Histaminintoleranz: Ursachen, Symptome, Diagnose, Therapie
Die Histaminintoleranz ist ein umstrittenes Krankheitsbild. Ein Grund hierfür mag sein, dass die Histaminunverträglichkeit in sehr diffusen Symptomen äußern kann. Wann genau spricht man von Histaminintoleranz und was weiß man über die Ursachen? Wie zeigen sich die Symptome? Wie wird die Diagnose gestellt und welche Therapien gibt es?
Histaminintoleranz was ist das?
Von einer Histaminintoleranz (HIT), einer Histaminunverträglichkeit oder einer Histaminose spricht man dann, wenn Histamin bzw. andere biogene Amine nicht vertragen werden.
Die Histaminintoleranz ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, keine „echte“ Allergie. Im Gegensatz zur Allergie ist das Immunsystem an der Unverträglichkeitsreaktion nicht beteiligt. Der Organismus reagiert bei der Histaminintoleranz auf ein „zu viel“ an Histamin und anderen biogenen Aminen wie:
- Serotonin
- Tyramin
- Phenylethylamin
„Zu viel“ an Histamin bedeutet in diesem Falle: Es liegt ein Ungleichgewicht zwischen dem mit der Nahrung aufgenommenen und/oder dem möglicherweise im Körper entstandenen Histamin und dem Histaminabbau vor. Auslöser hierfür könnte z.B. eine Allergie sein.
Was sind biogene Amine?
Biogene Amine werden mit Hilfe bestimmter Enzyme (Decarboxylasen) aus den Eiweißvorstufen (Aminosäuren) gebildet.
Zu den biogenen Aminen gehören unter anderem:
- Histidin
- Tyrosin
- Tryptophan
- Phenylalanin
Was sind Enzyme (Decarboxylasen)?
Decarboxylasen sind Enzyme, die Carbonsäuregruppen abbauen. Decarboxylasen kommen in Bakterien, nicht jedoch in Hefe, vor. Aber auch in menschlichen, tierischen und pflanzlichen Geweben kommen Decarboxylasen vor. Das heißt, dass biogene Amine sowohl im menschlichen Organismus als auch in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln entstehen können, sofern die entsprechenden Aminosäuren vorhanden sind.
Welche Funktion hat Histamin im Körper?
Histamin ist auch eine körpereigene Substanz und erfüllt verschiedene physiologische Funktionen. Histamin senkt den Blutdruck, fördert die Magensäureproduktion und steigert die Darmbewegungen. Bei Allergien wird Histamin aus Zellen in den Schleimhäuten freigesetzt und führt zu den typischen allergischen Beschwerden.
Was sind die Ursachen für Histaminintoleranz?
Die genaue Ursache der Histaminintoleranz (HIT) ist noch unklar. Bei der Entstehung einer HIT spielen mehrere Faktoren eine Rolle und nicht nur die Aufnahme einzelner histaminreicher Lebensmittel. Diese Faktoren sind:
- Verzehr von histaminreichen Lebensmitteln in einer Mahlzeit oder an einem Tag
- Mangel oder Hemmung des histaminabbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO) im Darm, evtl. auch anderer histaminabbauender Enzyme
- Verzehr anderer biogener Amine z.B. aus reifen Bananen oder Spinat
- Alkohol: alkoholische Getränke können nicht nur histaminreich sein, sondern erhöhen die Darmdurchlässigkeit für Histamin und sind Histaminliberatoren (s.u.)
- eine zugrunde liegende Allergie, Pseudoallergie oder Mastozytose
- eine erhöhte Durchlässigkeit der Magen-Darmschleimhaut durch Infekte oder Entzündungen
Dr. Petra Zieglmayer erklärt die der Histaminintoleranz zu Grunde liegenden Mechanismen wie folgt:
„Die Histaminintoleranz gehört zu den Enzymdefizienz-Syndromen, das heißt, bei diesen Patienten ist das Enzym Diaminooxidase (DAO), das mit der Nahrung zugeführtes Histamin im Körper abbaut, nicht ausreichend aktiv oder in ausreichender Menge vorhanden. Das bedeutet, je mehr Histamin aufgenommen wird, desto mehr reichert sich im Körper an, weil es ja langsamer als bei einem gesunden Patienten wieder abgebaut wird. Und bei Erreichen einer gewissen, individuell unterschiedlichen, Konzentration können dann histaminbedingte Symptome wie bei einer Allergie auftreten.
Anders als bei Nahrungsmittelallergien, wo schon kleinste Mengen schwere Reaktionen hervorrufen können, hat bei der Histaminintoleranz jeder Patient seinen individuellen Grenzwert. Erst nach dem Überschreiten dieses individuellen Grenzwertes entwickelt der Patient Symptome.“
Histaminintoleranz: Was passiert im Körper? Symptome? Diagnostik?
Im Video „Was ist Histaminunverträglichkeit? Ursachen?“ erklärt Dr. Yvonne Braun, was über die Ursachen der Histaminunverträglichkeit bekannt ist.
Welche Rolle spielen die Histaminliberatoren bei der Histaminintoleranz?
Zum Thema Histaminliberatoren sagt Dr. Zieglmayer:
„Eine Rolle spielen auch die Histaminliberatoren. Das sind Substanzen, die zu einer vermehrten Freisetzung endogenen Histamins im Körper führen. Dazu zählen verschiedene Medikamente, z.B. aus dem Bereich der Röntgenkontrastmittel oder der nichtsteroidalen Anriphlogistika, aber auch Lebensmittelzusatzstoffe, sogenannte E-Nummern, wie z.B. Azofarbstoffe oder Kukurmin, Konservierungsmittel oder Geschmacksverstärker. Daher reagieren Patienten mit einer Histaminintoleranz oft auch auf Fertiggerichte oder Speisen aus dem China-Restaurant unverträglich.
Auch unter den Nahrungsmitteln selbst finden sich Histaminliberatoren. Beispiele hierfür sind Zitrusfrüchte und Meeresfrüchte.
Weiter können manche Nahrungsmittel, wie z.B. Fleisch, Fisch, diverse Nüsse oder Getreide, sogenannte biogene Amine enthalten, die die Aktivität von DAO hemmen und so den körpereigenen Abbau des Histamins stören.“
Histaminintoleranz: Was passiert im Körper? Symptome? Diagnostik?
Im Video „Histaminliberatoren? Was ist das? Wie meiden?“ informiert Dr. Yvonne Braun zu möglichen Triggerfaktoren bei der Histaminintolerenz.
Was ist Diaminoxydase?
Die Rolle der Diaminoxydase bei Histaminintoleranz erklärt Dr. Yvonne Braun:
Wie sehen bei Histaminintoleranz die Symptome aus?
Die Symptome, die bei einer Histaminintoleranz auftreten können, findet man häufig auch bei anderen Erkrankungen. Aus seiner Praxis berichtet Dr. Matthias Robert:
„Die meisten Patienten kommen mit diffusen Beschwerden in meine Praxis. Das Beschwerdespektrum reicht von Verdauungsbeschwerden über Hautprobleme bis zu Atembeschwerden. Auch Müdigkeit, Erschöpfung etc. sind Symptome, die mir häufig genannt werden. Oft haben die Patienten im Internet recherchiert und vermuten eine Histaminunverträglichkeit. Bei manchen Patienten wurde auch bereits die DAO bestimmt und man hat den Patienten daraufhin die Diagnose Histaminunverträglichkeit gestellt.
Der erste Schritt für mich ist dann zu überprüfen, ob das Histamin auch tatsächlich die Ursache für die Beschwerden des Patienten ist. In vielen Fällen steckt eine andere Nahrungsmittelunverträglichkeit dahinter, z.B. eine Fruktosemalabsorption.
Auch echte Nahrungsmittelallergien, z.B. auf Nüsse, oder multiple Nahrungsmittelallergien sind nicht selten. Eher selten konnte ich unter meinen Patienten eine Zöliakie oder eine chronisch entzündliche Darmerkrankung als Grunderkrankung finden.“
Was ist dran an Histaminunverträglichkeit? Das umstrittene Krankheitsbild!
Folgende Symptome können bei Ausschluss von Allergien und anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf eine Histaminintoleranz hindeuten:
- Bauchschmerzen und –krämpfe
- Durchfall
- Völlegefühl
- Blähungen, aufgeblähter Bauch (Meteorismus)
- Kopfschmerzen
- Plötzliche Rötung des Gesichts
- Hautreaktionen wie Quaddeln (Nesselsucht) und Schwellungen (Angioödem)
- Laufende oder verstopfte Nase
- Asthma
- Regelschmerzen
- Kreislaufbeschwerden
Welche anderen Erkrankungen haben ähnliche Symptome wie eine Histaminintoleranz?
Auch die Frage nach Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, wie bei der Histaminintoleranz, antwortet Prof. Torsten Zuberbier:
„Bei Flush, d.h. bei anfallsartigen Rötungen, müssen neuroendokrine Tumoren ausgeschlossen werden.
Ist von dem Flush nur das Gesicht, der Hals, das Dekolleté betroffen, könnte es sich auch um eine Rosacea handeln.
Andere Ursachen für Juckreiz können Urtikaria, d.h. Nesselsucht, Pruritus- oder Prurigo-Erkrankungen sein.
Bei Übelkeit, Erbrechen, Durchfall müssen Magen-Darmerkrankungen wie Magengeschwüre, entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen, Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption und Zöliakie abgeklärt werden.
Tritt Rhinorrhoe, d.h. Naselaufen, auf, könnte es sich auch um einen allergischen Schnupfen handeln.
Bei Atemnot muss ein Asthma abgeklärt werden.
Bei Schwindel, Blutdruckabfall, Herzrasen kann auch eine echte Allergie auf ein bestimmtes Nahrungsmittel vorliegen.“
Histaminintoleranz, gibt es sie? Diagnose & Abgrenzung!
Welche Rolle spielen Hormone bei der Histaminintoleranz?
Mittlerweile ist bekannt, dass es auch einen Zusammenhang zwischen den Hormonen und der Histaminintoleranz zu geben scheint. Mehr hierzu erläutert Dr. Yvonne Braun im Video.
Wie sieht die Diagnose bei Histaminintoleranz aus?
Eine Histaminintoleranz lässt sich nicht anhand eines Bluttests oder anhand einer Stuhlprobe diagnostizieren. Warum dies so ist, erklärt Dr. Kai Wiemer so:
„Die Bestimmung des DAO-Wertes bei der Diagnose der Histaminintoleranz birgt die folgenden Probleme:
1. Sowohl die Blut-Abnahmetechnik als auch der Laborversand bergen große Fehlerquellen. Z.B. ist eine lückenlose Kühlkette der Blutproben ausgesprochen wichtig, aber nicht immer gegeben.
2. Es gibt beim DAO-Wert ein Normwertproblem. Das bedeutet, die DAO-Werte der Patienten sind zum einen sehr unterschiedlich und zum anderen findet man bei Patienten, die bei histaminreicher Nahrung von Symptomen berichten, oft ausreichend hohe DAO-Mengen im Blut. Hier stellt sich dann die Frage, ob das Enzym eventuell nicht ausreichend effektiv arbeitet.
3. Es gibt in der wissenschaftlich anerkannten Literatur keinen Hinweis auf die verlässliche Aussagekraft des DAO-Wertes zur Diagnose einer Histaminintoleranz“
Histaminintoleranz-Diagnose: Welche Tests sind sinnvoll, welche nicht?
Wenn der Verdacht besteht, dass der Patient eine Histaminintoleranz hat, wird deshalb ein Histaminintoleranz-Provokationstest oder eine Eliminationsdiät durchgeführt.
Wie funktioniert ein Provokationstest zur Diagnose einer Histaminintoleranz?
Zum Provokationstest zur Diagnose einer Histaminintoleranz führt Prof. Knut Brockow aus:
„Zur Durchführung eines Provokationstests zur Diagnose von Histaminintoleranz wird dem Patienten eine sehr hohe Dosis Histamin verabreicht. Diese Dosis liegt deutlich über der Histaminmenge, die man durch eine stark histaminreiche Mahlzeit aufnehmen könnte. Für den Histaminintoleranz-Provokationstest wird eine Histamin-Lösung einem Getränk beigemischt, z.B. einem Pfefferminztee und dem Patienten zu trinken gegeben. Der Test erfolgt verblindet, d.h. der Patient weiß nicht, wann genau er das mit Histamin versetzte Getränk zu sich nimmt. Er erhält im Verlauf des Tests mehrere Getränkeportionen und weiß nicht, was jeweils enthalten ist. Die Resorption von Histamin erfolgt sehr schnell. Innerhalb von ein bis zwei Stunden nach Aufnahme des Histamins müssten Symptome auftreten, wenn eine Histaminintoleranz vorliegt.
Typisch wäre starke, plötzlich auftretende Rötungen, der sogenannte Flush, als häufigste Reaktionsform. Auch Durchfälle sind häufige Symptome. Aber: Viele Patienten, die angeben, eine Histaminintoleranz zu haben, reagieren beim Histaminintoleranz-Provokationstest entweder gar nicht oder auf Placebo, d.h. auf das Getränk, das gar kein Histamin enthält. Bei manchen Patienten zeigt sich durch den Provokationstest, dass deren Verdacht auf Histaminintoleranz begründet war. Aber bei den meisten Patienten können wir die anamnestischen Angaben nicht bestätigen, obwohl wir viel höhere Histamindosen einsetzen, als die Patienten natürlicherweise mit einer histaminreichen Mahlzeiten zu sich nehmen können.“
Histaminintoleranz-Provokationstest: Wie funktioniert diese Diagnose?
Wie funktioniert eine Eliminationsdiät zur Diagnose einer Histaminintoleranz?
Bei einer Eliminationsdiät zur Diagnose einer Histaminintoleranz wird der Zusammenhang zwischen der Aufnahme bestimmter Nahrungsmittel und dem Auftreten von Symptomen beobachtet. Damit es nicht zu Falschdiagnosen kommt, muss die Eliminationsdät kontrolliert durchgeführt werden. Daniel Gianelli erklärt dies so:
„Zur Objektivierung einer vermeintlichen Histaminunverträglichkeit bietet sich eine dreistufige Ernährungsumstellung an. Dabei werden in einer ersten Phase histaminhaltige Nahrungsmittel und auch solche Nahrungsmittel die erfahrungsgemäß zu gastrointestinalen Beschwerden führen, vermieden. Danach werden mit Unterstützung durch eine allergologisch versierte Ernährungsfachkraft, z.B. vom Arbeitskreis Diätetik in der Allergologie, schrittweise wieder Nahrungsmittel eingeführt.“
Diagnose Histaminunverträglichkeit: Provokationstest oder Eliminationsdiät?
Alles über Histaminintoleranz im MeinAllergiePortal Podcast
Im MeinAllergiePortal Podcast „Histaminunverträglichkeit: Ursache, Symptome, Diagnose“ informiert Dr. Yvonne Braun zur Histaminintoleranz:
Wie sieht bei Histaminintoleranz die Therapie aus?
Wie bei allen Allergien und Unverträglichkeiten ist auch bei der Histaminintoleranz (HIT) die Meidung von histaminreichen Lebensmitteln und Histaminliberatoren der erste Ratschlag, den Histaminintolerante bekommen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan, denn Histamin ist nicht so leicht "zu fassen"! Dipl. oec. troph. Ulrike Breunig erklärt:
„Außer Histamin können andere biogene Amine die Beschwerden einer Histaminintoleranz hervorrufen. Dies muss bei einer histaminarmen Ernährung berücksichtigt werden. Die folgenden Empfehlungen sollten auch nur im Rahmen einer individuellen und fachkompetenten Ernährungsberatung zur Anwendung kommen.
Gemüse in seiner natürlichen Form ist überwiegend histaminarm. Ausnahmen bilden Spinat, frische Tomaten oder Tomatensoße aus frischen Tomaten, Dosentomaten, Auberginen, Avocado, Oliven und Pilze sowie milchsauer eingelegtes Gemüse wie z.B. Essiggurken, rote Bete oder Sauerkraut.
Frisches Obst stellt kein Problem dar, sofern folgende Obstsorten gemieden werden: Bananen, Ananas, Orangen, Grapefruit, sämtliche Zitrusfrüchte, Kiwi, Himbeeren und Erdbeeren.
Muskelfleisch ist von Natur aus arm an biogenen Aminen, enthält jedoch einen hohen Anteil an Histidin, die sich mit zunehmender Lagerung und Konservierung zu Histamin umbaut. Dadurch ist gelagertes, konserviertes Fleisch sehr histaminreich und schlecht verträglich. Nicht verzehrt werden sollten rohe, gepökelte und geräucherte Fleischwaren z.B. Salami, Schinken (Parma, Serrano), Landjäger, Leberwurst, Cervelatwurst, Bündner Fleisch usw..
Keine Probleme dagegen bereiten tiefgekühltes und frisches Fleisch, d.h. nicht abgepacktes Fleisch, sowie frisch hergestelltes Hackfleisch, frisches oder tiefgekühltes Geflügel und frische Eier. Verträgliche Wurstsorten sind Frischwurstaufschnitt z.B. Schinkenwurst, Bierschinken, gekochter Schinken oder Fleisch in Aspik.
Fisch ist nicht - wie oft vermutet - pauschal histaminreich. Bei fangfrischem oder tiefgekühltem "weißen" Fisch muss man sich keine Gedanken machen. Reich an Histidin sind allerdings Thunfisch, Makrele und Sardinen, die man unbedingt meiden sollte. Ebenso zu meiden sind Räucherfisch, Fischkonserven wie Matjes, Rollmops, Hering usw.. Meeresfrüchte und Schalentiere gehören zu den Histaminliberatoren, weshalb sie selbst in frischem Zustand unverträglich sein können.
Zu den histaminarmen Milchprodukten gehören Frischkäse, Mozzarella, Ricotta, junge Schnittkäsesorten wie z.B. junger Gouda, Butterkäse sowie Quark, Schichtkäse, Hüttenkäse, Joghurt, Milch, Buttermilch und Sahne. Zu meiden sind Hartkäsesorten wie Parmesan, alter Gouda, Emmentaler, Harzer, Tilsiter, reifer Camembert oder Roquefort bzw. Schimmelkäse.
Bei Milchersatzprodukten ist daran zu denken, dass Reisdrink nicht ganz histaminfrei ist, weil sie durch ein Fermentationsverfahren leicht süsslich gemacht wird. Ähnlich verhält es sich vermutlich bei Hirse- und Haferdrink. Kokosmilch ist verträglich. Sojamilch ist ungeeignet.
Brot und Getreideprodukte verursachen in der Regel keine Beschwerden. Allerdings muss man wissen, dass es bei sehr frischen Backwaren zu einem unruhigen Bauch kommen kann. Brot vom Vortag, getoastetes Brot sowie Zwieback, Toastbrot und Knäckebrot sind am besten verträglich. Grobe Brote wie Schrotbrote oder Pumpernickel sind grundsätzlich schwerer verdaulich und können auch bei Gesunden zu Bauchbeschwerden führen. Roggensauerteigbrote führen hin und wieder zu Beschwerden. Bei vorliegendem Durchfall empfiehlt es sich, den Ballaststoffgehalt durch den Einsatz von Auszugsmehlen zu senken.
Kartoffeln, Reis und Nudeln können problemlos verzehrt werden. Aufpassen muss man bei Fertig- oder Halbfertigprodukten. Kartoffelgerichte enthalten häufig Geschmacksverstärker, die fast immer Beschwerden hervorrufen.
Speisefette und Öle stellen in der histaminarmen Ernährung kein Problem dar.
Von den Süßwaren sind unverträglich dunkle Schokolade und andere mit Kakao hergestellte Produkte sowie Carobpulver. Weiße Schokolade geht deutlich besser. Zu meiden sind außerdem Nusscremes, Erdbeermarmelade sowie Marmelade aus unverträglichen Obstsorten und Knabberartikel mit Glutamat. Was man durchaus essen kann sind Lakritze, Reiswaffeln, Pudding außer Schoko und Nuss, Eis außer Walnusseis sowie Marmelade aus geeigneten Früchten.
Zu den unbedenklichen Getränken gehören Mineralwasser, Kräuter-, Früchtetee sowie Apfel-, Johannisbeer-, Trauben- und Kirschsaft. Kaffee und schwarzer Tee sollten generell nur in Maßen getrunken werden. In der histaminarmen Kost sollte man meiden Kakao, Fruchtsäfte aus Zitrusfrüchten und unverträglichen Obstsorten sowie Ananassaft und Multivitaminsaft.
Alkoholische Getränke, v.a. Rotwein und Sekt bereiten nahezu immer Beschwerden. Auch Bier und Weißwein sind oft nur in geringen Mengen symptomfrei verträglich. Am besten tolerieren Betroffene Spirituosen wie Kräuterliköre, Korn, Grappa, Wodka und Whisky in geringen Mengen.“
Auch Glutamat kann bei Histaminintoleranz problematisch werden, wie Dr. Maud-Bettina Hilka im Video berichtet:
Was kann man bei Histaminintoleranz noch essen?
Was man bei einer Histaminunverträglichkeit noch essen darf, erklärt Dr. Yvonne Braun im MeinAllergiePortal Podcast!
Selbsthilfegruppen mit Schwerpunkt Histaminintoleranz:
Histaminintoleranz Selbsthilfe Esslingen
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