefepilze hinzu, kann sich die Haut entzünden. Knotige Verdickungen bis in die Unterhaut, Pusteln, Krusten, eitrige und blutige Wunden entstehen. Die Haut ist häufig gerötet und geschwollen. In diesem Stadium ist die Kinnakne für die Katze unangenehm und schmerzhaft. Häufig beobachtet der Besitzer auch einen Juckreiz bei der Katze, zum Beispiel Reiben des Kinns an Gegenständen.
Kinnakne bei der Katze – wie wird die Kinnakne diagnostiziert?
Im Anfangsstadium kann der Tierarzt die Verdachtsdiagnose leicht am typischen klinischen Bild stellen. Andere Erkrankungen sollten aber ausgeschlossen werden, beispielweise eine Besiedelung der Haarbälge mit Demodex-Milben oder einer Pilzinfektion. Der Tierarzt kann hierfür Haare der Katze unter dem Mikroskop untersuchen oder eine Pilzkultur anlegen. In einem späteren Stadium gleicht die Kinnakne der Katze manchmal einem eosinophilen Granulom oder einer Krebserkrankung. Im Zweifelsfall kann eine Biopsie nötig sein.
Kinnakne bei der Katze – welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Bei einer leichten Kinnakne kann es helfen, die Haut der Katze mit warmem Wasser zu reinigen. Hierfür kann der Besitzer ein Tuch mit warmem Wasser für ein paar Minuten auf das Kinn der Katze drücken und anschließend vorsichtig reiben. So lassen sich Mitesser manchmal entfernen. Mitesser, Pickelchen und kleine Krusten können kann auch mit chlorhexidinhaltigen oder anderen antibakteriellen Präperaten, reinigenden Shampoos oder speziellen Reinigungspads behandelt werden. Hierfür gibt es eine Vielzahl tiermedizinscher Produkte. Am besten lässt sich der Besitzer von seinem Tierarzt beraten. Ist die Haut der Katze gerötet und geschwollen oder sind größere Knoten, Krusten oder Wunden zu sehen, sollte der Besitzer auf jeden Fall zum Tierarzt gehen. Denn dann handelt es sich meist um eine bakterielle Infektion und eine Behandlung der Kinnakne mit antibiotikahaltigen Salben oder eine Antibiotikatherapie kann erforderlich sein. In der Regel ist die Kinnakne bei der Katze gut behandelbar. Die Kinnakne verschwindet bei manchen Katzen nach der Therapie, bei anderen bleibt sie dauerhaft und bei manchen tritt sie immer wieder auf. Auch eine chronische Kinnakne kann durch begleitende Maßnahmen in den Griff bekommen werden. Der Besitzer kann helfen, einer Kinnakne der Katze vorzubeugen, indem er die Futterschale der Katze regelmäßig säubert, kein Plastik, sondern eine Metall- oder Keramikfutterschale verwendet und das Kinn der Katze, wenn nötig, nach dem Fressen säubert.
Wichtiger Hinweis
Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.
Autor: Dr. med. vet. Eva Rompa, mein-allergie-portal.com
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