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Kinderwunsch – unerkannte Zöliakie kann Fruchtbarkeit beeinträchtigen

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Kinderwunsch – unerkannte Zöliakie kann Fruchtbarkeit beeinträchtigen!

Stuttgart, 23.05.2017 – Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit – dies sind die bekanntesten Symptome einer Zöliakie, der Unverträglichkeit gegen das Klebereiweiß Gluten. Aber auch hinter einem unerfüllten Kinderwunsch und Fehlgeburten kann sich eine nicht diagnostizierte Zöliakie verbergen, die nur durch lebenslangen Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel behandelt werden kann. Die Deutsche Zöliakie Gesellschaft e.V. (DZG) empfiehlt betroffenen Frauen daher, sich beim Facharzt auf eine Zöliakie hin untersuchen zu lassen.

Autor: DZG

Unerfüllter Kinderwunsch durch Zöliakie?

Bleibt ein Kinderwunsch über längere Zeit unerfüllt, ist dies für die Betroffenen oftmals sehr belastend. Eine unerkannte Zöliakie kann hierfür die Ursache sein. So weisen rund 20 bis 50 Prozent der von Zöliakie Betroffenen keine klassischen Symptome wie z.B. Durchfall oder Blähungen auf, sondern haben vielfältige untypische Beschwerden. In diesen Fällen bleibt die Glutenunverträglichkeit häufig unentdeckt. Eine unbehandelte Zöliakie kann jedoch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. „Mögliche Hinweise hierauf sind ein unregelmäßiger Zyklus sowie ein vergleichsweise hohes Alter beim Einsetzen der Regelblutung in der Pubertät“, berichtet Dr. Stephanie Baas, fachmedizinische Beraterin bei der DZG. „Ein sicheres Anzeichen stellen diese Symptome jedoch nicht dar, weshalb medizinische Tests unabdingbar sind.“

Fruchtbarkeit durch glutenfreie Ernährung normalisieren

Auch für Fehlgeburten kann eine unentdeckte Zöliakie verantwortlich sein. „Die medizinischen Gründe für die verminderte Fruchtbarkeit und ein erhöhtes Risiko von Fehlgeburten in Verbindung mit Zöliakie sind noch nicht abschließend geklärt“, so Baas. „Ausschlaggebend dürfte jedoch der mit einer unbehandelten Glutenunverträglichkeit einhergehende Nährstoffmangel durch eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut sein.“ Auch beim Mann kann hier der Grund für eine reduzierte Fertilität liegen. Die gute Nachricht für Betroffene: Wird die Zöliakie durch eine zweistufige Untersuchung beim Facharzt – bestehend aus Blutanalyse und Dünndarmbiopsie – diagnostiziert, kann sich die Fruchtbarkeit bei beiden Geschlechtern wieder auf ein altersentsprechendes Maß erhöhen. Voraussetzung hierfür ist die strikte Einhaltung einer glutenfreien Ernährung. Gluten verbirgt sich in Getreide wie z.B. Weizen, Dinkel, Gerste und Roggen und ist somit in vielen Back- und Teigwaren sowie in etlichen Fertigprodukten enthalten. Entsprechende Lebensmittel müssen von Betroffenen strikt gemieden werden. Auf das ungeborene Kind und den Verlauf der Schwangerschaft hat eine behandelte Zöliakie bei einer abwechslungsreichen glutenfreien Ernährung keine negativen Auswirkungen.

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

23. Mai 2017

Autor: PM DZG, www.mein-allergi-portal.com

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